Wissenschaftliche Neuigkeiten:
- Studie widerlegt, dass Cannabis den IQ senke:
http://www.pnas.org/content/113/5/E500 , DOI: 10.1073/pnas.1516648113
Bestehend aus 2 Follow-Up Studien mit Zwillingen und rund 3000 Teilnehmern. Daher kann man jetzt ruhigen Gewissens die Behauptung "Kiffen macht doof" in das Reich der Mythen abtuen
- Meta-Studie zeigt auf, dass nach aktuellem Kenntnisstand die "shared vulnerability"-Hypothese der "cannabis as a contributing cause"-Hyphothese für den Zusammenhang zwischen Psychose und Cannabis vorzuziehen ist:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26781550, DOI:10.1007/s11920-015-0657-y
Hatte ich vor einiger Zeit auch mal ähnlich hier argumentiert. Die Datenlage hierzu ist noch etwas diffus, aber bisher liegt die Tendenz eben eher dort, dass Cannabis keine Psychosen auslöst und erst recht nicht verursacht. Was die Auswirkungen des On-Set Alters angeht, besteht noch Forschungsbedarf. Aber intuitiv würde ich sagen, dass hier auch keine Kausalität vorliegt. Spezielle Gen-Einflüsse außen vor gelassen, diese sind nicht ausreichend untersucht.
- Cannabis verursacht keine Depressionen oder Angststörungen, legt aber suchtverstärkende Wirkung nahe, ohne Kausalität aufzeigen zu können:
http://archpsyc.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=2491944, DOI: 10.1001/jamapsychiatry.2015.3229
Riesige (30k+) Follow-Up Studie, die die Behauptung, dass Cannabis Depressionen und Angststörungen verursache, in das Reich der Mythen befördert. Die suchtverstärkende Wirkung ist auch in keinster Weise verwunderlich, da dies schon einige andere Studien belegen konnten. Dabei handelt es sich nicht um eine stoffspezifische Wirkung, da sie durch alle Süchte verursacht wird. So funktioniert unser Hirn nunmal.
- Genvariation in AKT1 und COMT begünstigen akut-psychotische Wirkung von Cannabis:
http://www.nature.com/tp/journal/v6/n2/full/tp2015219a.html, DOI: 10.1038/tp.2015.219
Hier wurden Probanden einmal un- und einmal berauscht untersucht.