@Groucho @King_Kyuss als "droge" (hier primär im sinne von "rauschmittel" und nicht im pharmakologischen sinne), und damit auch als "einstiegsdroge" kann man durchaus alles bezeichnen, was jenseits des reinen konsums zur lebenserhaltung (nahrung, wasser) mit einem zweckgedanken konsumiert wird. man könnte auch sagen "ritualisiert" wird.
da ist dann auch der mit dem zweck des "aufputschens" eingenommene frühstückskaffee, die zigarette "zur beruhigung der nerven", der rotwein "zum runterkommen", der kakao "zum gemütlichen aufwärmen", etc... als droge zu betrachten.
und gegen diesen gebrauch von "genußmitteln" als "droge", also um eine bewusste psychische stimulation, eine stimmungbeeinflussung oder überhaupt einen "zweck" jenseits der puren ernährung zu erfüllen, ist auch gar nichts einzuwenden. kulturgeschichtlich hat es dies immer gegeben und es scheint in der natur des menschen verankert, substanzen zu ge-brauchen, d.h. zweckdienlich über die reine lebensnotwendige funktionserhaltung hinaus, einzusetzen.
das feld "sucht" tut sich primär dann auf, wenn der konsum von eben jenem "zweck" gelöst wird. wenn er also habituell (=gewohnheitsmäßig), unbewusst oder allein zur aufrechterhaltung einer (auch nur gefühlten) funktionsfähigkeit geschieht.
der alkoholiker, der auf pegel trinken muss, ist da ebenso betroffen, wie der heroin-junkie, aber eben auch derjenige, der ohne kaffee nicht mehr aus dem bett kommt. hier hat sich dann die abhängigkeit eingestellt, die den ursprünglichen konsumzweck verdrängt.
insofern ist es wichtig, sich selbst und seinen konsum - bei allen dingen! - konsquent und stetig zu hinterfragen. und dieser "safer use" gehört auch heranwachsenden, die ohnehin irgendwann immer mit einem solchen "zweckgebundenen konsumverhalten", auch abseits von cannabis & co., konfrontiert werden, vermittelt.
bei den "anerkannten genußmitteln" ist dieser gesellschaftliche diskurs aber gänzlich unerwünscht, selbst in bezug auf alkoholismus, wo die betroffenen eher aus dem gesellschaftsbild entfernt und in die anonymität verdrängt werden, da hier ein gewaltiger wirtschaftszweig blüht. und bei den "unerwünschten substanzen" wird er durch die permanente illegalisierung, die verdrängung in den untergrund, die scheinheilige prohibition und das kleinreden der zahl der betroffenen, gänzlich unterdrückt.
dabei kann es unter dieser betrachtung eine vollständige prohibition als schutz der bevölkerung eigentlich nur geben, wenn alle! substanzen, die einen effekt jenseits von nahrung haben, und damit einem "zweck" dienlich sein könnten, verboten sind und erst gar nicht mehr zur verfügung stehen. dann gibt es halt nur noch wasser und haferschleim... alles andere wäre schon "droge".