Australischer Historiker entfacht neue Debatte über den I. Weltkrieg
08.10.2013 um 17:57Vierzig Jahre nach der Fischer-Kontroverse, entfacht Christopher Clark mit seiner Veröffentlichung wieder die Debatte um die "alleinige Kriegsschuld Deutschlands" am ersten Weltkrieg.
Glaubt ihr, daß es einen neuen Trend in Deutschland/Europa gibt, sich mit dem Thema der "Kriegsschuld" erneut auseinander zu setzen...oder ist diese Veröffentlichung aufgrund anderer Faktoren so erfolgreich?
Denkt ihr, daß es zu diesem Thema unter Historikern noch Diskussionsbedarf gibt - oder betrachtet ihr das Rütteln an Fischers Darstellung als Revisionismus? Könnte eine solche Diskussion in Europa die freundschaftlichen Beziehungen weiter vertiefen - oder steckt in dieser Diskussion Konfliktpotenzial?
Ob in Berlin, Moskau, St. Petersburg, London oder Wien: Monarchen und Militärs, Minister und Diplomaten trieben ihr Spiel so lange, bis ihnen am Ende die militärische Konfrontation als unausweichlich erschien. Mit einfachen Erklärungen kann Clark, der im britischen Cambridge lehrt, nicht helfen: Die Julikrise von 1914, die zur Mobilisierung von Europas Bataillonen und schließlich zum globalen Krieg führte, sei das wohl komplexeste Ereignis aller Zeiten.Nach Fischers Veröffentlichung "Griff nach der Weltmacht" etablierte sich in Deutschland das Bild der alleinigen Schuld einer einzigen Kriegspartei, seit dem gab es verschiedene wissenschaftliche Veröffentlichungen, die diese Alleinschuld stark in Frage stellten - allerdings gingen diese in der deutschen Medienlandschaft unter. Doch inzwischen scheint dieses Thema in Deutschland wieder auf Interesse zu stoßen:
Jetzt stellt der Historiker Christopher Clark diese Lesart infrage – und hat damit Monate vor dem 100. Jahrestag des Weltkriegsbeginns im kommenden Sommer eine Debatte über die Kriegsursachen ausgelöst. Innerhalb kurzer Zeit nach Erscheinen der deutschen Übersetzung ist Clarks 900-Seiten-Wälzer „Die Schlafwandler“ ein Bestseller.http://www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/tid-33895/wer-zettelte-den-ersten-weltkrieg-an-historiker-stellt-deutschlands-kriegsschuld-infrage_aid_1119586.html
Glaubt ihr, daß es einen neuen Trend in Deutschland/Europa gibt, sich mit dem Thema der "Kriegsschuld" erneut auseinander zu setzen...oder ist diese Veröffentlichung aufgrund anderer Faktoren so erfolgreich?
Denkt ihr, daß es zu diesem Thema unter Historikern noch Diskussionsbedarf gibt - oder betrachtet ihr das Rütteln an Fischers Darstellung als Revisionismus? Könnte eine solche Diskussion in Europa die freundschaftlichen Beziehungen weiter vertiefen - oder steckt in dieser Diskussion Konfliktpotenzial?