@abschied abschied schrieb:Zum Beispiel ist ein Lohn gerecht, wenn er zumindest die Rente sichert und ein bezahlbares Leben ermöglicht.
Inwiefern hat das irgendetwas mit dem Begriff "Gerechtigkeit" zu tun?
abschied schrieb:Gerecht ist er auch, wenn keine astronomischen Sprünge zwischen Führungspositionen und den ausführenden Kräften gemacht werden. Ab einem gewissen Maß sind übertriebene Gehälter durch keine Leistung mehr zu rechtfertigen, sondern sind alleine auf die Kuriositäten der Marktentwicklung zurückzuführen.
Jeder Lohn, vom Ferien-Zeitungsausträger bis zum Top-Manager oder Fußball-Star ist einzig und allein auf die Marktentwicklung zurückzuführen. Es gibt keinen irgendwie gearteten ideellen Wert einer Leistung, der sich monetär ausdrücken ließe. Weil der ideelle Wert einer Leistung nunmal nicht qualifizierbar ist.
abschied schrieb:Wenn das Lohnniveau der breiten Masse sinkt und die Topgehälter hingegen steigen, wird sich auf diesem Planeten kein Gerechtigkeitsgefühl niederlassen.
Das ist ein ziemlich subjektives Empfinden, aber ich kenne gar keinen Menschen, der behauptet, dass diese Lohnentwicklung gerecht ist.
Ach, so eine Überraschung. Es geht also nicht um Gerechtigkeit, sondern lediglich um ein Gerechtigkeitsgefühl. Sprich: "Es ist voll unfair, dass ... "
Es geht also nicht darum, dass ein Lohn durch eine Leistung gerechtfertigt sein müsste, sondern um das (un-)gerecht behandelt fühlen.
Dann hier wieder meine Fragen: Wer entscheidet, was subjektiv gerecht ist und was nicht? Der, der blindlings eine Zahl aus dem Hut zaubert (wie dieses 1:12) und dann am lautesten schreit und auf die Gerechtigkeitsdrüse drückt?
Also, wer legt das fest? Nach welchen Kriterien?
abschied schrieb:Zudem verdeutlicht diese Entwicklung auch ein globales Problem, nämlich die Schere zwischen Arm und Reich. Auf der einen Seite hast du wenige Menschen, die kräftig absahnen und auf der anderen, die immer mittelloser werden. Das ist eindeutig systemrelevant und muss umgehend behoben werden.
Und wenn ich Managergehälter deckel, löst sich das in Wohlgefallen auf? Glaubst du, irgendeine AG stellt von dem Geld, dass sie ihren Managern nicht mehr bezahlt, neue Mitarbeiter ein oder macht eine Suppenküche auf?
Diese ganze Sache ist, wie gesagt, nichts weiter als eine Bauernfängerei. Ein paar, die es politisch ausnutzen, indem sie an das Gerechtigkeitsgefühl appellieren und einige mehr, die ihnen nachlaufen, weil sie an sowas albernes wie an einen monetär abbildbaren ideellen "Wert" einer Leistung glauben, sie prinzipiell etwas gegen Leute mit mehr Geld haben und das Thema Gerechtigkeit sowieso gut ankommt.
@Ashert001 Ashert001 schrieb:Das ist doch eigentlich genauso viel wert, wie irgendein Manager der nur irgendwelche Entscheidungen trifft, mal gescheit für ein Unternehmen oder auch mal nur in die Pleite führend.
Die Entlohnung hat aber nunmal rein garnichts mit dem "Wert" einer Leistung zu tun. Und da es keine Möglichkeit gibt, den ideellen Wert einer Leistung irgendwie darzustellen, kann das auch garnicht über Löhne geschehen.
Ashert001 schrieb:Alle machen irgendwas, wer hat denn überhaupt jemals gesagt, das irgendeine Arbeit mehr wert ist als eine andere?
Zumindest gibt es kaum jemanden, der den ideellen Wert einer Arbeit an der Entlohnung festmachen wollen. Die einzigen, die das machen, sind irgendwelche Leute, die nicht kapiert haben, dass die Entlohnung nicht den ideellen Wert einer Leistung darstellt bzw. darstellen kann und auch überhaupt nicht dazu gedacht ist. Zu diesen gehören einerseits irgendwelche Snobs, die sich etwas auf ihren Lohn einbilden, genauso wie die Unterstützer von solchen Ideen.
Insofern hat jeder Unterstützer bezüglich dessen, was ein Lohn überhaupt darstellt, die selbe beschränkte Weltsicht wie ein arroganter Snob.
Finde ich nicht sonderlich erstrebenswert.
:D