Der Bundestagswahl-Thread. Nach der Wahl ist vor der Wahl!

shionoro schrieb:ICh finde außerdem die propaganda gegen die Linke stark übertrieben und teilweise peinlich

Tja, offenbar geht den Bürgerlichen der Arsch auf Grundeis. Die Leute werden immer ärmer, sehnen sich wieder mehr nach sozialer Politik

@collectivist

weiß nich, ich sehe gerade bei ärmeren leuten eine gewisse feindschaft zur linken szene, die heute, gerade bei jugendlichen, zum großteil aus leuten besteht, die nicht gerade aus dem 'proletariat' kommen.

@shionoro
Es gibt natürlich auch genug Lumpenproletariat ohne Klassenbewusstsein. Ich weiss, was du meinst. Viele wählen ja auch die NPD und so ein Scheiss...hauptsache Heimat und Nationalismus... ggrrrrr

@collectivist

ich finds nicht richtig da von lumpenproletariat zu sprechen.
Menschen sind menschen und man muss politik für alle machen.
Isolierung von gruppen führt selten zu etwas gutem.

Man muss leute davon überzeugen , warum die einfach scheinenden lösungen die z.b. npd usw. anbieten, keine echten lösungen sind.

Das ist auch einer der Punkte, wo ich der linken szene distanziert gegenüber stehe, weil ich der meinung bin, dass diemaßnahmen, die angeblich antifaschistisch wirken sollen, oft genau das gegenteil erreichen und rechte parteien und rechte gruppierungen in D stärken und leute nach recht treiben

@shionoro
Wer weiss, vielleicht wirst du irgendwann auch noch linksradikal (nicht gleichzusetzen mit Stalinismus und so nem Dreck)

@collectivist

sicher nicht, sinnvolle radikalität kenne und schätze ich nur in der kunst.

Wenn ich erreichen will, dass rassismus und sexismus in Deutschland schwächer werden, dann orientiere ih mich an der effektivsten lösung die mir möglich scheint.

Und mir erscheint sehr viel im heutigen kampf gegen faschismus was von linken gruppierungen unternommen wird, für destruktiv.
Vergleichbar damit, dass viele dinge, von denen leute glauben, sie würden gegen verbrechen helfen (härtere strafen, schnellere strafen, schlechtere knastbedingungen) eigentlich kontraproduktiv sind, auch wenn sie möglicherweise eher unserem emotionalen gerechtigkeitsempfinden entspechen würden, genau wie wir es vielleicht gerecht finden, sehr radikal im kampf gegen rechts aufzutreten.

@collectivist

collectivist schrieb:Es gibt natürlich auch genug Lumpenproletariat ohne Klassenbewusstsein.

Falls du wissen willst, wieso jeglicher Versuch, ein sozialistisches oder kommunistisches System umzusetzen auf ein autoritäres Regime hinausläuft: Weil die Typen an der sozialistischen Spitze genau diese erbärmliche, großkotzige Denkweise ihr Eigen nannten.
Wer nicht für mich ist, ist gegen mich und erst recht, wenn dieser jemand zu der Gruppe gehört, zu deren Retter ich mich in großherrlicher Art erkoren habe.

@tris

tris schrieb:Wer nicht für mich ist, ist gegen mich und erst recht, wenn dieser jemand zu der Gruppe gehört, zu deren Retter ich mich in großherrlicher Art erkoren habe.

Ja natürlich, wer nicht meinem politischen Vorstellungen folgt ist ein reaktionistisch-bourgeoiser-pseudokapitalist der ins Gulag gehört.

Fallbeispiele frühe Sowjetunion und Spanien Mitte der 30er.

@shionoro
Linksradikal bedeutet ja nicht, dass du Gewalt gegenüber Faschos etc. anwenden musst. Vielmehr heisst es, dass man konsequent gegen Rechts und Kapitalismus ist (mit Worten bzw. der Denke)

@tris
Tut mir leid, Nazis und rechtsradikale Konservative bekommen meine gesamte Antipathie zu Gesicht. Und außerdem ist es mir eh vollkommen schnurz, wie du über mich denkst, ich denke, gleiches gilt auch für dich

@BigBangII

so lange in Deutschland die Korruption nur Stiefmütterlich angegangen wird......ändert sich durch Wahlen auch nix.


@collectivist
Radikale egal welcher Sorte,sind für mich die Pest der Gesellschaft die in Frieden leben will.

@Michael.
Aha, also auch Wirtschaftradikale, wenn schon, denn schon

@collectivist

oh je ich meinte rechts,links und religiöse radikale,aber das wusstest du schon.
du möchtest nur negative Stimmungen wecken damit die Diskussion nach deinem Schema abläuft.

Sorry ich bin zu alt für den Scheiß.

@collectivist

ich sprach auch nicht von gewalt, zumindest nicht nur, dazu gehört noch einiges mehr vom auftreten.

Beispiel Freiwild.

Freiwild machen musik, die volksdenken udn blut und boden denken fördern.
Zumindest ist das meine Meinung und auch die offenbar vieler linker, die zudem wegen der nazi vergangenheit des sängers und weil sie sagen, freiwild fördern rassismus dagegen sind.

Jetzt ist die frage, was wil man?
die band demontieren oder rassistishes gedankengut aus den Köpfen der leute bekommen?

Wer glaubt, dass freiwild einen Dämpfer bekam weil man verhindert hat, dass sie zum Echo kamen und breite anti kampagnen gestartet hat die sich gegen die band gerichtet haben, der irrt sich.

LEdiglich halten jetzt alle leute die die band ab und an gehört haben, gerade jugendliche, die gesamte linke szene jetzt für hysterische extremisten mit denen sie nie etwas zu tun haben wollen, so wie auch einige leute die vorher nie was von freiwild gehört haben.

Wer glaubt, irgendein fan wurde dadurch davon überzeugt, dass er seine stellung überdenken muss, den muss ich da naiv nennen.

Auch sowas meine ich, diese selbstgerichtkeit ist sehr störend, sowohl hinderlich für die sache an sich, als auch einfach unschön.



@tris Hat durchaus nicht unrecht, denn wer einen teil des volkes ausschließt und die offen als feind sieht, der sollte definitiv nicht regieren.
Eine Gute Regierung deifniert sich auch dadurch, wie sie mit ihren gegnern umgeht, und eine bewegung ebenfalls.
JEder NPD Wähler hat Gründe dafür die NPD zu wählen.
Man muss denen entweder klarmachen, warum diese gründe gar nicht stimmen (so vonwegen ausländer nehmen uns die arbeit weg blabla) oder ihnen erklären, warum die lösung der NPD für ein problem eine Lüge ist.

Das klappt sicher nicht bei jedem, aber es muss immer weiter versucht werden.
Dann muss man noch selbst gut begründen können, warum die eigene Lösung die richtige ist.

Und wie gesagt, wenn ich darüber nachdenke, dann komm ich nicht drumherum, die leute, die rassistisch denken oder faschistisch oder generell rechtsextrem einzubinden und auf die gründe für ihr denken einzugehen und diese zu zerstreuen und ihnen zugleich die möglichkeit zu geben, aus der rechten szene auszutreten ohne auf ewig den nazi stempel zu tragen.

Anders wird man das Problem nicht lösen können.

shionoro schrieb:JEder NPD Wähler hat Gründe dafür die NPD zu wählen.

Ja, Aversion gegen alles Fremde aufgrund biologistischem Rassismus. Es gibt Leute, die glauben tatsächlich, dass Deutsche die Creme de la Creme sind, dazu gehören auch Faschos wie die von FreiWild

@collectivist

Daumen nach oben

@collectivist

Z.B.
Und solcherlei gedanken wirst du nicht bekämpfen, indem du sie nicht addressierst oder mit hifle anderer Projekte zerstreust.
Mit isolierung stärkst du sie, so wie die meisten radikalen szenen was nicht heißt, dass man solche meinungen akzeptieren muss.

Die meisten fans von Freiwild jedenfalls sind weder faschos noch zwangsläufig raddisten, und daher hat das drängen dieser fans in die rechte ecke oft genau das bewirkt, dass sie eben nach rechts gerutscht sind, aus trotzreaktion und viele andere zumindest die linke szene nicht mehr ernst nehmen können.

und das ist ein Problem, was hätte vermieden werden können.

@shionoro
Achja, eine Sache noch, bevor ich off gehe: Die effektivste Waffe gegen Ressentiments ist Aufklärung bzw. Bildung, das ist aber auch Aufgabe der Schulen. Außerdem gibt es in Ballungszentren, wo viele Migranten leben, wesentlich weniger Rassisten, als in irgendwelchen Käffern, wo ausschließlich sog. ''autochthone Deutsche'' leben. Die meisten Rassisten leben nunmal auf dem Land und kennen die ''minderwertigen Ausländer'' meist gar nicht, deren Rassismus beruht vornehmlich aus Hören-Sagen. In Sachsen bspw. leben, wenns hoch kommt, gerade mal 2% Migraten, komischerweise gibt es dort die meisten Rassisten
Aber wir sind eh OT

@collectivist

Da gehen wir absolut konform, bildung und aufklärung sind das wichtigste.
Das wir wissen, dass diese Leute falsch liegen hilft uns bei der Löung des Problems aber ja leider nicht weiter, dass es eben immernoch einen tief verwurzelten rassismus und auch sexismus in unserer gesellschaft gibt.

Außerdem muss man auch hier unterscheiden zwischen verschiedenen forme des rassismus.

So Leutchen wie die von Pro NRW die kommen auch in größeren städten in der Mittelschicht vor.

@shionoro

shionoro schrieb:und das ist ein Problem, was hätte vermieden werden können.

Wenn man denn Wert darauf gelegt hätte/legen würde.

Aber das ist der steinigere Weg, der ruhigere Weg. Der gibt nicht die gleiche Befriedigung wie der einfache, nicht das selbe Gefühl von Gemeinsamkeit und von Gruppenzugehörigkeit wie es entsteht, wenn man im Block "Faschos raus!" u.Ä. brüllt.

Man setzt zwar ein Zeichen, aber für was? Dafür, dass man selbst anders als "die Bösen" ist. Es geht nicht darum, die Gesellschaft zu verbessern, es geht nicht darum, andere vom Abrutschen in die rechte Szene zu bewahren bzw. ihnen darzulegen, wo ihre Denkfehler sind und ihnen aus dieser Szene herauszuhelfen.

Es geht einzig und allein um einen selbst, um das eigene, wonnige Gefühl, das allen gemein ist, die für die vermeintlich Gute Sache mit allen Mitteln und fixiert auf den Feind kämpfen.

@collectivist

collectivist schrieb:Die effektivste Waffe gegen Ressentiments ist Aufklärung bzw. Bildung, das ist aber auch Aufgabe der Schulen.

Und inwiefern helfen bei dieser Aufklärung Kampfparolen wie die vom Lumpenproletarier?

wolfpack schrieb:Spanien Mitte der 30er.

???