Der Bundestagswahl-Thread. Nach der Wahl ist vor der Wahl!
11.07.2021 um 07:26sacredheart schrieb:Die ohnehin überdrehte deutsche Steuerspirale weiter zu drehen wäre ja auch Wahnsinn.In der Süddeutschen gab es erst eine Analyse der Steuerpläne verschiedenster Parteien, da fand ich die des linken Spektrums deutlich realistischer, weil gegenfinanziert. Dass die Mittelschicht entlastet gehört scheint übrigens sogar die Linkspartei anzuerkennen. Was allerdings dagegen spricht von sechsstelligen Einkommen 3 Prozent mehr Einkommensteuer abzuverlangen erschließt sich mir nicht. Für mich wirkt das seriöser, als kategorisch jede Erhöhung abzulehnen. Ich denke das hat aber von Seiten der FDP wahltaktische Gründe, denn für eine progressiv-liberale Koalition mit grün und rot sind die nicht bereit.
Zwar ist unser Spitzensteuersatz im Vergleich nicht sehr hoch, aber bereits große Teile der Mittelschicjt werden mit ihr zur Kasse gebeten.
Auch für Steuerschrauben gilt: Nach fest kommt ab.
Schade, denn z.B. ich persönlich halte eine liberale Partei in der Regierung für notwendig, jetzt in Corona Zeiten, aber auch generell (liberalere Gesellschafts-, Drogen und Justizpolitik). Auch die viel geforderte (aber mit der CDU nie durchgesetzte) Entbürokratisierung könnte man dann ggf. nochmal versuchen anzugehen.
In Sachen Rentenreform haben sie auch gute Denkansätze, wird aber halt nie kommen, denn die FDP steht seit Jahren nur noch für EGO-Liberalismus.
Die Wahlprogramme von FDP und CDU/CSU würden bei ihrer Umsetzung mit -88 Mrd. Euro bzw. -33 Mrd. Euro die größte Lücke in den Staatshaushalt reißen – aufgrund von versprochenen Steuerreduktionen.Quelle:
https://www.zew.de/presse/pressearchiv/wer-koennte-von-welcher-regierungsbeteiligung-profitieren
Meinem Geldbeutel täte es gut, gesamtgesellschaftlich isses halt unverantwortlich.