@s4uffenberg Nun, wenn du die Heute-Show für plumpe Propaganda hältst ist das deine Meinung. Ich persönlich sehe es als Satire, die gegen jede Partei gleichermaßen betrieben wird.
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Ein paar kleine Gedankenspiele zu den folgenden Wochen:
Realistisch als Koalitionsoption für die Union sind, aufgrund der Oppositionsbestrebungen der SPD, lediglich eine Jamaika-Koalition mit dünner Mehrheit oder eine Minderheitsregierung, die sich dann wohl aus Schwarz-Gelb oder Schwarz-Grün zusammensetzen würde. Beide Alternativen sind weder einfach in der Durchführung, noch sonderlich attraktiv aus Sicht der CDU/CSU.
Aufgrund des starken AFD-Ergebnisses und der verhältnismäßig schlechten Wahlergebnisse der CSU in Bayern wird die CDU wohl gezwungen sein, ihrem eigenen rechten Parteiflügel und der Schwesterpartei inhaltliche Zugeständnisse zu machen; ansonsten würden die Parteispitzen wohl eine große Instabilität und Unruhe riskieren.
Die Entscheidung der SPD in die Opposition zu gehen raubt Angela Merkel und den Ihren zusätzlich eine weitere (zwar ebenfalls unattraktive) Alternative, die aber zumindest ein wenig "Normalität" und Stabilität aus CDU- und Wählersicht versprochen hätte.
Da stellt sich mir die Frage, wie die Union es da noch schaffen will, einen Koalitionsvertrag mit den Grünen UND der FDP auszuhandeln, der gleichzeitig noch die rechte Basis, die CSU und die an die AFD verlorenen Wähler zufriedenstellt. (Man denke nur mal an die von den Grünen ausgegebenen Koalitionsbedingungen)
Der SPD wird dieses historisch niedrige Wahlergebnis, so komisch es klingen mag, langfristig wohl recht gut tun.
Zunächst einmal, weil Angreifen und Fehler aufzeigen in der Opposition im Allgemeinen einfacher ist, als selbst zu gestalten.
Weiters wird die Union, wie oben bereits erwähnt, wahrscheinlich gezwungen sein, dem rechten Parteiflügel und der CSU inhaltlich Zugeständnisse zu machen. Genau das wird der SPD des erste Mal seit Jahren links der Mitte Luft zum atmen geben, rein inhaltlich gesehen.
Vorausgesetzt die Sozialisten schaffen es, aus dieser Situation Kapital zu schlagen, könnte die Opposition der alten SPD diesmal also tatsächlich zu einer Art Frischzellenkur verhelfen.