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Armut in Deutschland

1.248 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutschland, Armut, Lebensmittel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Armut in Deutschland

06.11.2017 um 14:29
@Obrien

Ja...das ist auch ein gutes Beispiel.

300€ für Biolebensmittel im Monat.
230€ Reisekosten weil sie überall hin mit ihrem zusammenfallenden Oldtimerbus fährt.
210€ Hobbies und Freizeit.

Aber es bleiben ja nur 100€ im Monat dann übrig! OH MEIN GOTT GEHTS DER FRAU SCHLECHT!


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Armut in Deutschland

06.11.2017 um 14:33
@Nerok

Die 300 € Biolebensmittel finde ich sogar gut. Aber der Rest...


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06.11.2017 um 14:34
@Obrien

Naja es ist eine gute Sache..aber ich kann nicht meckern das ich fast kein Geld übrig habe wenn ich mir für mich alleine für 300€ im Monat Biolebensmittel im Bioladen kaufe.


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Armut in Deutschland

06.11.2017 um 15:57
Zitat von knopperknopper schrieb:Was ist wenn man kündigt, weil man mit dem Chef / Kollegen nicht mehr klar kommt? Kann einem ja keiner nachweisen.
Oder ist hier das Gesetz eindeutig?
Unterhaltspflichtverletzung ist das Zauberwort. Es geht darum, nicht absichtlich eine Situation herbeizuführen, in der du nicht mehr zahlen kannst.

Für dein oben genanntes Beispiel gibts nen ganz neues Mittel, das vielen Menschen scheinbar vollkommen unbekannt ist: Kommunikation. Man kann sowohl mit dem anderen Elternteil (oder dem Kind, sofern volljährig) reden als auch mit der Beistandschaft beim Jugendamt. Dann kann man Vereinbarungen treffen. Beispielsweise für den Zeitraum x weniger Unterhalt zu zahlen und die Schulden dann in Raten abzuzahlen.

Mein Ex hat ja einfach eigenmächtig beschlossen, nicht mehr zahlen zu können, da hat das Jugendamt den Kram dann natürlich ans Gericht weitergeleitet. Er hat auch nicht nur den Job gewechselt, sondern gleich in nem neuen Berufsfeld ungelernt angefangen.


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Armut in Deutschland

06.11.2017 um 16:34
@Becky


hm ok ja, da heißt es dann nur selber Schuld bzw. ungeschickt angestellt (soll jetzt nicht parteiergreifend gemeint sein).

Ja reden sollte man in 1. Linie immer, denn es geht ja letztendlich um das Kind welches somit weniger bekommt. Zumal ja das was das Jugendamt zahlt ja meist eh viel geringer ist.

Auf der anderen Seite seh ich es bei nem Kumpel von mir, drückt jeden Monat um die 340 Euro Unterhalt ab, und kommt somit mit seinen 1500 netto irgendwie nicht klar bzw. das Konto ist am Monatsende generell immer blank.

Ich weiß es nicht genau aber ich glaube er zahlt zudem auch noch recht viel wenn er seinen Sohn bei sich hat, also was er für ihr kauft usw...
Das sollte ja dann fairerweise vom Unterhalt abgezogen werden, also wenn es sich um Klamotten oder so handelt.

Ja klar 360 sind auch nicht sonderlich viel, dann kommt aber noch der volle Kindergeldsatz dazu und dann sind es auch schon über 500.
Wenn man da als Mutter auch nur Teilzeit arbeitet sollte man damit eigentlich schon hinkommen.


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06.11.2017 um 16:52
@knopper

Von dem Geld, was man als Unterhalt bekommt, wird ja erwartet, dass man sein Kind damit versorgt. Sprich: Kosten für Strom, Wohnung usw sind da quasi eingerechnet.
Zitat von knopperknopper schrieb:Ich weiß es nicht genau aber ich glaube er zahlt zudem auch noch recht viel wenn er seinen Sohn bei sich hat, also was er für ihr kauft usw...
Das sollte ja dann fairerweise vom Unterhalt abgezogen werden, also wenn es sich um Klamotten oder so handelt.
Naja, das ist halt das "blöde", wenn man Besuchselternteil ist oder das Kind nur am Wochenende oder in den Ferien bei sich hat. Es ist eben kein Alltag. Er ist ja nicht gezwungen, teure Sachen mit seinem Kind zu unternehmen. Aber natürlich tut man(n) es trotzdem. Macht mein Freund mit seinem Kind auch, obwohl kein Geld da ist. Ist immer die Frage, wie man die Prioritäten setzt.

Und mal ehrlich: Eltern, die sich wirklich für das Kind interessieren und sich bemühen, obwohl die Situation nicht ideal ist (durch Trennung, Streit, ...) sind extrem viel wert. Vor allem fürs Kind und da sollte der Fokus liegen.

Würde mein Ex sich kümmern, würd ich vielleicht auch mal sagen, dass es ok ist, wenn er mal nen Monat weniger zahlt oder so, aber er existiert ja nur auf dem Papier. Effektiv hat mein Kind keinen Vater und da er sich auch sonst aus allem raushält (medizinische Vorgeschichte und sowas), wüsste ich auch nicht, wieso ich ihm entgegenkommen sollte. Ich würde ihm nie den Kontakt verwehren, aber ansonsten ist der Mann unten durch und wenn er dann selbstgemachte finanzielle Probleme hat, ist das nicht mein Problem und schon gar nicht das seines Kindes.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Armut in Deutschland

07.11.2017 um 19:06
Zitat von farkfark schrieb:Ganz ehrlich, ich schenke auch niemandem etwas, wer schenkt mir? Keiner, genau. Deshalb würde ich auch jede Lücke so weit ausnutzen wie ich nur kann. Machen doch alle, die die es nicht tun bleiben, wie im Beispiel meist auf der strecke.

Jeder ist sich selbst der nächste, auch wenn es viele nicht war haben wollen.
Ist das eine Entschuldigung für dein Verhalten?

Wir hätten auch es auch aus vielerlei Gründen anders machen können. Haben wir aber nicht, weil Heimkinder dabei waren, die auch davon profitierten. Da schämt man sich dann doch, wenn man solche unqualifizierten Äußerungen von sich gibt, gelle?


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Armut in Deutschland

08.11.2017 um 01:56
@Bauli
Nein, warum sollte ich mich der Warheit schämen?

Ganz ehrlich, nur weil ich Leute kenne die im Heim waren und im betreuten wohnen soll ich mich jetzt anders verhalten? Ganz erhlich, nein.


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Armut in Deutschland

08.11.2017 um 12:15
Diese verlinkten Beispiele sind ja nun wirklich Jammern auf hohem Niveau. Die Damen geben Geld für allerhand Freizeitaktivitäten wie Salsa-Kurs, Kosmetikerin und altem VW-Bus aus. Das eine Kind, kann zwei Hobbies nachgehen. Die eine kann sich für 300,- Bio-Lebensmittel leisten. Und dann jammern se, dass se nix wegsparen können?

Sowas regt mich dann schon leicht auf. Die Leben nun wirklich nicht schlecht. Müssten nur die eine oder andere Sache weglassen und schon sähe es am Monatsende anders aus.

Da bekommt man eben schon das Gefühl, dass die Leute nicht wirklich arm sind, sondern einfach zu hohe Ansprüche haben und ihr Geld nicht mit Bedacht ausgeben.

Achja, mein Freund und ich futtern auch fast nur Bio und brauchen dafür im Monat keine 300,- €. ;)


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Armut in Deutschland

09.11.2017 um 15:33
Ich finde,man sollte mal aufklären,wieviel man mit alg2 überhaupt bekommt.
Selbst in meinem Freundes -und vor allem Familienkreis,meinen alle,es gäbe als Alg2 Satz mindestens 800,- zum Leben,sowie die Miete.

Mich macht es traurig und wütend,zu lesen,daß man als alg2 Empfänger nicht ans Kinder kriegen denken sollte. 
Aha.
Meine Alg2 'karriere' begann,als ich,damals mit gutbezahlten Job, Freund ebenso,ein Wunschkind bekam.
Mann wurde Alkoholiker,der alles Geld versoff mit dieser 'Krankheit',ich wurde alleinerziehend.
In 3jähriger Elternzeit bekommt man auch Alg2.
Firma kündigte mich mit der Begründung, daß ich unflexibel bin als ae,man brauchte mich nicht mehr.
Das hörte ich auf jedem Vorstellungsgespräch.

Ich wurde zurückhaltend,lebte nur für Kind.
kaum soziale Kontakte aus Scham,man fühlt sich als loser, war jedenfalls bei mir so.


Mittlerweile arbeite ich,bin aufstocker.
Nach Abzug der teuren Miete,aller Unkosten bleibt nicht viel.
Ich wohne am Rande einer Kleinstadt, muß zur Arbeit zu Fuß pro Strecke 40min. laufen,da ich mir kein Auto leisten kann,Fahrrad wurde im Hinterhof geklaut,neues geht nicht,da ich Geld für Nebenkosten und dringende,medizinische Dinge,die ich selber tragen muß,sparen muß.

Ich habe als aufstocker ungefähr soviel mehr,wie ich in ganz schlimmen Zeiten bei der Tafel gespart habe.
Anspruch besteht,kann da aber nicht hin,da es nicht vereinbar mit meinen Arbeitszeiten ist.

Mein Kind und ich sind glücklich,daß ich arbeite.so muß er in der Schule nicht mehr sagen,Mama macht nix.
und ich bin froh,daß ich keine Absagen mehr bei Bewerbungen kassieren muß.
daß ich wieder wer bin-auch als Alleinerziehende.

Das hier ist übrigens kein mimimi,sondern ich bin stolz.
seht es als Aufklärung, daß nicht alle alg2 Empfänger gleich sind und nicht wollen.


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Armut in Deutschland

09.11.2017 um 16:55
Zitat von ObrienObrien schrieb am 06.11.2017:Solche Fälle gelten als arm oder armutsgefährdet, dabei führt sie ein sehr gutes Leben. Hat also wirklich das Einkommen abgenommen oder die Ansprüche zugenommen? Ich glaube eher letzteres. Es reicht nicht mehr, satt zu sein, es warm zu haben und ein Dach übern Kopf, sich nur ab und zu einen kleinen Urlaub leisten zu können, gilt vielen schon als Zumutung.
Ich glaube, das liegt an der sehr heterogenen Gesellschaft und damit meine ich nicht nur die Schere arm vs reich.

Die Lebensmodelle insgesamt sind wesentlich vielfältiger geworden und man orientiert sich immer an den Sonnenseiten der jeweiligen Ausprägungen.

Ich kenne einige Leute mit wesentlich höheren Einkommen, für die ist das alles Kleinkram: Frisör, Handy, Urlaub, Lebensmittel, Essen gehen. Die arbeiten aber auch in sehr fordernden Positionen. Mal ein Wochenende durcharbeiten, Urlaub verschieben, mehr als 150 Übernachtungen im Hotel pro Jahr, 12h Arbeitstage, alle paar Jahre umziehen, usw.
Da ist auch so manche "Karrierefrau" darunter, die wohl keine Familie mehr gründen wird, obwohl das eigentlich so nicht geplant war.

Natürlich geht es diesen Leuten nicht schlecht, man muss sie nicht bedauern aber auch nicht bewundern. Es ist halt ein anderer Lebensentwurf bzw. Pfad, so richtig frei ist die Auswahl ja oft doch nicht. Letztendlich wandeln solche Leute Freizeit/Lebenszeit in Geld um, teilweise zu einem gar nicht so tollen Wechselkurs.

Dann gibt es natürlich noch die wirklich reichen Leute, von denen hat man früher nicht so viel mitbekommen. Heute kann man im TV oder Internet zusehen, was einige davon so den ganzen Tag machen.

Der Erzieherin gönne ich jeden Euro und grundsätzlich ist eine Aufwertung der sozialen Berufe sehr wichtig. Die Leistung und Belastung einer alleinerziehenden und berufstätigen Mutter ist wahnsinnig.

Aber trotzdem sollte man sich bewusst sein, in welchem Luxus wir bereits leben mit Netflix, Internet, Handy, Kosmetiker und Frisör, Klavierunterricht und Voltigierverein und Salsakurs.

Auch das andere Beispiel ist beachtlich
http://www.zeit.de/arbeit/2017-09/erzieherin-wohngruppe-jugendliche-gehaltsprotokoll

Hobby&Freizeit: 210€ Bücher&Musik: 70€ Reisekosten: 230€ in Summe also 510€ für die angenehmen Dinge des Lebens.
Zu viert kauft die WG für 1.200€ Biolebensmittel (Ihr Anteil ist 300€)
Bio ist auf jeden Fall wichtig und richtig, aber da scheint mir der Fokus eher auf rechtsdrehenden Kombuchatee mit Lichtkristallen zu liegen statt auf Biogemüse der Saison und Region.


Ich bin bestimmt kein Kosumverächter, aber irgendwie war das vor 30 Jahren noch anders. Ein Telefonanschluss für 20 DM war schon verdammt teuer, es gab drei ÖR TV Programme (Kabelanschluss war vorhanden, aber zu teuer) Haare wurden in der Familie oft selbst geschnitten und in unserer Freizeit sind wir draußen rum gerannt. Ganz normal auch in der Nachbarschaft, obwohl beide Eltern berufstätig waren und mehr verdienten als in diesen Beispielen.

Irgendwie muss man auf der einen Seite natürlich die ungleiche Einkommensverteilung nach Möglichkeit verbessern, auf der anderen Seite weniger aufwendige Lebensentwürfe nicht als arm auffassen.


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Armut in Deutschland

10.11.2017 um 00:19
@stanmarsh

Sehe ich genauso. Im letzten Allmyclash gab es dazu eine interessante Diskussion, in der ich die These vertreten habe, das wir nicht wirklich ärmer geworden sind, sondern das unsere Ansprüche gestiegen sind.


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10.11.2017 um 08:46
Zitat von stanmarshstanmarsh schrieb:Bio ist auf jeden Fall wichtig und richtig, aber da scheint mir der Fokus eher auf rechtsdrehenden Kombuchatee mit Lichtkristallen zu liegen statt auf Biogemüse der Saison und Region.
Da ist der Haken, Bio Pauschal als besser zu bezeichnen. Entscheident für die Moralapostel wäre es ja beim Fleisch, aber dann würde die WG eh nur 2 bis 3 mal Fleisch Essen. Ich denke wenn wir aber die Ernährung betrachten landen wir wieder bei Pseudobio und Pseudogesund


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Armut in Deutschland

10.11.2017 um 10:34
Deutschland ist Billiglohnland, wobei man gleichzeitig mit vergleichsweise hohen Kosten für z.B. Energie und Wohnraum konfrontiert ist. Ausserdem hat man(ich) das Gefühl, dass Firmen hier generell Narrenfreiheit besitzen und "Abzocke" als normales Geschäftsgebaren gilt.

Vergleicht man einen einfachen Arbeiter/Handwerker in Deutschland vor etwa 25 Jahren, so war es vlt noch möglich eine Familie oder gar ein Haus und Auto zu finanzieren. Deutschland hat es erst vor wenigen Jahren geschafft Mindestlöhne einzuführen, die m.E. ein Witz - Menschenverachtend sind.

Schaut man rüber zu unseren europäischen Nachbarn, kann man leicht das doppelte bis hin zum dreifachen verdienen, mit Teils sogar niedrigeren Lebenshaltungskosten...Frankreich, England, Österreich, Schweiz und vor allem skandinavische Länder. In Polen verdient man zwar noch weniger, lebt aber auch für einen Bruchteil.

Hat die deutsche Politik/Wirtschafft hat es geschafft, das Volk komplett zu verdummen?
"Gibt dem Volk Brot und Spiele..."

Ich weiß nicht, es gibt hier Menschen, die einfach zufrieden scheinen, "wenn" sie arbeit haben und "grebraucht" werden.
Gewerkschafften gibt es zwar, aber gleichzeitig ist es möglich für Firmen, aus dem Verband auszutreten und ihren eigenen zu gründen - fertig. Wahnwitzig, oder?

Und dann nörgelt die Wirtschafft über Frachkräftemangel - Ausländer müssen geholt werden usw.
Wobei es so einfach wäre. Bei anständiger Bezahlung würden die schon kommen, aber die Versklavung scheint sich etabliert zu haben.


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Armut in Deutschland

10.11.2017 um 11:02
Zitat von DesperoDespero schrieb:Vergleicht man einen einfachen Arbeiter/Handwerker in Deutschland vor etwa 25 Jahren, so war es vlt noch möglich eine Familie oder gar ein Haus und Auto zu finanzieren. Deutschland hat es erst vor wenigen Jahren geschafft Mindestlöhne einzuführen, die m.E. ein Witz - Menschenverachtend sind.
Ich denke du verklärst auch so einiges. Und nein einfache Arbeiter haben auch selten Häuser gebaut. Wir reden schon meist über Gelernte Kräfte.

Sollen wir uns Faktisch die 90er mal anschauen? Oder noch besser die Jahre davor. Wie sah das leben aus, was wasr "Standard" was war "luxus.

Es ist ein bischen von beidem, was darauf einwirkt. Die hier verlinkten Beispiele klagen jedenfalls auf Hohen Niveau ohne Frage.

Btw die Gesellschaft ist auch nicht schuld an schlechter Partnerwahl, da muss man eben auch selber mal zu stehen.
Zitat von DesperoDespero schrieb:Deutschland hat es erst vor wenigen Jahren geschafft Mindestlöhne einzuführen, die m.E. ein Witz - Menschenverachtend sind.
Ich glaube du bist nicht viel rumgekommen au fder Welt um "Menschenverachtend" richtig einzuordnen.
Zitat von DesperoDespero schrieb:chaut man rüber zu unseren europäischen Nachbarn, kann man leicht das doppelte bis hin zum dreifachen verdienen, mit Teils sogar niedrigeren Lebenshaltungskosten...Frankreich, England, Österreich, Schweiz und vor allem skandinavische Länder. In Polen verdient man zwar noch weniger, lebt aber auch für einen Bruchteil.
Oder auch viel weniger.

Solen wir deine Beispiel mal wirklich Faktisch auseinanderklamüsern?

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/183571/umfrage/bruttomonatsverdienst-in-der-eu/


Gut Durchschnitteinkommen täuschen natürlich allein wenn wir an das UK so Denken.

Aber vergleichen wir doch mal ein Land was Verlgeichbar mit Deutschland ist ? Wie wäre es mit dem wunderschönen Frankreich? Berlin/ Paris Vergleich?


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Armut in Deutschland

10.11.2017 um 12:04
Es geht ja um die Umverteilung - Armut. Statistiken, die einen Schnitt über alle ziehen, sagen nichts über die Mißstände aus.

Mal ein grobes/überschlagenes Beispiel:

Ein gelernter Handwerker(Elektriker, Maler, Maurer usw.) sucht Arbeit in Deutschland und Jobcenter schickt ihn zu einen unseren "Sklavenhändlern"(Zeitarbeitsfirmen), die ihre eigenen Tarifverträge mit sich selbst verhandelt haben. Immerhin bewegen wir uns hier oberhalb des gesetzlichen Mindestlohn!

11-12€ Brutto Stundenlohn * 165Std/Monat = 1980,-

Weniger als 2/3 vom Durchschnit in deinem Link. Und da vergleiche ich mal einen Maurer mit 25,-DM oder eher mehr vor 1990.

Egal, am Ende geht es ja darum, wie man davon leben kann.

Netto sind wir vlt bei 1200,-?
-Whg./Nebenkosten...

Ich möchte hier lieber nicht weiter rechnen, weil ich doch sehr schnell HartzIV Niveau erreiche, wenn ich mit Aufwendungen für Arbeit anfange. Bus/Bahn oder gar Auto(eher unwahrscheinlich), evt. einen Kaffe mit Brötchen unterwegs, den ich mir als hart arbeitender Mensch einbilde verdient zu haben usw.
Wenn man dann noch ~450€ Unterhalt zahlen soll, der m.W. in .de der mit Abstand höchste ist, wird das eine Minusrechnung und ich müsste mir wohl einen Kredit aufnehmen, um Essen zu kaufen.

Ich habe diesem Modell schon vor langer Zeit den Rücken gekehrt und kann sagen, dass ich mich in keinem europäischen Land, in dem ich gewesen bin, mich so minderwertig und abwertend behandelt gefühlt habe wie in Deutschland.


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Armut in Deutschland

10.11.2017 um 12:50
Zitat von DesperoDespero schrieb:Ein gelernter Handwerker(Elektriker, Maler, Maurer usw.) sucht Arbeit in Deutschland und Jobcenter schickt ihn zu einen unseren "Sklavenhändlern"(Zeitarbeitsfirmen), die ihre eigenen Tarifverträge mit sich selbst verhandelt haben. Immerhin bewegen wir uns hier oberhalb des gesetzlichen Mindestlohn!
Genau, wobei das bei den meisten Handwerkern eher selten zu trifft.  Handwerker gehen nämlich langsam aus dank des Gesellschaftlichen Hypes bzgl Studium.
Zitat von DesperoDespero schrieb:11-12€ Brutto Stundenlohn * 165Std/Monat = 1980,-
GUt, hast du jetzt etwas ohne Zuschläge.
Zitat von DesperoDespero schrieb:Weniger als 2/3 vom Durchschnit in deinem Link. Und da vergleiche ich mal einen Maurer mit 25,-DM oder eher mehr vor 1990.
Genau, glaubst du das sieht in anderen  Ländern auch so hoch?  Glaubst du London und co sind Arbeiterstädte?
Zitat von DesperoDespero schrieb: Und da vergleiche ich mal einen Maurer mit 25,-DM oder eher mehr vor 1990.
Ich glaube einen Gelernten Mauer wird du auch in der Leiharbeit nicht  finden für EG3
Zitat von DesperoDespero schrieb:Wenn man dann noch ~450€ Unterhalt zahlen soll, der m.W. in .de der mit Abstand höchste ist, wird das eine Minusrechnung und ich müsste mir wohl einen Kredit aufnehmen, um Essen zu kaufen.
.
Zitat von DesperoDespero schrieb:Netto sind wir vlt bei 1200,-?
-Whg./Nebenkosten...
Ja,  ist nicht viel,  ohne Zuschläge.  Und doch sind wir weit weg von Menschenunwürdig.
Zitat von DesperoDespero schrieb:Ich möchte hier lieber nicht weiter rechnen, weil ich doch sehr schnell HartzIV Niveau erreiche, wenn ich mit Aufwendungen für Arbeit anfange. Bus/Bahn oder gar Auto(eher unwahrscheinlich), evt. einen Kaffe mit Brötchen unterwegs, den ich mir als hart arbeitender Mensch einbilde verdient zu haben usw.
Wenn man dann noch ~450€ Unterhalt zahlen soll, der m.W. in .de der mit Abstand höchste ist, wird das eine Minusrechnung und ich müsste mir wohl einen Kredit aufnehmen, um Essen zu kaufen.
Unter Existenzminimum können sie dir den Unterhalt nicht Pfänden. Aber ja man sollte eben als Verantwortlicher Mensch aufpassen was man so in die Welt setzt. Das gilt für Männer und Frauen.
Ich habe diesem Modell schon vor langer Zeit den Rücken gekehrt und kann sagen, dass ich mich in keinem europäischen Land, in dem ich gewesen bin, mich so minderwertig und abwertend behandelt gefühlt habe wie in Deutschland.
Sollen wir jetzt mal einen Mauerer in UK betrachten?


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Armut in Deutschland

10.11.2017 um 13:16
Zuschläge? Gibt es so etwas? Klingt eher nach Schönrechnerei bei Urlaubsgeldverzicht usw... o.O
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb: Wenn man dann noch ~450€ Unterhalt zahlen soll, der m.W. in .de der mit Abstand höchste ist, wird das eine Minusrechnung und ich müsste mir wohl einen Kredit aufnehmen, um Essen zu kaufen.

Unter Existenzminimum können sie dir den Unterhalt nicht Pfänden. Aber ja man sollte eben als Verantwortlicher Mensch aufpassen was man so in die Welt setzt. Das gilt für Männer und Frauen.
Klingt als hätte man ein Verbrechen begangen, nicht wahr?
Und warum sollte ich arbeiten gehen, wenn ich beim Existenzminimum anfange, dann aber noch Ausgaben für die Arbeit abziehe, die ein HartzIV Empfänger nicht hat?

Ich vergleiche mal einen Handwerker in Norwegen, der nach seiner Ausbildung heiratet, eine Familie gründet und sich sein erstes Haus kauft - ganz normal halt. Der liegt mit seinem Gehalt in etwa gleichauf mit einem Zahnarzt z.B. - lustig, nicht?
Jaja, Norwegen ist ein reiches Land, ich weiß. Es geht aber um Relationen. Und verglichen damit ist man in Deutschland, dass sich nach Aussen als reiche Wirtschaftsmacht präsentiert ... kein Mensch, weil das auf Kosten der bis zum letzten Tropfen ausgesaugten Unterschicht geht.

Frankreich oder England - auch hier würde ich besser verdienen. Nicht umsonst sind so viele Polen da hin gezogen und zum "Problem" geworden. ;D


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Realo ehemaliges Mitglied

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Armut in Deutschland

10.11.2017 um 13:39
Tja, die einen kriegen ihre armen Europäer (Binnenwanderung), die anderen ihre Flüchtlinge (Zuwanderung).

Es ist schon erschreckend, wie jämmerlich hier "einfache" Arbeit bezahlt wird und welche Billionensummen sich "oben" quasi unverwertbar anstauen.

Die Frage, warum sich die "working poor" das so lange gefallen lassen und wie lange sie sich das noch gefallen lassen, braucht nicht gestellt zu werden, die Antwort lautet immer "bis zur Rente". Bei uns werden keine Revolutionen gemacht, sondern nur drüber geschrieben (so wie Marx). Allerdings hatte er auch einen guten Spruch parat: "Die Philosophen (heute würde man sagen die Soziologen) haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kommt aber darauf an sie zu verändern." Das überlassen wir dann aber wie immer den anderen. ;)


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Armut in Deutschland

10.11.2017 um 14:03
Wobei man die Rente erstmal erreichen muss, bei einem x-mal hören Krebsrisiko und einem Berufseintrittsalter ab 15 Jahren.


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