Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

eckhart schrieb:Ich nehme Dir nicht übel, wenn Du das als regionales Phänomen auffasst, wo man bloß mal jemanden hinschicken müsste.

Eigentlich habe ich das nie als regionales Problem aufgefasst, woraus hast du denn das herausgelesen? Mich hat einfach interessiert, was hinter der Erwähnung von Nossen genau steckt. Was genau meinst du mit "bloß mal jemanden hinschicken?" Da sehe ich momentan keinen Zusammenhang mit meiner Rückfrage. Hinschicken weswegen? Wen hinschicken?

Übrigens deckt sich dieser Satz aus dem SZ-Artikel mit meiner Ansicht und meinen Befürchtungen: "Die Digitalisierung hat extremistischen Bestrebungen einen Schub gegeben." Ich denke auch, dass die Digitalisierung eine dunkle Seite hat, die bisher viel zu wenig Beachtung gefunden hat. Nach wie vor wird ja die Digitalisierung überwiegend als positiv und wünschenswert gesehen, und sie soll weiter forciert werden.

martenot schrieb:Digitalisierung hat extremistischen Bestrebungen einen Schub gegeben."

Das fing an, als es DSL-Anschlüsse mit Flat für 24,95 € im Monat gab und einen billiger Rechner für 400,00 €, Handys für 1,00 €. Das konnte sich dann jeder Depp leisten und sich vernetzen. Als man noch 56k-Modem mit Minutentaktung hatte, war es alles noch geschmeidig.

martenot schrieb:Eigentlich habe ich das nie als regionales Problem aufgefasst, woraus hast du denn das herausgelesen?

Die Fxierung auf Nossen habe ich wohl fehlinterpretiert. Deshalb habe ich den Blick vorsichtig auf Mittelsachsen zu weiten versucht. Und noch weiter.
Denn ich fasse die Reichsbürgerbewegung wie auch den damit verwobenenen Rechtsextremismus als hochgefährliches gesamtdeutsches und darüber hinaus als weltweit verbreitetes und vernetztes Problem auf.

Also ganz anders als auf den rund ersten 280 Seiten dieses Threads, auf denen Reichsbürger als Spinner dargestellt werden.

Zu Spinnern braucht nur mal kurz ne augenzwinkernde kumpelhafte Gefährderansprache abghalten werden, mehr nicht.

Wenn sich das geändert haben sollte, würde ich mich sehr freuen.

Dem König wird wohl eine seiner Geldquellen ausgetrocknet.

BaFin ordnet Schließung der „Repräsentanzen“ der „GemeinwohlKasse“ in Wittenberg, Dresden und Menden an und lässt Geschäftsräume versiegeln

Quelle: https://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Verbrauchermitteilung/unerlaubte/2023/meldung_2023_02_23_Gemeinwohlkasse_Wittenberg_Menden.html

Ich betrachte das ja nur so nebenbei aus großer Ferne, aber das so etwas überhaupt möglich, ist finde ich schon recht seltsam.

Ich finde es erschreckend dass viele Demonstranten heutzutage automatisch der "Reichsbürgerbewegung" zugeordnet werden, weil sie auf den Demos sind. Dem Staat kommt das allerdings gerade Recht auch normale Demonstranten zu diskreditieren und in eine Schublade zu stecken und den Finger drauf zu zeigen. So ist halt leichter als die wirklichen Probleme anzugehen und eine wirkliche Veränderung einzuleiten.
Ich war auch einige Male auf den Demos mit ,weil ich auch Zeichen setzen möchte, dass mir die Politik der jetzigen Bundesregierung nicht gefällt, ich bin absoluter Jain-Pazifist und LGBTQ Anhänger, jede Form von Krieg und Diskriminierung ist mir zu wider, ich fordere die Bundesrigierung auf zu einem Dialog mit Russland und auch anderen Ländern wie Iran und Nordkorea und China,
Worte können so viel bewegen aber dass ich ein Reichsbürger sein soll ist nur eine diskreditierende Maßnahme der jetzigen Rigierung, es gibt Reichsbürger JA aber nicht jeder Demonstrant ist gleich einer nur weil er gegen die jetzige Regierung ist.

Wir Menschen müssen miteinander reden, wir müssen Dialog halten und zusammen entscheiden für einen wunderschönen grünen, friedlichen Planeten, unsere Mutter Erde hat nichts anderes verdient als auch noch in Millionen Jahren in einer großen Vielfalf zu erstrahlen.

Mani wastete yo ☮️

@Rainlove
Wer allerdings auf Demos mitläuft auf denen Ideologien der Reichsbürger Bewegung verbreitet werden muss sich den Schuh anziehen sowas zu unterstützen.

@Anfimia
Kann man sich denn davor schützen, dass diese Menschen nicht mitlaufen bei einer Demo?
Die Medien stürzen sich doch darauf, sobald eine Flagge davon zu sehen ist

@Krautwurm
Dann melde ich sowas den Ordnern auf der Demo bzw wende mich an den Veranstalter und wenn darauf keine Reaktion kommt weiß ich mit welchem Personenkreis ich da Seite an Seite laufe.

@Anfimia
Also dein ratschlag garnicht gegen die missstände demonstrieren nur weil ein paar pappnasen dabei sind??
Deine einstellung erinnert mich an alte schulzeiten weil 1-2 dumme kinder bockmist angestellt haben und anschließend die komplette klasse zur strafarbeit verdonnert wurde...

@Anfimia
Wir sind eine kleinstadt mit einer zugelassenen demo ich denke dass die stadt nicht nochmehr raum und kräfte zu verfügung stellen wird

Rainlove schrieb:lso dein ratschlag garnicht gegen die missstände demonstrieren nur weil ein paar pappnasen dabei sind??

Welche für die Gesellschaft relevanten Themen werden denn auf diesen Demos angesprochen, dass Reichsbürger sich angezogen/angesprochen fühlen?

@Anfimia
Bei uns allen unmut über die jetzige regierung, nur die lösungsansätze sind unterschiedlich

Rainlove schrieb:Wir sind eine kleinstadt mit einer zugelassenen demo ich denke dass die stadt nicht nochmehr raum und kräfte zu verfügung stellen wird

Ordner werden von den Demonstranten selbst gestellt und wenn die sowas auf den Demos tolerieren auf denen du zugegen bist, solltest du ernsthaft nochmal überdenken mit wem du dir die Straße teilst.

@Anfimia
Gibt bei uns nicht wir sind ja nur ca 10 leute

@Anfimia
Ein reichsbürger ist dabei nur können wir anderen nicht ihn der stelle verweisen das kann nur die polizei , er verhällt sich auch nicht auffällig oder irgendwie gefährdent

Rainlove schrieb:Gibt bei uns nicht wir sind ja nur ca 10 leute

Dann habe ich schlechte Nachrichten

die Zahl der Leute, die man erwartet. Hier gilt: einigermaßen realistisch bleiben. Gibst du zu viele Teilnehmer an, musst Du im Zweifelsfall auch sehr viele Demo-Ordner stellen, gibst du zu wenig (z.B. unter 50) an, darfst Du nicht auf der Straße demonstrieren.

https://netzpolitik.org/2019/protest-auf-die-strasse-bringen-zwoelf-tipps-fuer-deine-erste-demo/

@Anfimia
Wir stehen ca 200 m entfehrnt von der wache und niemand hat sich bis heute beschwert 🙂

Vielleicht sind die polizisten bei uns auch so tolerant, weil niemand brüllt oder etwas kaputt macht, jeder kennt jeden und nicht so sozialkraanke zustände wie in den großstädten wo ich auch schon war wo es regelrechte krawallmacher gibt die anderen richtig schaden wollen oder eigentum von anderen zerstören und autos demolieren, sowas gibts bei uns nicht

Apropos "Vielleicht"
Vielleicht passt das bisher Gelesene zu Leisnig.

2021 geriet die mittelsächsische Kleinstadt Leisnig in die Schlagzeilen medialer Berichterstattung. Ursächlich dafür war der bekanntgewordene und offenbar systematische Zuzug mehrerer extrem rechter, völkischer Familien aus Westdeutschland, der sich seit einigen Jahren weitestgehend unbemerkt vollzogen hatte. Im April 2021 traten die völkischen Siedler auch erstmals als selbstbewusste Organisatoren wöchentlicher Kundgebungen gegen die Corona-Maßnahmen auf dem Leisniger Marktplatz auf und wagten somit den Schritt in die Öffentlichkeit.

Die Entwicklung in Leisnig steht dabei nicht isoliert. Der Aufbau völkischer Netzwerke und Strukturen intensivierte sich in den letzten Jahren vor allem in den neuen Bundesländern. Seit Februar 2020 rufen verschiedene Kreise der extremen Rechten koordiniert von der Initiative „Zusammenrücken in Mitteldeutschland“ öffentlich zur gezielten Besiedlung ländlicher Regionen und zum Erwerb von Immobilien in den neuen Bundesländern auf. Diese Initiative wird auch von völkischen Siedlerinnen und Siedlern aus Leisnig mitgetragen. Die Region ist derzeit die einzige in Sachsen, in der auf die Initiative Zusammenrücken in Mitteldeutschland basierende Zuzüge Rechtsextremer bekannt sind.

Die völkischen Siedler verfolgen eine Strategie, die langfristig darauf ausgerichtet ist, bestehende soziale Gefüge sowie die Alltagskultur zu unterwandern, um vor Ort eine Vormachtstellung zu generieren und politischen Einfluss zu erlangen.

Leisnig.info
Eine entscheidende Rolle für die Entwicklung in Leisnig nimmt der Telegramkanal LEISNIG.info ein, der seit Mai 2021 existiert und aktuell von 735 Personen abonniert wird (Stand 06.07.22). Der Kanal zählte im März 2022 zu den größeren regionalen Telegramkanälen. Neben dem Telegramkanal existiert eine gleich-namige Homepage. Im Impressum der Seite steht Michael H., der zum Kreis der völkischen Siedler zählt und bei den Leisniger Corona-Protesten als Redner in Erscheinung trat. Fotos zeigen ihn unter anderem zusammen mit Christian Fischer, Sprecher der Initiative „Zusammenrücken in Mitteldeutschland“ und Teil des Leisniger Siedlernetzwerks, auf einer Kundgebung des NPD-Politikers Stefan Hartung in Bekleidung der extrem rechten Kleinstpartei Der III.Weg.

Mit LEISNIG.info wolle man laut Eigenaussage „über das normale Leben in unserer Heimat berichten“ und „über das Geschehen in Leisnig und seinen vielen Ortsteilen informieren“

Quelle: https://www.belltower.news/digital-report-2022-02-mit-leisnig-info-wollen-voelkische-siedlerinnen-akzeptanz-erschleichen-136251/