Gedanke zum Sinn des Lebens
24.02.2013 um 22:21oneisenough schrieb:Gar nichts. Zum Wissen gehören Gedanken. Der Hintergrund kann deswegen nicht mit einem Gedanken beschrieben werden, weil ein Gedanke immer etwas Konkretes beschreibt. Aber Gedanken können als Hinweis, als Zeiger, als Hilfsmittel benutzt werden, dass etwas vorhanden ist, das nichts mit der Welt der vorübergehenden Erscheinungen zu tun hat, sondern als die Quelle verstanden werden muss, aus der sie hervorgehen und in die sie sich auch wieder auflösen.Wohin, wenn nicht in "Nichts" kann sich etwas auflösen? Wenn sich ein Gedanke auflöst, so ist er verschwunden und du hast keine Erinnerung an ihn. Denn hättest du sie, würdest du den Gedanken wieder haben. Die Pointe ist nun, dass dieser Gedanke also für dich zu dem Zeitpunkt, als du ihn vergessen hast, nie war. Nur wenn er dich, auch unbewusst, begleitet, dann ist er für dich; und wenn du ihn bewusst wieder aufnimmst. In der Zwischenzeit ist er nicht. Er ist ins "Nichts" entschwunden.
Der Tiefschlaf, was ist er Anderes, als eine Lücke der Erinnerungen? Eine vollkommene Lücke. Wir sagen oft, Tiefschlaf sei Dunkelheit, Schwärze. Dies aber ist nicht richtig. Tiefschlaf ist nichts, auch nicht Dunkelheit, Schwärze. Dieser Eindruck entsteht nur dadurch, dass wir meist in Dunkelheit uns schlafen legen und außerdem die Augen schließen. So ist das Erste und Letze, was wir wahrnehmen, bevor wahrer Tiefschlaf stattfindet, die Dunkelheit. Sie aber ist wahrlich nicht er selbst.
Wo finden alle Phänomene statt, wenn nicht in diesem Noumenon? Eingebettet ist alles genau hier. Ist nicht genau diese absolute Lücke der Wegweiser zum Noumenon? Ist nicht das genau das, aus dem noch nichts geworden ist, das von nichts getrennt ist? Mir bleibt das noch immer ein Rätsel.
oneisenough schrieb:Der Hintergrund kann nur als Negation beschrieben werden, oder mit solchen Begriffen, die weder eine zeitliche noch eine räumliche Aussage machen, wie beispielsweise ungetrennt, rein, unverdorben, immerwährend, nicht geboren und nicht sterblich, formlos, ohne jegliche begrenzenden Attribute.Hört sich so nach Neti Neti an. Gehst du denn davon aus, dass es eine Art Gott wäre, mit Wollen und allem Drum und Dran? Ich halte alles Wollen für in Wahrheit selbst eine von dir schon genannte Einschränkung.
oneisenough schrieb:Wieso kannst du mir keine Münze zeigen, die nur eine Seite hat? :)Kann ich nicht. Seite und Gegenseite erscheinen immer zeitgleich. Es gibt keine Seite ohne eine Gegenseite. Deswegen gibt es auch keine Münze ohne zwei Seiten. In diesem Sinne hast du auch sicher recht. Nur wie gesagt ist dies eine Allegorie, deren Zutreffen auf die Realität in Frage gestellt werden kann.