Peisithanatos schrieb:Die Urknalltheorie selbst ist auch nicht unumstritten und Aussagen darüber zu machen, was davor war, ist nicht sinnvoll.
Kennst du das nette Entweder/Oder? Die Sache ist die: Entweder es existierte schon etwas vor dem Urknall, was diesen verursacht hat, dann ist die Urknalltheorie in dem Sinne falsch, als dass sie keinen Anfang aller Dinge proklamieren kann; oder der Urknall wurde durch nichts verursacht, was jedoch bedeuten würde, dass er aus dem Nichts kam und aus Nichts, so sagen wir doch gemeinhin, kann nichts entstehen.
Peisithanatos schrieb:Was soll vor meiner Geburt gewesen sein? Der Ablauf der Dinge, der unter anderem zur Entwicklung des menschlichen Organismus führte, den ich darstelle.
Das ist etwas, das du vom Hören/Sagen her weisst. Erst als du in die Warte des Seins eintratst, konntest du dir über diese Dinge Gedanken machen und/oder sie von anderen vernehmen. Ich wollte aber nicht wissen, was du glaubst und so hörtest, was davor so alles vor sich ging; vielmehr wollte ich wissen, was für dich dort war und zwar für dich ganz alleine. Nach Abzug all deiner Sinneserfahrungen und Gedanken, was bleibt dir da? Nach Abzug selbst des Gefühls, dass du bist, was bleibt dir da? Bist du da noch? Was, wenn du nicht mehr bist? Noch heute Nacht wird für dich das gesamte Universum verschwinden, restlos.
Peisithanatos schrieb:Wenn aus dem Nichts spontan Dinge entstehen könnten, wäre es doch nichts ungewöhnliches, wenn weltweit einfach so Dinge aus dem Nichts ins Dasein purzeln... ich habe davon noch nicht gehört^^
Es geht nicht darum, ob diese Dinge spontan in die Welt der groben Physik hin erscheinen und dort sichtbar werden. Sondern vielmehr darum, dass du noch heute Nacht, ohne es wirklich bestimmen zu können, verschwinden wirst und ohne es wirklich bestimmen zu können mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wieder erwachen wirst mit der aus -ja, was war da?- dieser deiner Lücke von Zeit- und Raumlosigkeit geborenen Ahnung, dass du gar nicht warst. Doch warst du wirklich nicht? Tatsächlich warst du nicht, und damit deine gesamte Welt. Also nichts. Aber da hieraus, sollte dies wirklich so sein, nichts entstehen kann, und du schließlich wieder erwacht bist, gab es dich auch, als es dich nicht gab. Im Schlaf bist du also, ohne dass du bist. Verstehst du jetzt etwas mehr, von was ich rede und warum ich darauf komme?
Du musst es natürlich sein lassen, nun zum Beispiel davon anzufangen, was jemand anderes bei Schlafenden Personen anhand derer Gehirnaktivitäten feststellte, und diese auf dich zu beziehen und zu sagen, da sei eben dein Gehirn in diesem und jenem Modus. Dies ist irrelevant. Denn dies erfährst du erst wieder in der Warte des Seins. Doch in Wahrheit war da nichts für dich. Aber in Wahrheit war da auch immer noch Alles, was es gibt, einschließlich dir.