"Nur die eigenen Gedanken haben Wahrheit..."
21.08.2012 um 20:03Dass man nicht so einfach zitieren soll was andere von sich geben oder gaben, sondern auch darüber nachdenken sollte, ob das Zitierte auch Sinn ergibt.
Ich bin nicht mein Gedanke und genau so wenig bin ich mein Denken.Saphira schrieb:Was meinst du mit, dass Gedanken was anderes sind als bewusstes denken? Versteh ich nicht ganz. Wenn ich Gedanken habe dann denke ich doch bewusst.
Also mein Denken ist der Prozess, mein Gedanke ist das Ergebnis. Beides bin nicht ich.oneisenough schrieb:Wenn du im Rahmen deiner kreativen Möglichkeiten etwas bestimmtes herstellst, etwas konstruierst, dann hälst du dich mit Sicherheit nicht für das Konstruierte.
Wenn ich denke, dass ich ein Mensch bin, dann ist der Gedanke doch nicht irgendwann unwahr, nur weil er dann vorbei istoneisenough schrieb:Es hat also keine andere Qualität als die einer vergänglichen Erscheinung. Es ist daher unwahr.
Ja, ich verstehe sehr gut, dass du den Eindruck hast, ich drücke mich kompliziert aus. :)Saphira schrieb:Wenn ich denke, dass ich ein Mensch bin, dann ist der Gedanke doch nicht irgendwann unwahr, nur weil er dann vorbei ist
EBEN,Deadpoet schrieb:Wahrheit ist also doch nicht so beliebig, wie es den Anschein hat?
Ich erkläre das so:Deadpoet schrieb:Warum sollte eine Aussage wie "Der Apfelbaum trägt rote Früchte" nicht auch über die Zeitspanne hinaus, in der er tatsächlich rote Früchte getragen hat stand halten. Wir wissen doch, dass das Problem die Ungenauigkeit der Aussage ist. Eigentlich impliziert der Satz ja mehr. Dieser eine Apfelbaum ist gemeint, zu jener Zeit, an jenem Ort. Mit den Augen des Betrachters gesehen, der das Rot als solches wahrnimmt, und den Baum als solchen erkennt. Wäre er farbenblind, und es wären tatsächlich grüne Apfel, wäre die Aussage verschlüsselt, aber nicht unwahr, genauer betrachtet. Wahrheit ist also doch nicht so beliebig, wie es den Anschein hat?
Der Glaube, die Wahrheit sei subjektiv, erscheint mir mehr einem Verständigungsfehler zu entspringen, eine Störung in der Kommunikation, weniger ein grundlegend philosophisches Problem.
Weil nach dem Verschwinden des Gegenstandes nichts mehr da ist, dem du das Attribut "wahr" zuordnen kannst.Deadpoet schrieb:Warum sollte eine Aussage über etwas seine Wahrheit verlieren, wenn der Gegenstand der Aussage verschwindet.
Selbst wenn niemand, - Nichts da wäre, wäre es dennoch wahr. Warum sollte es unwahr sein? Du solltest das unbedingt mal klären. Also Zustandsbeschreibungen sind unwahr, weil Zustände Prozessen unterliegen und in Veränderung sind? Und wenn keiner da ist, der einen Zustand beobachtet, existiert er nicht? :)oneisenough schrieb:Wahrheit benötigt die Anwesenheit von etwas.
Wenn niemand da ist, kann auch niemand eine solche Aussage machen.Deadpoet schrieb:Selbst wenn niemand, - Nichts da wäre, wäre es dennoch wahr. Warum sollte es unwahr sein?
Darüber kann man keine Aussage machen. Sobald du eine Aussage darüber machst, ist es kein Nichts mehr, sondern ein Inhalt namens Du, der behauptet, es gäbe nichts. Und das wäre ein Widerspruch.Deadpoet schrieb:Zudem, wenn niemand da ist der eine Aussage über etwas machen kann, dass nicht da ist, was bleibt?
Immer nur dorthin, wohin du deine Aufmerksamkeit bewegst.Deadpoet schrieb:Wohin soll die Reise gehen?