@Yeshua
Yeschua schrieb:Deine Aussage könnt man auch so formulieren: "Der Wahrnehmende", oder von mir aus auch: "Das wahrnehmende Bewusstsein"
Du bist es, der so formuliert. Ich dagegen würde es niemals so formulieren. Denn es gibt einen erheblichen Unterschied zwischen dem "Wahrnehmenden" und "das wahrnehmende Bewusstsein". Beide können unmöglich dasselbe sein.
Machen wir dazu ein sehr einfach gehaltenes Gedankenexperiment. Stell dir vor, es gibt im gesamten Universum nur Dich und einen einzigen Stein, und sonst gar nichts. Dann gilt folgendes:
Du bist der Wahrnehmende.
Der Stein ist das Bewusstsein.
Der Stein ist das, dessen du dir bewusst sein kannst. Er ist der Bewusstseinsausdruck und nicht du. Und in diesem Fall gibt es nur einen einzigen Bewusstseinsinhalt, nämlich den Stein.
Der Stein kann also unmöglich als "wahrnehmendes Bewusstsein" bezeichnet werden, weil Wahrnehmung eben keine Fähigkeit von Bewusstseinsinhalten ist.
Bewusstsein ist stets die Bezeichnung für etwas ganz Konkretes, etwas, was einem bewusst werden kann. Das ist das Entscheidende.
Und weil Bewusstsein die Bezeichnung für die Summe aller konkreter Bewusstseinsinhalte ist, gibt es überhaupt keine solche Fähigkeit, die man als "wahrnehmendes Bewusstsein" bezeichnen könnte. Das ist schlichtweg unsauber formuliert.
Korrekter ist es zu sagen:
Die Wahrnehmung ist keine Fähigkeit des Bewusstseins, sondern sie ist etwas, das von dem bewusst Wahrzunehmenden getrennt ist. Tatsächlich ist sie eine Variante von Aufmerksamkeit. Doch Aufmerksamkeit selbst ist nichts Konkretes. Sie ist kein Bewusstseinsinhalt. Sie ist nichts Bewusstes oder Unbewusstes. Sie ist es vielmehr das, womit Bewusstsein als bestimmte bewusste Ausdrücke ermöglicht wird, in dem sie mit einer bestimmten Intensität und Qualität ausgeübt wird. Das ist der gravierendste Unterschied zwischen Aufmerksamkeit und Bewusstsein. Und jeder, der aufmerksam genug ist, wird diesen Unterschied deutlich bezeugen können.
Yeschua schrieb:WAS, WENN ALLES WAHR IST?
Wenn Wahrheit kein Verfallsdatum kennt, dann dürfte es keine Vergänglichkeiten geben.
Offensichtlich ist das jedoch nicht der Fall.