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Vom Verständnis des eigenen Unverständnisses

9 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psychologie, Philosophie, Verstand ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1
Dr.Precht Diskussionsleiter
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Vom Verständnis des eigenen Unverständnisses

12.04.2012 um 00:37
Warum sind wir in der Lage zu verstehen, wenn wir etwas nicht verstehen?

Soll uns das Verständnis des eigenen Unverständnisses Antieb sein, dem Verständnis auch weiterhin nachzueifern? Doch müsste uns dann nicht alles verständlich sein, damit uns dieser Antrieb auch nützlich ist? Immerhin gäbe es gewiss Dinge, welchen wir ob des Antriebes nacheifern würden, obwohl sie von uns grundsätzlich nicht zu verstehen wären. Das Verständnis des eigenen Unverständnisses wird in diesem Fall zur Qual, es sei denn, wir vermögen unser Unverständnis zu akzeptieren ohne uns in Abetracht dessen erniedrigt zu fühlen.

Ich bitte euch herzlich, zur Ausgangsfrage Bezug zu nehmen.


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Vom Verständnis des eigenen Unverständnisses

12.04.2012 um 00:39
Zitat von Dr.PrechtDr.Precht schrieb:wird in diesem Fall zur Qual, es sei denn, wir vermögen unser Unverständnis zu akzeptieren ohne uns in Abetracht dessen erniedrigt zu fühlen.

Sehr schön. :)

Und ich halte diese Akzeptanz für einen Charakterzug eines sehr reifen Geistes.


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Vom Verständnis des eigenen Unverständnisses

12.04.2012 um 00:42
Wenn ich weiß was ich nicht verstehe, dann kann ich mir genau das heraus nehmen und mir diesbezüglich mehr Informationen sammeln. Ich kann mich auf das nicht Verstandene konzentrieren und werde es vielleicht irgendwann verstehen.

Wenn ich zum Beispiel davon ausgehe verstanden zu haben, obwohl ich rein gar nichts verstanden habe. Dann habe ich bei mir selbste einen Fehler, welcher mir nicht bewusst ist und bin nicht mal in der Lage diesen zu korrigieren.


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Dr.Precht Diskussionsleiter
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Vom Verständnis des eigenen Unverständnisses

12.04.2012 um 00:46
@Saphira

Mangelndes Verständnis ist meines Erachtens weniger ein Defizit an Informationen, als es ein Defizit an intellektueller Fähigkeit ist. Jede Konstelattion von Informationen, ganz gleich ihrer Reichhaltigkeit, muss vom Verstand wie Puzzlestücke sinngebend zusammengesetzt werden. Oder?


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Vom Verständnis des eigenen Unverständnisses

12.04.2012 um 00:54
@Dr.Precht

Klar bei einigen Sachen fehlt es mir bestimmt an Intelligenz. Aber genau so gibt es auch Beispiele, wo man erstmal Informationen suchen muss, bzw. sich neues Wissen aneignen muss, um etwas besser zu verarbeiten. Je mehr Informationen ich zu einer Sache habe, desto besser kann ich diese mit Hilfe meiner Intelligenz kombinieren und komme so vielleicht auf umfangreichere Ergebnisse.

Aber natürlich sollte man alle Informationen wie ein Puzzlestück richtig zusammensetzen. Sammel ich mehr Informationen, dann kann sich mein Puzzle erweitern.


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Vom Verständnis des eigenen Unverständnisses

12.04.2012 um 01:05
Man muss nicht alles verstehen. Es gibt so viel Schwachsinn auf der Welt, der für einen Normalsterblichen ohne Belang und Bezug ist.
Einstein hat mal gesagt:
"Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich nur darin zurechtfinden."
Ich glaube nicht, dass man jemanden damit generell zum Lernen motivieren kann, indem man ihn Unwissenheit straft. Man muss zumindest grob einordnen können, was man an Information aufnimmt. Wenn das absolut nicht geht, dann kann man noch so beteuernd abnicken, und hat dennoch nullkommanix verstanden. Wahrscheinlich hat jeder von uns irgendwo im Gedächtnis so eine Art Cache oder Papierkorb mit uneinordnenbaren Dingen, die vor sich hin schwinden.
Mir sind zum Beispiel die exakten Geburtsdaten von Persönlichkeiten, die mir in der Schule als berühmt aufgetischt wurden, schnurzpiepegal. Hab ich alles verdrängt. Das ist meiner Meinung nach vollkommen unnütz. Ungefähre Jahresangabe reicht vollkommen aus, außer natürlich, es gibt einen Kontext, in dem eine detaillierte Reihenfolge von Bedeutung ist. War es aber nie.
Die meisten Leute behalten solche Dinge eh nur exakt 2 Tage in ihrem Gedächtnis: für die Tests - und den meisten der tollen Auswendig-lerner stellt sich die Frage nach dem Kontext noch nicht einmal. Es gibt halt Intelligenz und es gibt Intelligenz.


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Vom Verständnis des eigenen Unverständnisses

12.04.2012 um 01:09
DAS passt eigentlich auch ganz gut zum topic
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Vom Verständnis des eigenen Unverständnisses

12.04.2012 um 01:24
@Dr.Precht

Das scheint mir eine der grundlegenden Funktionen des Hirns zu sein. Diese Funktion hat Vorteile, weil sie für Neugier sorgt und dafür, das wir Dinge herausfinden. Sie hat aber auch einen Nachteil - es ist sehr unbefriedigend, wenn wir etwas nicht wissen, und Menschen neigen dazu, Dinge, die sie nicht Wissen, mit Phantasie zu füllen, damit wenigstens irgend etwas dasteht (wie beispielsweise einem Gott, der Blitze wirft, da Blitze ja nun mal von irgendwoher kommen müssen). Neben der sicherlich wichtigen Eigenschaft neugierig zu sein braucht es offensichtlich auch das Wissen, das man Dinge einfach nicht weiß, das man die Antwort nicht kennt.


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Vom Verständnis des eigenen Unverständnisses

12.04.2012 um 01:38
@matraze106

herrlich :D


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