@oneisenough schrieb:
„Bitte zitiere mich korrekt, oder gar nicht.“
Welches Zitat meinst du eigentlich? Ich habe dich doch gar nicht zitiert, sondern nur interpretiert und zwar wie folgt:
„Also ist durchaus eine Illusion für dich gleichbedeutend mit einer Täuschung oder Lüge.“
Darauf antwortest du:
„Nein.“
Gut, dann habe ich es eben falsch verstanden und dadurch falsch interpretiert. Was ist eine Illusion für dich dann, wenn es weder eine Lüge, noch eine Täuschung ist?
Du schreibst:
„Alles, was existiert, hat keine andere Qualität als die einer vergänglichen Erscheinung und zeigt damit deutlich die Charakteristik einer Illusion. Doch es gibt diese Dinge nicht deswegen, weil damit jemand getäuscht oder belogen werden soll.“
Alles was existiert ist in der Tat Vergänglich ! Ist es deswegen eine Illusion? Wenn es so wäre, würden wir letztlich mit allem was existiert ja doch in gewisser Weise getäuscht und betrogen werden. Eben weil nichts so bleibt wie es ist ! Das ist auch so. Denn wenn ich einen Samen in die Erde pflanze, wird daraus plötzlich eine Blume. Und wenn ich die Blume in eine Vase stelle, vergeht sie irgendwann. Wenn ich mich in ein junges hübsches Mädel verliebe und sie heirate, dann wird sie in einigen Jahren alt, faltig und grau und irgendwann stirbt sie.
Insofern besteht die Illusion darin, dass alles was ist, einem permanenten Veränderungsprozess unterliegt, was man auch einen Wandel nennt und es nichts gibt, was für immer gleich erscheint. Auch wenn ich den Zeitrahmen auf ein paar millionen Jahre ausdehne, wird sich selbst ein Bergmassiv erheblich verändern und niemals immerzu in der einen, einzigen ewigen und beständigen Weise bestehen bleiben können.
Ist deswegen die Blume eine Illusion? Ist ein junges Mädel deswegen eine Illusion? Ist ein Bergmassiv deswegen eine Illusion? Ich meine nein !
Möglicherweise wirst du entgegnen, dass nicht die Veränderung für die Illusion verantwortlich ist, sondern lediglich ihre Vergänglichkeit. Nun, nehmen wir unser Universum als Beispiel für alles (materielle) was es gibt. Wir wissen weder, ob es wirklich mal einen Anfang nahm, noch ob es jemals ein Ende nehmen wird. Und selbst wenn, so könnte es sich hierbei auch um einen ewigen Prozess von Werden und Vergehen handeln, was man ja auch einen Wandel nennt, der sich in allem was im Universum selbst ist, ja auch laufend vollzieht. Dann ist aber nicht das Universum Endlich, sondern nur seine vorübergehende Erscheinung, die sich einfach nur im Laufe der Zeit verändert. Mal entspringt es einem Urknall und dehnt sich aus, dann zieht es sich wieder zusammen. Danach entspringt es womöglich wieder erneut einem Urknall usw... Es ist zwar nur eine Theorie, aber sie würde letztlich von einer ewigen Existenz sprechen, in welcher nichts verloren geht, sondern alles immer nur einem stetigen Wandel in seinen Erscheinungsformen unterliegt. Und damit würde es dann aber den Charakter einer Illusion nicht haben !
Im weiteren fragte ich Dich:
“Nun, wie aber willst du beurteilen, ob es überhaupt irgend etwas gibt, was ewig und immer da ist? Denn dazu müsstest du erst einmal selber ewig und immer schon da gewesen sein und auch ewig und immer da sein werden“
Darauf Du:
“Dem kann ich nicht zustimmen. Meine persönliche Erfahrung ist eine andere. Und zwar, dass Ewigkeit und Zeitlosigkeit nicht dasselbe ist.“
Das hat aber mit meiner Frage nichts zutun, wie du beurteilen willst, ob etwas ewigen Bestand hat? Denn nur etwas, das selbst ewig ist, könnte dies wissen !
Und eine persönliche Erfahrung von Zeitlosigkeit oder Ewigkeit nehme ich dir nicht ab ! Da diese aus der menschlichen Wahrnehmung heraus nicht möglich ist !