@agaugaagauga schrieb:Wie taucht ein Mensch in deiner Wahrnehmung auf, sprich welche Kriterien müssen erfüllt sein damit dies geschieht?
Meine persönliche Erfahrung hierzu ist:
Es bedarf nur eines einzigen Kriteriums, das erfüllt sein muss. Und das ist zugleich immer vorhanden und nicht nur manchmal, nämlich Aufmerksamkeit. Ohne sie gäbe es für mich keine Wahrnehmungen oder sonst irgendetwas.
agauga schrieb:Wo befinden sich die Menschen wenn du sie nicht objektiv(im Außen) wahrnimmst? Kannst du mir da bitte erklären.
Wie alles, von dem ich sage, dass es existiert, befinden sich auch Menschen ausschließlich im Bewusstsein. Und solche, die ich nicht wahrnehme, befinden sich nicht etwa außerhalb oder sonst wo, sondern ebenfalls im Bewusstsein. Immer dann, wenn ich sie nicht wahrnehme, dann liegt das daran, dass ich keine Aufmerksamkeit auf sie richte, sondern auf etwas anderes.
Das ist ähnlich, wie wenn ich beabsichtige, eine belebte Straße zu überqueren. Dann werde ich üblicherweise meine Aufmerksamkeit zum allergrößten Teil auf meine sinnlichen Fähigkeiten richten und mich nicht im geringsten mit den Erinnerungen an das Weihnachtsfest vor 3 Jahren beschäftigen. Obwohl sich auch diese Erinnerungen im Bewusstsein befinden, sind sie für mich praktisch nicht vorhanden. In ähnlicher Weise sind bestimmte Menschen für mich nicht vorhanden, wenn ich keine Aufmerksamkeit auf sie richte.
agauga schrieb:Diese eigenständigen Objektive, wo befinden sie sich in aller erster Instanz, in deiner Vorstellung oder in der Außenwelt?
Die Formulierung "in" deiner Vorstellung klingt so, als wäre Vorstellung ein Behältnis, in dem sich etwas befinden könnte. Diese Ansicht kann ich nicht bestätigen.
Tatsächlich sind Vorstellungen die Ergebnisse von veränderten Erinnerungen, und auch das befindet sich nirgendwo anders als im Bewusstsein, denn das ist der einzige "Ort", an dem ich Vorstellungen bemerken kann, sobald ich sie mit meiner Aufmerksamkeit dazu mache.
Eine Außenwelt hingegen kenne ich nicht. Ich kenne immer nur die Welt, die sich als Bewusstsein zeigt. Der Eindruck einer scheinbaren Außenwelt entsteht aufgrund der raumzeitlichen Konstruktion von Eigenständigkeiten wie bestimmten Ansammlungen von "Dingen", die wir Materie nennen, so dass ich sie für die Dauer ihrer Erscheinung von etwas anderem unterscheiden kann.
Die Materie, in all seinen Ausprägungsformen, ist in Wirklichkeit als ein variables Kommunikationsmittel zu verstehen. Sie ist weder fest noch stabil, sondern kann als sogenannte Energie für bestimmte Arten von Kommunikation benutzt werden. Man benutzt diese Energie um sie in bestimmte Schwingungszustände zu bringen, so dass der Eindruck von Dingen und Gegenständen wie Kühlschränken, Autos, Körper, Planeten, Sterne, etc. erzeugt wird. Kommunikationsmittel müssen zwangsläufig den Eindruck einer Äußerlichkeit hervorrufen. Und da man sich selbst aufgrund der Körperlichkeit für eine Eigenständigkeit hält, wird der Eindruck, alles andere befindet sich "außen", noch verstärkt.
Dinge und Gegenstände sind jedoch nur deswegen fest und stabil, weil unsere Sinne diesen Ansammlungen von Schwingungen den Eindruck von Festigkeit geben. Die Festigkeit entsteht im Bewusstsein als Ergebnis von Anschauung.