Was ist Wahrheit?
26.10.2011 um 13:23Ich bin schon längst ausgestiegen weil Wahrheit für mich etwas sehr konkretes ist. Ich denke gerade an den Begriff "Wahr-nehmung", ich meine die mit den äußeren Sinnen. Was da ist, ist wahr, ganz einfach.
Nasilu schrieb:Ist kein Beinbruch spätestens hier intellektuell auszusteigen.:)
Fabiano schrieb:Meiner Ansicht nach sind auch all diese Eigenschaften die man hinzu nimmt genauso wahr. Weil sie nunmal sind. Das was IST kann niemals Unwahr sein, denn sonst wäre es nicht.
oneisenough schrieb:Der "Ich bin"-Zustand ist das SELBST, das reine unpersonifizierte unveränderliche Gefühl der Anwesenheit, dass es dich gibt.Weiss, was du meinst doch sehe ich das ein bißchen anders. "Ich bin" ist nicht das SELBST.
oneisenough schrieb:Beim jedem Auftauchen des Gefühls der Anwesenheit ist es noch in sich ruhend, es erscheint spontan, und es wird als solches bemerkbar ab etwa dem 3. Lebensjahr. Hattest du damals ein Gefühl für Zeit? Wusstest du, wer du bist und wer deine Eltern sind? Wusstest du, wo du dich geographisch befindest und wo du dich selbst lokalisierst? Nichts von alledem wusstest du. Du warst eine zeitlose Anwesenheit. Du hast zweifellos das Gefühl des Raums bereits bemerkt, aber noch kein Gefühl für Zeit. Und diese zeitlose Präsenz des "Ich bin" stand und steht fortan mit allem in Verbindung.Genau. Mit drei jahren kann Ich von Nicht-ich unterschieden werden. So hat man in diesem Alter eine Identität entwickelt. Und ab hier beginnen auch erst die Erinnerungen, da die Identität zuvor nicht existierte. und das Ego (ich) sich erst durch die Sinne entwickeln muss, um s-ich zu bemerken.
oneisenough schrieb:Alle Denkweisen, jegliche Konzepte, ob Geburt und Jugend, oder was auch immer, haben ihren Anfang in diesem "Ich bin". Auf diesem Basiswissen folgt dann das Konstruieren einer immensen Struktur an Worten, Ideen, Konzepten,So ist es. In Analogie dazu Moses und die Zeltstadt, die Konstruktion der ordnung. Innen wie aussen, der tempel für das Ego, für Yhvh)
oneisenough schrieb: und fortan wird aus dem ursprünglich reinen "Ich bin" ein "Ich bin dieses" oder "Ich bin jenes". Das pure "Ich bin" wird erweitert und häuft sich zunehmend an, von der Kindheit bis ins hohe Alter. Doch in all diesen Abfolgen liegt das "Ich bin" als unveränderliche Basis zugrunde und war immer vorhanden.Ja genau, bin deiner Meinung. Was du beschreibst ist für mich das Ich (--> Ego).
snafu schrieb:Denn in dem Selbst sehe ich den unveränderlichen Zustand des Seins.Diese Argumentation kann nicht stimmen, denn du kannst sie mit keiner persönlichen Erfahrung bestätigen. Ist es nicht bemerkenswert, dass du genau das Gegenteil persönlich erfahren kannst?
snafu schrieb:"Ich bin" ist Leben.Ja, aber davor passiert bereits etwas, was du ständig ignorierst. :)
snafu schrieb:Genau. Mit drei jahren kann Ich von Nicht-ich unterschieden werden. So hat man in diesem Alter eine Identität entwickelt. Und ab hier beginnen auch erst die Erinnerungen, da die Identität zuvor nicht existierte. und das Ego (ich) sich erst durch die Sinne entwickeln muss, um s-ich zu bemerken.Sobald das "Ich bin" (das Selbst) erscheint, gibt es zunächst nur dieses reine Gefühl der Anwesenheit des "Ich bin". Es ist das erste Gewusste überhaupt. Nichts sonst. Alles andere folgt darauf.
Doch was war zuvor?
Fabiano schrieb:Ich halte rein gar nichts von dieser Auflösung des "Ich-bin" Zustandes.Wenn du nichts von dieser Auflösung hälst, dann höre einfach auf damit, jeden Abend das "Ich bin" verschwinden zu lassen und es jeden Morgen wieder erscheinen zu lassen. Kannst du das?
Fabiano schrieb:Während des Schlafens verschwindet nur das Ich. Aber nicht das Bin. Denn das Bin ist das Selbst. Man löst sich ja nicht in Luft auf, während man schläft, man ist immer noch da. Also ist das Selbst noch immer vorhanden, nur das Ich nicht mehr.Hier hälst du den Körper für das Selbst. :)