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Was ist Wahrheit?

596 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wahrheit, Glauben, Wissen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was ist Wahrheit?

25.10.2011 um 22:06
@LuciaFackel
Zitat von LuciaFackelLuciaFackel schrieb:Also, das was "Ich bin" sagt oder fühlt, ist dieser Hintergrund, das Bewußtsein des Hintergrunds.
Das "Ich bin" sagt nicht "Ich bin". Es ist das reine unidenfizierte Gefühl der Anwesenheit. Die erste Erfahrung überhaupt. Ohne diese Erfahrung sind keine weiteren Erfahrungen möglich.

Es sind die aus diesem "Ich bin"-Zustand heraus erscheinenden Ichs, die sagen, "Ich bin dies" oder "Ich bin das" oder "Ich fühle mich so und so". Das sind dann die ständig wechselnden Identifikationen. Doch die kann es nicht geben, ohne diese ständig unveränderte zugrundeliegende Anwesenheit des "Ich bin".


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25.10.2011 um 22:27
@oneisenough
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Das "Ich bin" sagt nicht "Ich bin". Es ist das reine unidenfizierte Gefühl der Anwesenheit. Die erste Erfahrung überhaupt. Ohne diese Erfahrung sind keine weiteren Erfahrungen möglich.

Es sind die aus diesem "Ich bin"-Zustand heraus erscheinenden Ichs, die sagen, "Ich bin dies" oder "Ich bin das" oder "Ich fühle mich so und so". Das sind dann die ständig wechselnden Identifikationen. Doch die kann es nicht geben, ohne diese ständig unveränderte zugrundeliegende Anwesenheit des "Ich bin".
Mir kurzen einfachen Worten auf den Punkt gebracht :)


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25.10.2011 um 22:28
@Nasilu
Zitat von NasiluNasilu schrieb:Wer die Wahrheit in eine andere Dimension, in die Vergangenheit oder Zukunft schiebt, egal ob Mystiker oder selbsternannte Propheten, vergessen immer eins dabei, die Wahrheit der Gegenwart erklären zu können. Dort wo sie alle erfassen und beurteilen können. Warum wohl?
Die Wahrheit der Gegenwart erklären zu können, setzt voraus, das man sie verstanden hat. Man kann nur etwas erklären, was man verstanden hat.


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25.10.2011 um 22:36
@oneisenough
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb: Das "Ich bin" sagt nicht "Ich bin".
Richtig, diese Worte legen wir diesem Bewußtsein in den Mund, um unser Verstehen seiner Selbstwahrnehmung auszudrücken.
Ich habe solche Wahrnehmung in Meditation schon erlebt, und man nimmt kein "Ich" dabei wahr, keine Existenz, die auf ein Ich begrenzt oder festgelegt ist, sondern einfach Existenz, also eher nur "Bin" oder "Sein".
Allerdings finde ich die Einfügung des Wörtchens "Ich" dabei trotzdem sinnig, da dieses Wort ausdrückt, daß alles, was wahrgenommen wird, eins ist, alles bildet eine vernetzte Einheit, in der es kein Nicht-Ich gibt.
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb: Es sind die aus diesem "Ich bin"-Zustand heraus erscheinenden Ichs, die sagen, "Ich bin dies" oder "Ich bin das" oder "Ich fühle mich so und so". Das sind dann die ständig wechselnden Identifikationen. Doch die kann es nicht geben, ohne diese ständig unveränderte zugrundeliegende Anwesenheit des "Ich bin".
Genau, deshalb sollte man nach dem "bin" in "Ich bin" auch einen Punkt machen, ;) damit es abgeschlossen ist und alle - oder keine - Eigenschaften enthält. Jede Anfügung einer Eigenschaft grenzt irgendwas anderes aus, "Ich bin schön" grenzt die Häßlichkeit aus usw., und schon handelt es sich nicht mehr um Wahrheit, sondern schlicht um eine unvollständige Wahrnehmung irgendeines Teils der Schöpfung.

Sagt Dir "Tat Tvam Asi" etwas?


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25.10.2011 um 22:50
@LuciaFackel
Zitat von LuciaFackelLuciaFackel schrieb:Sagt Dir "Tat Tvam Asi" etwas?
Nein, sagt mir nichts. Aber klingt für mich wie eine neue Eiscreme von Langnese... :)
Zitat von LuciaFackelLuciaFackel schrieb:Allerdings finde ich die Einfügung des Wörtchens "Ich" dabei trotzdem sinnig,
Auch ich halte das Benutzen der Wortes "Ich" beim "Ich bin" für sinnig. Aaaaaaber...

Dieses Gefühl der reinen Anwesenheit, das "Ich bin", ist noch längst keine Persönlichkeit. Die erscheint erst viel viel später nach der Identifikation mit dem Körper sowie den ersten weiteren Erfahrungen, die man macht, welche dann zu einem Gedächtnis werden. Und erst durch das Benutzen des Gedächtnisses, also dem Erinnerungsvermögen, formt sich dann eine Persönlichkeit, und man sagt "Ich bin so und so".

Das reine Gefühl der Anwesenheit ist unpersönlich, un-identifiziert. Es liegt bei allen Identifizierungen unberührt und unveränderlich zugrunde.

Was mir bei deinen Ausführungen sehr gefällt, ist, dass du dieses "Ich bin" nicht nur auf Menschen beziehst. Denn in Wirklichkeit ist dieses "Ich bin" in jedem Lebewesen vorhanden. Jedes Lebewesen bemerkt dieses "Ich bin", dieses Gefühl der Anwesenheit. Es verleiht jedem Lebewesen sein Vorhandensein und die Gewissheit, dass es ist. :)


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25.10.2011 um 23:48
@oneisenough
Du hast recht, ich rede eigentlich gar nicht von dem "Ich", mit dem ein Mensch sich selbst bezeichnet, sondern von jenem allumfassenden Bewußtsein, das schöpfend und wahrnehmend hinter allem steht und in allem ist, alles ist.
Letztlich ist aber das menschliche Bewußtsein, ich meine, die bewußte Essenz in uns, genau dieses Gott-Wesen. Meine persönliche Definition von Gott lautet, "die Gesamtheit allen Bewußtseins".
Wir haben das lediglich zugeschüttet und umhüllt mit all dem, was uns zu Menschen macht, also mit Persönlichkeit, Charakter, Ängsten, Eigenschaften etc., durch die hindurch wir die Essenz kaum noch erkennen können.
Wahrheit ist das, was übrigbleibt, wenn man all diese Eigenchaften etc. wegnimmt, klärt, und sich der Verbindung mit Allem-Was-Ist bewußt wird, und dann IST man alles.

"Tat Tvam Asi" bedeutet, "Das bist Du", womit jemandem mitgeteilt wird, daß alles, was er wahrnimmt, Teil von ihm ist, daß er alles ist, was er wahrnimmt.
Ich verbinde diesen Satz gern mit dem Stichwort "Projektion", welche nichts anders ist als eine Auskehrung jener Aspekte unseres Seins, die wir in uns selbst noch nicht erkannt und angenommen haben, in die uns umgebende Schöpfung.
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Das reine Gefühl der Anwesenheit ist unpersönlich, un-identifiziert. Es liegt bei allen Identifizierungen unberührt und unveränderlich zugrunde.
Ja, das erscheint mir logisch, daß es unidentifiziert ist, vor allem, wenn ich den Begriff "Identifikation" als eine Abgrenzung meines "Ichs" gegenüber einem "Nicht-Ich" verstehe. Dem allumfassenden Sein steht kein Nicht-Ich gegenüber. :)


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26.10.2011 um 00:26
@oneisenough

"Das "Ich bin" ist die größte Unwahrheit, die es gibt, und mit der alle weiteren Unwahrheiten erst möglich sind. Es mag die einzige Gewissheit sein, die man hat, um sagen zu können "Ich bin". Aber das ist nur eine Illusion, etwas Vorübergehendes, eine Erscheinung."

Die religiöse/spirituelle Ansicht unsere Ebene ist nicht real, hat keine Auswirkung darauf, ob sie wahr ist.

Kann sich das Leben/Sein überhaupt verändern/zerteilen oder kann es nur in seiner Ganzheit existieren und projiziert werden?

Sollte es so sein, müsste es auch hier wiederzufinden sein, vielleicht nicht in der gleichen Form, aber in der gleichen Wahrheit und in einen linearen Ablauf.


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26.10.2011 um 02:31
@Nasilu
Zitat von NasiluNasilu schrieb:Kann sich das Leben/Sein überhaupt verändern/zerteilen oder kann es nur in seiner Ganzheit existieren und projiziert werden?
Meine Erfahrung hierzu ist, dass es vom gewählten Betrachtungsstandpunkt abhängt.

Wenn ich mich als auf den Körper reduzierter Mensch in der Welt umschaue, dann habe ich den Eindruck, dass es viele Zerteilungen der Gesamtheit gibt, viele Lebewesen, überall. Alles kreucht und fleucht und wuselt herum.

Wenn ich dagegen vom Standpunkt meines aufgelösten "Ich-bin"-Zustandes schaue, dann bemerke ich die Gesamtheit als solche und keine getrennten Eigenständigkeiten. Aber diesen Betrachtungsstandpunkt zu erreichen ist das Schwierigste was ich kenne.

Grundsätzlich entscheidet die Aufmerksamkeit, wie man etwas sieht.


@LuciaFackel
Du hast recht, ich rede eigentlich gar nicht von dem "Ich", mit dem ein Mensch sich selbst bezeichnet, sondern von jenem allumfassenden Bewußtsein, das schöpfend und wahrnehmend hinter allem steht und in allem ist, alles ist.
Letztlich ist aber das menschliche Bewußtsein, ich meine, die bewußte Essenz in uns, genau dieses Gott-Wesen. Meine persönliche Definition von Gott lautet, "die Gesamtheit allen Bewußtseins".
Das allumfassende Bewusstsein, von dem du hier sprichst, ist persönlich erfahrbar. Dazu muss man den "Ich-bin-"Zustand auflösen und sich in das hineinbegeben, aus dem heraus es erscheint und wieder verschwindet, also das, was ich Hintergrund nannte. Das zu tun ist etwas vollkommen anderes, als die einzelnen Ichs aufzulösen. Diese einzelnen Ichs aufzulösen ist relativ einfach. Dazu gibt es viele Bücher mit Konzentrations- und Meditationsübungen, die du in jeder guten Bibliothek findest. Einfach mal ausprobieren. Wenn man es richtig macht, ist es etwas herrlich Entspannendes und sehr Wohltuendes. Noch besser ist es in einem Seminar unter fachmännischer Anleitung. Aber bitte keine Fachmänner, die sich dafür halten.

Was ich stattdessen meine, ist das Auflösen des ständig zugrunde liegenden "Ich-bin"-Zustandes. Das ist keineswegs so einfach, sondern harte Arbeit. Und nein, Suizid ist nicht die Lösung, falls das hier jemand gedacht haben sollte. Denn Suizid verringert nicht die Anzahl der Probleme, sondern erhöht sie.

Wovon ich hier spreche ist das ganze bewusste Vorgehen des Auflösens dieses "Ich bin"-Zustandes, das Gefühl der Anwesenheit. Für den Realisierenden, welcher sein "Ich bin" aufgelöst hat, bleibt das Bewusstsein und das "Ich bin" verfügbar. Er mag es benutzen oder nicht. Beides ist nicht mehr als Notwendigkeit an ihn gebunden. Nur dieser Realisierende kann diesen Zustand verstehen.


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26.10.2011 um 03:47
"Ich bin" ist wohl das Ego.
denn nur das Ego hebt hervor, dass es IST.

Um sich zu unterscheiden von dem, was nicht ist.

Das Selbst braucht nicht zu bestätigen.
Da es ist und gleichzeitig nicht ist.
und Leben und Tod in sich hat.


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tenet ehemaliges Mitglied

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26.10.2011 um 06:34
@oneisenough
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Was ich stattdessen meine, ist das Auflösen des ständig zugrunde liegenden "Ich-bin"-Zustandes. Das ist keineswegs so einfach, sondern harte Arbeit. Und nein, Suizid ist nicht die Lösung, falls das hier jemand gedacht haben sollte. Denn Suizid verringert nicht die Anzahl der Probleme, sondern erhöht sie.
also würde das heissen ständig harte arbeit? oder kann man den zustand über längere zeit ohne ständiges hinterherschieben von arbeit, selbstkontrolle manifestieren.

wenn in einem tal wo sich trommler befinden und diese sich über das trommeln infos zustecken.

und du auf den einen bergrücken einen mit ner handfunke plazierst kann der mit der handfunke die
trommler trommeln hören und sofern er den code versteht kann er auch verstehen was der eine trommler dem anderen trommler mitteilt.

hat derjenige mit der handfunke aber keinen anderen mit ner handfunke kann er sich nur durch wink
oder feuerzeichen bemerkbar machen. vorrausgesetzt die trommler verstehen hand und feuerzeichen.

was ist nun besser, alle trommeln oder einer funkt?

funken gut, nur mit wem?

bei welchem von beidem würde man weniger energie umwandeln?


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tenet ehemaliges Mitglied

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26.10.2011 um 06:41
@oneisenough
anhang:

wieviel energie hast du jetzt reingesteckt bis es verstanden wurde was du überhaupt meinst?
wenn überhaupt.


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kore ehemaliges Mitglied

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26.10.2011 um 10:07
"Ich" kann man nur zu sich selbst aus diesem Ich- Bewußtsein heraus sprechen, zu niemand anderem, dann hieße es nämlich, das bist Du!
Kinder brauchen etwas um überhaupt "ich" sagen zu können und dies auch zu meinen.
Das Problem ist Kama, das einmal Ego und ein anderes mal selbsterkennendes Bewußtsein das zum Geist tendiert bedeutet. Hier ist das in der Materie abgeschattete Bewußtsein nach zwei Seiten hin offen, zu den Sinnen und zum Geist und läßt das menschliche Bewußtsein so ein freies innerhalb seines Denkens bleiben und werden.


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26.10.2011 um 10:33
@oneisenough


Man findet einige unterschiedliche Ansätze im Hinduismus/Yogo beschrieben.

- Raja Yoga nennen sich die meditativ orientierten Stufen des Achtgliedrigen Yoga nach Patanjali (auch Ashtanga Yoga genannt: „Ashta“ = acht, „Anga“ = Teile).
- Jnana Yoga (Yoga der Erkenntnis, intellektuelle Richtung)
- Karma-Yoga (Yoga der Tat, des selbstlosen Handelns)
- Bhakti Yoga (Yoga der Verehrung/Hingabe an Gott oder eine Ishta devata)

Wikipedia: Yoga


Ich respektiere alle Wege, allerdings nur solange, bis ein Mensch der einen Weg geht, der den Raja oder Bhakti Yoga gleicht, behauptet sein Ego aufgelöst zu haben (oder irgendwas erkannt zu haben) und diese "Wahrheit" nicht mit der Wahrheit in der Ebene des Egos übereinstimmt bzw. dort nicht darstellbar ist.

Die Welten liegen für mich übereinander, sie sind gleich in ihrer Wahrheit.

Nehmen wir an, das Leben/Sein ist ein Computerprogramm, wir haben alle ein Interface und können darauf zuzugreifen und arbeiten daran, dieses Interface zu vergrößern, um uns über das gesamte Programm bewusst zu werden.

Wie soll das Interface eine Auswirkung auf die Wahrheit des Programms haben und wie will ich mir über das Programm bewusst werden, wenn ich denke, es ist eine Unwahrheit?


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26.10.2011 um 10:42
Nein, hacken funkt nicht.


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26.10.2011 um 12:06
@tenet
Zitat von tenettenet schrieb:was ist nun besser, alle trommeln oder einer funkt?

funken gut, nur mit wem?

bei welchem von beidem würde man weniger energie umwandeln?
Hilfsmittel wie Trommeln oder Mantras führen meines Erachtens nur zu anderen Identifikationen, aber nicht zu dem reinen "Ich bin"-Gefühl der puren Anwesenheit.

Was es stattdessen benötigt, um sich zunächst zurück in diesen reinen "Ich bin"-Zustand hineinzubegeben, um ihn schließlich aufzulösen, ist Aufmerksamkeit.
Zitat von tenettenet schrieb:wieviel energie hast du jetzt reingesteckt bis es verstanden wurde was du überhaupt meinst?
wenn überhaupt.
Die Aufmerksamkeit von etwa 30 Jahren. Ich bin jetzt Anfang 50.


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26.10.2011 um 12:07
@Nasilu
Zitat von NasiluNasilu schrieb:Nehmen wir an, das Leben/Sein ist ein Computerprogramm, wir haben alle ein Interface und können darauf zuzugreifen und arbeiten daran, dieses Interface zu vergrößern, um uns über das gesamte Programm bewusst zu werden.

Wie soll das Interface eine Auswirkung auf die Wahrheit des Programms haben und wie will ich mir über das Programm bewusst werden, wenn ich denke, es ist eine Unwahrheit?
Ein Interface und ein Programm werden immer nur solche Auswirkungen und Möglichkeiten haben, was beide hergeben. Um herauszufinden, was tatsächlich passiert, musst du weder das Interface noch das Programm als nur diese beiden untersuchen, sondern dich in den Zustand des a priori begeben, das heisst, in den Zustand des "davor", noch bevor es ein Interface oder ein Programm überhaupt gibt.

Das Entstehen des Programms kannst du selbst bemerken. Es beginnt mit dem Erscheinen des "Ich bin". Das ist zugleich das Interface. Es ist das Einzige, was du hast. Untersuche es!


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26.10.2011 um 12:07
@snafu
Zitat von snafusnafu schrieb:"Ich bin" ist wohl das Ego.
denn nur das Ego hebt hervor, dass es IST.
Für mich gilt das nicht. Das kann ich mit keiner persönlichen Erfahrung bestätigen. Ich kann stattdessen die persönliche Erfahrung machen, wie sich dieses "Ich bin"-Gefühl tatsächlich verhält. Und das möchte ich hier kurz aufzeigen:

Der "Ich bin"-Zustand ist das SELBST, das reine unpersonifizierte unveränderliche Gefühl der Anwesenheit, dass es dich gibt.

Bevor es für dich irgendetwas anderes geben kann, muss zuerst das Gefühl der Anwesenheit vorhanden sein. Dieses Gefühl des Daseins ist fundamental notwendig für alles, was darauf folgt, und bevor allem. Dieses "Ich bin" ist während des gesamten Lebens vorhanden. Es ist das SELBST. Es ist dabei die ganze Zeit über mit dir, immer präsent, immer nutzbar. Ob als Baby, als Kind, in der Jugend, als Erwachsener, als alter Mensch. Es hat sich niemals verändert. Man spürt immer dieses Gefühl der Anwesenheit, dieses "Ich bin". Es ist nicht zu verwechseln mit der Persönlichkeit, denn die bildet sich erst sehr viel später.

Beim jedem Auftauchen des Gefühls der Anwesenheit ist es noch in sich ruhend, es erscheint spontan, und es wird als solches bemerkbar ab etwa dem 3. Lebensjahr. Hattest du damals ein Gefühl für Zeit? Wusstest du, wer du bist und wer deine Eltern sind? Wusstest du, wo du dich geographisch befindest und wo du dich selbst lokalisierst? Nichts von alledem wusstest du. Du warst eine zeitlose Anwesenheit. Du hast zweifellos das Gefühl des Raums bereits bemerkt, aber noch kein Gefühl für Zeit. Und diese zeitlose Präsenz des "Ich bin" stand und steht fortan mit allem in Verbindung.

Das Wissen um dieses "Ich bin" ist die allererste Erfahrung im Leben überhaupt und sie wird während des gesamten Lebens unverändert bleiben. Das "Ich bin" ist die Basis von jeglichem "Ich bin dieses" oder "Ich bin das" oder "Ich bin so und so", denn all dies sind Hinzufügungen, die später durch im Umgang und in der Gesellschaft von anderen hervorgerufen werden. Alle diese Anhängsel an das "Ich bin" mögen während des Alltags für dich von einem bestimmten Wert sein, doch es sind nur vorübergehende Erscheinungen.

Im dem allerersten Moment, sobald du damit beginnst über irgendetwas nachzudenken, wirst du dir sicher sein, dass du zu diesem "Ich bin" etwas hinzugefügt hast und dass es damit seine Reinheit verloren hat.

Alle Denkweisen, jegliche Konzepte, ob Geburt und Jugend, oder was auch immer, haben ihren Anfang in diesem "Ich bin". Auf diesem Basiswissen folgt dann das Konstruieren einer immensen Struktur an Worten, Ideen, Konzepten, und fortan wird aus dem ursprünglich reinen "Ich bin" ein "Ich bin dieses" oder "Ich bin jenes". Das pure "Ich bin" wird erweitert und häuft sich zunehmend an, von der Kindheit bis ins hohe Alter. Doch in all diesen Abfolgen liegt das "Ich bin" als unveränderliche Basis zugrunde und war immer vorhanden.

Damit es zu einem personifizierten Bewusstsein kommen kann, muss nach dem Erscheinen des "Ich bin" eine erste Identifizierung stattfinden. Es ist die Identifikation mit dem Körper. Damit beginnt die Dualität. Anders gesagt: Sobald der Eindruck oder das Gefühl der Anwesenheit des "Ich bin" auftaucht, wird es dich zuerst damit täuschen, dass du der Körper bist, und später mit jedem weiteren "Ich bin dieses" oder "Ich bin jenes". Es wird diese illusorischen Eindrücke verstärken, je mehr Zeit vergeht und damit mehr und mehr Verwirrungen und Leiden erschaffen. In diesem Sinne verstanden, bist du dein eigener Gegner.

Der gesamte Prozess des Erlangens von Erkenntnissen und Aktivitäten basiert auf Dualität. Auf einem Subjekt und einem Objekt. Einem Beobachter und das, was er beobachtet. Einem Handelnden und seiner Handlung. Das alles entsteht und ist nur möglich nach dem Erscheinen eines "Ich bin". Mit dem Anfang, dem Auftauchen dieses "Ich bin", beginnt jegliche Dualität. Nicht davor!

Weil das "Ich bin" die ständige Bindung während sämtlicher Ereignisse in deinem Leben ist, wird es nun immer deutlicher und offensichtlicher, dass es die Summe aller Inhalte deines Bewusstseins geformt und es gleichzeitig zur Erkenntnis gebracht hat. Das "Ich bin" ist die fundamentale Basis aller Erkenntnis. Kein "Ich bin", keine Erkenntnis. Doch dieses "Ich bin" ist eine Illusion, jedoch nicht im Sinne von Täuschung, mehr im Sinne eines Traumes, der für dich spontan erscheint und eines Tages wieder verschwunden sein wird. Sämtliche dieser Erscheinungen und ihr Verschwinden sind nichts Wahres, nichts Beständiges, denn weil du der Beobachter all dessen bist, befindest du dich selbst von all dem getrennt. Denn du bist nicht dieses "Ich bin", sondern deine wahre Natur befindet sich a priori dazu, das bedeutet "vor" alledem.


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Was ist Wahrheit?

26.10.2011 um 12:18
@oneisenough

"Ein Interface und ein Programm werden immer nur solche Auswirkungen und Möglichkeiten haben, was beide hergeben. Um herauszufinden, was tatsächlich passiert, musst du weder das Interface noch das Programm als nur diese beiden untersuchen, sondern dich in den Zustand des a priori begeben, das heisst, in den Zustand des "davor", noch bevor es ein Interface oder ein Programm überhaupt gibt.

Das Entstehen des Programms kannst du selbst bemerken. Es beginnt mit dem Erscheinen des "Ich bin". Das ist zugleich das Interface. Es ist das Einzige, was du hast. Untersuche es!"


Leben schafft Raum (Adam), Leben füllt Raum mit Leben.

Definiere Leben und differenziere es in dem davor und danach.


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26.10.2011 um 12:28
@Nasilu
Zitat von NasiluNasilu schrieb:Definiere Leben und differenziere es in dem davor und danach
Leben ist die Fähigkeit Aufmerksamkeit auszuüben.

Es gibt kein "vor" der Aufmerksamkeit.


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26.10.2011 um 13:01
@oneisenough

Warum versuchst du solch eine Frage/Forderung zu beantworten?

Ist kein Beinbruch spätestens hier intellektuell auszusteigen.


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