Gegessen vom Baum der Erkenntnis.
22.11.2006 um 20:06..anschliessender Teil
Mich bewegt es nun dazu, noch einmal ineinem
ersten Teil, die Anschauung auf die Filigranität der bereits erwähntengeistigen
Tätigkeiten (Denken und Wollen) zu lenken. Würde diese gerne um einezusätzliche
grundlegende geistige Tätigkeit erweitern; das Urteilen, um derenfeinen
Unterschiede noch einmal zu versuchen exakter zu beleuchten, ferner auchdie
Reflexivität dieser drei geistigen Tätigkeiten auf unseren „Tisch derBetrachtung“
ausbreiten, da ich denke, dass dieser nicht unwichtige Aspekt, vielleichtunsere Reise
weiter beflügeln könnte und in einem zweiten Teil, so würde ich, weil wirgerade auch in
einem Fluss der praktischen Erfahrungen angelangt sind, auch eineErfahrung aus meinem
Leben/Praxis schildern, welche das Verständnis des ersten Teilsdieses Beitrages und des
bereits gesagten, verdeutlichen wird.
Meiner Ansichtnach ist nirgends die
Reflexivität der Geistestätigkeiten am stärksten, wie beimwollenden Ich! Denn aus einer
natürlichen Neigung zur Freiheit und aus der natürlichenAbneigung jemanden untertan zu
sein, entspringt jedes Ich- will. In diesemSinne wendet sich also der Wille stets
an sich selbst, denn wenn z.B. ein Gebot voneinem verlangt: [b]Du sollst, so
antwortet der Wille: [b]Du sollst wollen, wasdas Gebot sagt – und nicht gedankenlos
Befehle ausführen. Schon gerade aber in einemsolchen Augenblick, beginnt nun denn auch
gerade eine [b]innere Diskrepanz zuwirken und ruft sofort den Gegenwillen aufs
Parkett, welcher nun wach geworden aberüber dieselbe Befehlsgewalt verfügt… So wäre der
Grund hierfür nicht ausschliesslichdas „Ich-will–und–kann–nicht“ (wir erinnern uns der
Wille als Plan für die Zukunft),sondern auch die Tatsache, dass dem Ich-will sofort ein
[b]Ich-will-nichtentgegentritt, so [b]dass selbst im Falle des Gehorsams und der
Erfüllung des Gesetzesdieser innere Widerstand bleibt…! ;)
Wir haben es
also nun hier beimWollenden- Ich, respektive beim ich-will, welches auf der Stelle
seinen eigenenGegenwillen hervorbringt, es somit gerade auch mit einem gespaltenen
Willen zu tun,welcher ganz klar (das sag ich jetzt einfach mal so) eine Versöhnung
bedarf, um wiedereins zu werden, respektive sich somit mit diesem Akt und dem „Etwas-
Wollen in das[b]Es-Tun übergegangen ist, sich gerade mal selbst auflöst oder
andersausgedrückt, sein eigenes Ende zur Folge hat. ---> günstig für Punktder
Unbedingtheit. :)
Wenn wir nun Deine Beiträge im Rückblick uns anschauenJimmy,
so erkennen wir an manchen Gedankenstellen oder wenn wir auch an unsereArtgenossen
denken, so ersehen wir, dass vielerorts die Meinung kursiert oder folgendeBedenken
geäusserst werden; der Wille sei aus dem Grunde deshalb ohnmächtig, weil ihmetwas
Äusseres Hindernisse in den Weg legen würde. Bei unserer Betrachtung hierhingegen,
ersehen wir den Grund im [b]Willen selbst, welcher sich gerade malselbst behindert
und folglich da wo er sich selbst nicht behindert, da ist er nochnicht oder nicht mehr
vorhanden! Bitte diesen Punkt merken, da er im zweiten Teilzum tragen kommt…
Ok, nein gut… ich denke… ich gebrauche doch geradedieser Gedanke besser als
Überleitung nun in den zweiten Teil und ich denke wir werdenwahrscheinlich im weiteren
Fluss unserer Reise auf die anderen zwei geistigenTätigkeiten und deren Beschaffenheit
und Wirkungsweisen, insbesondere die desUrteilens (und Vorurteil) ev. noch einmal darauf
zurück kommen, falls es überhauptnoch gefragt sein würde… :D
Nun versuche
ich also eine persönlicheErfahrung kurz zu skizzieren, welche die oben und die bereits
erwähnten Punkte ineinem praktischen Erleben sich ergeben haben und beschränke mich auf
das wesentliche,obwohl ich durchaus auch dazu neige, wie es Gondolfino sehr schön
erwähnt hatte undsich wünschte, zu poetischen Ausdrucksweise, könnte aber zu
Ausschweifungen hinführen(nicht das diese uninteressant wären), aber ich denke, dann
würde es ein ziemlichlanger Beitrag werden. :D
Nun gut, als potentieller
Militärdienstverweigererwurde ich zu der maximal Strafe verurteilt und musste daher
diese in einem Gefängnisabsitzen, respektive wir mussten arbeiten. Wie es dazu gekommen
ist, wäre auch eineGeschichte für sich und möchte nur kurz anfügen, dass dieses hohe
Strafmass daraufzurückzuführen war, dass ich während drei Wochen Rekrutenschule, diesen
Betrieb soanalysiert hatte, wie er dem Ist-Zustand entsprach, (was für mich Grund genug
war,nicht mehr an einem solchen Unterfangen mit meiner Tatkraft beizutragen) aberdie
verantwortlichen Instanzen hatten daran überhaupt gar keine Freude (Analyse),im
Gegenteil die Richter platzen regelrecht vor Wut und Entrüstung während den3
Verhandlungen, welche sich über 1 Jahr sich hingezogen hatte.
In dieserZeit
wurde noch hart durchgegriffen und so wollten sie mich sogar für 3 Jahre insGefängnis
stecken (wegen meiner Analyse des Militärbetriebes), was sie aber vonMilitärgesetzes
wegen nicht tun konnten, da das Höchstmass fürMilitärdienstverweigerung maximal 1 Jahr
vorsah, das kriegte ich dann auch prompt.Kurz nach meiner Entlassung aus dem Gefängnis
hatten sich die Zeiten aufs Malschlagartig geändert, eine Wende 1989 leitete die
Volksabstimmung für die Abschaffungder Armee ein. Sensationelle 37,3 Prozent der
SchweizerInnen votierten [b]für dieAbschaffung der Armee. Danach setzte eine
Liberalisierung der Strafpraxis ein: Inmanchen Kantonen wurde der Vollzug der
Haftstrafen ausgesetzt, die Strafen konnten inHalbfreiheit abgesessen werden oder die
"Straftäter" mussten Arbeitsleistungenvollbringen.
Also schwenken wir nun
zurück, als ich also in diesem Gefängnisinhaftiert war und auch da ziemlich schnell eine
Analyse des Ist- Zustandes erstellte(scheint bei mir eine Art Automatismus zu sein…),
welche diesem Gefängnisbetriebentsprach, so meldete ich mich zu einer Audienz beim
Gefängnisdirektor an, um mit ihmüber meine Beschreibung des tatsächlichen Zustandes
darüber zu sprechen; Es schien mireine logische Konsequenz zu sein, ohne das ich
hierüber extra Gedanken anzustellenhätte, wenn man eben Diskrepanzen entdeckt und
mittels spekulativen Denkens die Gründedafür aus erster Hand so quasi erfahren möchte,
warum diese nicht beseitigt werden,zumal die Tatsache ja nicht einmal mit dem
offiziellen Bild in der Bevölkerungübereinstimmte.
So wurde mir also diese
Audienz gewährt und sass nun in Frontdes Gefängnisdirektors an seinem Schreibtisch. Ich
übergab ihm mein extra dafürgeschriebenes Dokument und bat ihn zuerst einmal dieses zu
lesen, damit wir dann aufdie relevanten Punkte eingehen könnten und ich meine Fragen an
ihn stellen würde. Ernahm das Dokument an sich und begann zu lesen, schon bald aber
bemerkte ich eineaufkommende Unruhe, welche alsdann sich in einen explosionsartigen
Gemütsausbruch desGefängnisdirektors sich manifestierte.
Die Halsschlagadern
quollen wieSchläuche hervor, seine Farbe im Gesicht verfärbte sich gegen rot und mit
seinen weitaufgerissenen Augen schaute er mich nun voller Zorn und Wut entbrannt an und
begann zuschreien: „Was bilden Sie sich hier eigentlich ein, wissen Sie denn überhaupt
wo Siesich hier befinden?! Dies hier ist ein Gefängnis und ich bin hier der Direktor.
WennICH es will kann ICH hier mit ihnen machen was ICH will! Ich kann sie hierzur
Schnecke machen, ohne dass ihnen irgendjemand hier helfen könnte, haben siedas
verstanden!?“
Während dieses Ausbruches lehnte ich mich also in meinemSessel
zurück, da der Direktor auch bei seinem resoluten „Plädoyer“ sich ziemlich nachvorn über
die Tischkante sich lehnte und mit den Fäusten auf die Tischplatte haute...Ich war
einfach erstaunt, war schlicht erstaunt, dass ein Mensch bei einerKonfrontation mit dem
was tatsächlich IST -und ich war ja absolut in einer friedlichenGesinnung an ihn
herangetreten, ferner habe ich mein Dokument/Analyse sehraufrichtig verfasst gehabt,-
so in eine sich selbst aufwiegelnde extreme Leidenschaftverfallen konnte. „Nun machen
Sie aber, dass Sie hier raus kommen und machen Sie sichvon nun an auf etwas gefasst!“
Ich müsste hier noch kurz erwähnen, dass ichdiese Zeit im Gefängnis auch gerade
dazu genutzt habe, mich mit den vielen anderenInsassen, die vorwiegend wegen ganz
anderen Verstössen gegen das waltende Gesetzt daanwesend waren (vorwiegend
Betäubungsmittelgesetz, fürsorgl. Freiheitsentzug und auchMenschen welche Menschen
umgebracht haben) mich voll und Ganz mit ihnenauseinandersetzte (da habe ich auch sehr
viel gelernt und wäre Stoff für weitereReportagen) und hatte sogar eine Musikband auf
die Beine stellen können, welche soziemlich eine erfreuliche Abwechslung in diesen
Betrieb gebracht hatte und viele sonsteher in einer depressiven oder pessimistischen
Verfassung seienden Insassen eine neuePerspektive eröffnete und zu Frohsinn animierte.
Es machte wirklich Spass. :) Daherhatte ich bis dahin so einen Status erhalten können,
dass ich eben z.B. mit Insassenam Abend in einem Raum Musik einstudieren konnte, während
man normalerweise bei dieserZeit in seiner Zelle sein musste.[/b3][/b2][/b1][/b0][/b][/b][/b][/b]
Mich bewegt es nun dazu, noch einmal ineinem
ersten Teil, die Anschauung auf die Filigranität der bereits erwähntengeistigen
Tätigkeiten (Denken und Wollen) zu lenken. Würde diese gerne um einezusätzliche
grundlegende geistige Tätigkeit erweitern; das Urteilen, um derenfeinen
Unterschiede noch einmal zu versuchen exakter zu beleuchten, ferner auchdie
Reflexivität dieser drei geistigen Tätigkeiten auf unseren „Tisch derBetrachtung“
ausbreiten, da ich denke, dass dieser nicht unwichtige Aspekt, vielleichtunsere Reise
weiter beflügeln könnte und in einem zweiten Teil, so würde ich, weil wirgerade auch in
einem Fluss der praktischen Erfahrungen angelangt sind, auch eineErfahrung aus meinem
Leben/Praxis schildern, welche das Verständnis des ersten Teilsdieses Beitrages und des
bereits gesagten, verdeutlichen wird.
Meiner Ansichtnach ist nirgends die
Reflexivität der Geistestätigkeiten am stärksten, wie beimwollenden Ich! Denn aus einer
natürlichen Neigung zur Freiheit und aus der natürlichenAbneigung jemanden untertan zu
sein, entspringt jedes Ich- will. In diesemSinne wendet sich also der Wille stets
an sich selbst, denn wenn z.B. ein Gebot voneinem verlangt: [b]Du sollst, so
antwortet der Wille: [b]Du sollst wollen, wasdas Gebot sagt – und nicht gedankenlos
Befehle ausführen. Schon gerade aber in einemsolchen Augenblick, beginnt nun denn auch
gerade eine [b]innere Diskrepanz zuwirken und ruft sofort den Gegenwillen aufs
Parkett, welcher nun wach geworden aberüber dieselbe Befehlsgewalt verfügt… So wäre der
Grund hierfür nicht ausschliesslichdas „Ich-will–und–kann–nicht“ (wir erinnern uns der
Wille als Plan für die Zukunft),sondern auch die Tatsache, dass dem Ich-will sofort ein
[b]Ich-will-nichtentgegentritt, so [b]dass selbst im Falle des Gehorsams und der
Erfüllung des Gesetzesdieser innere Widerstand bleibt…! ;)
Wir haben es
also nun hier beimWollenden- Ich, respektive beim ich-will, welches auf der Stelle
seinen eigenenGegenwillen hervorbringt, es somit gerade auch mit einem gespaltenen
Willen zu tun,welcher ganz klar (das sag ich jetzt einfach mal so) eine Versöhnung
bedarf, um wiedereins zu werden, respektive sich somit mit diesem Akt und dem „Etwas-
Wollen in das[b]Es-Tun übergegangen ist, sich gerade mal selbst auflöst oder
andersausgedrückt, sein eigenes Ende zur Folge hat. ---> günstig für Punktder
Unbedingtheit. :)
Wenn wir nun Deine Beiträge im Rückblick uns anschauenJimmy,
so erkennen wir an manchen Gedankenstellen oder wenn wir auch an unsereArtgenossen
denken, so ersehen wir, dass vielerorts die Meinung kursiert oder folgendeBedenken
geäusserst werden; der Wille sei aus dem Grunde deshalb ohnmächtig, weil ihmetwas
Äusseres Hindernisse in den Weg legen würde. Bei unserer Betrachtung hierhingegen,
ersehen wir den Grund im [b]Willen selbst, welcher sich gerade malselbst behindert
und folglich da wo er sich selbst nicht behindert, da ist er nochnicht oder nicht mehr
vorhanden! Bitte diesen Punkt merken, da er im zweiten Teilzum tragen kommt…
Ok, nein gut… ich denke… ich gebrauche doch geradedieser Gedanke besser als
Überleitung nun in den zweiten Teil und ich denke wir werdenwahrscheinlich im weiteren
Fluss unserer Reise auf die anderen zwei geistigenTätigkeiten und deren Beschaffenheit
und Wirkungsweisen, insbesondere die desUrteilens (und Vorurteil) ev. noch einmal darauf
zurück kommen, falls es überhauptnoch gefragt sein würde… :D
Nun versuche
ich also eine persönlicheErfahrung kurz zu skizzieren, welche die oben und die bereits
erwähnten Punkte ineinem praktischen Erleben sich ergeben haben und beschränke mich auf
das wesentliche,obwohl ich durchaus auch dazu neige, wie es Gondolfino sehr schön
erwähnt hatte undsich wünschte, zu poetischen Ausdrucksweise, könnte aber zu
Ausschweifungen hinführen(nicht das diese uninteressant wären), aber ich denke, dann
würde es ein ziemlichlanger Beitrag werden. :D
Nun gut, als potentieller
Militärdienstverweigererwurde ich zu der maximal Strafe verurteilt und musste daher
diese in einem Gefängnisabsitzen, respektive wir mussten arbeiten. Wie es dazu gekommen
ist, wäre auch eineGeschichte für sich und möchte nur kurz anfügen, dass dieses hohe
Strafmass daraufzurückzuführen war, dass ich während drei Wochen Rekrutenschule, diesen
Betrieb soanalysiert hatte, wie er dem Ist-Zustand entsprach, (was für mich Grund genug
war,nicht mehr an einem solchen Unterfangen mit meiner Tatkraft beizutragen) aberdie
verantwortlichen Instanzen hatten daran überhaupt gar keine Freude (Analyse),im
Gegenteil die Richter platzen regelrecht vor Wut und Entrüstung während den3
Verhandlungen, welche sich über 1 Jahr sich hingezogen hatte.
In dieserZeit
wurde noch hart durchgegriffen und so wollten sie mich sogar für 3 Jahre insGefängnis
stecken (wegen meiner Analyse des Militärbetriebes), was sie aber vonMilitärgesetzes
wegen nicht tun konnten, da das Höchstmass fürMilitärdienstverweigerung maximal 1 Jahr
vorsah, das kriegte ich dann auch prompt.Kurz nach meiner Entlassung aus dem Gefängnis
hatten sich die Zeiten aufs Malschlagartig geändert, eine Wende 1989 leitete die
Volksabstimmung für die Abschaffungder Armee ein. Sensationelle 37,3 Prozent der
SchweizerInnen votierten [b]für dieAbschaffung der Armee. Danach setzte eine
Liberalisierung der Strafpraxis ein: Inmanchen Kantonen wurde der Vollzug der
Haftstrafen ausgesetzt, die Strafen konnten inHalbfreiheit abgesessen werden oder die
"Straftäter" mussten Arbeitsleistungenvollbringen.
Also schwenken wir nun
zurück, als ich also in diesem Gefängnisinhaftiert war und auch da ziemlich schnell eine
Analyse des Ist- Zustandes erstellte(scheint bei mir eine Art Automatismus zu sein…),
welche diesem Gefängnisbetriebentsprach, so meldete ich mich zu einer Audienz beim
Gefängnisdirektor an, um mit ihmüber meine Beschreibung des tatsächlichen Zustandes
darüber zu sprechen; Es schien mireine logische Konsequenz zu sein, ohne das ich
hierüber extra Gedanken anzustellenhätte, wenn man eben Diskrepanzen entdeckt und
mittels spekulativen Denkens die Gründedafür aus erster Hand so quasi erfahren möchte,
warum diese nicht beseitigt werden,zumal die Tatsache ja nicht einmal mit dem
offiziellen Bild in der Bevölkerungübereinstimmte.
So wurde mir also diese
Audienz gewährt und sass nun in Frontdes Gefängnisdirektors an seinem Schreibtisch. Ich
übergab ihm mein extra dafürgeschriebenes Dokument und bat ihn zuerst einmal dieses zu
lesen, damit wir dann aufdie relevanten Punkte eingehen könnten und ich meine Fragen an
ihn stellen würde. Ernahm das Dokument an sich und begann zu lesen, schon bald aber
bemerkte ich eineaufkommende Unruhe, welche alsdann sich in einen explosionsartigen
Gemütsausbruch desGefängnisdirektors sich manifestierte.
Die Halsschlagadern
quollen wieSchläuche hervor, seine Farbe im Gesicht verfärbte sich gegen rot und mit
seinen weitaufgerissenen Augen schaute er mich nun voller Zorn und Wut entbrannt an und
begann zuschreien: „Was bilden Sie sich hier eigentlich ein, wissen Sie denn überhaupt
wo Siesich hier befinden?! Dies hier ist ein Gefängnis und ich bin hier der Direktor.
WennICH es will kann ICH hier mit ihnen machen was ICH will! Ich kann sie hierzur
Schnecke machen, ohne dass ihnen irgendjemand hier helfen könnte, haben siedas
verstanden!?“
Während dieses Ausbruches lehnte ich mich also in meinemSessel
zurück, da der Direktor auch bei seinem resoluten „Plädoyer“ sich ziemlich nachvorn über
die Tischkante sich lehnte und mit den Fäusten auf die Tischplatte haute...Ich war
einfach erstaunt, war schlicht erstaunt, dass ein Mensch bei einerKonfrontation mit dem
was tatsächlich IST -und ich war ja absolut in einer friedlichenGesinnung an ihn
herangetreten, ferner habe ich mein Dokument/Analyse sehraufrichtig verfasst gehabt,-
so in eine sich selbst aufwiegelnde extreme Leidenschaftverfallen konnte. „Nun machen
Sie aber, dass Sie hier raus kommen und machen Sie sichvon nun an auf etwas gefasst!“
Ich müsste hier noch kurz erwähnen, dass ichdiese Zeit im Gefängnis auch gerade
dazu genutzt habe, mich mit den vielen anderenInsassen, die vorwiegend wegen ganz
anderen Verstössen gegen das waltende Gesetzt daanwesend waren (vorwiegend
Betäubungsmittelgesetz, fürsorgl. Freiheitsentzug und auchMenschen welche Menschen
umgebracht haben) mich voll und Ganz mit ihnenauseinandersetzte (da habe ich auch sehr
viel gelernt und wäre Stoff für weitereReportagen) und hatte sogar eine Musikband auf
die Beine stellen können, welche soziemlich eine erfreuliche Abwechslung in diesen
Betrieb gebracht hatte und viele sonsteher in einer depressiven oder pessimistischen
Verfassung seienden Insassen eine neuePerspektive eröffnete und zu Frohsinn animierte.
Es machte wirklich Spass. :) Daherhatte ich bis dahin so einen Status erhalten können,
dass ich eben z.B. mit Insassenam Abend in einem Raum Musik einstudieren konnte, während
man normalerweise bei dieserZeit in seiner Zelle sein musste.[/b3][/b2][/b1][/b0][/b][/b][/b][/b]