Gegessen vom Baum der Erkenntnis.
10.04.2007 um 10:13
Mudra sarasvati und Jimmy
Danke sarasvati und Jimmy, da bin ich froh, dassFreude noch vorhanden ist, andernfalls wäre es dann günstiger, einen Abstand zu wahrenund zu achten, dass sich sein eigenes Wohlbefinden Richtung Wohlsein entwickelt und dieFreude wieder Einzug hält. Aber noch ist sie da, juduhui, Prima! :)
Prima kann ichauch da nur sagen und nein, meine werte Göttin, ich finde nicht unbedingt, dass es sichhier um scheinbar irreführende andere Worte handelt, darum sind wir ja hier in diesemdurchaus interessanten Gespräch und Austausch miteinander - =Kommunikation, Göttin Dubist-, um eben gerade ebenso dieses Gemeinsame auch als solches gemeinsam zu beschreiben,mittels der Kommunikation, wobei Worte durchaus eine wunderbare Möglichkeit davon ist.Dass es sich hier nun also um etwas wirklich Gemeinsames handelt, wäre ja selbstsprechendfür sich, denn würde das effektiv Gemeinsame verschieden definiert und verschiedenbeschrieben, so dass sich dabei das Grundlegende Prinzip verändert, wäre es dann nochüberhaupt das Gemeinsame oder wäre dies dann ein Indiz, für das tatsächlich nichtVorhandensein eines Gemeinsamen in diesem Moment?
So wäre dann die „nur“ Energieohne Masse oder Ruhmasse, den geistigen Tätigkeiten eines Wollenden- und Vor-Urteilenden- Ich, dieser Art von Energie zugehörig? Oder dem zur Folge, wären denn nunauch diese geistigen Tätigkeiten eine Form von Energie (ohne Masse und Ruhmasse), fürsich auch eigenständig oder aus organischem Leben (Materie/Masse) als Voraussetzung erstentspringt/gewandelt?
Die abstrakte Annahme eines geschlossenen Systems, nimmt jaGrundlegend überhaupt keinen Austausch an, weder in Form von jeglicherMaterie/Masse/Ruhmasse und Energie. Wenn es hier nun trotzdem einen Austausch gebensollte, so wäre dieser aus meiner Sicht „nur“ auf dialektischer Ebene zu finden. Wennnicht, so handelt es sich um ein offenes System, welches in Wechselwirkung interagiert,der Austausch erfolgt über Masse und Energie. So gesehen wäre also die Definition vonIndividuum sowieso ambivalent, was wiederum das was ist, eigentlich sehr treffendbeschreibt: eine Pathologie in Form eines Wahnsinns, welche darin ersichtlichwird..
Interessant in diesem Kontext finde ich ja gerade, was die direktenAuswirkungen auf das jeweilige Empfinden/Wahrnehmung eines so genannten „Individuums“betrifft. Und hier tangieren wir Punkte, welche Jimmy jetzt noch aufgegriffenhat.
Spinoza war ja zugleich ein scharfer Beobachter der Veränderungen, die sichin der Gesellschaft und den durchschnittlichen Menschen vollzogen und war auch einer derEntdecker der Dimension des Unbewussten. Mit Hilfe dieser vertieften Einsichten gelangihm eine systematischere und präzisere Analyse des Unterschiedes zwischenAktivität und Passivität als allen seinen Vorgängern.
Zitat:In seiner „Ethik“ unterscheidet Spinoza zwischen Aktivität und Passivität (Handeln undErleiden) als den Grundaspekten des Seelenlebens. Das erste Kriterium derAktivität ist, dass eine Handlung in Einklang mit der menschlichen Natursteht: „Ich sage, wir handeln, wenn etwas in uns oder ausser uns geschieht, wovon wir dieadäquate Ursache sind, das heisst (nach der vorigen Definition), wenn aus unserer Naturetwas in uns oder ausser uns folgt, das durch sie allein klar und deutlich verstandenwerden kann. Dagegen sage ich, wir leiden, wenn in uns etwas geschieht oder aus unsererNatur etwas erfolgt, wovon wir bloss eine Teil- Ursache sind.“ Ethik, Teil III, Def.2)
In diesen Sätzen steckt sehr viel drin und könnten für den einen oderanderen modernen Leser etwas schwer zu verstehen sein, wenn man zu denken gewohnt ist,dass dem Begriff „menschlicher Natur“ keine demonstrierbaren empirischen Tatsachenentsprechen sollen. Doch Spinoza und auch Andere, sind überzeugt, dass die menschlicheNatur für den Menschen ebenso kennzeichnend sei wie die Pferdenatur für das Pferd; auchglaubte er, dass Tugend oder Lasterhaftigkeit, Erfolg und Misserfolg, Wohl- Sein oderLeiden, Aktivität oder Passivität eines Menschen davon abhängen, in welchem Mass es ihmgelingt, seine artspezifische Natur optimal zu verwirklichen. Je näher wir dem Modell dermenschlichen Natur kommen, desto grösser ist unsere Freiheit und unser Wohl-Sein.
Und genau da, ersehe ich nun unser wirklich Gemeinsames, welches wir auchunser gemeinsames Selbst bezeichnen könnten, welches erst durch optimale Verwirklichungunserer artspezifischen Natur erreicht und durchaus diese Manifestation als ein „Abbild“unserer menschlichen Natur gesehen werden kann. So gesehen finde ich auch DeineBezeichnung des Apfelmännchen sehr schön und treffend, um sich auch ein weiteres Bildvorstellen zu können. Doch gleichzeitig könnte ich mir rundweg vorstellen, wiemannigfaltig die Möglichkeiten noch sein könnten (z.B. auch ein Pfirsichweibchen…), wiedynamisch und variabel, oder so wie man es sich im Moment noch nicht einmal ausmalenkönnte.
Zitat: Spinozas Gedankengänge über die Leidenschaften und diePassivität werden erst vollends deutlich, wenn man den letzten und modernsten –Schrittseines Denkens nachvollzieht: dass derjenige, der von irrationalen Leidenschaftengetrieben wird, seelisch krank ist. In dem Masse, in dem wir optimales Wachstumerreichen, sind wir nicht nur (relativ) frei, stark, vernünftig und froh, sondern auchpsychisch gesund; wenn uns dies nicht gelingt, sind wir unfrei, schwach, irrational unddeprimiert. Für Spinoza ist psychische Gesundheit in letzter Konsequenz eineManifestation korrekten Lebens, psychische Krankheit hingegen ein Symptom der[b]Unfähigkeit, in Einklang mit den Erfordernissen der menschlichen Natur zuleben.
„Dagegen, wenn der Habgierige an nichts anderes denkt als den Gewinn undGeld und der Ehrgeizige an Ruhm usw., so gelten diese nicht als wahnsinnig: weil sielästig zu sein pflegen und für hassenswert erachtet werden. In Wahrheit aber sindHabgier, Ehrgeiz, Wollust usw. Arten des Wahnsinns, wenn man sie auch nicht zu denKrankheiten zählt“ (Ethik, Teil IV, Erläuterung zum 44. Lehrsatz). In dieserÄusserung, die dem Denken unserer Zeit so fremd ist, bezeichnet Spinoza Leidenschaften,die den Bedürfnissen der menschlichen Natur widersprechen, als pathologisch; er gehtsogar soweit, sie als eine Form von Geisteskrankheit zu klassifizieren.
SpinozasAuffassung von Aktivität und Passivität ist eine überaus radikale Kritik an derIndustriegesellschaft. Im Gegensatz zur heute herrschenden Überzeugung, dass Menschen,die in erster Linie von der Gier nach Geld, Besitz und Ruhm angetrieben werden, normalund angepasst seien, hält Spinoza sie für äusserst passiv und im Grunde krank. Der aktiveMenschentyp in Spinozas Sinn, den er selbst verkörperte, ist inzwischen zur Aussnahmegeworden und wird häufig verdächtigt, „neurotisch“ zu sein, da er so wenig an sogenanntenormale „Aktivität“ angepasst ist…
Wenn wir nun uns noch einmal das Vacuum-Beispiel betrachten Jimmy und unsere Natur mit dazu, so wäre das „Ich bin“ oder das„personifizierte Ich“ nicht ein geschlossenes System -ein geschlossenes System erhältsich ohne Austausch selbst am „Leben“ siehe z.B. Virus, welcher sich in offene Systemezwar „einzuklinken“ vermag…-, welches im Bewusstsein hingegen als eigenständiges Systemso gedacht werden [b]kann, mittels einer der geistigen Tätigkeiten, aber nichtunbedingt dem Äquivalent entspricht und eigentlich so auch zu einer Art Schizophreniehinführt.
Hier drängt sich die Frage auf, wäre denn nun diese Illusion, welche jagedacht wird und durch Kunst des Vernunftschlusses gehalten wird, dem Prinzip des Virusgleich? Ein Virus der weder lebendig noch Tod ist, im Vakuum problemlos eine Ewigkeitüberdauern kann und nichts anderes tut, als gesunde Zellen befallen, sofern er in dieLage kommen sollte und nun sein Selbst reproduzieren lässt, dies ganz ungeachtet was dasSklavensystem für eine Befindlichkeit an den Tag legt?
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