Pusemuckel schrieb:Religionen beruhen ja auch auf Glauben und nicht auf Wissen.
Nichts anderes habe ich gesagt.
Pusemuckel schrieb:Wenn ich sage, dass ich meinen Mann liebe und er glaubt mir das einfach so,
Du solltest anfangen, zwischen "glauben" im Sinne von auf etwas vertrauen, von dem man generell eigentlich weiß, dass es existiert, daher in der erwähnten Situation durchaus wahr sein könnte und somit jetzt nciht extra noch mal überprüft werden müsste" und "glauben, dass es unbelegte und höchst unwahrscheinliche Wesen und Kräfte gibt, denen man obendrein noch unbelegte, und auch aufgrund der nicht bewiesenen Existenz auch nicht belegbare, und sogar höchst unwahrscheinliche Eigenschaften, Ideen, Worte, Wirkungen und Taten zuschreibt; die man obendrein für wahr und gültig hält; auch wenn es null Belege dafür gibt, im Gegenteil, man eigentlich sofort die Absurdität so eienr Aussage erkennen kann; man aber dennoch ganz fest darauf vertraut" zu unterscheiden.
Letzteres ist Religion, jede Form von Spiritualismus, jede From von Ideologie, Verschwörungsunsinn, Schwurbel oder jede Form von festem Glauben an nichts Nachweisbarem.
Ersteres ist Wissen, dass aber nicht immer überprüft werden müsste. Du weißt, dass Dein Mann Dich liebt, daher kannst Du ihm glauben.
Du weißt das aufgrund vieler voran gegangener Erlebnisse und Erkenntnisse. Natürlich könnte Dich Dein Mann noch immer angelogen haben, dann müsste es aber andere Erklärungen dafür geben, das er bei Dir ist. (Du bist vielleicht stinkreich und er muss deswegen nicht arbeiten; er hätte gerne eine Familie; seine Eltern hätten ihn enterbt, wenn er nicht für legalen Nachwuchs gesorgt hätte; er ist schwul und heiratet aus taktischen Gründen, ..)
Aber auch diese Gründe / Erklärungen könnte man überprüfen und würde sie entweder verifizieren oder falsifizieren können.
Vor Allem aber, und das unterscheidet Glauben (im Sinne von: "ich weiß, es ist prinzipiell richtig") an nachweisbare Dinge eben, sind diese Erklärungen eben
verifizier- und falsifizierbar. Sprich:
Sie sind prinzipiell kontrollier- und nachweisbar.Pusemuckel schrieb:weil er das ohne wissenschaftlichen Beweis glaubt.
Es gibt aber sogar wissenschaftliche Beweise in Form von Messungen von Hormonen.
Wie gesagt, unnötig, da man gar nicht so kompliziert vorgehen muss, um Belege für die Behauptung zu finden.
Carl Sagan wählte ein anders Beispiel, um die Unterschiede zwischen "glauben" (im Sinne von: denken, meinen, annehmen, ... von Dingen, von denen mal generell, weiß, dass sei tatsächlich existieren / richtig / wahr sind) ) und "Glauben an Unbelegtes oder gar reichlich Unwahrscheinliches" deutlich zu machen.
Das Beispiel zeigt auch auf, warum man alltägliche Aussagen, die zwar nicht wahr sein müssen, aber in Prinzip wahr sein können, jetzt nicht erst jedesmal wieder aufs Neue überprüfen müsste.
Beispiel:
1) Wenn ich sage, in meiner Garage steht ein Auto, dann muss das nicht wahr sein, aber es ist keine unwahrscheinliche Aussage. Du würdest jetzt nicht verlangen, dass ich das beweisen müsste. Du würdest auch nicht hinrennen, um nachzusehen (es sei denn, Du würdest den Verdacht hegen, dass es Deines ist und ich es geklaut hätte.
;) Und selbst diese Annahme hätte ihre Berechtigung, sie ist vor Allem belegbar oder widerlegbar)
2) Wenn ich jetzt aber behauten würde, in meiner Garage lebe ein feuerspeiender Drache, wie groß ist zum Einen die Wahrscheinlichkeit, dass es so etwas geben könnte, und zum Anderen wäre doch das Erste, dass Du und andere sofort sagen würden: "Glaub ich nicht. Zeig ihn mir."
Du würdest so etwas Unwahrscheinliches nicht einfach ungeprüft als wahr gelten lassen.
Du würdest mir, zu Recht, nicht glauben (nicht im Sinne: bedingungsloses Anerkennen einer unbelegten und sogar unwahrscheinlichen oder unsinnigen Behauptung, die ich so von mir gebe).