M1ndCon7rol schrieb:Aber ich habe akzeptiert, dass jeder Mensch individuelle Kriterien hat, wer oder was seine Empathie bekommt. Bei mir sind es insbesondere die hochentwickelten Schweine und Kühe, denen ich ein besonders großes Leidensvermögen zuschreibe, bei anderen geht die Empathie bis zu den eigenen Haustieren, bei anderen nur anderen Menschen gegenüber und es gibt auch Menschen ohne jegliche Empathie (z.B. Psychopathen).
Diese Aussagen kann ich zum Beispiel absolut nicht verstehen. Wie kommt es zu solch einer selektiven Empathie? Entweder man hat Empathie, oder man hat keine. Hat ein anderer Mensch Empathie, dann kommen mir Aussagen, wie ,,bei DEM Tier ist es schlimm, bei dem ANDEREN Tier ist es nicht schlimm oder weniger schlimm" extrem heuchlerisch vor, ohne dir jetzt zu nahe treten zu wollen. Die Wertschätzung eines Lebewesens, oder genauer des LEBENS eines Lebewesens, sollte doch nicht davon abhängig gemacht werden, welche Emotionen das bestimmte Lebewesen in einem auslösen. Die Wertschätzung sollte sich auf das Leben eines Lebewesens und nicht auf das Lebewesen selbst beziehen. Das Leben eines Lebewesens mit wenig oder keinem Schmerz- oder Leidempfinden, sollte man nicht weniger wertschätzen als das Leben eines anderen Lebewesens. Ich schreibe auch extra ,,sollte", da ich es nur konsequent finden würde, wenn gerade die Menschen, die sich als so ,,tierlieb" sehen und das auch so besonders gern in der Öffentlichkeit zeigen, beherzigen würden. Letztendlich zählt aber natürlich auch das Ergebnis und jedes Leid eines Lebewesens weniger, auch das eines "süßen" oder empfindsamen (aber eben nicht insbesondere wegen dieser Eigenschaften), ist grundsätzlich gut. Nur die vorausgehenden Intentionen, die zu diesem Ergebnis führen sollen, finde ich bei manchen Menschen ziemlich befremdlich.