@lelouch lelouch schrieb:Aber angenommen alle empfinden etwas gleich "falsch", dann gäbe es ja keinen der durch eine Gegenmeinung versuchen würde die Basis herauszufinden.
Wie alle etwas gleich "falsch" empfinden würden, dafür gibt es jetzt zwei Möglichkeiten:
1) entweder bedeutet, alles gleich "falsch" empfinden, dass alle zwar wissen, was "richtig" sei und sich ausnahmsweise daher mal einig sind, was "falsch" wäre.
Wobei die Einteilung in "richtig" und "falsch" auch real sein müsste.
2) Könnte es ein reales "richtig" geben, aber alle würden es als "falsch" empfinden bzw umgekehrt? Also, "falsch" in dem Sinne, dass es real falsch ist, aber als richtig empfunden würde?
Ich denke nicht, einfach, weil eben etwas Falsches als richtig empfinden bald im Konflikt mit der Realität wäre, die ja unabhänggig von meinen Empfindungen existiert.
Dh, wenn ich real etwas falsch mache, egal ob ich das als richtig empfinde, oder wie viele, wird sich dieser Fehler früher oder später in der Realität rächen, auf alle Fälle bemerkbar machen. In Form von diversen Funktionsstörungen. Oder weil diese eine so empfundene Sache im Konflikt mit anderen Eindrücken, Empfindungen oder der Realität steht.
Wie gesagt, wir haben mehrere Sinne, die uns über den Zustand unserer Umgebung und unseren eigenen informieren.
Sollte aber dieses eine "richtig obwohl falsch" Empfundene keinerlei Störungen in der Wechselwirkung mit unserer Umgebung aufweisen, dann würde ja auch nichts passieren, es gäbe keine Konsequenzen, die uns zeigten, dass etwas an unserer Auffassung nicht stimme.
Wenn es aber keine Wirkung auf uns hat, dann ist es eigentlich auch nicht wirklich "falsch", nicht wahr?
Es mag irgend etwas irgendwie existieren, nur wenn es nicht auf uns wirkt, ist es auch nicht bemerkbar, obwohl es real ist.
Abgesehen davon gibt es eben Menschen, die aus den verschiedenen Gründen heraus, Dinge und Situationen anders empfinden als die anderen, mitunter so anders, dass man es eben als realitätsstörend bezeichnet.
Wenn ich die Realität so anders wahrnehme als andere, genauer gesagt, anders wahrnehme als sie sich praktischerweise für uns darstellt, dann kann ich in ihr nicht gut oder nicht lange leben.
Allein die Tatsache, dass wir in dieser Welt leben können, ist ein objektiver Beweis dafür, dass wir die uns umgebende Realität doch nicht allzu falsch deuten. Denn Fehler, wie eben etwas Reales falsch deuten, wie zB eine heiße Herdplatte als wunderschöne Blume wahrnehmen, haben meistens böse Folgen.