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Tierrechtsethik

311 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Moral, Ethik, Massentierhaltung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Tierrechtsethik

05.08.2015 um 00:49
Hochinteressantes Thema! Auch die Argumentationsstränge sind bis hierher toll ausformuliert.

Ich habe mir die letzten Tage ebenfalls zu dem Thema Gedanken gemacht, recherchiert und versucht mich kritisch damit auseinanderzusetzen. Vorweg kurz die Anmerkung, dass ich ebenfalls schon Tierversuche durchgeführt habe. Dazu der Hinweis, dass da vieles nicht so abläuft wie PETA und Co. gerne suggerieren. Ich sehe aber invasive Versuche in manchen Forschungszweigen als notwendiges Übel an. Die Erfahrungen, die ich hierbei gemacht habe, zeigten aber, dass das Tier bei keinem mir bekannten Forscher als lebloses Objekt o.ä. angesehen wurde. Eher im Gegenteil. Viele Forscher ziehen ihre Versuchstiere selbst auf und entwickeln durchaus eine Bindung. Die Haltung an den Instituten an denen ich bisher war, hat so ziemlich jede Liebhaberhaltung in den Schatten gestellt. Non-invasive Tierversuche, wie Verhaltensexperimemte, werden durchaus auch am Menschen durchgeführt. Die melden sich dafür sogar liebend gern freiwillig. Da bereite ich sogar selber gerade eine Studie vor.

Tierschutz betrifft aber nicht nur die Forschung. Ich lehne die Zoohaltung von großen Menschenaffen ohne Anbindung an den Artenschutz strikt ab. Ich habe mal für kurze Zeit in einem Zoo gearbeitet, der Schimpansen hielt. Das Gehege war an der Grenze dessen, was das Gesetz vorschreibt. Was die Schimpansen davon hielten zeigten sie mit ihrer Körperhaltung, der Mimik und Blicken, die eine Traurigkeit zeigten, die ich vorher von einem Affen nicht erwartet hätte(etwas viel Pathos, aber so waren meine Empfindungen in dem Moment). Ich bin der Meinung, dass diese Menschenaffen verstehen, dass sie zu Unterhaltungszwecken eingesperrt und vorgeführt werden. Diese subjektive Selbsterkenntnis und Bewertung der Umwelr würde ich persönlich nicht vielen anderen Tieren zusprechen. Ich denke, dies ist ein Punkt in dem man differenzieren kann, wenn es um eine Neudefinition des Tierschutzes geht. Es kann nicht sein, dass wir unseren phylogenetischen Cousin so behandeln, wie wir es tun. Hier sollten meiner Meinung nach sogar einzelne Menschenrechte greifen.

Ich weiß, diese Unterteilung würde auf einem subjektivem Meinungsbild basieren, aber der Gedanke von @Aldaris, anatomische Erkenntnisse mit einzubringen, halte ich für einen sehr guten Ansatzpunkt.


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Scox ehemaliges Mitglied

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05.08.2015 um 01:49
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Wir haben beispielsweise einerseits die Haustiere, bei der sich jeder aufregt und Tränen vergossen werden, wenn der Hund stirbt oder krank wird und andererseits haben wir die Vernichtung von Tieren, die ähnlich fühlen und im Dreck aufgezogen werden, um anschließend geschlachtet oder wie eine Maschine zum Produzieren verdonnert zu werden. Meiner Meinung nach ist das irrational und keiner Regel folgend. Es geht frei nach dem Motto: Das haben wir schon immer so gemacht und deshalb muss es so bleiben. Eine antiquierte Sicht auf die Dinge, wie mir scheint.
Naja, gerade bei Hund und Katze fällt mir neben dem Faktum des sozialen Konsenses, der quasi vorgibt, Hunde und Katzen als 'vollwertig' anzusehen, während die als Schlacht- oder Nutz'vieh' (man beachte die pejorative Färbung!) titulierten Tierkategorien schon in Form eines (auch sprachlichen!) Normativs abwertend vorgegeben werden. Da der Mensch ein Herdentier (...oder -vieh :D) ist, werden diese 'Normative' schnell übernommen, um ein Zugehörigkeitsgefühl in der Gruppe zu erreichen. Offenbar reichen die Auswüchse dieser Sache bis in die Untiefen von sozialen Gefügen, was es noch schwieriger macht, da eine Veränderung auf die Schnelle herbeizuführen.
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Damit einhergehend gibt es ja in manchen asiatischen Kulturen die Ansicht, dass Rinder heilig sind, deshalb werden sie nicht gegessen. Schweine werden im Islam als unrein bezeichnet und deshalb verschont. Die Kriterien sind völlig irrational und folgen keiner echten Ethik.
Außer, dass Religion sowieso nicht rational ist und nicht rational sein kann, entbehren die Kriterien jeder Vernunft. In Indien sind bestimmte Primaten übrigens ebenfalls heilig, was dazu geführt hat, dass Teile diverser Großstädte durch und durch von den Affen dominiert werden. Nur ihre Heiligkeit verhinderte bislang eine groß angelegte Abschussaktion. Aber genau hier passiert etwas Interessantes. Menschen und Affen müssen miteinander klarkommen. Die Affen als Kulturfolger haben hier den Spieß umgedreht und den Lebensraum der Menschen für sich beansprucht und das freilich sehr zielgerichtet. Da Homo sapiens ja überall auf der Welt Biotope plattwalzt und sich wie die buchstäbliche Axt im Walde verhält, müssen sich die Tiere auf die Suche nach einer neuen Bleibe machen - und das sind ironischerweise die Städte. Wenn also beispielsweise in Berlin die Zahl der Kulturfolger wie Wildschwein, Rotfuchs, Steinmarder, Rabenkrähe usw. usf. steigt, entsteht hier doch eine nie dagewesene Situation! Wald- (Tiere) und Stadtbewohner (Menschen) werden direkt miteinander konfrontiert und müssen lernen, damit zu leben. Bislang scheint das (abgesehen von manchen Ausnahmen von irgendwelchen Gartennazis, die sich über zerwühlte Rasenflächen mokieren und direkt den Griff zur Flinte fordern) ja zu funktionieren. Viele Bewohner freuen sich sogar über die neuen 'Mitbürger'. Eventuell ist das der Anfang eines Bewusstseinswandels.
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Es ist nicht möglich, Mücken und Schimpansen gleich zu behandeln. Einerseits ist das praktisch nicht möglich und andererseits müssen wir die Eigenschaften verschiedener Tiere mit in die Behandlung miteinbeziehen.
Korrigiere: Es ist für uns nicht möglich, weil sich das nicht mit unserem Verständnis von Wertigkeit vereinbart. Wert wird einer Sache zugeschrieben, die gewisse wertspezifische Attribute vorweist; als da sind Seltenheit, Schönheit oder besondere Fähigkeiten zu nennen. Trifft keins dieser Attribute zu, wie das bei einer Mücke (aus unserer Sicht) der Fall ist, berührt es uns emotional nicht, wenn wir sie zerklatschen. Trifft jedoch eins zu, sind wir emotional involviert und entwickeln einen Beschützerinstinkt oder Anwandlungen von Besitzergreifung, wobei beides durchaus miteinander korrelieren kann. Deshalb finden wir Katzen süß, könnten ihnen niemals etwas zu Leide tun und beschützen sie als Halter vor etwaigen Gefahren... wie ein Eigentum. Bei ausgewachsenen Schweinen, die sich im Dreck suhlen (verstößt gegen unser Hygieneverständnis), nackt sind (kein Kuschelfell), grunzen (kann eklige Assoziationen hervorrufen) und zu allem Überfluss noch eine zu große Nase haben (Angriff auf ästhetisches Empfinden, wobei die Nase eher nebensächlich ist), schaut das hingegen anders aus; sie sind eben 'Vieh'. Ich schreibe hier bewusst "ausgewachsen", weil Ferkel das Kindchenschema transportieren und wieder Beschützergefühle auslösen.
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Sie benötigen spezifische Rechte und eine angemessene Behandlung nach ethischen Gesichtspunkten, die erstmal nichts mit Speziesismus zu tun haben, sondern die einfach aufgrund der Verschiedenheit beurteilt werden müssen.
Das tun sie auch. Gleichfalls kann man an dieser Stelle abermals auf die Kulturfolger hinweisen. Dank ihnen ist es vllt. möglich, zu begreifen, dass die Tiere eben auch nur in Ruhe ihr Leben leben wollen, und sie uns im Normalfall nicht schaden. Das könnte helfen, die auch dank der Gebrüder Grimm postulierte Mär vom bösen hungrigen Wolf oder Fuchs und damit einhergehenden Vorbehalte gegen manche Tierart, abzubauen. Denn viele irrationale Argumente resultieren schlicht aus Angst, und die gilt es, zu bekämpfen.


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05.08.2015 um 02:15
@Illyrium
Schau dir den Film blackfish an bei amazon gibt es den das Geld lohnt sich du wirst Augen machen was das für ein Milliarden Geschäft ist.
Echt krank ich hab mit den Film gerade auf Netflix angeschaut, der eine Orca hat erst 3 Menschen umgebracht und man hat ihn noch immer nicht aus dem Verkehr gezogen. Mal ehrlich 25 Jahre in nem Becken und täglich die gleiche Show, wer würde da nicht durchdrehen. Echt primitiv was da abgeht und alles nur des Geldeswegen, ich werde sicher niemehr eine Wahl/Delphinshow besichtigen.... war bisher einmal in Seaworld Kalifornien in meiner Jugend, den Delphinen hat man da schon angesehen das diese Tierhaltung extrem ungesund war, dutzende Delphine auf engem Raum damit die Menschen sie angaffen konnten einfach nur Primitiv sowas...


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Bauli ehemaliges Mitglied

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05.08.2015 um 07:11
@Scox
Zitat von ScoxScox schrieb:Trifft jedoch eins zu, sind wir emotional involviert und entwickeln einen Beschützerinstinkt oder Anwandlungen von Besitzergreifung, wobei beides durchaus miteinander korrelieren kann. Deshalb finden wir Katzen süß, könnten ihnen niemals etwas zu Leide tun und beschützen sie als Halter vor etwaigen Gefahren... wie ein Eigentum. Bei ausgewachsenen Schweinen, die sich im Dreck suhlen (verstößt gegen unser Hygieneverständnis), nackt sind (kein Kuschelfell), grunzen (kann eklige Assoziationen hervorrufen) und zu allem Überfluss noch eine zu große Nase haben (Angriff auf ästhetisches Empfinden, wobei die Nase eher nebensächlich ist), schaut das hingegen anders aus; sie sind eben 'Vieh'. Ich schreibe hier bewusst "ausgewachsen", weil Ferkel das Kindchenschema transportieren und wieder Beschützergefühle auslösen.
Du entwickelst Beschützerinstinkt, weil du mit Katzen groß geworden bist. Deren Anblick ist dir so im Gedächnis haften geblieben, dass du sie als süß empfindest. Wenn du jeden Tag ein Schwein beobachten würdest, vom Ferkel angefangen, wärst du auf diese konditioniert und würdest sie als liebenswert betrachten, vorausgesetzt, du billigst einem Ferkel oder Schwein genauso die artgerechte Haltung zu, wie einer Katze. Wobei du schon aus Vernunftsgründen keine allzu emotionale Bindung zum Schwein herstellen würdest, eben weil dir klar ist, eines Tages kommt der Abschied, was bei einer Katze oder einem Hund in dieser Weise eigentlich nicht vorgesehen ist.

Der Mensch kann sich darauf einstellen, seine Gefühle auf Zeit zu programmieren, während ein Tier nicht in der Lage ist, so zu denken, von dem was wir heute wissen.

@Aldaris
Mücken sind nicht gleich Mücken. Malariamücken sollen bis zu 600.000 Menschen pro Jahr töten. ( mir fehlt aber der Nachweis) , sind also gefährlicher als sogenannte übliche Raubtiere, obwohl sie nur ihr eigenes Überleben sichern. Auch sollen die Malariamücken jetzt in den frühen Abendstunden zustechen, als wie vorher in den Nächten.
Wie also ist es möglich, das Mücken sich aufgrund veränderter Verhaltensweise ihr Überleben sichern können?


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05.08.2015 um 08:54
Zitat von BauliBauli schrieb:Wenn wie oftmals nachgewiesen das Tier einen Verstand von einem 2- 4-jährigen hat
So? Haben sie das? Also als meine Kinder in dem alter waren, konnten sie mit Besteck essen, mehr als 1000 Worte sprechen, einigermaßen komplexe Gebilde aus Legosteinen bauen.
Welches Tier genau kann das?
Zitat von BauliBauli schrieb:Wenn ein Tier dich fragen könnte: " Warum bist du mehr wert als ich?"
Das ist eben der Knackpunkt. Ich denke nicht, dass es das kann. Dass es sich seiner Existenz in einer Weise bewusst ist, wie wir. Möglicherweise mit Ausnahme höherer Primaten oder anderen Tieren, die sich z.B. im Spiegel erkennen.
Zitat von BauliBauli schrieb:Das Tier braucht keine Lederschuhe, Seife, Medikamente, Handtaschen, Pelze, Mäntel und Pullover, Butter uvm
Es kann diese Dinge einfach nur nicht herstellen. Ein Tier ist nur deswegen "naturverträglicher", weil es in wesentlich engeren Grenzen fest sitzt. Könnten Rehe Metall bearbeiten, würden sie sich Waffen gegen Wölfe bauen und diese auch ausrotten.
Zitat von BauliBauli schrieb:Es wäre überlegenswert darüber nachzudenken, ob in Zeiten der Predigten der Kirche, als sie den Menschen strengsten Gehorsam eingeimpft hat, mit nachlassen desselbigen dazu beigetragen hat, das der Mensch das Tier als ein Objekt sieht, wo er sich profilieren kann, weil er aufgrund der Körperformen der Tiere niemals befürchten muß, dass er geschlachtet, oder seine Haut als Leder verarbeitet, oder zu Veruchslabormenschen wird.
Das denke ich nicht. Tiere waren schon immer dem Grunde nach "Sachen". Früher noch viel mehr als heute.
Zitat von BauliBauli schrieb:Ich kann mir deine Fragestellung nur insoweit erklären
Da irrst Du Dich. Ich brauche keine Rechtfertigung. Mir geht es darum aufzuzeigen, wie inkonsequent auch diejenigen sind, die vorgeben Tiere nicht als Sachen zu sehen.
Sobald es nämlich auf ein Tier hinaus läuft, mit dem man sich als Mensch nicht mehr so leicht identifizieren kann (weil es einen nicht mit großen Augen anguckt oder man es nicht streicheln kann) endet die Wertschätzung des Lebens an sich auch bei sehr vielen "Tierliebhabern".
Zitat von whiplashwhiplash schrieb:Ich frag mich die ganze Zeit, was Du relativieren willst ?
Ich möchte gar ncihts relativieren. Deine Frage ist also unsinnig.


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05.08.2015 um 08:59
@kleinundgrün
Naja, ich sehe das ja nicht alleine so.
Für mich hört sich das so an, als ob Du den Verzicht auf Fleischkonsum unsinnig findest,
weil ja auch Menschen die vegan leben, Tiere töten, wenn sie Auto fahren, oder über eine Wiese laufen.

Wenn das nicht so ist, was ist denn die eigentliche Intention hinter deinem Vergleich ?


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05.08.2015 um 09:04
Zitat von whiplashwhiplash schrieb:Wenn das nicht so ist, was ist denn die eigentliche Intention hinter deinem Vergleich ?
Die habe ich doch nun schon unzählige Male genannt. Z.B. auch im Post zuvor.


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05.08.2015 um 09:10
@kleinundgrün
Ja, und natürlich willst Du den Fleischkonsum relativieren.
Das ist doch gar keine Frage.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Da irrst Du Dich. Ich brauche keine Rechtfertigung. Mir geht es darum aufzuzeigen, wie inkonsequent auch diejenigen sind, die vorgeben Tiere nicht als Sachen zu sehen.
Und Du hast natürlich Recht.
Auch ein vegan lebender Mensch, tötet Tiere.
Wahrscheinlich jeden Tag.

Aber warum sollte man dann das töten nicht trotzdem minimieren ?
Das erschließt sich mir nicht, anhand deines Vergleichs.


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05.08.2015 um 09:19
Zitat von whiplashwhiplash schrieb:Ja, und natürlich willst Du den Fleischkonsum relativieren.
Das ist doch gar keine Frage.
Nein. Lies halt richtig - es nervt, immer und immer wieder das selbe zu schreiben.
Zitat von whiplashwhiplash schrieb:Aber warum sollte man dann das töten nicht trotzdem minimieren ?
Darum geht es mir gar nicht. Das interpretierst Du einfach frei in meine aussagen hinein, weil Du mir eine bestimmte Gesinnung unterstellst.

Ich will - in einem philosophischen Thread - fragen, warum manche Mühe auf sich nehmen, um z.B. eine Kuh zu retten, aber keine Mühe auf sich nehmen, um hunderte tote Mücken zu vermeiden.
Ganz offensichtlich messen Menschen - auch solche, die sich pauschal als tierlieb bezeichnen - Tieren unterschiedliche Werte zu.
Die frage ist, wonach sie differenzieren.


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05.08.2015 um 09:23
@Aldaris
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Wenn wir beispielsweise über menschenrechtsähnliche Tierrechte nachdenken, dann bedeutet das nicht, dass wir den Tieren einen unterschiedlichen Wert beimessen müssen, sondern das wir aufgrund der verschiedenen Eigenschaften wie dem Grad der Leidensfähigkeit spezifisch abwägen müssen, welche Behandlung gerechtfertigt ist
Verstehe ich nicht so ganz. Wenn ich mein bestmöglichstes tue, um weder Mücken noch Elefanten leiden zu lassen, behandle ich doch beide gleich. Was sonst ist überhaupt noch mit Behandlung gemeint?

@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Sobald es nämlich auf ein Tier hinaus läuft, mit dem man sich als Mensch nicht mehr so leicht identifizieren kann (weil es einen nicht mit großen Augen anguckt oder man es nicht streicheln kann) endet die Wertschätzung des Lebens an sich auch bei sehr vielen "Tierliebhabern".
Ich verstehe und teile deine Meinung. Woran das liegt ist auch jedem klar, denke ich und das sollte man auch hinterfragen.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Ich will - in einem philosophischen Thread - fragen, warum manche Mühe auf sich nehmen, um z.B. eine Kuh zu retten, aber keine Mühe auf sich nehmen, um hunderte tote Mücken zu vermeiden.
Ganz offensichtlich messen Menschen - auch solche, die sich pauschal als tierlieb bezeichnen - Tieren unterschiedliche Werte zu.
Die frage ist, wonach sie differenzieren.
Um mal bei deinen Beispielen zu bleiben: Ich finde es zum Beispiel um Längen einfacher mich vegan zu ernähren, als jegliche Wege per Fuß zu bestreiten.


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05.08.2015 um 09:25
@kleinundgrün
Entschuldige mal, aber deine Aussage ist doch eindeutig.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Ich will - in einem philosophischen Thread - fragen, warum manche Mühe auf sich nehmen, um z.B. eine Kuh zu retten, aber keine Mühe auf sich nehmen, um hunderte tote Mücken zu vermeiden.
Und man hat Dir hier drauf, auch schon zu genüge geantwortet.
Man kann nicht vermeiden, Tiere zu töten.
Das ist unmöglich !
Selbst wenn ich auf das Autofahren verzichte, und nur zu Fuß gehe, könnte eine Biene gegen meine Brille knallen,
und deswegen sterben.
Soll man nun deswegen das Haus nicht verlassen ?
Sorry, aber dein Vergleich hinkt doch total.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Ganz offensichtlich messen Menschen - auch solche, die sich pauschal als tierlieb bezeichnen - Tieren unterschiedliche Werte zu.
Ja natürlich tun sie das.
Aber warum soll ich deswegen nicht trotzdem die Massentierhaltung boykottieren ?


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Bauli ehemaliges Mitglied

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05.08.2015 um 09:34
@kleinundgrün

Wenn auch deine Kinder mit Besteck essen können ( können auch viele nicht) und 1000 Worte auf ihre Art und Weise kommunizieren können, kannst du davon ausgehen, wie von @Scox beschrieben, das es auch vereinzelt Primaten könn(t)en. Deine Kinder lernen, wie sie an Essbares kommen, auf ihre Weise ihrer Spezies entsprechend. Tiere auch. Deswegen sind sie nicht weniger dümmer. Ich nehme Kraken als Beispiel, die Tierexperimenten zufolge wissen, wie sie sich bewegen müßen, um an ihr Futter zu kommen. Das wissen Kleinkinder nicht. Dazu lernen sie die notwendigsten Worte und Gestiken, gepaart mit einem Niedlichkeitsfaktor. Wessen Wissen ist nun wertvoller? Das der "Sache" ohne Niedlichkeitsfaktor oder das der Menschen?
Könnten Rehe Metall bearbeiten, würden sie sich mit Waffen gegen Wölfe bauen und diese auch ausrotten
Wie kommst du zu diesem Schluß? Sprichst du mit den Rehen?
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Tiere waren schon immer dem Grunde nach "Sachen". Früher noch viel mehr als heute.
Woraus schließt du das? Denn wir haben ein paar Seiten vorher diskutiert, das die Probleme nur ins Ausland (Ukraine) verlagert, aber deswegen nicht abgestellt werden.


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05.08.2015 um 09:37
Zitat von whiplashwhiplash schrieb:Entschuldige mal, aber deine Aussage ist doch eindeutig.
Du hast sie immerhin falsch verstanden. Obwohl sie ausdrücklich erklärt war. Und zwar, weil Du etwas sehen möchtest, was aber nur eine Unterstellung ist.
aber die Entschuldigung ist angenommen.
Zitat von whiplashwhiplash schrieb:Man kann nicht vermeiden, Tiere zu töten.
Das ist unmöglich !
Das weiß ich. Und darauf zielt meine Frage auch nicht ab.
Wenn du auch hier richtig liest, ziehlt meine Frage darauf ab, warum man z.B. nicht in Betracht zieht, kein Auto mehr zu fahren, wenn das viele Mücken retten würde.
Zitat von whiplashwhiplash schrieb:Selbst wenn ich auf das Autofahren verzichte, und nur zu Fuß gehe, könnte eine Biene gegen meine Brille knallen,
und deswegen sterben.
Wie oft ist Dir das schon passiert?
Aber warum soll ich deswegen nicht trotzdem die Massentierhaltung boykotieren ?
Wer verlangt das von Dir? Ich jedenfalls nicht.


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05.08.2015 um 09:39
Zitat von BauliBauli schrieb:Das wissen Kleinkinder nicht.
Nicht? Also ein 3jähriger bekommt es hin, eine Dose (mit Schraub- oder Klemmverschluss) zu öffnen, auch wenn man ihm nicht genau zeigt, wie das geht.
Zitat von BauliBauli schrieb:Wie kommst du zu diesem Schluß? Sprichst du mit den Rehen?
Du nicht?


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05.08.2015 um 09:41
Zitat von BauliBauli schrieb:Woraus schließt du das? Denn wir haben ein paar Seiten vorher diskutiert, das die Probleme nur ins Ausland (Ukraine) verlagert, aber deswegen nicht abgestellt werden.
Daraus, dass z.B. soclhe Diskussionen statt finden. Daraus, dass Tierrechte verteidigt werden.
Daraus, dass es Gesetze zum Schutz von Tieren gibt. Daraus, dass Menschen ihre Kaufentscheidung von der Herkunft des Fleisches abhängig machen.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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05.08.2015 um 09:43
@kleinundgrün
Nicht? Also ein 3jähriger bekommt es hin, eine Dose zu öffnen, auch wenn man ihm nicht genau zeigt, wie das geht.
Ich kenne keinen 3-jährigen der hinbekommt, wie er den Dosenöffner mit Kraft in das Blech drückt um dann weiter zu drehen.
Zitat von woertermordwoertermord schrieb:Du nicht?
Die Situation hat sich noch nicht ergeben.


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Tierrechtsethik

05.08.2015 um 09:45
Zitat von woertermordwoertermord schrieb:Um mal bei deinen Beispielen zu bleiben: Ich finde es zum Beispiel um Längen einfacher mich vegan zu ernähren, als jegliche Wege per Fuß zu bestreiten.
Klar. sehe ich auch so.

Aber immerhin sterben durch eine motorisierte Fortbewegung hundert mal mehr Tiere.

Mich würde daher die Abwägung interessieren. Auf der einen Seite ein erheblicher Komfortverlust durch fehlende motorisierte Bewegung, auf der anderen Seite Tausende toter Tiere.
Daher stellt sich die Frage, ob diese vielen Tiere einfach weniger wert sind als andere Tiere und deswegen in der Abwägung hinten runter fallen.
Zitat von BauliBauli schrieb:Ich kenne keinen 3-jährigen der hinbekommt, wie er den Dosenöffner mit Kraft in das Blech drückt um dann weiter zu drehen.
Es gibt ja auch andere Dosen, als solche aus Blech. Z.B. welche mit Schraubverschluss. Oder einem Deckel, den man abziehen kann.
Jetzt stell Dich doch nicht künstlich dumm an.


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Tierrechtsethik

05.08.2015 um 09:56
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Mich würde daher die Abwägung interessieren. Auf der einen Seite ein erheblicher Komfortverlust durch fehlende motorisierte Bewegung, auf der anderen Seite Tausende toter Tiere.
Ich würde das nichtmal nur als Komfortverlust bezeichnen. Da hängen Arbeitsplatz, Sozialkontakte, Zeit und Freizeitaktivitäten dran. Unser Leben ist nicht mehr darauf ausgerichtet. Wenn man mehrere Stunden zum Arbeitsplatz laufen müsste, wo bleibt dann die Zeit für Familie? Ist es dann noch moralisch korrekt, wenn man keine Zeit mehr für seine Kinder hätte?
Ich fände es aber gut, wenn das Verkehrsnetz mit den Öffentlichen weiter ausgebaut würde, sodass es für jeden zumutbar ist diese zu nutzen. Das wäre eine echte Alternative, die auch in anderer Hinsicht ethisch korrekter ist als Autofahren.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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05.08.2015 um 09:58
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Es gibt ja auch andere Dosen, als solche aus Blech. Z.B. welche mit Schraubverschluss. Oder einem Deckel, den man abziehen kann.
Jetzt stell Dich doch nicht künstlich dumm an.
Aha, ein Dreijähriger kriegt Schraubverschlüsse, (Gläser) mit 5 Jahren auf, die vakuumiert abgedichtet wurden? Interessant. Mein Neffe hat den nicht mal mit 5 Jahren aufbekommen, mit Ausnahme von Flaschenschraubverschlüssen.

Einen Deckel abziehen, kann auch ein Affe ( Schmipanse). Das hebt keine besondere Eigenschaft des Menschen hervor. Davon war aber vorher keine Rede.


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Tierrechtsethik

05.08.2015 um 11:00
Zitat von BauliBauli schrieb:Aha, ein Dreijähriger kriegt Schraubverschlüsse, (Gläser) mit 5 Jahren auf, die vakuumiert abgedichtet wurden?
ja, und auch wenn sie in einem Safe mit unbekannter Zahlenkombination stehen, versenkt auf dem Meeresgrund.
Verarsch mich nicht.


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