Tierrechtsethik
05.08.2015 um 00:49Hochinteressantes Thema! Auch die Argumentationsstränge sind bis hierher toll ausformuliert.
Ich habe mir die letzten Tage ebenfalls zu dem Thema Gedanken gemacht, recherchiert und versucht mich kritisch damit auseinanderzusetzen. Vorweg kurz die Anmerkung, dass ich ebenfalls schon Tierversuche durchgeführt habe. Dazu der Hinweis, dass da vieles nicht so abläuft wie PETA und Co. gerne suggerieren. Ich sehe aber invasive Versuche in manchen Forschungszweigen als notwendiges Übel an. Die Erfahrungen, die ich hierbei gemacht habe, zeigten aber, dass das Tier bei keinem mir bekannten Forscher als lebloses Objekt o.ä. angesehen wurde. Eher im Gegenteil. Viele Forscher ziehen ihre Versuchstiere selbst auf und entwickeln durchaus eine Bindung. Die Haltung an den Instituten an denen ich bisher war, hat so ziemlich jede Liebhaberhaltung in den Schatten gestellt. Non-invasive Tierversuche, wie Verhaltensexperimemte, werden durchaus auch am Menschen durchgeführt. Die melden sich dafür sogar liebend gern freiwillig. Da bereite ich sogar selber gerade eine Studie vor.
Tierschutz betrifft aber nicht nur die Forschung. Ich lehne die Zoohaltung von großen Menschenaffen ohne Anbindung an den Artenschutz strikt ab. Ich habe mal für kurze Zeit in einem Zoo gearbeitet, der Schimpansen hielt. Das Gehege war an der Grenze dessen, was das Gesetz vorschreibt. Was die Schimpansen davon hielten zeigten sie mit ihrer Körperhaltung, der Mimik und Blicken, die eine Traurigkeit zeigten, die ich vorher von einem Affen nicht erwartet hätte(etwas viel Pathos, aber so waren meine Empfindungen in dem Moment). Ich bin der Meinung, dass diese Menschenaffen verstehen, dass sie zu Unterhaltungszwecken eingesperrt und vorgeführt werden. Diese subjektive Selbsterkenntnis und Bewertung der Umwelr würde ich persönlich nicht vielen anderen Tieren zusprechen. Ich denke, dies ist ein Punkt in dem man differenzieren kann, wenn es um eine Neudefinition des Tierschutzes geht. Es kann nicht sein, dass wir unseren phylogenetischen Cousin so behandeln, wie wir es tun. Hier sollten meiner Meinung nach sogar einzelne Menschenrechte greifen.
Ich weiß, diese Unterteilung würde auf einem subjektivem Meinungsbild basieren, aber der Gedanke von @Aldaris, anatomische Erkenntnisse mit einzubringen, halte ich für einen sehr guten Ansatzpunkt.
Ich habe mir die letzten Tage ebenfalls zu dem Thema Gedanken gemacht, recherchiert und versucht mich kritisch damit auseinanderzusetzen. Vorweg kurz die Anmerkung, dass ich ebenfalls schon Tierversuche durchgeführt habe. Dazu der Hinweis, dass da vieles nicht so abläuft wie PETA und Co. gerne suggerieren. Ich sehe aber invasive Versuche in manchen Forschungszweigen als notwendiges Übel an. Die Erfahrungen, die ich hierbei gemacht habe, zeigten aber, dass das Tier bei keinem mir bekannten Forscher als lebloses Objekt o.ä. angesehen wurde. Eher im Gegenteil. Viele Forscher ziehen ihre Versuchstiere selbst auf und entwickeln durchaus eine Bindung. Die Haltung an den Instituten an denen ich bisher war, hat so ziemlich jede Liebhaberhaltung in den Schatten gestellt. Non-invasive Tierversuche, wie Verhaltensexperimemte, werden durchaus auch am Menschen durchgeführt. Die melden sich dafür sogar liebend gern freiwillig. Da bereite ich sogar selber gerade eine Studie vor.
Tierschutz betrifft aber nicht nur die Forschung. Ich lehne die Zoohaltung von großen Menschenaffen ohne Anbindung an den Artenschutz strikt ab. Ich habe mal für kurze Zeit in einem Zoo gearbeitet, der Schimpansen hielt. Das Gehege war an der Grenze dessen, was das Gesetz vorschreibt. Was die Schimpansen davon hielten zeigten sie mit ihrer Körperhaltung, der Mimik und Blicken, die eine Traurigkeit zeigten, die ich vorher von einem Affen nicht erwartet hätte(etwas viel Pathos, aber so waren meine Empfindungen in dem Moment). Ich bin der Meinung, dass diese Menschenaffen verstehen, dass sie zu Unterhaltungszwecken eingesperrt und vorgeführt werden. Diese subjektive Selbsterkenntnis und Bewertung der Umwelr würde ich persönlich nicht vielen anderen Tieren zusprechen. Ich denke, dies ist ein Punkt in dem man differenzieren kann, wenn es um eine Neudefinition des Tierschutzes geht. Es kann nicht sein, dass wir unseren phylogenetischen Cousin so behandeln, wie wir es tun. Hier sollten meiner Meinung nach sogar einzelne Menschenrechte greifen.
Ich weiß, diese Unterteilung würde auf einem subjektivem Meinungsbild basieren, aber der Gedanke von @Aldaris, anatomische Erkenntnisse mit einzubringen, halte ich für einen sehr guten Ansatzpunkt.