@DragonRider DragonRider schrieb:Dieses Argument kannst du nicht verwenden, weil wir hier ja gerade darüber diskutieren, ob Gott überhaupt existieren kann (was ich verneine). Demnach zieht natürlich auch kein Argument aus einer heiligen Schrift bei mir, da ich ja erstmal annehmen muss, dass es einen Gott gibt, damit ein solches Argument überhaupt zugkraft besitzen kann.
Akzeptiert
:DStreich das Argument!
DragonRider schrieb:Abgesehen davon bleibt das Problem bestehen:
Dann bedeuten die Wörter, die in der heiligen Schrift verwendet wurden bei Gott etwas anderes als bei uns
Das hatten wir schon... Darauf sagte ich:
Das kann ja auch so sein. Es wäre demzurfolge nur eine Annäherung an sein Wesen, so gut wir es eben begreifen können.
DragonRider schrieb:Damit es eine Annäherung sein kann, müssen wir die Worte, die benutzt werden, um Gott zu beschreiben, aber wenigstens zum Teil verstehen, sonst gelingt das nicht. Was aber heißt Wörter zum Teil verstehen? Geht das Überhaupt? Ich sage nein, denn entweder man versteht ein Wort, dann kann man es bis zu einem gewissen Grad genau definieren oder man versteht es nicht, dann kann man es nicht definieren.
Ja das sagst du. Ich denke etwas anders darüber. Einem Kind kannst du auch nicht alles vollumfänglich erklären, also vereinfachst du es. Das versteht es dann auch, aber das wäre, so gesehen dann eben nur die halbe Wahrheit, oder eine extreme Vereinfachung. Später kann es dann die Sache nochmal genauer erklärt bekommen, entsprechend seiner Reife, also detailierter, genauer usw... so meinte ich das.
In Bezug auf biblische Aussagen wären das zB. mehrere Ebenen. Eine einfache, rein naturmäßige, eine darüberliegende, übertragene Wahrheit die man dann eben auch auf andere ähnliche Begebenheiten und Zeiten von heute anwenden kann. Das sehe ich auch als tatsächlich so gegeben.
DragonRider schrieb:Der Zweck der Logik ist das Finden der Wahrheit, wenn es keine Wahrheit gibt, kann die Logik eben keine Wahrheit finden, dennoch kann sie bestehen.
Wenn die Logik auf Wahrheit gründet, weil sie diese durch ihre Schlussfolgerungen ja auch sucht, kann es sie aber nicht geben, wenn es keine Wahrheit gibt.
DragonRider schrieb:Es kann nicht niemals sein, dass eine Sache gleichzeitig mit sich selbst und ihrem Gegenteil identisch ist. Soll heißen: Man kann von einem Stückchen Metall nicht vernünftig sagen, dass es kalt und warm gleichzeitig sei
Richtig, das ist Logik. Aber wie kommt sie zu solchen Schlüssen? Aufgrund der Wahrheit, die ihr selbst zugrunde liegt. Wäre das nicht so, könnte sie die Wahrheit ja auch gar nicht finden
:DDragonRider schrieb:Selbst wenn es keine Wahrheit gäbe, also wenn es kein Stückchen Metall auf der Welt gäbe
Die Wahrheit ist nicht das Stückchen Metall, ob es das nun gibt, sondern die Erkenntnis, dass nichts gleichzeitig zwei entgegen gesetzte Zustände haben kann... Wenn sich das auch logisch anhört, so macht uns die Physik trotzdem einen Strich durch die Rechnung, bei der Doppelnatur des Lichts, was gleichzeitig sowohl den Charakter einer Welle, als auch die eines Teilchens annehmen kann
:DDas darf es eben aufgrund unserer Logik einfach nicht geben.... gibt es aber doch
:DUnd dann fangen wir an zu stutzen und können es uns natürlich logisch nicht mehr erklären...
Gilt dieser Satz von dir nun immer noch:
DragonRider schrieb:Die Logik hilft also die Wahrheit zu finden, sie liefert andere Ergebnisse, wenn es keine Wahrheit gibt, das ist klar, aber sie wird dadurch nicht außer Kraft gesetzt.
DragonRider schrieb:Trotzdem heißt das nicht, dass es vernünftig wird, einen Gott anzunehmen. Wir haben genausoviel Grund, die Annahme eines Gottes abzulehnen
Vernünftig ist so eine Sache... Manchmal macht man etwas, obwohl man es für unvernünftig hält, es also wider die Vernunft tut, weil man es trotzdem für Richtig hält, wenn auch aus einem anderen Grunde.
DragonRider schrieb:Aber es verzerrt doch die Beweislage gewaltig und ist sicher nicht geängige Praxis.
Das macht ja nichts. Ob etwas gängige Praxis ist oder nicht, das sollte allerdings keine Rolle spielen. Wenn es darnach ginge, hätten wir nie einen technischen Fortschritt machen können, denn alles das was für uns heute selbstverständlich ist, war vordem auch keine gängige Praxis...
DragonRider schrieb: Mir ist völlig klar, dass es deutlich bequemer ist, einfach einen Gott an den Anfang zu setzen und schon hat man gemütlich alle offenen Fragen geklärt und kann sich sicher fühlen. Nun, letzten Endes muss jeder selbst entscheiden, ob er der Wahrheit ins Auge sehen oder es sich einfach machen möchte.
Das hat aber mit Bequemlichkeit nichts zutun, sondern ist zumindest für mich einfach auch eine logische Schlussfolgerung. Weil, sonst muss man immer weiter fragen: Und was war davor, was war davor und was davor... und käme nie wirklich an ein Ende... Das lässt in einem irgendwann die Frage aufkommen, ob es überhaupt sinnvoll ist, nach einem Anfang zu suchen?...
Gott ist für mich einfach die logische Konsequenz aus allen meinen Fragen. Ansonsten hat man nämlich gar keine Antwort. Denn die Wissenschaft kann sie dir nicht geben! Mir ist eine mir logisch erscheinende Antwort immer noch lieber als gar keine. Aber gut, dass muss jeder selber wissen. Ich akzeptiere auch, wenn jemand sagt: An einen Gott glaube ich nicht, aber eine Antwort habe ich auch nicht, bleibt die Frage eben offen...
DragonRider schrieb:Wenn man so glaubt, dass man einfach denkt, ich weiß nicht, was ist aber es könnte so oder auch anders sein, wäre das alles kein Problem. DIe Leute, die Glauben sind sich aber sicher, dass ihr Glaube richtig ist, sie verwechseln Spekulation mit Wissen und versuchen dann ihre Spekulation anderen aufzuzwingen und das finde ich das schlimme an Religion.
Das ist aber jetzt ein anderes Thema
:DNatürlich sind sich die Leute sicher, die glauben. Sonst würden sie ja nicht glauben. Nur es ist eben kein Wissen, sondern Glauben. Das sollte man wissen
:DAber wie sieht es denn zB. mit der sog. "dunklen Materie" aus?
DragonRider schrieb:Das ist auch eine Form des Beweises, nämlich ein indirekter Beweis. Das wäre auch für Gott möglich: Wenn es etwas gäbe, das wir nur und ausschließlich durch die Existenz Gottes erklären können, ist Gott damit indirekt bewiesen. Das haben schon etliche probiert, keinem ist es gelungen.
Nana, der indirekte Beweis lässt aber einen großen Spielraum bei der dunklen Materie. Man weiß ja genau genommen noch nicht einmal, was das eigentlich ist. Also man müsste genau genommen sagen: Da muss "irgend etwas" sein... weil wir und ansonsten unser Universum, so wie wir es bislang kennen, nicht erklären können. Und diesem "irgend etwas" gibt man dann "irgend einen" Namen...
Dann darf ein Gläubiger auch sagen: Da muss "irgend etwas" sein, was mal einen Anfangspunkt gesetzt hat und aus dem alles entstanden ist, dieses "irgendetwas" bekommt dann eben den Namen Gott.