@DragonRiderVielen Dank für deinen nachträglichen Kommentar zu meinem Beitrag. Ich muss jedoch dringend ergänzend auf das Folgende hinweisen:
DragonRider schrieb:Gott könnte auch alleine existieren und sich selbst als Gott bezeichnen. Gott selbst müsste dann natürlich mindestens vorhanden sein.
Es ist unmöglich, dass es außer einem Gott nichts anderes und niemand anderen geben kann und er unter diesen Bedingungen sich selbst bemerken könnte.
Begründung:
Auch für einen Gott gilt: Er kann nur etwas bemerken, was sich als Unterschied zu etwas anderem darstellt. Ohne Unterschiede ist absolut gesehen nichts Konkretes da, also auch er nicht, so dass er sich dann irgendeine Form, eine Fähigkeit, eine Farbe, ein Design oder irgendeine andere Qualität zuordnen könnte.
Wenn ich beispielsweise sage ”Es gibt mich und sonst nichts anderes“, dann kann ich diese Aussage nur als Unterschied zu etwas anderem zustande bringen. Vorher nicht. Denn wenn ich mich selbst von nichts anderem unterscheide, ist es mir nicht möglich zu sagen, dass ich dies oder jenes bin.
Vorhandensein meint stets nur ”Da ist etwas, was sich als Unterschied zu etwas anderem darstellt“. Dieser Fakt ist ein absolutes K.O-Kriterium für alle Aussagen über etwas Vorhandenes bzw. etwas Existierendes. Wenn das Kriterium nicht erfüllt ist, dann gibt es demzufolge auch nichts, das man als vorhanden bzw. existierend bezeichnen könnte.
Das ist es, was du ”mindestens“ herausstellen bzw. erklärend darauf hinweisen musst, bevor du eine solche Aussage wie oben über einen Gott als zählbare Entität (”Es gibt nur 1, nämlich mich und nichts anderes“) machst.
DragonRider schrieb:Daraus dass wir unsere Gedanken auf den Weihnachtsmann richten, folgt ja auch nicht dessen Existenz.
Natürlich folgt sie daraus. Denn wenn du keine Aufmerksamkeit auf etwas richtest, was du Weihnachtsmann nennst, dann gibt es so etwas für dich praktisch nicht.
Begründung:
Um einen Gedanken an den Weihnachtsmann zustande zu bringen, benötigst du MINDESTENS etwas ganz objektiv Vorhandenes, was sich von allem anderen unterscheidet, damit du etwas hast, was du als ”Weihnachtsmann“ bezeichnen kannst.
In diesem Fall erschaffst du die Existenz des Weihnachtsmannes (mindestens) in Form eines Gedankens, der deswegen existiert, weil er sich von allen anderen Gedanken unterscheidet.
Wir reden hier nicht über ein Lebewesen namens Weihnachtsmann, sondern ich möchte mit meiner Kritik aufzeigen, wie etwas ganz Konkretes überhaupt sein Vorhandensein bzw. seine Existenz erlangt, damit es was gibt, von dem du sagen kannst ”Es existiert“.
DragonRider schrieb:Um ein Beispiel zu machen: Vielleicht lebt irgendwo ein Mensch seit 50 Jahren auf einer einsamen Insel, als kleines Kind kam er bei einem Schiffsunfall da hin, alle Verwandten sind dabei gestorben, niemand weiß mehr von seiner Existenz. Dennoch hört er nicht auf zu existieren, nur weil niemand davon weiß. Theoretisch muss er nichtmal selbst davon wissen. Vielleicht hat er eine Kopfverletzung bei dem Unfall erlitten, die ihn seines Selbsbewusstseins beraubt hat, die aber dennoch nicht so schwer ist, dass er nicht jagen und fischen kann. Dann wäre er sich nicht mal seiner eigenen Existenz bewusst, also wäre gar nichts Denkendes seiner Existenz bewusst. Dennoch würde er existieren. Das ist sicherlich ein sehr theoretischer und unwahrscheinlicher Fall, dennoch zeigt er deutlich, dass Wahrnehmun und Existenz nicht miteinander zusammenhängen.
Ich halte es für keine besonders gut geeignete Methode, das Erlangen von Vorhandensein bzw. Existenz mit dem Erzählen einer Geschichte zu erklären, die mit den Worten ”vielleicht“ beginnt.