@DragonRiderIn einem Spiegel-Online Kommentar lese ich hierzu:
Zitat:
„Gödel formulierte ihn in der Modallogik zweiter Stufe - einer Sprache, die auch den meisten Mathematikern fremd ist.“
Quelle:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/formel-von-kurt-goedel-mathematiker-bestaetigen-gottesbeweis-a-920455.htmlDa auch mir die Modallogik zweiter Stufe fremd ist (Ist hier überhaupt jemand, der sie beherrscht?), kann auch ich den Beweis weder als wahr noch als unwahr erklären. Allerdings bin ich überzeugt, dass ich erklären kann, was nicht nur für mich, sondern für jedes Lebewesen in Bezug auf die Beweisbarkeit von Gott gilt, und zwar:
Aussage:
Ein Gott benötigt mich, um sein Vorhandensein bemerken/bezeugen zu können. Ohne mich gibt es keinen Gott für mich.
Die hierbei erwähnte wichtige Betonung „für mich“ spielt eine entscheidende Rolle. Denn in dieser Aussage kann man nun mich jederzeit austauschen mit jedem beliebig anderen Lebewesen, sprich, du kannst die Aussage in Bezug auf dich formulieren, ein anderer auf sich, und so weiter. Sie gilt für sämtliche Lebewesen, die es derzeit gibt, die bereits gelebt haben, wie auch sämtliche, die noch leben werden, ohne dass sich die Aussage inhaltlich ändert. Sie ist universal gültig und nicht individuell.
Das bedeutet: Es bedarf stets eines anderen Lebewesens, das das Vorhandensein eines Gottseins bemerken muss, um etwas zu haben, das es dann als Gott bezeichnen könnte. Denn ohne das eigene Vorhandensein des bezeugenden Lebewesens ist das unmöglich.
Es ist auch nicht anzunehmen, dass das Vorhandensein von Gott unabhängig vom Vorhandensein anderer Lebewesen (Nicht-Götter) ist. Begründung: Wenn niemand anderer da ist, dann ist es unmöglich, weder das Vorhandensein noch das Nicht-Vorhandensein eines Gottes bezeugen zu können, was die Beweisforderung damit irrelevant macht.
Schlußfolgerung: Nur wenn ich mein eigenes Vorhandensein bemerken kann, ist es möglich, dass es für mich auch einen Gott gibt, muss es aber nicht. Das Bezeugen des Vorhandenseins von Gott ist allein davon abhängig, ob ich meine Aufmerksamkeit (in welcher Form auch immer) ein erstes Mal auf ihn richte. Erst dann entsteht der Beweis. Vorher nicht.
Wenn ich das einzige Lebewesen sein sollte, das das Vorhandensein von Gott durch Beobachtung seiner Eigenständigkeit bezeugt, alle anderen Lebewesen es jedoch deswegen noch nicht bezeugen können, weil sie noch keine Aufmerksamkeit auf das Vorhandensein von Gott gerichtet haben, dann bleibt allen anderen Lebewesen nichts anderes übrig, als entweder mir zu glauben oder nicht. Denn es genügt grundsätzlich ein Einziger, um das Vorhandensein von etwas anderem zu beweisen.
Ohne mich ist es nicht möglich, Gott zu beweisen (hier ist „mich“ wieder beliebig austauschbar). Man kann auch sagen: Erst durch das Bezeugen des Vorhandenseins von Gott, erlangt er seine Existenz. Ein derart abhängiges Lebewesen werde ich jedoch niemals als Gott bezeichnen.
Kannst du das Ebengesagte nachvollziehen? Erkennst du irgendwelche Fehler darin?