@alfarabi es kommt drauf an, wie man "gott" für sich definiert (blasphemie!!)
gott ist im allgemeinen glauben längst nicht mehr nur das, was in den religionschriften über ihn steht oder von predigern von ihm behauptet wird.
gott ist im prinzip stellvertretend für 3 große fragen der menschheit:
wer oder was hat uns erschaffen (menschen)?
wer oder was hat das leben erschaffen?
und
wer oder was hat die welt erschaffen?
schon hier lässt sich erkennen, dass es möglicherweise um 3 voneinander unterschiedlichen ereignisse handeln kann, welchen absicht zu unterstellen so abwegig garnicht ist.
-entstehung welt (als auslöser einer kettenreaktion, die sterne und planeten hervorbringt)
-enstehung leben (als logik einer teilchenwelt, die sich zu lebewesen formen kann)
-enstehung mensch (als wesen mit hohem bewusstsein und der vorstellungskraft, diese ereignisse nachzuvollziehen und gar nachzustellen)
folgt man der horrorliteratur gesäumten pfade der theosophen, begegnet man der annahme, die menschen wurden absichtlich und gezielt in der intelligenten art gezüchtet und nicht die bloße evolution hat uns entstehen lassen.
hier sei insbesondere auf "die berge des wahnsinns" von h.p. lovecraft verwiesen.
eine solch denkbare intelligente, übermächtige lebensform kann durchaus auf eine alienbesiedelung der erde zurückzuführen sein, ganz gleich wie spacig sich die präastronautik erstmal anhört. gänzlich ausschliessen können wir das wahrscheinlich erst, wenn wir zeitmaschinen erfunden haben.
aber wenn es diese wesen als unsere ehemaligen herrchen und frauchen tatsächlich gab, warum sollten sie uns dann nicht mit einer art siegel geprägt haben?
andererseits wäre eine menschheit, deren kulturen allesamt auf schamanischen(, ans allumgebende Nichts gesandten) Riten beruhen, ebenso mit vergleichbaren siegeln geschlagen.
Die Erschaffung des Lebens jedoch birgt einen kleinen Wink mit dem Zaunpfahl, was den nachträglichen "Hack" in der Realität angeht, damit sich beispielsweise Aminosäuren bilden.
Denn solch ein Patch wäre gar nicht nötig, wenn bereits bei der Erschaffung der Welt die richtigen Schalter umgelegt wurden.
Und selbst sollte es Präastronauten gegeben haben: wer widerum hat sie intelligent gemacht?
Es läuft am Ende doch allein auf die Entstehung der Welt hinaus und dass dort ausgerechnet jene (5?) "Schalter" umgelegt waren, die den unglaublichen Zufall ermöglichten, dass sich Planeten, Leben und letztenendes auch "Intelligenz im All" (womit vorerst nur wir Menschen gemeint sind) bilden kann.
In diesem Modell müsste ein Erschaffer der Welt zudem nicht zwangsläufig permanent anwesend sein, um die Menschheit zu leiten, wie es ihm ja von religiöser Seite aus zugeschrieben wird. Auch mich beschleicht ab und an das Bauchgefühl, eben auf solch unfassbare Weise vom Leben belehrt zu werden.
Dies Modell setzt mit einigem Spielraum voraus, dass die Geschichte vorherbestimmt ist.
Es könnte am Ende, wenn nicht wirklich zum Zufall, auf eine undenkbare Apparatur hinauslaufen, die die Welt herbeigeführt hat.
Die Apparatur mit den Schaltern meine ich.
Die muss dann ja trotzdem jemand gebaut haben, der intelligent ist.
Dies ist die vierte Facette des Gottesbegriffs für mich und teilweise meine liebste. Denn dort befinden wir uns mit unserem Universum im Schrank eines Erfinders, welcher sich widerum in unserer oder einer anderen Welt befindet. Am Ende jedoch steht immer das Paradoxon der Welt1=WeltX-in-Welt1, was so dermaßen abwegig für den Verstand klingt, dass es schon fast wieder die pure Wahrheit sein könnte.
In diesem Fall könnte man den Erfinder "Gott" schimpfen. Und es gäbe sicherlich ein paar lustige Anekdoten, durch die sich Gottes Wirken durch Engel pipapo mal ganz anders sehen liessen.
jedenfalls finde ich die begründung dafür, dass es gott gibt, nur weil wir seit urzeiten darauf getrimmt sind, an sowas zu glauben, ein bisschen mager. das eindeutigste indiz für einen gott - ganz gleich wie man sich ihn vorstellen mag - ist neben der schönheit der welt ganz klar die existenz unserer spezies und ihrer fähigkeit, sich über die frage nach gott gedanken zu machen.
viel brisanter jedoch wäre deine annahme, wenn du sie auf die gesamte welt ausweiten würdest: was, wenn sich jedes tier, jede pflanze gott bewusst wäre, nur wir zweifler eben nicht`(mehr)?