Kayla schrieb am 20.02.2014:Wenn Jeder unabhängig von vorgefertigten Doktrinen und Ideologien Selbstbestimmung ausüben würde, muss man sich darüber im Klaren sein wie diese jeweils aussieht. Was würde die Grundlage, das Fundament einer solchen Haltung denn jeweils sein ? Jeder würde nach seinem eigenen Wohl streben ohne sich um das des Nächsten oder jeweils anderen zu kümmern und genau das ist durch die Individualiserung bereits weitgehendst zur Selbstverständlichkeit geworden.
Leider sehe ich das nicht so, denn der gesellschaftliche "Mainstream" ist das prägende Bild einer sich selbst normierenden Gesellschaft die irgendwelchen illusionären Idealbilder im Kopf hat. Wahre Selbstbestimmung äußert sich in einem verantwortungsbewussten Handeln. Die Selbstverwirklichung ist jedoch in unserer Gesellschaft eine Seltenheit, die meisten passen sich an etwas an was allein der Sicherung vom Lebensunterhalt dient. Das ist noch immer keine Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung, das ist mehr eine Resignation und Selbstaufgabe, im Sinne der Konformität.
Selbstverwirklichung hat nichts mit einer individuellen Abgrenzung zutun, was für manche auch ein Zwang sein kann, möglichst nonkonform zu erscheinen, wobei man sich auch meist nur Subkulturen unterordnet und sich bestimmte Aspekte aneignet die wieder für Konformität sprechen. Mit der "Individualisierung" sieht es so ähnlich aus:
Ihr seid alle Individuen
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:DKayla schrieb am 20.02.2014:Illuminatismus wäre da genau wie jeder andere -Ismus nur eine weitere Ideologie welche Selbsbestimmung vorgaukelt, sie aber nicht den Allen verschaffen kann, weil der Mensch an sich diese auf Grund seiner Veranlagung nach Höherem zu streben immer nur auf Kosten von etwas Anderem leben kann, das liegt in der Natur des jeweils Höherem und was dieses für jeden Einzelnen bedeutet.
Das ist so nicht ganz korrekt, denn einen "Illuminatismus" gibt es eigentlich nicht, dies ist nur ein Begriff den man nutzen kann um das zu beschreiben, man könnte es auch als Emanzipation, Erleuchtung, Selbsterkenntnis, Selbstverwirklichung und Antiideologie betrachten. Denn bei einem -Ismus handelt es sich zwar meist um Ideologien, doch ist eine Ideologie immer dadurch geprägt:
Der insbesondere von Karl Marx geprägte Ideologiebegriff bezeichnet Ideologie als gesellschaftlich erzeugte Vorstellungen, die „zur Verschleierung und damit zur Rechtfertigung der eigentlichen Machtverhältnisse“ beitragen; im Marxschen Verständnis ist sie Bestandteil des gesellschaftlichen „Überbaus“.
Wikipedia: IdeologieGenau von dieser Alphatierideologie will man sich unabhängig machen, sich eben emanzipieren, so das man sein Leben selbstbestimmt aber eben auch sozial kompetent leben kann, Adam Weishaupt hat das im Zuge der Aufklärung so beschrieben:
cRAwler23 schrieb am 02.06.2013:„Wer also allgemeine Freyheit einführen will, der verbreite allgemeine Aufklärung: aber Aufklärung heißt nicht Wort- sondern Sachkenntniß, ist nicht Kenntniß von abstracten, speculativen, theoretischen Kenntnissen, die den Geist aufblasen, aber das Herz um nichts bessern.“
Bei der Selbstbestimmung stellt man seine Interessen nicht über die anderer Menschen, ordnet sich aber auch nicht mehr anderen unter. Man versucht eben Dominanz und Devotheit unabhängig zu werden. Ein soziales Gefüge sollte weder durch Überheblichkeit noch von Unterwürfigkeit geprägt sein. Man muss erkennen das unser "Ego" der Kern dieses Verhaltens ist, das einem eigentlich mehr schadet als hilft. Man sollte es aber eben auch nicht gänzlich verbannen, man sollte es wie ein kleines quengelndes Kind betrachten das man streicheln und beruhigen sollte. Selbsterkenntnis führt zu einer solchen inneren Ruhe und Gelassenheit.
Kayla schrieb am 20.02.2014:Deshalb ohne gemeinsamen Kontext als Vorgabe würde Selbstbestimmung direkt ins Chaos führen. Illuminatismus als gesellschaftliches Grundmodell würde geradewegs zu einer pyramidalen Struktur führen und Selbstbestimmung nur dort möglich, wo sie diesem System förderlich ist. Deshalb, Niemand braucht irgendeinen Ismus um selbstbestimmt leben zu können, sondern jeder braucht seinem Background geschuldete Voraussetzungen und das ist in der Realität, so wie sie sich mitteilt und vorgegeben ist, reine Utopie.:)
Absolut richtig, nur auch hier wieder der Hinweis, einen Illuminatismus gibt es nicht, das ist nur ein begrifflicher Platzhalter, der eben durch die alten Illuminaten geprägt wurde, in ihrem Wunsch den Despotismus zu überwinden der vom Adel und Klerus ausging. Pyramidal war eben schon immer der Despotismus, in egal welcher Form. Illuminaten waren Feinde dieses Prinzips. (aus dem Grund ist die Pyramide auch NICHT ihr Symbol, was fälschlich durch Verschwörungstheoretiker in die Köpfe gebrannt wurde, die Pyramide ist ein Symbol des göttlichen "Despotismus").
Die Philosophie der Illuminaten bedarf am Ende keinem -Ismus, muss sich jedoch leider selbst benennen, gleiches gilt für den Anarchismus:
Anarchismus und Anarchosyndikalismus