@cRAwler23 Menschen können vieles erkennen und sich für vieles halten. Es gibt jene Weisen, die sich vollkommen einem Gott hingegeben haben, es gibt jene die sich vollkommen dem illumantismus hingegeben haben, es gibt jene die sich vollkommen anderen spirituellen, religiösen, philosophischen Gedanken hingegeben haben und alle verhalten sich dementsprechend. Ihre Handlungen, ihre Reaktionen sind Wirkungen der Ursache, die sie für sich, für richtig empfinden.
Du sagst also, der Mensch, der sich selbst erkannt hat, seine Mitte gefunden hat, der braucht keinen Führer mehr und dennoch braucht er die Mitte, die Führung der Mitte. Ohne die Mitte hätte dieser Mensch doch gar kein Ziel mehr, kein Weg mehr, keine Führung mehr um etwas zu sein, um etwas zu erreichen, um etwas zu erklären. Die Mitte besteht aus Gedanken, die weder rechts, noch links liegen. Das behaupten die weisen und spirituellen auch von Gott, dem Einen usw.
Was für den einen also Gott, Nichts, Bewusstsein, das Eine, die Wahrnehmung ist, so ist es für den anderen die Mitte. Diese Grundgedanken, die ein Fundament darlegen um im Leben klar zu kommen, können nicht Selbstbestimmt sein, denn man braucht sie. Es geht nicht ohne diese Gedanken, es geht nicht mit. Man braucht diese so sehr, das man sich Gedanken, im Leben, holen muss, um jenes oder dieses zu sein. Auch wenn ein weiser, spiritueller Meister denkt, das er nun seine Mitte gefunden hat, wie sie auch aussehen mag, so ist der Grund, warum er diese braucht doch klar. Er kann nicht ohne diese Mitte sein. Denn wenn er es könnte, wäre er nicht dort, wo er denkt, zu sein.
Ist er somit wirklich dort, wo er denkt zu sein oder muss er es denken, um zu sein?
Jemand der seine Mitte gefunden hat, ist zwar friedliebender, aufmerksamer und seine Reaktionen verhalten sich anders als jene die links oder rechts zu sein scheinen, doch selbstbestimmt ist das nicht wirklich.
Die Mitte könnte gar nicht, ohne die, die sich scheinbar links oder rechts befinden, sein. Da wird die Selbstbestimmung, bestimmt, durch das Linke und das Rechte, in Form der Mitte.
Aus der Selbstbestimmung, der Bestimmung an sich, kann man nicht wirklich frei sein. Man selbst bestimmt nicht, sich links oder rechts oder in der Mitte aufzuhalten, zu sein.
Gedankliche Wege zu gehen, enden immer in einer Sackgasse. Man trifft zwar, je nach Weg, auf Gegebenheiten, die einen entweder helfen oder schaden, einen erfahrener machen, doch irgendwann werden sie weiter suchen müssen.
Jemand der nicht erlöst ist, der rennt entweder vom Leben weg, zum Leben hin oder hat sich im Leben schon in ein bestimmtes Verhaltensmuster hinein gesetzt. Das ist keine Freiheit, das ist Bestimmung. Bestimmung braucht immer eine Stimme und eine Stimme, kann nicht ohne die weiteren Stimmen sein.
Um wirklich frei zu sein, muss man los lassen. Wer frei ist, gehört keinem bestimmten Gedanken an.