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Die letzten Rätsel der Menschheit

2.782 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Menschheit, Rätsel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die letzten Rätsel der Menschheit

14.11.2010 um 19:37
@KlausBärbel

Die beliebteste Szene aus der Alexandersage war in Byzanz der Himmelsflug, der in der Bildenden Kunst oft dargestellt wurde.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

14.11.2010 um 19:39
@Keysibuna

In den süd- und ostslawischen Literaturen wurde der Alexanderstoff stark rezipiert, wobei der Weg des Überlieferungsguts vom griechischen Alexanderroman über kirchenslawische Bearbeitungen in die Volkssprachen führte. Eine altbulgarische Fassung des Romans (Aleksandria) wurde zum Ausgangspunkt der Rezeption in russischen Chroniken. In Russland war der Alexanderroman im Hochmittelalter in mehreren Versionen verbreitet.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

14.11.2010 um 19:41
@KlausBärbel

Im 14. Jahrhundert begann eine neue Version zu dominieren, die vom byzantinischen Volksroman ausging und sich durch stark ausgeprägte Merkmale des mittelalterlichen Ritterromans auszeichnete.

Besonders beliebt war die serbische Fassung („serbischer Alexander“ oder „serbische Alexandreis“), die auch in Russland Verbreitung fand und Vorlage für die spätmittelalterliche georgische Prosaübersetzung war.
In Russland, der Ukraine, Bulgarien und Rumänien setzte sich dieser Typus der Alexanderlegende durch.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

14.11.2010 um 19:41
@Keysibuna

In der mittelalterlichen arabischsprachigen Literatur war Alexander unter dem Namen „al-Iskandar“ bekannt, da der Anfang seines Namens mit dem arabischen Artikel al verwechselt wurde. Er wurde schon in der vorislamischen Dichtung erwähnt. Im Koran (Sure 18, Verse 83-98) ist ausführlich von ihm die Rede.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

14.11.2010 um 19:43
@KlausBärbel

Dort erscheint er aber nicht unter seinem Namen, sondern unter der Bezeichnung „Ḏū l-Qarnain“ („der Zweihörnige“).

Die im Orient verbreitete Bezeichnung Alexanders als „zweihörnig“ taucht schon in einer spätantiken Alexanderlegende in altsyrischer Sprache auf, wo Alexander ein christlicher Herrscher ist, dem Gott zwei Hörner auf dem Kopf wachsen ließ, womit er ihm die Macht verlieh, die Königreiche der Welt zu erobern.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

14.11.2010 um 19:47
@Keysibuna

Die Identifizierung des Zweihörnigen im Koran mit Alexander wurde von den muslimischen Gelehrten mehrheitlich, aber nicht einhellig akzeptiert. Nach heutigem Forschungsstand ist die Identität von Ḏū l-Qarnain und Alexander sowie die Herkunft des Motivs aus der altsyrischen christlichen Alexanderlegende eine gesicherte Tatsache


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Die letzten Rätsel der Menschheit

14.11.2010 um 19:48
@KlausBärbel

Den ursprünglichen Anlass zur Bezeichnung „der Zweihörnige“ bot die antike bildliche Darstellung Alexanders mit Widderhörnern, die auf seine Vergöttlichung deutete.

Der Gott Zeus Ammon (Amun), als dessen Sohn Alexander sich betrachtete, wurde als Widder oder widderköpfig dargestellt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

14.11.2010 um 19:59
@KlausBärbel

Im Koran wird die Geschichte des Zweihörnigen dem Propheten geoffenbart, denn er soll sie mitteilen, wenn er danach gefragt wird.
Alexander erscheint darin als frommer Diener Gottes, dem die Macht auf der Erde gegeben war und „ein Weg zu allem“.
Er gelangte bis zum äußersten Westen der Welt, wo die Sonne „in einer verschlammten Quelle untergeht“, und erlangte die Herrschaft über das dort lebende Volk (hier ist ein Nachhall von Pseudo-Kallisthenes zu erkennen, der Alexander nach Italien kommen und den gesamten Westen einnehmen ließ).
Dann schlug der Zweihörnige den Weg zum äußersten Osten ein und gelangte an den Ort, wo die Sonne aufgeht (daher deuteten die mittelalterlichen Koranausleger die Zweihörnigkeit meist als Zeichen für die Herrschaft über Westen und Osten).
Schließlich begab er sich in eine andere Richtung und kam in eine Gegend, wo Menschen lebten, die von Angriffen zweier Völker, der Yāǧūǧ und Māǧūǧ (biblisch Gog und Magog) bedroht waren und ihn um Hilfe baten.
Zum Schutz der Bedrohten baute er, ohne einen Lohn zu verlangen, zwischen zwei Berghängen einen gigantischen Wall aus Eisen, den die Angreifer nicht übersteigen oder durchbrechen konnten. Dieser Schutzwall wird bis zum Ende der Welt bestehen.

Eine altsyrische Version der Sage von Alexanders Aussperrung von Gog und Magog (in den Revelationes des Pseudo-Methodius) wurde ins Griechische und ins Lateinische übersetzt und fand in Europa viel Beachtung.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

14.11.2010 um 21:29
Auch die voranstehende Passage der 18. Sure (Verse 59-81) scheint von der Alexanderlegende beeinflusst zu sein, obwohl in der Version des Korans Mose statt Alexander der Protagonist ist.

Ein dort erzähltes Wunder (Wiederbelebung eines getrockneten Fisches) stammt anscheinend aus dem Alexanderroman; es kommt auch in einer spätantiken altsyrischen Version der Legende vor.[56] Es ist davon auszugehen, dass der Stoff des Alexanderromans zur Entstehungszeit des Korans bereits in arabischer Übersetzung verbreitet war.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

14.11.2010 um 21:33
Die islamische Wertschätzung für Alexander, die sich aus seiner Schilderung im Koran ergab, führte sogar dazu, dass einige Autoren ihn zu den Propheten zählten. ^^


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Die letzten Rätsel der Menschheit

14.11.2010 um 21:52
@KlausBärbel

Die mittelalterlichen arabischsprachigen Historiker behandelten die Regierung Alexanders eher knapp.
Im Gegensatz zu den europäischen christlichen Chronisten gingen bedeutende muslimische Geschichtsschreiber wie Ṭabarī, Masʿūdī, Ibn al-Aṯīr und Ibn Chaldūn auf die Alexandersage nicht oder nur nebenbei ein; sie hielten sich primär an die Überlieferung über den historischen Alexander.

Ṭabarī betrachtete seine Quellen kritisch; er stützte sich insbesondere auf die Darstellung des bedeutenden Gelehrten Ibn al-Kalbi († 819/821) und stellte die Vernichtung des Perserreichs als notwendig und berechtigt dar, da Dareios tyrannisch regiert habe. Die Auseinandersetzung mit dem Legendenstoff war kein Thema der Geschichtsschreiber, sondern ein Anliegen der Theologen, die sich mit der Koranauslegung befassten.

Reichhaltiges Legendenmaterial über Alexander war im muslimischen Spanien (Al-Andalus) verbreitet; dort hieß es, er habe die Iberische Halbinsel als König beherrscht und in Mérida residiert.

Außerdem kommt Alexander auch in der arabischen Weisheitsliteratur vor, wo er als Gelehrter und Musikliebhaber beschrieben wird. Sehr oft taucht sein Name in Spruchsammlungen auf, wobei die Sprüche teils ihm zugeschrieben werden, teils von ihm handeln.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

14.11.2010 um 22:07
@Keysibuna

Die vorherige Weltmacht: Medo-Persien.
/dateien/np66269,1289768829,medopersien2Original anzeigen (0,3 MB)

Der Feldzug Alexander's und die Aufteilung des Reiches, nach seinem Tod. Noch Größer?
/dateien/np66269,1289768829,griechenland2Original anzeigen (0,3 MB)


Das Römische Reich, die 6. Weltmacht nach Griechenland.
Die Tiere auf den Karten, haben mit den Prophezeiungen Daniels (aus der Bibel) zu tun.
Der geflügelte vierköpfige Leopard steht ebenfalls für das Griechische Reich. Geflügelter Leopard, weil er sehr schnell ist und Griechenland unter der Führung Alexanders ebenso schnell die Weltmacht eroberte.

/dateien/np66269,1289768829,roemischesreichOriginal anzeigen (0,4 MB)


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:17
@Keysibuna
Im Persischen wurde Alexander Iskandar, Sikandar oder Eskandar genannt. In der Spätantike war im persischen Sassanidenreich eine Legende verbreitet, wonach er der persischen Religion, dem Zoroastrismus, einen schweren Schlag versetzte, indem er religiöse Schriften vernichten ließ.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:21
@KlausBärbel

Daher war Alexander bei den Anhängern dieser Religion verhasst und wurde als teuflisches Wesen betrachtet.

Nach der Islamisierung wirkte sich diese Sage aber im gegenteiligen Sinne aus, denn nun machte man aus Alexander einen Vorkämpfer des Monotheismus gegen heidnische Götzendiener.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:22
@Keysibuna

Der berühmte persische Dichter Firdausī († 1020) baute eine Version der Alexanderlegende in das iranische Nationalepos Šāhnāmeh ein, wobei er in manchen Einzelheiten von Pseudo-Kallisthenes abwich.

Für ihn war Alexander ein „römischer Kaiser“ und Christ, der unter dem Kreuzeszeichen kämpfte; offenbar dachte er dabei an die byzantinischen Kaiser.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:23
@KlausBärbel

Außerdem machte er – wie schon Ṭabarī, der persischer Abstammung war – Alexander zu einem Halbbruder des Dareios, womit er ihn für das Persertum vereinnahmte;

aus der Vernichtung des Perserreichs wurde ein Bruderzwist innerhalb der iranischen Herrscherfamilie.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:24
@Keysibuna

1191 schuf der persische Dichter Nezāmi das Eskandar-Nāme („Alexander-Buch“). Sein Alexander ist völlig islamisiert; er ist ein monotheistischer Held, der den Zoroastrismus der Perser mit Feuer und Schwert ausrottet und dafür den Beifall des Dichters erhält. Er unterwirft nicht nur Indien, sondern auch China und gelangt im Westen bis nach Spanien.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:26
@KlausBärbel

Wie schon bei Firdausī sucht Alexander auch Mekka auf und reinigt dort die Kaaba.

Außerdem ist er auch Philosoph und ein großer Förderer der Wissenschaft; er befiehlt den Gelehrten, das Wissen aller Völker zusammenzutragen.
Das Eskandar-Name wurde zum Vorbild für einige spätere Dichtungen ähnlicher Art.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:27
@Keysibuna

Die Handschriften der persischen Alexander-Bücher wurden trotz des islamischen Bilderverbots ab dem 14. Jahrhundert mit Buchmalerei geschmückt. In Nordindien sorgten die Mogul-Kaiser des 16. Jahrhunderts für die Bebilderung solcher Bücher.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:28
@KlausBärbel

Im Jahr 1390 verfasste der türkische Dichter Tāǧ ed-Dīn Ibrāhīm Aḥmedī das türkische Alexanderepos Iskendernāme, die erste türkische Bearbeitung des Alexanderstoffs.

Dafür bildete Nezāmis „Alexanderbuch“ die Grundlage, doch verfügte Aḥmedī auch über andere Quellen, aus denen er zusätzliches Sagenmaterial bezog. Sein Werk war im osmanischen Reich lange berühmt und gelangte auch nach Iran und Afghanistan.


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