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Die letzten Rätsel der Menschheit

2.782 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Menschheit, Rätsel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:29
@Keysibuna

Die jüdische Alexanderrezeption war von dem Umstand geprägt, dass der Makedone schon in der Antike als Freund des jüdischen Volkes und Diener Gottes betrachtet wurde. In der mittelalterlichen hebräischen Alexanderliteratur floss Material aus unterschiedlichen Traditionen zusammen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:30
@KlausBärbel

Einerseits handelte es sich um Stoff aus dem griechischen Alexanderroman bzw. der Historia de preliis, andererseits um einzelne Sagen jüdischer Herkunft (Verhalten Alexanders in Jerusalem, seine Schutzmaßnahme gegen Gog und Magog, sein Aufenthalt im irdischen Paradies und weitere Geschichten)


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:31
@Keysibuna

Die hebräische Überlieferung wurde nicht nur von der griechischen und lateinischen beeinflusst, sondern wirkte auch ihrerseits auf die westeuropäische Alexandersage ein.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:33
@KlausBärbel

Weit verbreitet war in der lateinischsprachigen Welt eine von Petrus Comestor eingeführte Variante der Erzählung von Gog und Magog, wonach Alexander nicht die wilden Völker Gog und Magog, sondern die zehn jüdischen Stämme aussperrte, um sie für ihre Abwendung vom wahren Gott zu bestrafen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:34
@Keysibuna

Ins christliche Äthiopien gelangte der Alexanderroman auf dem Umweg über eine arabische Fassung. Der Stoff wurde für die Bedürfnisse eines geistlich orientierten Publikums stark umgestaltet. Alexander wird zu einem christlichen König, der den christlichen Glauben predigt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:35
@KlausBärbel

Er lebt keusch und ist ein Vorbild der Tugendhaftigkeit.
Er stirbt wie ein Einsiedler, nachdem er sein Vermögen an die Armen verteilt hat.
Durch diese besonders weitreichende Umarbeitung des Romans wird er zu einem Erbauungsbuch.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:37
@Keysibuna

Petrarca behandelte in seinem Werk „Über berühmte Männer“ auch Alexander, wobei er sich an Curtius Rufus hielt, dessen negative Äußerungen er herausgriff; Positives verschwieg er.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:38
@KlausBärbel

Die außerordentliche Bekanntheit der Legendengestalt Alexander hielt auch in der Frühen Neuzeit an.

So schrieb der Chronist Johannes Aventinus (gestorben 1534), es sei „kein Herr, kein Fürst unseren Leuten, auch dem gemeinen ungelehrten Mann, so bekannt“ wie Alexander


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:41
@Keysibuna

Andererseits drangen aber in der Renaissance die Humanisten zum historischen Alexander vor und taten die Alexandersage als Märchen ab. Die Wiederentdeckung griechischer Quellen (insbesondere Arrians), die im Mittelalter unbekannt waren, ermöglichte einen neuen Zugang zur Epoche Alexanders.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:42
@KlausBärbel

Schon der Portugiese Vasco da Lucena, der 1468 am Hof Karls des Kühnen von Burgund die erste französische Übersetzung der Alexanderbiographie des Curtius Rufus anfertigte, übte scharfe Kritik an der Legende, in deren Übertreibungen und Wunderglauben er eine Verdunkelung der wahren historischen Leistung Alexanders sah.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:43
@Keysibuna

1528/29 schuf der Maler Albrecht Altdorfer sein berühmtes Gemälde Die Alexanderschlacht. Charles Lebrun malte ab den frühen sechziger Jahren des 17. Jahrhunderts eine Reihe von Szenen aus Alexanders Leben für König Ludwig XIV.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:45
@KlausBärbel

Auf Dichter und Romanautoren übte die Gestalt Alexanders weiterhin eine starke Faszination aus.

Ab dem 17. Jahrhundert handelt es sich allerdings großenteils um Werke, deren Handlung sich – ganz im Gegensatz zur traditionellen Alexandersage – um frei erfundene erotische Verwicklungen dreht und nur noch geringe Ähnlichkeit mit dem ursprünglichen Legendenstoff aufweist.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:48
@Keysibuna
Hans Sachs schrieb 1558 eine Tragedia von Alexandro Magno, die in sieben Akten die ganze Geschichte Alexanders darstellt. In Frankreich verfasste Jacques de la Taille 1562 die Tragödien La Mort de Daire und La Mort d'Alexandre, und Alexandre Hardy wählte dieselben Titel für zwei seiner Tragödien (La Mort d'Alexandre, 1621, und La Mort de Daire, 1626).


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:49
@KlausBärbel

Im weiteren Verlauf des 17. Jahrhunderts folgten zahlreiche Tragödien und Tragikomödien, darunter Racines Alexandre le Grand (Uraufführung 1665).


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:50
@Keysibuna

Noch intensiver war die Rezeption in italienischer Sprache. Antonio Cesti komponierte die Oper Alessandro vincitor di se stesso (Uraufführung Venedig 1651), Francesco Lucio ein “dramma musicale” Gl'amori di Alessandro Magno e di Rossane (Libretto von Giacinto Andrea Cicognini, 1651); zahlreiche Dramen, Melodramen, Opern und Ballette folgten.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:54
@KlausBärbel

Unter den Opern waren besonders erfolgreich Alessandro Magno in Sidone von Marc’Antonio Ziani (1679, Libretto von Aurelio Aureli), die “tragicommedia per musica” Alessandro in Sidone von Francesco Bartolomeo Conti (1721, Libretto: Apostolo Zeno) und Alessandro nell’Indie von Leonardo Vinci (1729, Libretto: Pietro Metastasio) sowie vor allem Alessandro von Händel (Uraufführung in London 1726, Libretto von Paolo Antonio Rolli).

Gluck verwertete Elemente des Alexanderstoffs sowohl in seiner Oper Poro (Alessandro nell’India) (Uraufführung: Turin 1744, Libretto von Metastasio) als auch in dem Ballett Alessandro.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:55
@Keysibuna

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts schrieb in Spanien der Dichter Lope de Vega die Tragikomödie Las grandezas de Alejandro.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:56
@KlausBärbel

Der englische Schriftsteller John Lyly schrieb die Komödie Campaspe (Uraufführung 1584), die auch unter dem Titel Alexander and Campaspe bekannt ist und von einem Aufenthalt Alexanders in Athen handelt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:57
@Keysibuna

John Dryden dichtete 1692 die Ode Alexander’s Feast, welche die Basis für das Libretto des 1736 vollendeten und uraufgeführten gleichnamigen Oratoriums von Georg Friedrich Händel (HWV 75) bildete.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

15.11.2010 um 19:58
@KlausBärbel

In Griechenland wurde von 1529 bis ins frühe 20. Jahrhundert die Alexanderlegende in gedruckten Volksbüchern verbreitet, zunächst vorwiegend in Versform (Rimada, 14 Drucke von 1529 bis 1805), ab dem 18. Jahrhundert meist in Prosa (Phyllada).

Von insgesamt 43 Drucken der Phyllada aus dem Zeitraum von ca. 1680 bis 1926 erschienen 20 in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts


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