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Die letzten Rätsel der Menschheit

2.782 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Menschheit, Rätsel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 21:42
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Der Ausbau der Anlage, die sich zwischen Limnai und dem niedrigen Gelände des Flusses Eurotas befand, wurde vor allem durch die spartanischen Kriege finanziert.

Am Anfang bestand das Heiligtum nur aus einer kleinen natürlichen Geländemulde (30 m²), die als Erdaltar eingesetzt wurde. Im Laufe der Jahrhunderte versuchte man mehrmals, einen standfesten Tempel zu errichten, was aber auf Grund der ungesicherten Lage des Heiligtums ein schwieriges Unterfangen war.
Überschwemmungen zerstörten die Tempelanlage mehrmals und konnten nur durch massive Sandaufschüttungen (600 v. Chr.) abgewehrt werden, die das Gelände erhöhten.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 21:43
@CosmicQueen
@Keysibuna

Das ungefähre Aussehen des zuletzt erbauten Tempels veranschaulichte der Xenokles-Maler auf einem Relief aus dem 2. Jahrhundert. Die Überreste dieser letzten Tempelanlage sind noch bis heute erhalten geblieben. Etwa 250 n. Chr. bauten die Römer dem Artemis-Tempel gegenüber ein Theater.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 21:44
@KlausBärbel
@Keysibuna
Die Einheiten bestanden jetzt aus mehreren Reihen von Schwerbewaffneten. Es konnten acht und mehr Reihen in einer Phalanx sein.

Die Schwerbewaffneten wurden Hopliten genannt. Sie mussten ihr Ausrüstung selber finanzieren. Erstmals kämpften hier Adlige und wohlhabende Bürgersöhne Seite an Seite.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 21:46
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Dort wurden rituelle Kulthandlungen wie die Geißelung der Epheben (oft bis zum tödlichen Ernst) nachgeahmt und lockten zahlreiche Touristen nach Sparta. Archäologen der School of Athens machten zahlreiche Votivfunde wie Eisenspieße und vor allem die für breite Schichten erschwinglichen Leder- und Bleifiguren (ca. 100.000 Stück). Diese Funde zeigen die Beliebtheit des Kultes bei der Bevölkerung von Sparta.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 21:48
@KlausBärbel
@Keysibuna
Die Kämpfer griffen in geschlossener Formation an. Die Soldaten waren zunächst nur mit Lanzen und Schilden ausgerüstet. Später kam das Schwert dazu. Die Schwachstelle einer Phalanx war deren rechte Seite. Die Krieger auf dieser Seite hatten keinen Kameraden, der sie auf der rechten Seite mit dem Schild deckte.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 21:48
@CosmicQueen
@Keysibuna

Kultlegende: Orestes und Iphigene raubten das Xoanon (Schnitzbild) der Orthia aus dem Land der Taurier (heute Iran) und brachten es anschließend nach Sparta. Amphisthenes und Amphikles, die Söhne des Ibos, fanden das Xoanon in einem Keuschlammstrauch und wurden beide sofort wahnsinnig. Andere Spartiaten wollten dem Xoanon der Orthia ein Opfer darbringen, zerstritten sich aber während des Rituals und fingen an, sich gegenseitig umzubringen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 21:49
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Die Überlebenden wurden von einer seltsamen Krankheit befallen und starben ebenfalls kurze Zeit danach.
Die verängstigten Spartiaten befragten ein Orakel, welches ihnen riet, der Orthia Menschenopfer darzubringen.
Man benutzte ein einfaches Losverfahren, um denjenigen oder diejenige für das Opfer auszuwählen.
Dieses blutrünstige Ritual blieb bestehen, bis es von Lykurg durch die Geißelung der Epheben ersetzt wurde.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 21:50
@Keysibuna
@KlausBärbel
Während der Schlacht marschierten die gegnerischen Einheiten aufeinander zu und prallten zusammen. Kurz vorher warfen sie Speere, um Lücken in die Reihen des Gegners zu schlagen. Gelang das, brach deren Zusammenhalt auseinander.

Die Manöver mussten vorher diszipiliniert geübt werden, weil es darauf ankam, dass sich die Einheit gleichmäßig bewegte und sofort den Kommandos folgte. Stürzte ein Soldat, wurde er gnadenlos von den eigenen Kameraden niedergetreten. Es durfte kein Anhalten geben.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 21:50
@CosmicQueen
@Keysibuna

Bei dieser Zeremonie stand eine Priesterin neben dem Altar und hielt das Xoanon der Orthia fest, um das spritzende Blut der Knaben aufzufangen. Sie passte streng auf, dass keiner der Knaben von den Peitschenschlägen verschont wurde, um die Blutgier der Orthia zu befriedigen


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 21:51
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Geißelung der Epheben:
Weitere Details zu dieser Zeremonie, die eine zentrale Rolle bei der Initiation und der Erziehung (agoge) spielte, findet man in mehreren antiken Quellen überliefert.

Xenophon und Platon berichteten von einem Streit, bei dem es um einen auf dem Altar liegenden Käse ging, den eine Gruppe wegzunehmen und eine andere zu schützen hatte.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 21:53
@Keysibuna
@KlausBärbel
Die Phalanx wurde von Reitern, Bogenschützen und Schleuderern an den Flanken gesichert. Einfache, nur mit Speeren bewaffnete Fußtruppen attackierten die gegnerische Phalanx.

Der Sänger Tyrtaios hatte in seinen Liedern die Phalanx besungen und hatte damit diese militärhistorische Entwicklung der Nachwelt erhalten. Die Musik spielte bei den Spartanern im Kampf eine Rolle, weil sie die Schrittgeschwindigkeit der Phalanx festlegte. Fiel ein Mann, rückte sofort der hinter ihm gehende Soldat vor. Die Reihen mussten geschlossen bleiben.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 21:53
@CosmicQueen
@Keysibuna

Spätere Texte beschrieben das Ritual nur noch als Geißelung (diamastígosis). Bei dieser wurden Knaben alljährlich im Beisein ihrer Eltern und Erzieher am Altar der Artemis Orthia ausgepeitscht. Beide Schilderungen des Rituals heben die Ehre hervor, die meisten Schläge zu bekommen und sie mit größter Standhaftigkeit zu ertragen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 21:54
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Die enge Verbindung mit dem Artemis-Orthia-Kult verlangt die Geißelung noch in anderem Kontext zu betrachten: Das Ritual diente nicht nur zur Abhärtung der werdenden Männer, sondern sollte auch eine Stärkung ihrer Zeugungskraft bewirken.

Die Zeremonie war ein Kraft- und Fruchtbarkeitszauber zugleich und unterstrich die Rolle der Artemis Orthia als Göttin der Fruchtbarkeit und des Wachstums.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 21:55
@Keysibuna
@KlausBärbel
Einen Nachteil hatte der Angriff mit einer Phalanx. Man brauchte ein ebenes Schlachtfeld, damit die Manöver in geschlossener Formation durchgeführt werden konnten.

Der thebanische Feldherr Epameinondas schuf mit seiner Taktik der so genannten “zurückgezogenen Linie” ein berühmtes Manöver, dass die Phalanx der Thebaner lange unbesiegbar machte. Die Schlachten von Leuktra und Mantineia gegen die Spartaner zählten zu den großen thebanischen Siegen und bewiesen, dass die spartanische Phalanx nicht unbesiegbar war.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 21:56
@CosmicQueen
@Keysibuna

Agone: Zahlreiche Inschriften aus der hellenischen und römischen Zeit beschreiben umfangreiche Rituale (z. B. Tierkämpfe) zu Ehren der Göttin, die aus musischen und athletischen Agonen bestanden. Die Preise waren allesamt geweiht und hatten nur wenig mit dem eigentlichen Wettbewerb zu tun


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 21:57
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Archäologen bestätigen mehrere Funde von sichelförmigen Messern (wahrscheinlich Winzermesser) und gehen davon aus, dass sie in Bezug auf den Charakter der Artemis Orthia als Göttin der Fruchtbarkeit und Vegetation standen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 21:59
@CosmicQueen
@Keysibuna

Reigentänze: „Theseus und Peirithus kamen beide nach Sparta, sahen das Mädchen (Helena, Tochter des Zeus) im Heiligtum der Artemis Orthia tanzen, raubten sie und entflohen.“ Dieser Schilderung kann man entnehmen, dass im Kult offenbar Reigentänze stattfanden.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:00
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Die Teilnehmer bildeten Gruppen, die als „Kuhherden“ bezeichnet wurden, und trugen Schilfkronen und Terrakottamasken.
Die Tänze verbanden Gott und Mensch auf einer transzendentalen Ebene miteinander und waren für Mythen, Glaube und Sitte der Spartiaten repräsentativ.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:00
@Keysibuna
@KlausBärbel
Die Ausgrabungen im heutigen Sparta sind nicht konsequent und dauerhaft ausgeführt worden. Deshalb gibt es Vermutungen, dass z.B. unter den modernen Siedlungen sich weitere antike Reste verbergen. Literarische Texte aus der Antike bilden deshalb eine wichtige Quelle für die Architektur der Stadt.

Thukydides, der athenische Historiker, sprach Sparta jeden architektonischen Reiz ab. Seiner Meinung nach lebten die Spartaner in einer Ansammlung von Dörfern. Ein Indiz dafür war für ihn das Fehlen einer Stadtmauer zu seiner Zeit. Doch es gab in Sparta auch bedeutende Bauten.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:02
@CosmicQueen
@Keysibuna

Zahlreiche Mythen und Legenden haben sich über Sparta gebildet. Auch in der deutschen Sprache hat Sparta Spuren hinterlassen: Es haben sich zwei Adjektive mit seinem Namen gebildet:

spartanisch, was für streng, hart, anspruchslos, genügsam und einfach steht, also Eigenschaften, die sich auf den Charakter und die Lebensweise der Spartiaten beziehen

lakonisch, was als rhetorische Figur gelten kann und auf das Wesentlichste reduziert formuliert bedeutet. Klassiker ist die Antwort des spartanischen Königs Agis III. auf eine Drohung eines
makedonischen Gesandten, der ihm entgegenschleuderte, sein König werde die ganze Stadt dem Erdboden gleichmachen, wenn er sie erobert habe. Die Antwort lautete: "Wenn." Es kam denn auch nicht dazu.


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