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Die letzten Rätsel der Menschheit

2.782 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Menschheit, Rätsel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:04
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Sparta setzte in der Renaissance mit der Wiederentdeckung antiker Autoren ein, wurde in der Zeit des Nationalsozialismus instrumentalisiert und wendet sich heutzutage mit neuen Fragestellungen und verfeinerten Methoden vor allem der Sozialgeschichte zu.
Einen ausführlichen Überblick über die Forschungsgeschichte wurde von dem Marburger Professor Karl Christ in der Einleitung zu dem von ihm herausgegebenen Sammelband (Sparta, 1986) vorgelegt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:05
@Keysibuna
@KlausBärbel
Der Historiker Pausanias besuchte um 250 n. Chr. die Stadt und hinterließ eine umfangreiche Schilderung, die die architektonischen Errungenschaften der Lakedaimonier dokumentierte.

Die Volksversammlung tagte in einer riesigen Halle, die Skias. Sie befand sich im Zentrum der Stadt.
Der Tempel der Athene Poliuchos blickte von der Akropolis über die ganze Stadt.
Im Zentrum befand sich der zentrale Marktplatz, die Agora. Hier standen die Bauten für die Geronten und Ephoren und andere “Verwaltungsbauten”.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:06
@CosmicQueen
@Keysibuna

Im Folgenden werden daher nur die wichtigsten Entwicklungen und ihre Hauptvertreter genannt. Von den frühen Autoren, die sich zur Verfassung Spartas äußerten, sind Montesquieu und Rousseau zu nennen, die jedoch noch keine zusammenhängenden Werke zu Sparta veröffentlichten, sondern innerhalb ihrer staatstheoretischen Abhandlungen Lykurg als einen der größten und bewunderungswürdigsten Gesetzgeber des Altertums beurteilten. Dagegen sah Schiller die Verfassung des Lykurgs weit kritischer, wie auch Herder später in seinen Vorlesungen über die Philosophie den spartanischen Staat ablehnte.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:07
@Keysibuna
@KlausBärbel
Am Eurotas lag der Artemis-Tempel. Artemis wurde iauf dem Peloponnes als Natur- und Fruchtbarkeitsgöttin verehrt. Die Anfänge des Tempels liegen im zehnten bzw. neunten Jahrhundert v. Chr.
Als Sparta ab 700 v. Chr. wohlhabender wurde, erweiterte man den Tempel und verschönerte ihn.

Die Funde in diesem Tempel zeigen auf den Abbildungen die lebensfrohe Einstellung der Spartaner dieser Epoche. Man sieht die Spartaner beim Jagen und bei Festessen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:07
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Erst Anfang des 19. Jahrhunderts begann man Monographien zur Geschichte Spartas und zu den Dorern zu schreiben, von denen die Werke von J. C. F Manso (1800–1805) und Karl Otfried Müller (1824) als erste zu nennen sind.
Sparta wurde seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend in allgemeinen Werken zur Griechischen Geschichte und zum Griechischen Staatsrecht behandelt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:09
@CosmicQueen
@Keysibuna

1925 veröffentlichte Viktor Ehrenberg Neugründer des Staates. Manche der Aussagen darin sind heute nicht mehr haltbar. Helmut Berve (1937) entwickelte schließlich ein Spartabild, das der Propaganda des Nationalsozialismus diente, indem die Dorer als nordische Rasse und als Abkömmlinge des nordischen Herrenvolkes instrumentalisiert wurden.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:11
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Nach dem Zweiten Weltkrieg häufen sich erst ab den 1980er Jahren wieder umfassende Studien zu Sparta, wie die von M. Clauss (1933), der von Karl Christ herausgegebene Sammelband (1986), Stefan Link (1994), L. Thommen (1996 und 2003), Mischa Meier (1998) und Karl-Wilhelm Welwei (2004). Gleichzeitig gewann die angelsächsische Forschung an Bedeutung, von denen D. N. MacDowell und vor allem P. Cartledge sowie St. Hodkinson hervorzuheben sind.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:12
@KlausBärbel
@Keysibuna
Plutarch beschrieb Sparta so:

“Niemand durfte leben, wie er wollte; in der Stadt hatten die Spartaner wie in einem Feldlager eine genau festgelegte Lebensweise und eine Beschäftigung, die auf das öffentliche Wohl ausgerichtet war, da sie dachten, sie gehörten ganz dem Vaterland und nicht sich selbst.”
(Aus Geschichtsbuch Bd 1. Hrsg. Jochen Martin. Cornelsen 1986.)

Die spartanische Gemeinschaft regelte rigoros das Leben der Menschen. Ziel der Erziehung (Agogé) sollte es sein, staatstreue Bürger zu erziehen. Diese bedingungslose Treue führte Sparta zur Macht, aber sie konnte schließlich nicht den späteren Niedergang verhindern.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:13
@CosmicQueen
@Keysibuna

Die Forschungsgeschichte Spartas ist insgesamt von der Spannung zwischen entschiedener Ablehnung und begeisterter Bewunderung geprägt. Mit der bereits in der Antike einsetzenden Idealisierung Spartas beschäftigten sich vor allem F. Ollier („Le mirage spartiate“, 1933), E. N. Tigerstedt („The Legend of Sparta in Classical Antiquity“, 3 Bd.e, 1965–1978) und schließlich E. Rawson („The Spartan Tradition in European Thought“, 1969).


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:15
@Keysibuna
@KlausBärbel
Neugeborene wurden einer Kommission vorgestellt, die dann entschied, ob das Kind am Leben bleiben durfte. Erschien das Kind als nicht “lebensfähig”, weil es z.B. behindert war, wurde es ausgesetzt und verhungerte dann fast immer elendig. Dem akzeptierten Kind wurde ein Stück Land zugesprochen.
Bis zum 8. Lebensjahr lebten die Jungen in ihrer Familie. Sie wurden von Ammen erzogen. Schon hier begann die Abhärtung für das spätere Leben in der Gemeinschaft. Gehorsam, Furchtlosigkeit und Beherrschung der eigenen Gefühle wurden gelehrt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:15
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Bis in das 7. Jahrhundert v. Chr. lässt sich nichts bestimmtes über eine regionale Besonderheit der spartanischen Truppen feststellen. Hier wie anderswo scheinen Adelige Gefolgschaften um sich versammelt zu haben, mit denen sie in kleinere oder größere Gefechte zogen. Seit der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts scheint in Sparta die Phalanx übernommen und weiterentwickelt worden zu sein, wodurch der Charakter des militärischen Zusammenstoßes sich fundamental änderte: Waren bislang Einzelkämpfe zwischen Adeligen und Fernwaffengefechte konstituierend, wurde nun eine Nahkampftaktik der schwerbewaffneten Bürger kultiviert.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:17
@CosmicQueen
@Keysibuna
Spätestens seit Mitte des 6. Jahrhunderts galt das spartanische Heer als das stärkste in Griechenland, was durch zahlreiche Hilferufe und Bündnisangebote hellenischer und auswärtiger Staatswesen nachweisbar ist. Es galt als vorbildlich in Disziplin und Moral und mithin auch hinsichtlich seiner Schlagkraft, die nach Beendigung des Krieges gegen Tegea nicht mehr in Frage gestellt wurde. Ab diesem Zeitpunkt wurden auch die Truppen von Verbündeten herangezogen, wodurch die Armee des Peloponnesischen Bundes entstand.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:18
@KlausBärbel
@Keysibuna
Danach wurden sie in eine Gruppe, eine so genannte “Herde” aufgenommen. Hier lebten sie in der Gemeinschaft, übten sich in kriegerischen Disziplinen und beugten sich bedingungslos den Eirenes, den Befehlshabern der Gruppe. Auch hier galt es, die Kinder abzuhärten. So mussten sie oft bei jeder Jahreszeit nackt die Übungen durchführen.

Ihre Unterkünfte waren mehr als einfach. Verstöße gegen die Disziplin wurden durch Prügel geahndet. Die Jungen wurden auch gezwungen, ihre Nahrungsmittel zu stehlen. Wer erwischt wurde, erhielt Prügel. Nicht, weil er gestohlen hatte, sondern, weil er sich hat fangen lassen.

Die Jungen wurden auch in der Debattierkunst geschult. Die Reden sollten kurz und treffend sein, daher der Ausdruck “lakonische” Rede und Sprache.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:18
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Bis nach den Perserkriegen waren vollbürgerliche Spartiaten und schwerbewaffnete freibürgerliche Periöken jeweils in eigenen Einheiten aufgestellt.
Vermutlich im Gefolge der Verluste des schweren Erdbebens von 464 v. Chr. wurden die Periöken in die Einheiten der Vollbürger integriert.
Allerdings scheint es im Gegensatz zu den Vollbürgern unter den Periöken keine allgemeine Wehrpflicht gegeben zu haben und nur ausgewählte, wohlhabende Periöken dienten im Bürgerheer.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:20
@CosmicQueen
@Keysibuna

Im Peloponnesischen Krieg wurden Veränderungen nötig, die die Aufstellung des Bürgerheeres modifizierten. Ab 424 v.Chr. wurden auch unfreie Heloten als Schwerbewaffnete ausgebildet und in eigenen Einheiten mit in die Schlacht genommen, gelegentlich wurden diese Einheiten unter Führung von vollbürgerlichen Spartiaten auch allein ausgesandt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:20
@KlausBärbel
@Keysibuna
Das Zusammenleben der Jungen, ihre Bindung an erwachsene Männer führte oft zu homosexuellen Verbindungen, die von der Gesellschaft und auch der Religion geduldet und gefördert wurden. Ihren kulturellen Ursprung hatte diese Form der spartanischen Homosexualität wohl aus der Zeit der dorischen Wanderung. Ein Stamm konnte nur überleben, wenn seine Krieger überlegen waren. Mut und Kameradschaft prägten diese Männer.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:21
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Ferner wurden nun leicht- und schwerbewaffnete Söldner angeworben und in die Armee eingereiht. Zunehmend wurde auch die Notwendigkeit eingesehen, eine Kavallerie aufzustellen, die aber immer zweitrangig blieb und vermutlich keine reinen Vollbürgereinheiten umfasste.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:22
@CosmicQueen
@Keysibuna

Ab dem spartanisch-persischen Krieg wurde das Bürgerheer nur noch selten eingesetzt, da die Anzahl der Vollbürger in beängstigendem Maße abnahm und der Radius der spartanischen Einsätze so groß geworden war, dass das Heer im Notfall nicht schnell genug zur Heimatverteidigung hätte nach Sparta zurückkehren können.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:23
@KlausBärbel
@Keysibuna
Die Vererbung der Tugend (Arete) vom Vater auf den Sohn war für den Bestand der Gesellschaft wichtig. So wurde es üblich, dass die älteren Krieger als Mentor den jüngeren Männern zur Seite standen. So war dieses Verhältnis weniger sexuell als pädagogisch. Der Ältere war der Erzieher des Jüngeren. So war er auch dem Vater des jungen Mannes rechtlich gleichgestellt. Dieses Verhältnis wurde auch für das Militär genutzt, indem die beiden Männer Seite an Seite kämpften.

Von der jugendlichen Erziehung in der Agoge wechselte der junge Mann in eine so genannte Zeltgemeinschaft, die ebenfalls zu einer festen Gruppenbindung beitragen sollte. Bis zum 60. Lebensjahr blieb der Mann für das Militär dann tätig und war stimmberechtigt in der Volksversammlung.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 22:24
@KlausBärbel
@CosmicQueen

So nahmen die Truppen, die Sparta aussandte immer mehr Züge von Söldnerheeren an, während das Bürgerheer sich ständig verkleinerte und der Anteil an Vollbürgern immer weiter sank. Dadurch ließ die Schlagkraft Spartas immer weiter nach, bis im Jahr 371 v. Chr. das Bürgerheer bei Leuktra seine erste vollständige Niederlage erlitt, von der Sparta sich nie mehr nachhaltig erholte.


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