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Die letzten Rätsel der Menschheit

2.782 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Menschheit, Rätsel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 19:31
@Keysibuna

Der Charakter der Stämme reduziert sich damit auf Abstammungsgemeinschaften, die sich in Traditionskernen und genealogischen Überlieferungen niederschlagen. Diese Unterschiede im Germanenbegriff sind noch Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 19:32
@KlausBärbel

Für die Forschung zur frühen Entwicklung der germanischen Stämme werden archäologische, linguistische und historische Erkenntnisse genutzt.

Für die Zeit vor 100 v. Chr. existieren nur wenige historische Zeugnisse.
Konsequenterweise kann von Germanen auch erst ab dieser Zeit die Rede sein.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 19:33
@Keysibuna

Die Archäologie kann von sich aus die Frage, was unter dem Begriff Germanen zu verstehen ist, nicht beantworten. Sie stellt Kulturgruppen fest, die einander mehr gleichen als den Nachbarn, muss aber für ihre Einordnung auf die historische Namensgebung zurückgreifen. Die Fundgruppen weisen Beziehungen zu historischen Stämmen auf, decken sich aber nicht mit diesen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 19:35
@KlausBärbel

Eine indogermanische Ethnizität früher nord- und mitteleuropäischer Kulturen wie der Ackerbau betreibenden Trichterbecherkultur ab ca. 4000 v. Chr., die zwischen (ca. 3500–2800 v. Chr.), zu einer sekundären Megalithkultur wurde, ist kaum begründbar.

Auch die Identität der Kultur mit Schnurkeramik (ca. 2800–2200 v. Chr.), auch Streitaxtkultur genannt, mit späteren als germanischen nachweisbaren Kulturen ist umstritten.
Am ehesten waren die Träger dieser Kultur jedoch die Vorfahren indogermanischer Sprechergemeinschaften.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 19:36
@Keysibuna

Die Zugehörigkeit des Nordischen Kreises (Nordische Bronzezeit, ca. 1800–500 v. Chr.) zu vorgermanischen Kulturen gilt als relativ sicher. Der Norden der Mark Brandenburg lässt sich dieser Kultur zuordnen, Südbrandenburg, Sachsen und Polen dagegen der Lausitzer Kultur, von einigen Autoren als slawisch angesehen.

Die westlich daran anschließende Jastorfkultur scheint die Expansion einer frühen germanischen Kultur und ihre Vermischung mit der einheimischen Bevölkerung widerzuspiegeln; z. B. geht die im Nordwesten Deutschlands gelegene früheisenzeitliche Nienburger Kultur in der Jastorfkultur auf.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 19:38
@KlausBärbel

Da eine Einwanderung in das Gebiet des Nordischen Kreises seit der Bronzezeit nicht nachweisbar ist, wird angenommen, dass dort bereits zu dieser Zeit (zumindest teilweise) germanisch gesprochen wurde.

Nebenbei – eine Abwanderung in der Eisenzeit ist nachgewiesen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 19:40
@Keysibuna

Die Gruppierungen zwischen Nordsee und Weichsel waren Bauernkulturen der Urnenfelderkultur mit oft großen Friedhöfen. Nördlich des keltischen Gebiets der oppida lassen sich archäologisch mehrere frühgermanische Gruppen unterscheiden:

-im Westen die Harpstedter Gruppe – deren charakteristisches Merkmal die auch als Urnen genutzten Rauhtöpfe sind.

-in der Mitte die Jastorfer Gruppe

-die pomerellische oder pommersche Gesichtsurnengruppe im östlichen Gebiet – benannt nach ihren Urnen mit einem Gesichtsrelief


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 19:42
@KlausBärbel

Obwohl in den Stammessagen germanischer Völker oft Skandinavien als mythische Urheimat angegeben wird, lässt sich eine entsprechende von Skandinavien ausgehende Siedlungsbewegung archäologisch nicht nachweisen.

Nach ihrem Herkunftsmythos – von Jordanes in der Getica niedergeschrieben – entstammen beispielsweise die Goten der Insel Scandza.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 19:43
@Keysibuna

Noch nach der älteren Forschung verließen die Goten um das Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. ihre vorgebliche Heimat in Südschweden und/oder auf der Insel Gotland (da „Scandza“ eben nicht genau zu lokalisieren ist). Sie zogen über das Meer und ließen sich auf dem Gebiet des heutigen Polen nieder.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 19:45
@KlausBärbel

Es wird als Zentrum der frühgermanischen Kulturen das Gebiet des heutigen Dänemark sowie Südschweden und Norddeutschland angenommen.
Von hier aus haben sie sich seit Mitte/Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. vor allem nach Süden und Südosten ausgebreitet. Begründet wird diese Hypothese:

- mit dem Fehlen einer frühgermanischen Schicht an Toponymen (Ortsnamen) in diesem Gebiet
- mit der archäologisch nachweisbaren Ausbreitung typisch germanischer Funde im späten 2. und im 1. Jahrtausend v. Chr. in Richtung Süden.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 19:46
@Keysibuna

Der Schwerpunkt germanisch einzuordnender Gewässer- und Ortsbezeichnungen liegt nach dem Onomasten Prof. Jürgen Udolph im südniedersächsischen Raum und am Nordrand der deutschen Mittelgebirge. Dies bedeutet zumindest eine seitdem ungestörte germanische Besiedlung. Die Deutung als Urheimat hat in letzter Zeit an Zustimmung gewonnen, erscheint aber nicht zwingend.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 19:48
@KlausBärbel

Die 1920 entwickelte „siedlungsarchäologische Methode“ Gustaf Kossinnas zur Suche nach frühgeschichtlichen germanischen Ethnien der Kupfer- und Bronze- und frühen Eisenzeit wurde – durch ihre Gleichsetzung von archäologischer Kultur und Ethnie – von den Nationalsozialisten missbraucht und hält wissenschaftlicher Kritik nicht stand.

Die moderne Siedlungsarchäologie versucht heutzutage unter anderen Grundannahmen, archäologische und linguistische Befunde der prähistorischen Zeit zu einem widerspruchslosen Gesamtbild zusammenzuführen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 19:49
@Keysibuna

Die germanischen Sprachen zählen zur indogermanischen Sprachfamilie, oder auch Indeuropäschischen Sprache, und innerhalb dieser zur westindogermanischen Gruppe. Die germanische Sprache in der Urform bildete sich durch die (erste =)germanische Lautverschiebung (siehe Grimmsches Gesetz und Vernersches Gesetz) aus dem westlichen Indogermanisch heraus.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 19:51
@KlausBärbel

Heute geht man davon aus, dass die Vorläufer des Germanischen und der keltischen Sprachen eine Dialektgruppe innerhalb der indogermanischen Sprachen bildete, es jedoch im 2. Jahrtausend v. Chr. zu einer räumlichen wie sprachlichen und kulturellen Trennung kam.

Gemeinsamkeiten blieben im Phonetischen System.
Keltische Entlehnungen in der Lexik des Germanischen beruhen auf dem wieder eintretenden kulturellen Kontakt der Eisenzeit um und vor 500 v. Chr. Insbesondere betrifft das Wortmaterial aus den Sphären Herrschaft, Handel und Produktion von Waren.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 19:53
@Keysibuna

Die älteste umfassend schriftlich belegte germanische Einzelsprache ist die Gotische Sprache. Die teilweise zeitlich früher festsetzbaren sprachlichen Zeugnisse aus den sehr kurzen und teilweise schwer deutbaren Runeninschriften, oder zeitlich zuvor aus Personennamen, Ortsnamen, sowie anderen Begrifflichkeiten in antiken Quellen festgehalten, bestehen im Gegensatz zum gotischen aus einzelnen nicht in Zusammenhang stehenden Nennungen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 19:55
@KlausBärbel

Eigenschriftliche germanische Zeugnisse setzen um 200 n. Chr. mit den ältesten urnordischen Runeninschriften ein.

Die Runen wurden hauptsächlich als kultische Zeichen benutzt, was die sehr kurzen und formelartigen Gestaltungen und Lautungen in Waffen (Lanzenspitzen, Schwerter) oder Fibeln bezeugen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 19:56
@Keysibuna
Die bekanntesten Schriftträger sind die monumentalen skandinavischen Runensteine. Die namentlichen Bezeichnungen der einzelnen Runen sind durch Runengedichte überliefert.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 19:58
@KlausBärbel

Die wesentliche frühzeitliche Übermittlung von beispielsweise historischen Informationen, seien es Dinge der Abstammung oder andere, erfolgte mündlich, und in diesem Bezug durch das Preislied.

Aus diesem hat sich die spätere Tradition der Heldensage entwickelt, als sich ein an das lateinische angelehnte Schriftsystem für die Ermöglichung einer nennenswerten Literatur herausformte (Altnordische Schrift).


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:00
@Keysibuna

Bei den von Tacitus in Kapitel 10. der Germania beschriebenen „Zeichen“, im Zusammenhang der Losorakel, handelte es sich vermutlich eher um sonstig verwendete Symbole, als um Runen im Sinne von Schriftzeichen. Gleichwohl sind einige dieser in die Runenalphabete integriert worden.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:02
@KlausBärbel

Die erste eigentliche Form einer entwickelten germanischen Schriftsprache sind die gotischen Schriften.

Die Goten nutzten, ursprünglich wie andere Stämme und Völker, die gemeinsame Runenschrift und ritzten diese ebenso in Gegenstände aus Holz und anderen Materialien (Ring von Pietroassa).


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