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Die letzten Rätsel der Menschheit

2.782 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Menschheit, Rätsel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:41
@Keysibuna

Gezüchtet wurden hauptsächlich Rinder, ebenso Schafe, Schweine, Ziegen und Geflügel sowie Pferde, Hund und Katze. Ebenfalls wussten die Germanen, wie Käse zubereitet wird. Die germanischen Sprachen kannten ein eigenes Wort für Weichkäse, das in den skandinavischen Sprachen im Wort „Ost“ (= Käse) fortlebt. Für Hartkäse entlehnten sie das lateinische Wort caseus (= „Käse“).


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:43
@KlausBärbel

Der einfache Pflug war lange bekannt, vereinzelt wurde auch ein Scharpflug genutzt.

Ebenso war die Egge bekannt, sowie der Spaten, die Hacke, die Harke, die Sichel und die Sense. Die Äcker ließen sie regelmäßig brach liegen, und sie wussten um den Nutzen der Düngung. Getreide wurde hauptsächlich in Form von Brei gegessen, Brot konnte sich bis ins Mittelalter nur die Oberschicht leisten.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:47
@Keysibuna

Die ländlichen Siedlungen waren ebenso der Raum handwerklicher Tätigkeiten. Die Verarbeitung von Leder oblag den Männern, während Textilien (Spinnen und Weben) von Frauen produziert wurden. Spezialisierte Personen – die immer auch noch Bauern waren – waren als Zimmerer, Tischler, Drechsler oder Schnitzer tätig. Ebenso wurde Eisen, Buntmetall, Bein sowie Ton verarbeitet. Überörtliche Manufakturen bzw. Handwerksbetriebe waren selten.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:49
@KlausBärbel

Es gibt keine Hinweise auf ein ausgebautes Straßennetz, Warenverkehr auf Rädern oder mit Schiffen. Jedoch sind römische Luxusgüter überall auf germanischem Gebiet zu finden. Umgekehrt wurden vermutlich Bernstein, Pelze und von Römerinnen sehr geschätztes blondes Frauenhaar exportiert. Römisches Geld war in Besitz von vielen, diente jedoch nicht dem Geldverkehr. Eine eigene Münzprägung ist erst aus nachantiker Zeit bekannt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:51
@Keysibuna

Nach neuesten Erkenntnissen soll sich in der Nähe des heutigen Berlin bereits eine Art Hütten-„Industrie“ entwickelt haben. Der dort hergestellte Stahl soll von hoher Qualität gewesen und vor allem in das Römische Reich exportiert worden sein. Auch der Schiffbau (Hjortspringboot, Nydam-Schiff) war bereits hoch entwickelt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:53
@KlausBärbel

Die Produktivität war wesentlich geringer als bei den Römern.
Es gab Hungersnöte und viele Germanen litten an Unternährung, was zu einer deutlich verringerten Lebenserwartung führte. Der Gesundheitszustand der Germanen war oft schlecht; Gelenkerkrankungen und Bandscheibenschäden waren verbreitet.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:54
@Keysibuna

Die Religion der Germanen ist insgesamt betrachtet, über die Zeit- und Kulturräume der einzelnen germanischen Völker und Stammesgruppen hinweg, eine dezentral auf lokale Kultzentren bezogene polytheistische Religion. Dies hat zur Folge, das man eher von germanischen Religionen, als von einem vereinheitlichendem Begriffsmuster ausgehen muss.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:56
@KlausBärbel

Die religionswissenschaftliche Klassifizierung in den nordgermanischen, südgermanischen und gesonderten angelsächsischen Kultus erschließt sich aus der allgemeinen Quellenlage der schriftlichen und archäologischen Zeugnisse und bedingt durch die historischen Entwicklungen und Ereignisse.

Der religiöse Kult und der damit verbundene Ritus war nie konstant, sondern muss immer auch unter den gesamtpolitisch-kulturellen Verhältnissen betrachtet werden, welchen die einzelnen Gruppen ausgesetzt waren und welchen die jeweiligen Zeugnisse zugeordnet sind (Völkerwanderung).


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:57
@Keysibuna

Grundlegende Merkmale der germanischen Religion sind durch Vergleiche mit anderen europäischen historischen Religionen (Rom, Griechenland, Kelten) aus einer anfänglich erschlossenen indogermanischen Urreligion vermutlich ererbt (siehe Artikel Indogermanische Religion). Eine Beeinflussung hat sich durch den kulturellen und wirtschaftlichen Kontakt schon vor der Zeit der beginnenden Auseinandersetzungen mit Rom ergeben, auch zu den Kelten und Slawen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:59
@KlausBärbel

Grundsätzlich prägend für die germanische Geschichte – und folglich auch für die germanische Religionskultur – war der Übergang von der Jagdgesellschaft zur agrarisch bäuerlichen Kultur und der Übertritt zur christlichen Religion.

In der ca. 2000jährigen Periode zwischen diesen epochalen Zäsuren war die germanische Religion als solche mit ihren regionalen Unterschieden in ihren Grundzügen relativ homogen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 21:01
@Keysibuna

Aus der vorhistorischen Zeit ist aus Funden in Opfermooren und bronze- und eisenzeitlichen Grabhügeln ein ausgeprägter Toten- und Ahnenkult durch die Deponierung von Urnen, oder Keramiken mit Resten von organischen Inhalten. Andere Votivgaben sind Schmuckgegenstände und Güter des alltäglichen Gebrauchs.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 21:03
@KlausBärbel

Zu diesen Funden kommen die Anthropomorphe Pfahlgötter, Figuren aus grob bearbeiteten Holzbalken, wie zum Beispiel das Götterpaar von Braak.

Diese Figuren wurden deutlich erkennbar als männlich oder weiblich durch die Herausarbeitung der primären Geschlechtsmerkmale gestaltet. Ein Begriff für Gott, Gottheit aus späteren Perioden, Ase, geht auf das gemeingermanische Wort *Ansuz zurück mit der Bedeutung von Pfahl, Balken.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 21:07
@Keysibuna

Die Zuordnung zu einer bestimmten namentlich aus späterer Zeit bekannten Gottheit beiderlei Geschlechts ist nicht möglich, außer eines gewissen Fruchtbarkeitkultes durch die Geschlechtstypisierungen im Zusammenhang mit der Hierogamie.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 21:08
@KlausBärbel

Der Zusammenhalt der germanischen Stämme in historischer Zeit wurde vor allem durch einen gemeinsamen Götter- und Ahnenkult und gemeinsame Opferhandlungen begründet.

Teilweise kamen auch verschiedene Stämme zu gemeinsamen Riten zusammen und bekräftigten so ihr Bündnis (Nerthuskult).


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 21:10
@Keysibuna

Allgemein waren die religiösen Handlungen der germanischen Kulturen jedoch sehr vielfältig. Unter den Göttern sind Odin (Wodan), Thor (Donar) und Freyja die bekanntesten Namen, die sich auch in unseren heutigen Wochentagsnamen widerspiegeln. Aus dem südgermanischen „Nerthus“ (= sprachlich Neutrum, bei Tacitus als „Terra Mater“ = Mutter Erde) umschrieben, wurde vermutlich in Skandinavien zum männlichen „Njörd“.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 21:12
@KlausBärbel

Ein transzendentes Gottesverständnis war den Germanen fremd und entwickelte sich erst spät in der Auseinandersetzung mit dem Christentum, nachweislich durch nordwestnordische Quellen.

Tempelbauten wie bei den Römern sind nicht bekannt. Die Götter wurden auf Waldlichtungen, in heiligen Hainen und an heiligen Gewässern bzw. Mooren verehrt – teilweise mit Menschen- und in der Regel mit Tieropfern.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 21:14
@Keysibuna

Diese sakralen Orte wurden durch Einhegungen von der profanen Umwelt separiert, dementsprechend gilt bei natürlichen Örtlichkeiten wie Haine, dass diese Waldungen kultiviert wurden und so eine sichtbare Trennung bewirkt wurde (Flechtwerkzäune aus Gehölzruten).


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 21:16
@KlausBärbel

Im angelsächsischen Siedlungsbereich, und in den römerzeitlichen süddeutschen germanischen Einwanderungsgebieten wurden durch die Germanen Kultstätten der verdrängten, beziehungsweise aufgenommenen keltischen Vor- und Restbevölkerung, nachweislich zumindest teilweise übernommen.

Für die Völkerwanderungszeit und den kontinentalen Bereich, sowie zur Wikingerzeit für Skandinavien lassen schriftliche Quellen und durch den Wortschatz Tempelbauten, beziehungsweise Kultorte mit einer gewissen konstruktiven Substanz bestätigen oder rückschließen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 21:23
@Keysibuna

Der besondere Begriff für die Opferhandlung lautet altnordisch blót (in Variation in der altenglischen- und althochdeutschen Sprache belegt) mit der Bedeutung von stärken, anschwellen – eine sprachliche Verbindung zum Begriff Blut und im übertragenen Sinn eines blutigen Opfers besteht nicht. Im wesentlichen Sinn war das Opfer von der Bestimmung her als Bitt- und Dankopfer gestaltet.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 21:25
@KlausBärbel

Geopfert wurde individuell im privaten Kult, aber auch gemeinschaftlich organisiert, dann auch zu Festen unterjährigen Anlässen wie im Frühjahr, im Mittsommer oder zum Herbst und Mittwinter.
Beim Opfer, das konkret einer Gottheit bestimmt war, wurde zu einem das Idol symbolisch „gespeist“, und zum anderen hatte durch den Verzehr des Opfermahls –bestehend aus den zuvor geopferten und anschließend gegarten Tieren – die Opfergemeinschaft Anteil.


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