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Die letzten Rätsel der Menschheit

2.782 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Menschheit, Rätsel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:03
@Keysibuna

Der gotische Bischof Wulfila entwickelte für die christliche Mission der Goten ein Alphabet, das sich aus griechischen, lateinischen und runischen Schriftzeichen zusammensetze. Er nahm zeitlich gesehen die Entwicklung des nordischen Schriftsystems vorweg, aus denselben bedingen Umständen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:05
@KlausBärbel

Die Runenschrift als Monumentalschrift ist unzulänglich für eine Schriftsprache, die literarisch umfassende Textinhalte nachhaltig und sinnschlüssig für eine lokale wie überregionale Gruppe von Rezipienten lesbar und begreifbar macht.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:07
@Keysibuna

Seine volkssprachige Übersetzung des Neuen Testamentes bildet, neben anderen gotischen Quellen, die Grundlage der vergleichenden Forschung zur germanischen Schriftlichkeit und Sprachlichkeit, durch den dargestellten umfangreichen gotischen Wortschatz. Die einzelnen Namen der gotischen Buchstaben sind durch die sogenannte Salzburg-Wiener Handschrift überliefert.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:09
@KlausBärbel

Generalisierende Beschreibungen über die soziale, wirtschaftliche und politische Struktur sind notwendigerweise undifferenziert und der sehr komplexen Wirklichkeit kaum angemessen.

Sie speisen sich meist aus den Texten Caesars und der Germania des Tacitus, die jedoch in die Zeit und in den Kontext der Absichten der Verfasser zu stellen sind.
Aber einige Züge haben in der Wissenschaft eine allgemeine Anerkennung gefunden. Dies ist für die folgenden Ausführungen zu beachten.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:11
@Keysibuna

Die Germanen wohnten in verhältnismäßig kleinen Siedlungen. Aus der Größe der Bestattungsplätze (Brandgräber) der Germanen schließen Archäologen, dass die Größe von Siedlungen bei etwa zweihundert Menschen lag. Daneben gab es die aufwendigen Prunkgräber von Lübsow mit Körperbestattungen.

Die Siedlungen entwickelten sich selten planmäßig: Dort, wo bereits ein Germane siedelte, kamen bald weitere hinzu.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:13
@KlausBärbel

Ein Erbe dieser Siedlungsweise sind bis heute die so genannten Haufendörfer in Deutschland und anderen Ländern des germanischen Kulturkreises.
Häufig wurden die Dörfer von einer Art Zaun, selten durch eine richtige Palisade umgeben. Nur in den Grenzregionen zum Römischen Reich wurden mit Beginn der Feindseligkeiten und gegenseitigen Übergriffe die Dörfer mit Wällen oder Palisaden geschützt und bewacht.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:14
@Keysibuna

us Ausgrabungen ist bekannt, dass die Germanen in Holzhäusern in Skelettbauweise wohnten. Da im Gegensatz zu Steinhäusern das Holz mit der Zeit verrottet, geben lediglich die archäologisch nachweisbaren Pfostenlöcher einen Aufschluss über den genauen Aufbau der Häuser.

Die verbreitetste Art war das dreischiffige Langhaus, 6–8 m breit und oft mehr als doppelt so lang, in Einzelfällen über 60 m. Unter seinem Dach beherbergte es sowohl die Familie als auch alle Halbfreien und Sklaven sowie die Tiere, die lediglich durch eine Wand getrennt waren.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:16
@KlausBärbel

Dies hatte vor allem den Vorteil, dass die Tiere dazu beitrugen, das Haus in den kalten Wintermonaten mitzuheizen.

Der Wohnraum besaß keine weiteren Trennwände, in seiner Mitte befand sich eine Feuerstelle. Der Rauch konnte über eine Öffnung im Dach abziehen. Fenster besaßen die germanischen Häuser wohl nicht.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:18
@Keysibuna

Obwohl die wichtigste Bestattungsmethode zur Zeitenwende die Verbrennung mit anschließender Urnenbestattung war, sind auch zahlreiche Moorleichen bekannt, die mit sehr unterschiedlichen Todesumständen verknüpft sind. Ab etwa 300 nimmt der Anteil der Körpergräber stark zu, wenn auch die Verbrennung bei einigen Stämmen weiterhin üblich bleibt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:20
@KlausBärbel

Das Volk war in die Stände Freie, Halbfreie (Knechte) und Rechtlose (Kriegsgefangene, Sklaven) gegliedert. Zu bestimmten Zeitpunkten fanden die Versammlungen der freien Männer (Volksthing) statt, bei denen wichtige Entscheidungen besprochen und getroffen wurden, so z. B. die Wahl des Königs.

König und Gaufürsten hatten beim Volksthing nur das Vorschlagsrecht.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:21
@Keysibuna

Die Gesellschaft war patriarchalisch organisiert und die Hausgemeinschaft hatte eine besondere Stellung in ihr. Die Macht des Königs reichte nur bis zum Hausherrn, aber alle im Haus Lebenden unterstanden diesem, wobei die Aufsicht der Sippe einen Schutz vor Willkür bot.

Nach Tacitus war die Einehe verbreitet. Damit bildeten die Germanen eine Ausnahme unter den barbarischen Stämmen der Antike.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:23
@KlausBärbel

Grabfunde weisen auf eine zunehmende soziale Differenzierung in den ersten Jahrhunderten n. Chr. hin.
Angehörige der Adelsschicht wurden zunehmend unverbrannt mit reichen Beigaben bestattet, während sonst die Urnenbestattung weiterhin üblich blieb.

Die Aristokratien beruhten auf Gefolgschaft und überdauerten politische Bündnisse und Heerkönige.
Die halbnomadische Lebensweise ließ ein stabiles Königtum nicht zu.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:24
@Keysibuna

Im Laufe der Zeit bildete sich bei den germanischen Stämmen eine aristokratische Führungsschicht heraus – erkennbar auch an den sich verbreitenden Erdbestattungen mit Grabbeilagen – und die Kultgemeinschaften der früheren Kaiserzeit wurden durch Gefolgschaftsverbände abgelöst, die mehrere Stämme umfassen konnten.

Der Aristokratie entstammten die Heerkönige, deren Herrschaft oft auf die einzelne Person beschränkt blieb. Es handelte sich um die faktische Stellung durch Leistung und selbsterrungener Macht.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:26
@KlausBärbel

Es gab im Osten auch geteiltes Königtum, entweder bei mehreren Stämmen im Gesamtverband, oder neben dem politischen ein sakrales Königtum.
Ein monarchisches Königtum bildete sich erst im frühen Mittelalter mit der Entstehung germanischer Königreiche heraus.
Die erste Erwähnung eines Königs Maelo für die Sugambrer bei Augustus gilt als unsicher.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:30
@Keysibuna

Der erste historisch bekannte Heerkönig germanischer Völker ist Ariovist. Seine Herrschaft war nicht auf einen einzelnen Stamm beschränkt. Zur Zeitenwende bildeten bereits die Sueben einen Großverband, der so auch von Tacitus beschrieben wurde.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:34
@KlausBärbel

Über die mit der germanischen Großstammbildung verbundenen sozialen Konflikte ist wenig bekannt und der Gegensatz von Arminius und Marbod kann hier lediglich als ein Beispiel dienen:

Arminius und Marbod
Der Cherusker Arminius (†21 n. Chr.) und der Markomanne Marbod (†36 n. Chr.) waren beide adliger Abstammung und verfolgten in Bezug auf Rom die gleichen Ziele – die Unabhängigkeit ihrer Stämme. Beide hatten die römische Kultur intensiv kennengelernt. Marbod war einige Jahre in Rom und stand in der Gunst von Augustus. Nach seiner Rückkehr wurde er Stammesführer der Markomannen. Arminius und sein Bruder Flavus standen als Befehlshaber cheruskischer Einheiten in römischen Diensten und besaßen das römische Bürgerrecht. Arminius besaß den römischen Ritterstand; die Cherusker hatten sich freiwillig den Römern unterworfen. In der folgenden Zeit spaltete der Konflikt mit den Römern auch die cheruskische Führungsschicht. Arminius heiratete Thusnelda gegen den Willen ihres Vaters Segestes. Es kam zu gegenseitigen Belagerungen. Segestes paktierte mit Varus und Germanicus, Arminius' Onkel namens „Inguimer“ mit Marbod.

Für beide Heerführer war die adlige Abstammung notwendige Voraussetzung für den Aufstieg zum Heerkönig, jedoch allein nicht ausreichend. In der gegebenen historischen Situation waren auch militärische Erfolge gegen die Römer erforderlich und beide besaßen die nötige Kenntnis römischer Militärorganisation. Arminius errang den militärischen Erfolg 9 n. Chr. durch einen Sieg über die drei römischen Legionen des Varus und konnte sich auch gegenüber den Angriffen des Germanicus 14–16 n. Chr. behaupten. Auch Marbod verfügte über ein Heer von vermutlich 70000 Fußsoldaten und 4000 Reitern, gegen das Tiberius 6 n. Chr. zwölf Legionen aufbot. Lediglich ein pannonischer Aufstand verhinderte die direkte Konfrontation. Nach Verhandlungen wurden ein Frieden „unter gleichen Bedingungen“ geschlossen, der das militärische Prestige Marbods ungemein stärkte.[31] Vor allem Arminius konnte nach Ende der römischen Bedrohung die monarchische Gewalt nur aufrechterhalten, wenn er gegen Marbod kämpfte.[32] Im Jahre 17 n. Chr. kam es zur Schlacht, Marbod zog sich zurück, verlor sein militärisches Prestige, zwei Jahre später sein Königreich durch Katwalda und musste bei den alten Feinden um Asyl bitten. Dass es kein Konflikt zwischen Stämmen war, zeigt auch, dass Inguimer auf der Seite Marbods kämpfte. Arminius schließlich, dessen Macht zu groß wurde, brachten seine eigenen Verwandten um.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:35
@Keysibuna

Die Germanen waren hauptsächlich sesshafte Bauern und gingen, im Gegensatz zu einer weit verbreiteten Vorstellung, nur selten zur Jagd. Sie waren vor allem Selbstversorger. Aber neben der Landwirtschaft gab es auch Handwerker wie Schmiede, Töpfer und Tischler. Das Rad war bereits seit indoeuropäischer Zeit bekannt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:37
@KlausBärbel

Es gab in den germanischen Dialekten sogar zwei Wörter dafür.

Geld kannten die Germanen nicht, ihr Handel beschränkte sich auf reine Naturalienwirtschaft.

Hauptwertgegenstand war wie bei den Römern das Vieh.
Davon zeugt bis heute die Bedeutung des englischen Wortes fee = Gebühr (ursprünglich eben: Vieh!).^^


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:38
@Keysibuna

Unter den Feldfrüchten kam der Gerste eine besondere Rolle zu. Verschiedene Weizenarten, Roggen, Hafer und Hirse kamen – regional unterschiedlich – hinzu. Vor allem im Nordseeküstengebiet wurde die Ackerbohne angebaut. Ansonsten auch die Erbse, der Flachs und etwas Nutzhanf. Gartenbau wurde ebenso betrieben; Obstbau wahrscheinlich nicht.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

22.11.2010 um 20:40
@KlausBärbel

Auch Wildfrüchte wurden gesammelt, zum Beispiel Eicheln, verschiedene Beeren (Brombeeren, Himbeeren, Wald-Erdbeeren) Schlehen und Wildkräuter wie Spörgel, der in den Mägen einiger germanischer Moorleichen nachgewiesen werden konnte.

Bienenhonig wurde von wildlebenden oder eingefangenen Wildbienen-Völkern gesammelt, Bienenzucht im heutigen Sinne gab es noch nicht.


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