@sam100 4. reanimationszeitlassen wir hierfür mal Murray's angaben zu seinen reanimationsversuchen außen vor (hiervon glaube ich persönlich so gut wie gar nichts
:)) und beschränken uns nur auf die reanimationen der sanitäter und ärzte im UCLA.....
- die sanitäter trafen um 12.26 h auf dem anwesen ein....
- sie führten reanimationsmaßnahmen durch bis ca. 12.51 h.... das war der zeitpunkt, zu dem telefonischer kontakt mit dem UCLA aufgenommen und MJ (erstmalig) für tot erklärt werden sollte....
vorausgegangen waren Murray's angaben, dass MJ
erst 1 minute vor absetzen des notrufes einen herzstillstand erlitten hätte.... DAS ist wichtig, weil grundlage für die einschätzung der situation für die sanitäter....
somit fanden zunächst ca. 25 minuten reanimationsmaßnahmen durch die sanitäter statt.....
- gegen 12.51 h wurde der transport ins UCLA vorbereitet bzw. durchgeführt.... in dieser zeit gab es vermutlich keine weiteren konkreten reanimationsmaßnahmen, sondern lediglich eine überwachung....
- gegen 13.08 h erfolgte die abfahrt des krankenwagens vom haus ins UCLA.....
- gegen 13.14 h ankunft des krankenwagens im UCLA....
auch während der fahrt ins UCLA (13.08 - 13.14 h) beschränkten sich die maßnahmen vorrangig auf die überwachung bzw. weiterführung der beatmung sowie infusionsgabe(n) des patienten.... weitere minuten ohne konkrete maßnahmen vergingen, bis der patient im notfallraum war - diese zeitspanne dürfte aber relativ kurz bemessen gewesen sein....
demzufolge weitere reanimationsmaßnahmen von ca. 70 minuten im UCLA....
nimmt man nun das aktuelle und traurige beispiel von Johan Friso zum vergleich, dann wird klar, dass bzw. warum die scheinbar lange reanimationszeit bei MJ keineswegs grund für zweifel bietet....
bei Johan Friso wurden 50 minuten lang reanimationen durchgeführt.....
entscheidend ist hier, dass es NACH diesen 50 minuten gelang, eine zumindest halbwegs stabile herzaktivität wieder herzustellen..... somit brauchten bei ihm keine weiteren reanimationsversuche mehr durchgeführt werden.... gänzlich anders aber bei MJ....
bei ihm gelang es weder im haus den sanitätern noch im UCLA den ärzten, eine auch nur halbwegs stabile herzaktivität zu erreichen.... zwar gab es zwischenzeitlich leichte impulse, diese ließen sich jedoch nicht stabilieren, sondern resultierten vermutlich daher, dass der herzmuskel - dessen gewebe zu dieser zeit noch nicht abgestorben war -
zeitweilig/kurzzeitig auf die verabreichten medikamente bzw. sonstige maßnahmen ansprach....
während der im UCLA durchgeführten reaninationsversuche trafen nach und nach angehörige von MJ im UCLA ein - unter ihnen auch Katherine.....
den ärzten im UCLA wird bereits VOR endgültiger beendigung ihrer maßnahmen klar gewesen sein, dass eine so lange
erfolglose reanimation - der patient wurde bereits asystolisch eingeliefert - aus medizinischer sicht bedeutet, dass der patient "tot" ist..... hinzu kommt, dass davon auszugehen war, dass es aufgrund des eben sehr lange andauernden herzstillstandes und dem damit verbundenen atemstillstand zu massiven hirnschädigungen gekommen ist....
selbst WENN es gelungen WÄRE, auch bei MJ eine erneute herzaktivität herzustellen, so wären die hirnschädigungen - wie nun auch bei Johan Friso - vermutlich irreversibel gewesen.....
nun muss man versuchen, sich in die situation von angehörigen zu versetzen.... für sie steht im vordergrund: wenn es gelingt, das HERZ wieder zum schlagen zu bekommen, dann bedeutet dies, der patient ist NICHT tot, sondern er LEBT.... mögliche in aussicht stehende hirnschädigungen spielen für sie in dieser situation nur eine untergeordnete rolle nach dem motto: damit werden wir irgendwie klar kommen - hauptsache er LEBT (sein herz schlägt)....
ich kann mir also durchaus vorstellen, dass jemand vom notfallteam zwischenzeitlich die angehörigen von MJ (z.B. Katherine) über den im grunde aussichtslosen kampf informiert hat.... und ebenso vorstellbar ist es, dass Katherine eindringlich darum gebeten hat, es doch unbedingt noch weiter zu versuchen - einfach in der hoffnung, dass es DOCH noch gelingt, wenigstens das HERZ von MJ wieder zum schlagen zu bringen..... das notfallteam hat sich dazu bereit erklärt, wird aber auch darauf hingewiesen haben, dass man nur noch einen letzten versuch unternehmen wird (ballonpumpe) und sollte auch diese maßnahme vergeblich sein, dann würde man MJ für tot erklären MÜSSEN.....
hinzufügen möchte ich, dass es auch zur dauer von reanimationsmaßnahmen "richtlinien" gibt.....
diese lauten, dass reanimationsmaßnahmen, die nach ca. 30 minuten noch immer ohne erfolg bleiben, abgebrochen werden KÖNNEN - NICHT abzubrechen SIND....
dies sind aber, wie gesagt, nur
richtlinien und die letztendlich entscheidung treffen auch hier
individuell, sprich auf den einzelfall/die einzelsituation bezogen, die jeweiligen ärzte..... und wie man (wieder) am beispiel von Johan Friso sehen konnte, ist es durchaus möglich, auch NACH ablauf der empfohlenen 30 minuten reanimationsdauer eine herzaktivität wieder herzustellen.... und dies ist kein einzelfall..... außen vor bleiben, wie gesagt, die damit so gut wie immer erfolgten hirnschädigungen.....
mit all diesen erläuterungen sollte aber eben auch klar sein, dass die scheinbar langen reanimationsversuche bei MJ durchaus
situationsbedingt erklärbar sind.....
theoretisch war MJ bereits bei einlieferung ins UCLA "tot"....
aus medizinischer sicht ist ein patient aber erst DANN "tot", wenn sein tod offiziell festgestellt wird - und dies geschah um 14.26 h..... bis dahin bestand noch immer die
möglichkeit, ihn doch noch erfolgreich reanimieren zu können....
und die medienberichte, "MJ läge im koma" kann man getrost vergessen, wenn man sich auch hier das beispiel Johan Friso vor augen führt..... sein herz KONNTE reanimiert werden, er liegt aber SEITDEM im koma und NICHT seit
einlieferung ins krankenhaus.....