@nicole53 Ich habe Deinen eingestellten Bericht mit großem Interesse gelesen u. finde, daß das eine der best beurteilten Darstellung von Michaels Position ist.
In ihm spiegelt sich zum größten Teil all das wieder, was auch ich immer instinktiv empfand oder wußte und teilweise ansprach: Michael IST ein Politikum!
@Hanika hat dies auch längst erkannt und wiederholt begründet!
Sollte Michael wirklich tot sein, so geschah dies infolge einer von langer Hand sorgfältig angelegten Intrige(!), deren Vollendung - dank seiner vorausschauenden Klugheit - Michael (hoffentlich!) in einen Abgang "besonderer Art" umwandeln konnte. I hope so mutch!!!
Des Weiteren möchte ich auf Döses Beitrag vor wenigen Tagen zu sprechen kommen, in dem sie u.a. sehr treffend sagte:" Michael wird von unserer Seele geliebt."
Ich kann dies gut nachvollziehen u. versuchen ihren Gedankenfluss ein wenig zu ergänzen:
Das, was Döse meinte hat - denk'ich - nichts mit Verliebtheit im erotischen Sinn zu tun, sondern mit >LIEBE< ansich. Der Begriff LIEBE ist so facettenreich wie die Welt selbst, will man ihn bildhaft verstehen, und das wißt Ihr alle!
Manchmal drängt sich mir in diesem Zusammenhang der Gedanke an die Romanfigur Jean-Baptiste Grenouille ("das Pafum") auf, der suspekt erschien durch das Phänomen ohne körpereigenen Geruch geboren aber auch mit einem gleichfalls an Wunder grenzenden Geruchsinn ausgestattet war und infolgedessen geächtet zu sein, von dem einzigen Wunsch beseelt war ein "Menschenparfum" zu kreieren,das ihn von allen seinen Mitmenschen abhob und die Macht hatte, daß Einjeder ihn liebte. (Welche Mittel er dazu gebrauchte, ist nicht Gegenstand meiner Bezugnahme und steht selbstverständlich in absolut keinem Zusammenhang mit Michael)
Am Ende des Buches (nicht des Films!) wurde Jean-Baptiste von wirklich allen so sehr geliebt und begehrt, daß sie sich auf ihn stürzten, ihn zerrissen ( weil jeder ein kleines Stück von ihm haben wollte) und ihn aufaßen.
Was den "Club der Heulsusen" betrifft, so möchte ich Euch sagen, dass Ihr Eure Gefühle mit diesem Titel ein wenig verspottet. Man braucht sich doch nicht dafür zu schämen, um einen Menschen zu weinen, der unsere Seele berührt hat. Wir sind Menschen in einer Reifephase, die irgentwelches "Coolnis"- Gehabe einfach nicht nötig hat!!!
Im Gegenteil ! Aus solchen Gefühlen sollten wir Kraft schöpfen und dankbar sein, dass ER uns erreicht und etwas Wichtiges in uns ausgelöst hat, nämlich die Sensibelität für Dinge, die wir VOR seinem "Verschwinden" vlt nur am Rande, aber gewiss nicht in dem Umfang wie jetzt wahrgenommen haben. Das ist die Botschaft. This it is.
Ich möchte Euch in d.Zusammenhang nch eine kleine Geschichte aufscheiben. Sie ist ein Auszug aus dem Buch "Die Wolfsfrau" von Clarissa Pinkola- Estes, was ich heute zur Hand nahm, nachdem ich Eure Beiträge zu dem Thema heute las. Ich suchte nicht nach irgendeinem in Einklang stehendenText, sondern schlug nur eine x-beliebige Seite auf und "landete" hier:
(Ihr seit dazu angehalten, zwischen den Zeilen zu lesen;-))
[LA LOBA
Es gibt eine alte Frau, die an einem verborgenen Ort lebt, den alle kennen, der aber nur wenigen Menschen zugänglich ist. Die Alte sieht wüst aus und wird oft als über und überbehaart und ziemlich fettleibig beschrieben. Aber wer weiß - sie meidet die Gesellschaft dr Menschen und entzieht sich ihren Blicken. Es heißt, daß sie in einer Steinhöhle zwischen den Steilhängen des Tarahumara-Indianerreservats haust, andere behaupten, sie am Rande des Highway be El Paso gesehen zu haben, und wieder andere, sie sei in einem verbeulten Lastwagen mit zerschossenen Rückfenster in der Nähe von Oaxaca Richtung Süden gefahren.
Die Alte hat viele Namen: LA HUESERA, die Knochenfrau, LA TRAPERA, die Fängerin, aber vor allem wird sie LA LOBA genannt, die Wolfsfrau.
Sie kriecht tief gebückt durch die ARROYOS, die ausgetrockneten Flußbetten, und klettert über die Bergkämme, dabei sucht sie unter jedem Stein und Strauch nach Bärenknochen, Krähenleichen, Schlangenhäuten, aber ganz speziell sucht sie nach den Gebeinen toter Wölfe, dnn den Wölfen gilt ihre tiefste Liebe. Und wenn sie ein vollständges Skelett zusammengetragen hat,wenn auch der letzte Rückenwirbel sich am rechten Platz befindet und das Wolfsgerippe schön säuberlich geordnet vor ihr im harten Wüstensand liegt, dann läßt sie ihre faltigen Hände darüber schweben und singt.
Mit erhobenen Armen steht sie über dem Wlfsgebein und läßt den Gesang ertönen, der ihr für diese Kreatur, ganz allein für diese eine, eingegeben wird. Und dann dauert es icht mehr lange, bis eine Spur von Fleisch über den Knochen sichtbar wird. Und dann dauert es nicht mehr lange, bis eine Spur von Haut und Fell das Fleisch überzieht. LA LOBA singt, und de Kreatur unter ihr nimmt zusehends Gestalt an. Jetzt beginnt der Schwanz zu zucken, und nun wird er buschig und peitscht den Sand schon vor Ungeduld.
LA LOBA singt weiter, inbrünstig weiter, bis der Wolf zu atmen beginnt. Lauter und tiefer wird ihr Gesang, so tief, daß die Bergwände zittern, und während sie noch so herrlich singt, öffnet der Wolf seine gelben Augen, springt auf und rast durch den Canyon davon.
Auf und davon. Nur wer Augen hat, die das Geschöpf bis zum fernen Horizont verfolgen können, sieht, doaß er sich von einem Moment zum anderen wieder verwandelt und die Gesalt einer Frau annimmt - einer Frau, die sich laut auflachend schüttelt und hinter dem Horizont verschwindet.
Deshalb sagt man, daß du Glück haben kannst, wenn du allein in der Wüste herumläufst und dir ein wenig verloren vorkommst und womögich schon todmüde bist,denn - wer weiß? Vielleicht fndet die alte LOBAfrau Gefallen an dir und zeigt dir etwas vom Leben der Seele."]
Für Euch alle zum besseren Verstehen:
"Die Geschichte von LALOBA erzählt vo einer Auferstehung von den Toten. Die wilde Frau sngt über den Knochen, die sie sorgsam, vielleicht in jahrelanger Arbeit, zusammengetragen hat, und dadurch geschieht das Wunder: Die toten, zusammenhanglosen Einzelteile werden neu belebt.
Jede von uns ist die Wolfsfrau und zugleich auch das Knochenbündel, das irgendwo in der psychischen Einöde verendet ist und unter Sandschichten begraben liegt. Zu singenbedetet, die Stimme der tiefsten Seele ertönen zu lassen. Überden Knochen zu singen bedeutet, dem Abgestorbenen, den Überresten, dem Verwundeten und Kaputten neues Seelenleben einzuhauchen.
Dies geschieht, indem wir uns in die eigenen psychologischen Tiefen hineinfallen lassen und von dort aus zu den abgestorbenen, den restaurationsbedürftigen Teilen in uns singen und sprechen - mit tiefstem Mitgefühl und einer Liebe, die nur das Selbst für das Selbst empfinden kann. das ist Singen über den Knochen. Wir dürfen nicht den Fehler machen, dieses immens heilsame Liebesgefühl einem Liebhaber entlocken zu wollen. Jeder Versuch, einem anderen diese Aufgabe zu übertragen, muß scheitern, denn hier wird eine Form von Tiefenarbeit geleistet, die jeder für sich selbst in der Wüste der eigenen Psyche verrichten muß."