@FaIrIeFlOwEr @CosmicQueen Diesen Bericht finde ich gut geschrieben
:D :DAn Jacksons Sterbebett versagte Conrad MurrayWelche Rolle spielte Michael Jacksons Leibarzt beim Tod des "King of Pop"? Ein Prozess wegen fahrlässiger Tötung wird immer wahrscheinlicher.
Video im Bericht ....
Hat Michael Jackson sich selbst in der Nacht des 25. Juni 2009 die tödliche Überdosis des Narkosemittels Propofol gespritzt? Oder verschuldete sein Leibarzt Conrad Murray den Tod des „King of Pop“, als er 20 Minuten zögerte, bevor er einen Krankenwagen rief?
20 Minuten, in denen er im Schlafzimmer Jacksons mit einem Leibwächter die Spuren der Propofol-Injektionen zu beseitigen versuchte? Dies sind die Fragen der Staatsanwaltschaft, die in einer Voruntersuchung vor einem Oberlandesgericht in Los Angeles klären sollen, ob gegen Murray ein Prozess wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung eröffnet wird.
Nach US-Recht liegt in einem "preliminary hearing“ (vorläufige Anhörung) der Anspruch an einen Schuldbeweis mit "begründetem Verdacht“ weit niedriger als in einem Strafprozess, wo der Beweis "jenseits eines vernünftigen Zweifels“ begründet sein muss.
Die Staatsanwaltschaft will in der auf zwei Wochen angesetzten Voruntersuchung gegen Conrad Murray (57), einen Kardiologen aus Houston, der den lukrativen Job als Leibarzt nur Wochen vor Michael Jacksons Tod übernommen hatte, bis zu 35 Zeugen aufrufen.
Dies bedeutet einen ungewöhnlichen Aufwand für eine klärende Verfahrensphase, die meist mit formaljuristischer Routine abgewickelt wird und sich nur auf Argumente der Staatsanwaltschaft beschränkt. Beobachter des Verfahrens sind überzeugt, dass die Beweislast gegen Murray ausreicht, um den regulären Strafprozess einzuleiten.
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"Gerechtigkeit“ verlangt die Familie Michael Jacksons, wie ein Bruder vor dem Gerichtsgebäude Reportern anvertraute. In früheren Kommentaren schreckten manche Verwandte nicht vor einem Mordvorwurf gegen Murray zurück.
Nach "Rache“ rufen nicht wenige Fans, die täglich in einer Lotterie um fünf Sitze im Gerichtssaal wetteifern. Conrad Murray bestreitet jede Verfehlung. Er hatte früher angegeben, Jackson 25 Milligramm Propofol über einen Tropf verabreicht zu haben. Weit weniger des gefährlichen Narkotikums, als die bei der Obduktion festgestellte Todesursache, "akute Überdosis“ angab.
In dem Schlafzimmer war eine Spritze mit Fingerabdrücken Murrays gefunden worden, die mit dem intravenösen Tropf verbunden war. Die von ihm verabreichte Dosis, so Murray, hätte Jackson nicht töten können. Eine andere Spritze, zerbrochen, mit Fingerabdrücken eines Unbekannten, fand sich auf dem Fußboden. Die Strategie der Verteidigung dürfte darauf hinauslaufen, dass die zweite Spritze entweder von Jackson selbst oder von einem Unbekannten gesetzt worden sein muss.
Damit wäre Conrad Murray entlastet. Im Fall eines Schuldspruchs wegen fahrlässiger Tötung drohen ihm vier Jahre Haft. Einer der Verteidiger Murrays, Michael Flanagan, verglich die Spritzen mit zwei Revolvern, die an einem Tatort gefunden werden: "Mit welcher dieser Waffen wurde die Tat verübt?“
Kaum Zweifel scheinen an der Einschätzung zu bestehen, dass Murray am Todestag Michael Jacksons vollkommen versagte. Zwei Leibwächter des Stars, Alberto Alvarez und Faheem Muhammed, bezeugten, dass sie Murray in Panik und schweißnass im Schlafzimmer vorfanden, wo Michael Jackson mit weit geöffnetem Mund und aufgerissenen Augen auf dem Bett lag.
Murray habe ängstlich gefragt, ob sie Wiederbelebungsmaßnahmen (CPR) beherrschten. Schließlich habe der Arzt an dem leblosen Körper Jacksons selbst Herzmassage zu geben versucht: gegen alle Regeln mit nur einer Hand und auf der weichen Oberfläche des Betts.
Mehr als 21 Minuten habe Murray dann bis zu dem Notruf verstreichen lassen. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft verraten allein diese bezeugten Aktionen und Unterlassungen "eine extreme Abweichung von (ärztlichen) Fürsorgestandards“. Später, im Krankenhaus, habe er sich fluchtartig der eintreffenden Polizei entzogen. Erst zwei Tage nach dem Tod Jacksons stellte sich Conrad Murray den Behörden.
Kenny Ortega, Produzent und Regisseur der Bühnenshow Jacksons, deren Probenfilme später Grundlage des Films "This is it“ wurden, beschrieb dem Gericht, dass Jacksons meist in bester physischer und emotionaler Verfassung zu den Proben im Staples Center von Los Angeles erschien. Nur an einem Tag, dem 19. Juni, knapp eine Woche vor seinem Tod, habe der Star fröstelnd und krank gewirkt. "Er wirkte wirklich verloren. Es machte mir Angst, weil ich mir das nicht erklären konnte“, sagte Ortega aus. "Michael, willst du nicht lieber nach Hause zu deiner Familie gehen?“, habe er gefragt. Jackson habe entgegnet: "Wenn das für dich okay ist?“ und habe dann die Halle verlassen.
Tags darauf sei er in die Mietvilla Jacksons bestellt worden, wo ihm Conrad Murray ärgerlich vorhielt, seine Kompetenzen überschritten zu haben. Er sei weder Arzt noch Psychiater Jacksons und habe sich gefälligst auf seine Arbeit als Choreograf und Produzent zu beschränken. Für die Verteidigung Conrad Murrays ist das "preliminary hearing“ zwar noch nicht die Bühne für ihren großen Auftritt. Doch haben die Anwälte des Arztes die Gelegenheit, viele Zeugen der Anklage zum ersten Mal zu hören und zu befragen.
Prozessbeobachter halten es zudem nicht für ausgeschlossen, dass Conrad Murray einen Handel (plea bargain) mit der Staatanwaltschaft suchen könnte, falls die Beweislast gegen ihn erdrückend wirke. Murray könnte sich eines minderschweren Delikts für schuldig bekennen und eine mildere Strafe heraushandeln. Käme es dazu, bliebe nach Überzeugung der Familie Jacksons und vieler Fans der "Mord“ am König des Pop ungesühnt. Doch der Arzt wie der Bürger Conrad Murray würde seines Lebens auch nach Verbüßung seiner Haft kaum mehr froh.
http://www.welt.de/vermischtes/prominente/article11988988/An-Jacksons-Sterbebett-versagte-Conrad-Murray.html