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Oma/Opa sage ich nie zu alten Menschen, es sei denn, sie haben wirklich Enkelkinder ("der Opa/die Oma von...."). Ich sage immer "älterer Mann/ältere Frau". Aber ich habe das auch schon in diesem abwertenden Sinn gehört: "Du kleidest dich/sprichst/verhältst dich wie eine alte Oma!". Kommt meistens von jüngeren Menschen, die andere krisitieren, weil sie sie altmodisch finden - in ihrer Einstellung oder in ihrem Kleidungsstil. In liebevollem Sinn, wie
@Idiosynkrasia beschrieben hat, habe ich den Ausdruck auch gehört, aber nicht im Sinne eines Überbegriffs für ältere Menschen, sondern eher, um den Umgang mit den Enkelkindern zu beschreiben: "Sie/er ist so ein/e liebevolle/r Oma/Opa, die Kinder freuen sich immer auf einen Besuch."
Ich habe jetzt auch überlegt, ob und wann ich dieses "wir" jemals gesucht habe und ob für mich da ein "du" Voraussetzung ist. Als Kind und Jugendliche bzw. junge Erwachsene war mir das auf jeden Fall wichtiger als heute. Diese Zusammengehörigkeit hatte ich aber auch ausreichend, da hatte ich wohl Glück.
Trotzdem bin ich im Grunde meines Herzens halt einfach eine Einzelgängerin, die nicht viele soziale Kontakte benötigt. Dieses "wir" gibt es bei mir ständig und täglich nur bei meinem Mann und das reicht mir auch. Andere "wirs" sind abhängig von der Situation und gemeinsamen Zielen, es gibt also auch temporäre "wirs", die eine bestimmte Zeit lang existieren und dann wieder auseinander driften. Und dann gibt es dieses "wir" auch noch bei langjährigen Freunden, die man gar nicht so oft sieht. Aber wenn man dann miteinander spricht, dann ist die Chemie sofort wieder da. Solche Freundschaften habe ich mehrere.
Alltagsdiskriminierung gibt es sehr häufig nach meinem Empfinden, sie wird nur nicht immer als solche wahrgenommen. Beispielsweise sehe ich öfter, dass an Bahnhöfen Menschen, die "ausländisch" aussehen (dunkle Haare, dunkler Teint) öfter kontrolliert werden als hellhäutige, europäisch aussehende Menschen und Männer öfter als Frauen.
Private Vermieter sind immer schwierig, denn die suchen sich ihre Mieter fast nie objektiv aus, sondern nach persönlicher Sympathie. Würde ich vermutlich auch so machen, hätte ich eine Immobilie zu vermieten.
Natürlich kann man sich die Gehaltszettel der letzten drei Monate zeigen lassen (das ist in Österreich meist üblich) und man wird gefragt, wo man arbeitet und wie lange man schon dort ist (was aber da facto auch keine Garantie ist), aber letztlich entscheiden sich Vermieter für den Mieter, der ihrem Gefühl nach am wenigsten kaputt macht und am zuverlässigsten bezahlt. Und da fallen viele raus: Familien mit kleinen Kindern (die machen viel kaputt), Menschen mit Haustieren (machen Dreck, stinken, machen viel kaputt), junge Pärchen (die trennen sich wieder und einer kann die Miete dann nicht bezahlen), Studierende (die verdienen kein Geld), Ausländer (Mietnomaden). Ich denke, gut verdienende Singles mittleren Alters, kinderlose Ehepaare nach dem fortpflanzungsfähigen Alter und Senioren haben noch die besten Chancen.
Deshalb gibt es den geförderten Wohnbau, die dürfen nämlich nicht so entscheiden, sondern müssen jeden nehmen, der die Kriterien erfüllt (da geht es hauptsächlich um Einkommensgrenzen und Wohnungen werden nach Personenanzahl vergeben - eine Person bekommt maximal eine Zweizimmerwohnung usw.).
Bei uns waren immer die Haustiere ein Thema bei privaten Vermietern, drum haben wir die eher gemieden. Auch bieten diese oft nur befristete Mietverträge an, das ist auch nicht so toll für Mieter. Pflegestelle sein für den Tierschutz wäre in einer privat gemieteten Wohnung jedenfalls nicht möglich gewesen, das geht auch nur hier, weil es unser eigenes Haus ist.