Idiosynkrasia schrieb:Das betrifft aber auch einige Normalfamilien, würde ich mal behaupten.
Wobei "normal" ein dehnbarer Begriff ist. 😉 Ich komme ja aus einer Arbeiterfamilie, meine Generation war die erste, in der die Kinder höhere Schulbildung (Matura) hatten und evtl. sogar Akademiker wurden. Davor war eine Lehre das Höchste der Gefühle. Keiner hatte ein eigenes Unternehmen oder irgendwelche gesellschaftlichen Verpflichtungen, daher war es ziemlich egal, welchen Beruf die Kinder mal ergreifen wollten. Hauptsache, sie schließen die Schule positiv ab und machen eine Ausbildung, egal welche. Darauf wurde schon Wert gelegt.
Ich kenne das also eher von Akademikerfamilien, dass die Eltern wollen, dass ihre Kinder unbedingt studieren und dann bitte Anwalt oder Arzt werden, weil diese Berufe eben einen hohen sozialen Status haben.
Erwartungen anderer Art gibt es aber denke ich überall. Wie zum Beispiel, wie man als Erwachsener sein soll, welcher Mensch man werden soll. Oft wird auch erwartet, dass die Kinder für Nachwuchs sorgen.
Ray. schrieb:Natürlich wird man bei den meisten adligen Familien in wohlhabenden Kreisen geboren. Nur wenige haben aber tatsächlich repräsentative Termine für die sie auch bezahlt werden. Bei den meisten ist es eher dass man vieles erwartet. Spenden bei Katastrophen, die Kirche muss unterstützt werden ach ja und natürlich auch der Ort oder die Stadt in der man lebt. Man hat sozusagen in einer ewigen sozialen Verpflichtung.
Das Netzwerk ist schon nicht schlecht. Man kennt Bürgermeister und Co. Man hat viele Hände zu schütteln aber dafür muss man eben immer funktionieren egal in welchem Alter.
Okay, aber diese Erwartungen sind ja dann auch gleichzeitig Netzwerkpflege, also tut man das letztendlich nicht umsonst. Spendet man bei Katastrophen, weil man es sich leisten kann, dann wird einem wiederum bei einem Projekt geholfen, das einem wichtig ist. Manus manum lavat.
Das mit dem immer funktionieren ist aber in unserer Gesellschaft generell so. Wer nicht funktioniert, gilt als schwach und Schwäche wird verachtet. Wer zu viele Emotionen zeigt, wird ebenfalls verachtet. Daher sind ja zum Beispiel psychische Erkrankungen immer noch Stigmata, die werden nämlich ebenfalls als Schwäche gesehen. Ich hab das ja auch selbst erlebt nach dem Tod meines Vaters. Meine Trauer wurde als Schwäche gesehen und beinhart ausgenutzt.
Ray. schrieb:Das aktive wahrscheinlich trotzdem wird die Pflege des Netzwerks nicht weniger. Jeder will schließlich etwas von einem, entweder Geld oder eben den Namen.
Aber dafür bekommt man eben auch was zurück, so funktioniert eben das Netzwerk. Umsonst ist nur der Tod und der kostet das Leben. 😉
nairobi schrieb:Es gibt ja Leute, die schon nicht in die Türkei fahren.
Ja, ich zum Beispiel. So schön kann es dort gar nicht sein, dass ich eine muslimische Regierung tolerieren würde und schon gar keinen Diktator wie Erdogan.
nairobi schrieb:Er hat wohl sehr viele schöne und sinnige Sprüche von sich gegeben. Habe da schon einiges gelesen, das ich sehr gut fand.
Er hatte einen ziemlich trockenen Humor, kannte die Menschen und brachte es auf den Punkt.
nairobi schrieb:Ich habe es so mit 8/9 Jahren gelernt. Und das verlernt man ja nicht. Ich würde sofort auf ein Pferd steigen, ohne Bedenken.
Übrigens sollen Pferde Angst vor Pfützen haben?
Und Entfernungen können sie nicht gut einschätzen.
Ja, Pferde sind kurzsichtig. Pfützen mögen sie nicht, weil sie ja nicht wissen, wie tief diese sind. Sie haben Angst, sie könnten in ein Loch fallen. Drum gehen die meisten Pferde auch ungern durchs Wasser. Man kann es den meisten aber mit viel Geduld beibringen. Man muss ihnen eben die Angst nehmen.
Ich würde mich heute nicht mehr bedenkenlos auf ein Pferd setzen. Ich bin schon einige Jahre nicht mehr geritten und ich bin schon der Meinung, dass man einiges verlernt. Den guten Sitz, die ruhige Hand zum Beispiel. Das sind Dinge, die man ständig trainieren muss, weil man dafür eine gute Bein- und Rumpfmuskulatur braucht. Was nützt es mir, wenn ich noch weiß, wie ich welche Hilfe richtig gebe, wenn meine Hände und Schenkel dann irgendwo sind?
nairobi schrieb:Heute Nachmittag haben wir den Wohni geholt. Morgen wird er beladen.
Ach, geht es wieder los? Wie lange werdet ihr unterwegs sein?
nairobi schrieb:Heute suchte mich ein Versicherungsvertreter zu Hause auf - heutzutage macht man oft den Gruß mit den Fäusten, jeweils am ausgestreckten Arm.
Die Ghettofaust? Die kenne ich eigentlich nicht, bei uns wird meistens dieser Ellbogengruß verwendet, aber auch nicht sehr oft. Normalerweise begrüßt man sich einfach mit Worten und das war's.
devil075 schrieb:Bei uns ists immer noch so, dass zuhause nur sehr wenig Menschen (eigentlich nur ganz enge Verwandte/Freunde) kommen… mir gefällt das, wird so bleiben
Das war bei uns immer schon so, ich bin sehr territorial in meinem Zuhause. Da dürfen nur ganz wenige und auserwählte Menschen hinein. Dass diese Menschen Katzen mögen und gegen sie weder allergisch sind, noch gegen Katzenhaare auf der Kleidung was haben (denn das ist nunmal unvermeidlich), ist Grundvoraussetzung. Menschen, auf die das nicht zutrifft, kann man ja mittlerweile wieder außer Haus treffen.