nairobi schrieb:Die USA haben ihre Truppen dort jetzt verstärkt.
Aber nur, um ihre eigenen Leute dort so schnell wie möglich wegzuschaffen.
nairobi schrieb:Mein Freund denkt, dass die Bundeswehr als Arbeitgeber nun noch unattraktiver wird.
Er findet es ohnehin, dass die Abschaffung der Wehrpflicht ein großer Fehler war. Auch wegen Russland usw.
Die Armee ist immer nur für bestimmte Menschen als Arbeitgeber interessant, nämlich für die, die sich vorstellen können, im Krieg zu kämpfen. Das sind nicht so viele. Deshalb finde ich die Abschaffung der Wehrpflicht gut (bzw. wurde sie, soviel ich weiß, ja nicht abgeschafft, sondern nur ausgesetzt), denn es sollten wirklich nur die zur Armee gehen, die sich das auch vorstellen können.
Sonst schmeißen hier bei irgendwelchen Kampfhandlungen die Soldaten auch die Uniform weg wie die Armee in Afghanistan. Sowas bringt null.
Ozeanwind schrieb:Etwas in der Art geht mir auch durch den Kopf. Warum kampflos? Kämpft man nicht für etwas, das einem wichtig ist? Sind Frauen und Mädchen es nicht wirklich wert, sich für sie einzusetzen?
Ich kann es einerseits schon verstehen: die Leute dort haben den Krieg nicht angezettelt und nicht gewollt, daher retten sie lieber sich selbst als das Land. Wobei das natürlich ein Fehlschluss ist, denn mit den Taliban an der Macht wird es kein sich Retten mehr geben. Aussage des Taliban-Sprechers Mohammed Naim:
Rechte von Frauen und Minderheiten sowie die Meinungsfreiheit würden respektiert, wenn sie der Scharia entsprächen.
Quelle:
https://www.diepresse.com/6021482/taliban-der-krieg-in-afghanistan-ist-vorbeiWas das bedeutet, kann sich jeder selbst denken.
nairobi schrieb:Bei uns werden "Faxe" seit vorletztem Jahr via Outlook verschickt. Was soll dabei passieren?
Das Faxgerät stand im Geschäftszimmer. Da gehörte es auch hin.
Da kann man ja dann gleich ein Mail schicken. 🤣
nairobi schrieb:Hast Du das so beobachtet? Denn wenn man ein Fax versendet bleibt man doch während des kurzen Vorgangs am Gerät stehen.
Und ich denke auch nicht, dass Unbefugte Zugriff auf so ein Gerät haben. Wenn ein Fax kommt, gibt es ja ein akustisches Signal und dann wird das Fax genommen und der Sachbearbeiter, der angeschrieben wurde, bekommt es. (Gendern bitte denken...)
Nicht nur beobachtet, sondern selbst so gemacht. Glaubst du, jeder hat ein Einzelbüro? Ich habe vorwiegend in Großraumbüros gearbeitet und da gab es pro Etage zwei oder drei Faxgeräte (bei den Druckern/Kopierern ist das ebenfalls so, heute noch). Diese Geräte teilten sich alle Angestellten und wenn ein Fax ankam, dann lag es eben dort im Gerät, bis derjenige es abgeholt hat, der diese bestimmte Sache bearbeitet hat. Das Problem ist ja nicht das Verschicken des Faxes, sondern wenn ein Kundenfax ankommt. Wenn der Kunde sagt, er schickt das Fax im Laufe des Tages, kann ich nicht die ganze Zeit beim Faxgerät stehen und auf das Fax warten. Das akustische Geräusch hörst du nicht, wenn das Fax 200 m von dir entfernt steht, weil du halt deinen Tisch ganz hinten im Großraumbüro hast.
nairobi schrieb:Es wären nur gut 5 km, ist aber halt auch umständlich, und abends bin ich auch müde. Gestern lag ich um 21 Uhr bereits fest im Bett.
Bei mir wären es gut 30 km nach Wien hinein, da mag ich natürlich nicht mehrmals täglich hin und her fahren. Aber wenn es draußen dunkel und kalt ist, mag ich das Haus einfach nicht gerne verlassen. Müde wäre ich um 21 Uhr noch nicht, ich gehe ja immer erst gegen 2 Uhr früh schlafen und stehe auch erst um 9 Uhr wieder auf.
nairobi schrieb:Das ist ja wirklich extrem viel! Aber wahrscheinlich gibt es immer Leute, die bereit sind, diese Summe zu entrichten.
Ja, wahrscheinlich, sonst gäbe es dieses Angebot ja nicht mehr.
umma schrieb:Ich sehe das anders.
Derjenige kann andere infizieren. So kann die Pandemie nicht besiegt werden.
Und es ist tragisch und sehr traurig, wenn er sein Leben verliert durch etwas, was er vermeiden könnte.
Man kann zwar andere infizieren, aber Geimpfte haben ein geringeres Risiko auf schwere Verläufe. Also ist es nicht so schlimm, Geimpfte zu infizieren. Wenn sich Impfverweigerer gegenseitig infizieren, ist das halt Pech. Ist ihr eigenes Risiko und obwohl es traurig ist, wenn jemand so unnötig sein Leben verliert, ist das eben das Risiko, das diese Menschen bewusst eingegangen sind. Jeder Mensch darf mit seinem Leben machen, was er will und dazu gehört eben auch, sich selbst zu gefährden. Das tun Menschen ja täglich indem sie Risikosportarten ausüben, Motorrad fahren, in Sandalen auf den Berg gehen, ohne zu schauen über die Straße gehen etc. Man kann Menschen nicht vor der eigenen Dummheit beschützen.
Mir tun ja nur die leid, die sich nicht impfen lassen können.
nairobi schrieb:Das betrifft natürlich immer nur einen Teil der Menschen. Das sollte ich vielleicht noch ergänzen. Nicht, dass da falsch verstanden wird.
Natürlich. Man kennt niemals jede einzelne Person. Nur die Kriminalstatistik bei afghanischen Männern (die sich ja auch manchmal als unbegleitete Minderjährige ausgeben, wie das im Fall Leonie vorkam) ist da halt leider schon eindeutig. Natürlich spielt da die Erziehung eine große Rolle. Wenn man in einer Gesellschaft aufwächst, in der Frauen nichts wert und vor allem dazu da sind, die Wünsche der Männer zu erfüllen und Kinder zu gebären, dann braucht man sich über die Folgen nicht wundern. Aber was könnten die Konsequenzen sein? Man kann ja nicht einfach hoffen, dass eh nix passiert, wenn sie mal da sind. Drum wird man sich die Frage stellen müssen, ob man afghanischen Männern überhaupt noch Asyl gewährt, obwohl das natürlich dann auch diejenigen treffen würde, die sich nichts zuschulden kommen lassen. Man kann leider in niemanden hineinsehen und weiß nicht, wie sich jemand entwickeln und verhalten wird.
umma schrieb:Ich persönlich sehe jedoch nicht ein, dass hier straffällig gewordene Schwerverbrecher (u. a. Frauenmorde, wir kennen die Berichte) nicht dorthin zurück kehren sollten. Gerechtigkeit muss sein.
Das Problem ist, dass Afghanistan diese Menschen nicht zurücknimmt. Jetzt schon gar nicht mehr. Man bekommt ja gar keine Landeerlaubnis. Wohin also mit ihnen? Es bleibt uns nichts übrig, als sie bei uns ins Gefängnis zu stecken. Vielleicht mit anschließender Sicherheitsverwahrung, wenn die Gefahr besteht, dass der Straftäter die Tat wieder begehen wird. Und natürlich muss man sich dann auch überlegen, ob man überhaupt noch bereit ist, Menschen, die eine potentielle Gefahr darstellen, überhaupt Asyl zu gewähren.
Trailblazer schrieb:Die Art und Weise, wie die Amis das Land nun verlassen und in ihrem Kielwasser die Alliierten dazu, ist ein Armutszeugnis Für den Westen, wirkt wie Verrät an den westlichen Werten, die man dort zu schützen vorgab und wird Wasser auf den Mühlen der radikalen Islamisten sein, die nun überall wieder die Macht ergreifen.
Das ist leider wahr. Es ist aber ganz typisch für die USA: sich erst einmischen, weil man sich Vorteile erhofft. Dann entwickelt sich das Ganze halt leider nicht so nach den eigenen Wünschen und dann zieht man ab und lässt die Leute fallen und verbrannte Erde zurück. Das machen die USA doch immer so, eigentlich sollte man das schon durchschaut haben. Es geht um den eigenen Vorteil und nicht darum, irgendwelche Werte zu schützen.
Wobei ich auch verstehen kann, wieso die USA da nicht noch mehr Geld und Menschenleben hineinbuttern will, nachdem das sowieso alles nichts bringt, wenn die afghanische Armee kampflos aufgibt. Dort ist nichts zu gewinnen.