Wenn Helden nach Antworten suchen...
06.02.2021 um 13:10nairobi schrieb:In diesem Fall waren es Hausmacher Leber- und Blutwurst.Ah, okay. Ich hab das nicht so genau erkannt.
nairobi schrieb:Was genau stört daran? Muss der Test bezahlt werden? Muss man da speziell wo hinfahren? Dass macht natürlich Umstände. Aber auf der anderen Seite hat man eine relative Sicherheit, was doch sehr positiv ist. Vor allem jetzt mit diesen neuen Virusvarianten, die noch ansteckender sein sollen.Frag mich nicht, ich verstehe es überhaupt nicht. 🙄 Da geht es wohl einfach nur ums Dagegensein und das nervt. Da werden 100 Gründe vorgebracht, warum man nicht testen gehen kann, von fehlender Mobilität hin bis zu den Kosten. Aha. Aber zum Friseur kann man dann schon fahren und die 50 Euro dafür kann man sich auch leisten. Es ist einfach nur absurd.
Dass es unangenehm ist, wenn einem so ein Stäbchen in Rachen und Nase gerammt wird, ist klar. Deswegen bin ich in dem Glauben, dass man sich selbst so einen Test kaum machen kann, weil man eine natürliche Sperre hat.
Es gibt sowohl Teststraßen, zu denen man nach vorheriger Anmeldung fahren kann und bei denen der Test kostenlos ist, als auch die Möglichkeit, in der Apotheke einen Antigentest zu machen und diesen selbst zu bezahlen (kostet glaube ich 30 Euro). Ich fahre immer zu einer Teststraße. Es ist alles super organisiert, dauert gerade mal 10 Minuten und man ist fertig. Der Andrang ist auch nie so groß, dass man ewig warten müsste und man bekommt entweder das Attest gleich als Ausdruck mit oder man bekommt eine Stunde später in etwa eine SMS mit einem Link, unter dem man dann das Ergebnis einsehen und ggfs. ausdrucken kann.
Es ist nämlich so, dass man ein Attest braucht, ein Test ohne ein solches Attest (wie die Selbsttests für zu Hause) sind nicht gültig, was ja logisch ist - wie sollte man kontrollieren, ob der Test wirklich von der Person ist, die ihn mitbringt und wann der gemacht wurde? Und von den Dienstleistern kann man jetzt auch nicht erwarten, dass sie auch noch Tests kaufen, sich mit jedem Kunden 10 Minuten hinstellen, bis der den Test gemacht hat und wenn ein positiv getesteter Mensch dabei ist, den ganzen Laden zusperren?
Am liebsten hätten die Leute wohl, jemand käme zu ihnen nach Hause und testet sie gratis. 🙄 Das ist reine Bequemlichkeit.
nairobi schrieb:Für allein stehende ältere Menschen ist die Situation vermutlich besonders schlimm.Ja, das denke ich auch. Selbst wenn mein Mann gerade nicht zu Hause ist, weiß ich doch, dass es ihn gibt und dass er spätestens am Abend wieder zu Hause ist. Daher fühle ich mich auch nie einsam. Meine Mutter sagt auch, dass das alleine Wohnen nicht mehr so schön für sie ist wie früher. Sie hat sich das besser vorgestellt als es eigentlich ist.
nairobi schrieb:Sie hatte zuletzt einen Cockerspaniel, der aber inzwischen verstorben ist. Aus Altersgründen möchte sie keinen Hund mehr, was ich mit 75/76 auch vernünftig finde.Aber sie könnte sich doch einen alten Hund nehmen? Die bleiben oft so lange im Tierheim sitzen, oft bis zum Tod, weil sie keiner will. 😥 Ich habe beschlossen, dass ich ab meinem 70. Geburtstag nur mehr alte und kranke Katzen aufnehmen werde, einfach um zu vermeiden, dass sie nach meinem Tod alleine dastehen. Klar ist es schwierig, von den Tieren dann Abschied nehmen zu müssen, wenn sie vor einem sterben, aber zumindest weiß ich dann, dass sie es bis zu ihrem Lebensende bei mir gut hatten. Das ist viel wert und entschädigt für all den Schmerz und die Trauer.
nairobi schrieb:Aber sie lebt dörflich. Noch kann sie Auto fahren, und sie sagt, sie geht fast jeden Tag einkaufen, macht (alleine) Spaziergänge, wenn das Wetter es zulässt. Sie hätte gerne einen Partner, aber das ist nicht so einfach, bei Corona jetzt sowieso.Das mit der Angst vor dem Treffen kenne ich von meiner Schwiegermutter. Ihre Freundin wohnt nur ein Stockwerk unter ihr und sie haben sich schon seit Ausbruch der Pandemie nicht mehr getroffen. Das macht sie sehr traurig, vor allem, weil sie es auch nicht wirklich versteht. Für sie ist das Coronavirus einfach zu abstrakt. Aber zum Glück kommen wenigstens die Pflegepersonen täglich zu ihr, also ist sie nicht ganz ohne Sozialkontakte.
Ihre Freundinnen haben zum Teil Angst, sich zu treffen.
Es ist wirklich wichtig, im Alter darauf zu achten, wo man wohnt. Die wichtigsten Dinge wie Arzt, Apotheke, Lebensmittelgeschäft müssen zu Fuß erreichbar sein oder es muss eine Möglichkeit geben, wie man sonst hinkommt. Darauf habe ich auch geachtet, als wir unser Haus gekauft haben. Auch beim Grundriss war es mir wichtig, dass die nötigen Räume wie Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Bad und WC auf einer Ebene liegen und barrierefrei erreichbar sind. Bei uns ist es auch flach, man kann überall mit dem Rollator hin und zum Supermarkt gehe ich 15 Minuten. Das ist auch für einen alten Menschen machbar, dann brauche ich halt länger, aber es geht. Zur Not gibt es auch noch das Anrufsammeltaxi.
Einen Partner zu finden ist jetzt generell schwer und für alte Menschen wahrscheinlich noch mehr. So viel Auswahl hat man ab 70 bei den Männern ja auch nicht mehr, denn Männer sterben statistisch betrachtet früher als Frauen. Man könnte sich auch einen Jüngeren nehmen, aber da muss man erst einmal einen finden. Oft denke ich mir, dass ein Seniorenwohnheim gar keine schlechte Idee ist, da sind wenigstens noch andere Senioren, mit denen man sich anfreunden kann. Besser als alleine zu Hause sitzen ist das auf jeden Fall. Ich weiß auch gar nicht, woher die Angst vor dem Seniorenheim kommt.
nairobi schrieb:Bei uns sagt man im Platt Kribbelcher/Krebbelcher, woanders auch Riewkooche(Reibekuchen). Aber der offizielle Ausdruck ist wohl "Kartoffelpuffer".Ah, also doch Kartoffelpuffer. :) Die mag ich sehr gerne.
Die werden in viel Fett ausgebacken und mit Apfelmus serviert.
Ich würde sagen, dass das so ein typisches "Arme-Leute-Gericht" war, aber Kartoffeln und Äpfel waren halt meist verfügbar.
Bei uns war das Arme-Leute-Essen immer Buttererdäpfel. Eben, weil jeder selbst Kartoffeln angebaut hat und am Land auch viele Leute Kühe hatten.
nairobi schrieb:Anders würden sie sich wohl auch blamieren.Ach, bei uns nicht. Wir schicken uns gegenseitig Fotos im Pyjama. ;) Da wird eher gewitzelt darüber.
Soweit ich weiß, finden es die "Home Officer" gut, dass sie sich nicht groß fertig machen müssen, da sie ja nicht aus dem Haus müssen und keine Begegnungen haben. Sie sitzen z.T. ungewaschen im Jogginganzug vor dem Rechner. Es sieht ja keiner, und riechen tut es auch keiner (Scherz).
Ich mache mich ja nie besonders zurecht für die Arbeit, ich trage da auch immer Jeans und Pulli oder T-Shirt. Wir haben ja keinen Dresscode und wenn ich alleine im Büro sitze, sieht und riecht mich ja auch niemand. 😂 Ergo: kaum Unterschied zu Homeoffice, nur dass ich mir das Pendeln erspare, was ich großartig finde. Das sind immerhin pro Tag zwei Stunden, die ich einsparen kann.
Zu Hause trage ich auch meist Jeans und Pulli oder T-Shirt, nur statt Schuhe habe ich Hausschuhe an. Und es sitzt meistens eine Katze auf meinem Schoß, das habe ich im Büro natürlich auch nicht (schade!).
Ungewaschen sein mag ich so oder so nicht, ich kann es mir überhaupt nicht vorstellen, mal einen Tag nicht zu duschen, da fühle ich mich sofort unwohl. Sogar wenn ich krank bin, schleppe ich mich unter die Dusche, wenn es irgendwie geht. Ich glaube also nicht, dass ich versandeln würde und mich gehen lassen würde, wenn ich mal länger zu Hause bin.
nairobi schrieb:Am Mittwoch bin ich zu Fuß zur Arbeit gegangen. Da ist mir das viele Gezwitscher auch positiv aufgefallen. Es war aber auch schon nach 8, als ich los bin. Da war es ja schon ziemlich hell. Die Vöglein waren sehr aktiv!Es ist so angenehm, dass es jetzt wieder länger hell ist. Heute ist es bei uns aber grau in grau und die Vögel bleiben stumm. Aber zumindest kommen sie zu uns in den Garten fressen. Wir haben auf dem Walnussbaum verschiedene Vogelfutterspender aufgehängt, da haben sie ein reichhaltiges Buffett zur Auswahl.
nairobi schrieb:Ich denke, man muss Struktur haben, das ist wichtig. So habe ich das jedenfalls von pensionierten Leuten/Ruheständlern mitbekommen.Ja, Struktur ist immens wichtig. Mir fällt das auch nicht besonders schwer. Ich stehe morgens immer zur selben Zeit auf und habe immer die selbe Morgenroutine, ganz wurscht, welcher Tag ist. Ausnahme natürlich, wenn das nicht möglich ist, weil irgendein Termin ansteht. Aber dann ist es meistens so, dass ich früher aufstehen muss als ich es normalerweise tun würde. Den ganzen Tag im Bett liegen kommt bei mir ganz selten vor, da bin ich entweder krank oder müde, weil der Vortag besonders anstrengend war.
Bestimmt ist es aber schon etwas anderes, ob man Urlaub hat oder ganz zu Hause ist.
Es sind ja auch zwei Paar Schuhe, ob man in Urlaub irgendwo hin fährt oder für immer dort lebt.
Bei meinen Kollegen ist das auch völlig unterschiedlich. Manche verlängern, andere verkürzen.
nairobi schrieb:Und was hat sie dann gemacht? Konnte sie denn wieder da arbeiten, wo sie zuvor beschäftigt war?Nein, sie hat dann woanders zu arbeiten begonnen, aber immer im Handel gearbeitet. Das ging recht gut, denn im Handel wurden immer Arbeitskräfte gesucht. Sie hat dann noch eine Zeit lang Teilzeit gearbeitet und erst wieder Vollzeit, als mein Mann ein Teenager war. Das wirkt sich natürlich sehr auf ihre Rente aus, besonders hoch ist die jetzt nicht! Da ist meine jetzt schon höher (man kann die voraussichtliche Rente zum jetzigen Zeitpunkt bei uns im Pensionskonto abfragen) und ich muss doch noch einige Jahre arbeiten, bis ich einmal in Rente gehen kann.
nairobi schrieb:Igitt, nein, diese Packungen sind noch ganz neu und bis 2023 haltbar. So "alt" werden sie aber nicht, da bin ich ziemlich sicher 😇Das ist gut! Wir haben diese irgendwie übersehen. Wir hatten sie wohl schon, als wir ins Haus eingezogen sind und dann landeten sie irrtümlich irgendwo hinten im Schrank.
nairobi schrieb:Das wusste ich noch gar nicht. Die würde ich mir auch ansehen, denn ich fand beides als Kind bzw. sehr junge Jugendliche sehr beeindruckend. Was sie da beschrieb - Hochhäuser in Gropiusstadt, später der Bahnhof Zoo usw., das war mir völlig fremd. So etwas gab es in der Kleinstadt nicht. Damals war sowieso alles noch ziemlich ländlich, bzw. war das Landschaftsbild von Weinbau geprägt. Auch dass ein Kind ohne Vater aufwächst, das gab es damals nur selten. Christiane F. ist übrigens inzwischen Ende 50. Sie hat vor einigen Jahren noch mal ein Buch geschrieben.Ja, ich hab gelesen, dass es noch ein zweites Buch von ihr gibt. Christianes Vater war ja Alkoholiker, darum hat sich ihre Mutter scheiden lassen.
Ich bin ja auch ländlich aufgewachsen und war immer ganz fasziniert, wenn die älteren Jugendlichen von der Stadt erzählten und was es da alles gibt. ;) Ich durfte erst mit 14 zum ersten Mal alleine in die Stadt fahren. Ab 15 fuhr ich dann jeden Tag rein, weil ich dort auf die weiterführende Schule ging, die gab es bei uns im Ort nicht. Ich bin aber schon sehr behütet aufgewachsen, wenn man das mit Kindern wie Christiane F. vergleicht. Sowas konnte ich mir gar nicht vorstellen.
devil075 schrieb:Ok klingt ähm interessante Kombination ähhGenau. "Interessant" ;)
devil075 schrieb:Da hast du schon mehr Möglichkeiten als wir im Ort - trotz Touristengebiet hat kein Lokal ZustellungNicht mal jetzt? Das heißt, sie sperren lieber ganz zu, als wenigstens ein bisschen Umsatz zu machen? Das finde ich schräg, aber bitte.
devil075 schrieb:Noch ein Jahr Corona und sogar ich keine Chance mehr auf PensionsschockMan gewöhnt sich an alles, sieh es als gute Übung für deine spätere Pension. ;)
Übrigens ich hab in März ein Bewerbungsgespräch ergattert... ich bin neugierig
Oh, super! Ich drück dir die Daumen!