Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

was man vielleicht zu der ablenkung noch sagen könnte

nimmt man nieheim schon als ablenkung...

dazu sennelager den ersten kontaktpunkt, der ja sowieso eine ablenkung sein muss ,weil es die erste reaktion war und dazu noch den fundort, der nicht direkt vor der tür sein wird.
so hätte man 3 gebiete die man ausklammern könnte.

warum sollte man aber mit sennelager ablenken wollen, wenn nieheim nichts mit dem täter zu tun hätte.

sennelager lenkt also weg von nieheim,dann aber kommt die nachricht frauke hätte sich aus paderborn gemeldet .
alle atmen erstmal kurz auf.
auch dieses nimmt der täter in seiner nächsten ablenkung mit rein.
weil erst nach sennelager ist ihm eingefallen, das er frauke ja von paderborn anrufen lassen könnte, um zu zeigen das sie in heimatnähe unterwegs ist.

vorher war es nur eine ablenkung die weglenken sollte
und dann plötzlich, entwickelte sich eine finte indem man frauke aus wohnortnähe anrufen läßt.

also eine selbstentwicklung aufgrund der medienberichte.
so sehe ich es zumindest.

@zweiter

zweiter schrieb:ich würde mal sagen er hat kurz überlegt gehandelt ,aber überlegt ,nicht irr,aber auch kein plan.
das kann von verschiedenen dingen abhängen.

Das glaube ich nicht. So etwas überlegt man sich genau. Und es muss ein anderes Risiko gewesen sein, das im Gegensatz zu den kurzen Telefonaten viel größer gewesen sein muss. Da führe ich @nephilimfield
und seine Kosten-Nutzen-Rechnung an. Ich kann mir da wirklich nur ein Risiko vorstellen, das dazu größer sein kann.

@all

Mir ist auch gerade noch einmal eingefallen, dass die meisten Anrufe spätabends waren. Wer nah am Fall war, im Austausch mit den unmittelbar Betroffenen stand, weil er irgendwie auch nahe in den Fall involviert war, konnte tagsüber immer auf ein Up-Date hoffen. Einzig der Samstagnachmittaganruf sticht heraus. Ich kann mir daher gut vorstellen, dass der oder die Täter da vorab vor den Anrufen an der Fundstelle vorbeigefahren sind, um immer mal wieder nachzuschauen. Das würde auch prima zum Anrufort Paderborn-Mönkeloh und den Samstagnachmittag passen. Unabhängig davon werden das der oder die Täter auch später wohl gemacht haben.

@all

Zu den Bodenverhältnissen rund um Nieheim:

Das Gebiet nördlich des Oberwälder Landes besteht im Wesentlichen aus Tonmergel-, Kalk- und Sandsteinen des Erdmittelalters (Trias), die den etwa insgesamt 1.000 –1.500 m mächtigen Festgesteinsuntergrund bilden. Diese Sedimentgesteine wurden im Verlauf der Erdgeschichte herausgehoben und durch gebirgsbildende Vorgänge in zahlreiche Sättel, Mulden, Horste, Gräben und kleinere Schollen zerlegt. Im tiefer liegenden Festgesteinssockel sind auch Gesteine des Erdaltertums (Devon, Karbon, Perm) anzutreffen. Durch Lösung von Steinsalz und Gips im tiefen Untergrund (Zechstein, Trias) kam es in einzelnen Bereichen zur Bildung kleiner Geländehohlformen (Erdfälle), oder auch zu ausgedehnten trichterförmigen Einsenkungen (Wesertal), die kontinuierlich durch Lockersedimente eingeebnet wurden.
Die Nieheimer Tongrube liegt im Steinheimer Becken, im nordwestlichen Teil des Landkreises Höxter. Es handelt sich um ein weites, offenes, zwischen dem umgebenden Muschelkalk- und Keuper-Bergland flach eingesenktes Becken, das von der Emmer und ihren Nebenflüssen netzförmig durchflossen wird.
Vorherrschende Keupertone und -mergel und die sie z. T. verhüllende Lößdecke bedingen die hier vorherrschenden weichen Geländeformen. Vereinzelnd treten härtere Schichten, z. B. der Stoppelberg oder der östlich von Steinheim verlaufende Steinheimer Rücken hervor

http://www.geocaching.com/geocache/GC2GGEW_tongrube-sommersell?guid=a15e6630-6b99-4a39-84ec-71c7c3600fe5

Der Festgesteinsuntergrund im Stadtgebiet wird wesentlich aus Ton-, Mergel-, Kalk- und Sandsteinen des Erdmittelalters bestimmt, vornehmlich aus dem Trias und Jura. Diese Sedimentgesteine sind hier zwischen einem und 1,5 km stark. Sie wurden im Lauf der Erdgeschichte zu einem Bruchfaltengebirge gefaltet, zerbrochen und herausgehoben.

http://www.stadtguide24.de/Informationen+Stadt_Nieheim+Kreis_Hoexter+21711+HX.html#Geologie


Für den Bereich der Kriminalistik interessant:

https://books.google.de/books?id=cD-NF8rFDysC&pg=PA97&lpg=PA97&dq=Bodenproben+Kriminalistik&source=bl&ots=XMHZHkaP40&sig=wJs1avFodP2QLCU5aPTKMdbKB9c&hl=de&sa=X&ei=KW1YVd-oCoTEygPUt4CIBw&ved=0CE8Q6AEwBA#v=onepage&q=Bodenproben%20Kriminalistik&f=false

@nettefrau41

nettefrau41 schrieb:Das glaube ich nicht. So etwas überlegt man sich genau. Und es muss ein anderes Risiko gewesen sein, das im Gegensatz zu den kurzen Telefonaten viel größer gewesen sein muss. Da führe ich @nephilimfield
und seine Kosten-Nutzen-Rechnung an. Ich kann mir da wirklich nur ein Risiko vorstellen, das dazu größer sein kann.

das eine schließtdas andere ja nicht aus ,die überlegung wird eine kurze gewesen sein ,da ja nicht viel zeit dazwischen liegt.
es liegt eine tat vor ,die medien berichten recht schnell von der sms .
welche überlegung würde man als täter machen ?
erstmal fühlt sich der täter entdeckt,man ist ihm nahe gekommen ,so nahe das er handeln mußte.
es muss nicht unbedingt die ortsnähe sein ,es kann auch die nähe zu frauke sein ,eine verbindung zum abend davor oder sonstiges .
wobei durch die ablenkung der orte, man auf ortsnähe eines standpunktes des täters schließen könnte.
was sind nun die überlegungen aus tätersicht ?
frauke kann hier nicht bleiben ,man ist mir nahe gekommen.
wohin mit frauke ?
töten oder nicht ?
erstmal nicht ,was dann .
welche lösung bleibt ?
sich der polizei stellen?
noch zu früh ,es ist noch nichts verloren
frauke freilassen?
geht nicht ,zu hohes risiko das sie redet .
ich muss frauke wegbringen ,oder den ort verlagern .
habe keine feste möglichkeit frauke anders unterzubringen,ich verlager den ort indem ich erstmal ablenke.
wie mache ich das ?
man hat die sms verfolgt ,warum nicht das gleiche nochmal ,am besten gleich einen anruf.
damit zeige ich das es frauke gut geht und gebe sicher ihren standpunkt an ,weil sie selber redet und somit werden alle dort hinfahren und suchen.
damit habe ich erstmal zeit gewonnen und kann genauer überlegen, was ich nun tuen kann.

das sind überlegungen die nicht viel zeit brauchen und ganz einfach ausschließen was gerade nicht gut ist ,allerdings keine gute lösung aufzeigen sondern nur den nächsten schritt .

@all

Auch dieser Artikel ist äußerst interessant.

http://www.swr.de/odysso/die-spurenleserin-die-mit-bodenproben-den-moerder-ueberfuehrt/-/id=1046894/did=14785642/nid=1046894/11qym8w/index.html

Fakt ist doch, dass der oder die Täter nach Ablage der Leiche keinen wirklichen Einfluss mehr über die Spurenlage hatte. Erst recht nicht, wann und ob überhaupt die Leiche mal gefunden werden würde. Der Täter weiß aber zu genau, wie Frauke umgekommen ist. Diesen Wissensvorsprung kann er natürlich für sich nutzen.

@zweiter

zweiter schrieb:man hat die sms verfolgt ,warum nicht das gleiche nochmal ,am besten gleich einen anruf.
damit zeige ich das es frauke gut geht und gebe sicher ihren standpunkt an ,weil sie selber redet und somit werden alle dort hinfahren und suchen.
damit habe ich erstmal zeit gewonnen und kann genauer überlegen, was ich nun tuen kann.

Aber mit diesem Gedankengang machte doch letztliche Ballung der Anrufe in Paderborn gar keinen Sinn. Im Gegenteil, sie wäre doch dann viel riskanter.

zweiter schrieb:man hat die sms verfolgt ,warum nicht das gleiche nochmal ,am besten gleich einen anruf.
damit zeige ich das es frauke gut geht und gebe sicher ihren standpunkt an ,weil sie selber redet und somit werden alle dort hinfahren und suchen.
damit habe ich erstmal zeit gewonnen und kann genauer überlegen, was ich nun tuen kann.

Ich finde, dass ist eine wirklich gute Erklärung zu dem Telefonat aus dem Bereich Sennelager.
Wenn dieses das Ziel war, wäre es dann nicht ratsam gewesen, mit den telefonieren aufzuhören?

@Sven1213

Das sehe ich genauso. Dann wäre es ratsam gewesen, damit aufzuhören. Dann bringt man sich nicht noch weiter in die Bredouille.

@all

Wenn man mal nachschaut, wie lange sich bestimmte Betäubungsmittelsubstanzen oder Drogen nachweisen lassen, dann kommt man auch darauf.

Je nach Dosis und anderen Einflussfaktoren kann THC-COOH nach einmaligem Konsum im Urin ein bis sieben Tage nachgewiesen werden, bei regelmäßigem Konsum im Allgemeinen etwa zwei bis drei Wochen.

http://hanfjournal.de/webEdition/we_cmd.php?we_cmd[0]=show&we_cmd[1]=14980&we_cmd[4]=369

Vielleicht war auch das der Grund, warum die Telefonate nach sieben Tagen aufhörten.

Dazu noch das, falls wer meint, dass sei doch niemals tödlich...

http://www.rp-online.de/leben/gesundheit/zum-ersten-mal-cannabis-als-todesursache-nachgewiesen-aid-1.4061016

@Sven1213
ratsam wäre es sowieso gewesen aufzuhören,aber in der situation gehts nicht um das vernünftigste,das kann man als außenstehender wohl sagen ,aber nicht als täter.

@nettefrau41

nettefrau41 schrieb:Aber mit diesem Gedankengang machte doch letztliche Ballung der Anrufe in Paderborn gar keinen Sinn. Im Gegenteil, sie wäre doch dann viel riskanter.

der sinn war schritt für schritt ,nicht im ganzen .
der ablauf ergab sich immer aus dem vorigen schritt

in nieheim geortet ergibt sich sennelager als ablenkung
die sms ergibt als nächsten schritt einen anruf

sennelager wiederum ergibt durch die medien den schritt direkter nach paderborn
der anruf ergibt ein anrufen lassen

die abendzeiten ergeben irgendwann einen nachmittagsanruf.
mit diesen fortlaufenden aktionen wird öffentliche nähe an einen normalen tagesablauf dargestellt ,der sich allerdings schritt für schritt entwickelte.
somit muß man nicht im ganzen den sinn suchen ,sondern nur in der nächsten aktion den sinn verstehen.

vielleicht kann man auch sagen
das ein opfer was man einschätzen kann ,leichter zu führen ist .
entweder weil man das opfer kennt ,oder weil man es voll im griff hat ,mit irgendwelchen drohungen.

@Sven1213
auch nach sennelager hatte der täter keine gute lösung gefunden ,nur zeit gewonnen .
aber die medien antworteten und somit auch wieder der täter.
der täter hatte keine andere lösung ,er versuchte sich eine zu wünschen, durch zeit die er verlängerte.

aus tätersicht wäre eine andere stadt vermutlich ein gutes ziel gewesen ,aber anscheinend konnte er nicht weg,war irgendwie gebunden und das risiko bis in eine andere stadt war zu hoch,weil er sich dort nicht auskennen würde.
in paderborn und umgebung war er sich sicher.
vermutlich hat er den normalen tagesablauf aufrecht erhalten,könnte man vermuten.
auch eine leichenablage wäre ja da am sichersten, wo man einen punkt kennt der wenig beachtet wird.

zweiter schrieb:auch nach sennelager hatte der täter keine gute lösung gefunden ,nur zeit gewonnen .
aber die medien antworteten und somit auch wieder der täter.
der täter hatte keine andere lösung ,er versuchte sich eine zu wünschen, durch zeit die er verlängerte.

ich wurde gerade darauf aufmerksam gemacht das hier eine denkfehler liegt ,weil über sennelager nicht berichtet wurde.
danke @Interested
sennelager wurde nicht genannt ,aber es war doch so das berichtet wurde
frauke habe sich telefonisch gemeldet am donnerstag abend ,oder ?

@zweiter
Wie ist der Täter in Deinem Szenario konfiguriert?
Femder Kastenwagenfahrer mit abgelegenem Anwesen?

@zweiter

Gerne!

Hat sie aber nur aufgrund des Zeitungsartikels, der Bezug auf die SMS nahm "Komme später..." die dem Bereich Nieheim zugeordnet werden konnte. Danach hatten die Medien keinerlei Kenntnis von ihrem Aufenthaltsort oder den Meldungen. Diese wurden erst nach dem Leichenfund eruiert und veröffentlicht.

Da wir hier in diesem Fall so viele widersprüchliche Angaben und Infos haben, die zum Teil nur auf Hörensagen beruhen, hier aber als Fakten diskutiert wurden, ist es nicht verwunderlich, dass wir alle etwas durcheinander geraten.

Aber zu Sennelager wurde niemals ein öffentlicher Bezug während der Vermisstensuche hergestellt. Das geschah alles erst nach Leichenfund!

@zweiter
Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Details der Anrufe (Standort Sendemasten u.s.w.) erst nach dem Auffinden von Frauke veröffentlicht wurden.
Lasse mich aber auch gerne korrigieren.

@Sven1213

Vollkommen korrekt. Darum war ich auch so verwundert, dass hier gerade über Sennelager so diskutiert wurde. Dass wurde alles erst nach Auffinden der Leiche publiziert.

@Interested
@Sven1213
http://www.taxi-blog.de/wordpress/blaulicht/654/vermisst/ (Archiv-Version vom 21.05.2016)

die orte wurden später bekannt ,das ist richtig

Die Paderzeitung aktualisierte eben per Feed:
"Am Donnerstagabend hat sich die seit Dienstagabend vermisste 21-jährige Frauke Liebs per Handy bei einem Bekannten gemeldet. Befürchtungen der Angehörigen, der Vermissten wäre etwas zugestoßen, konnten so relativiert werden. Der Aufenthaltsort der jungen Frau ist weiterhin nicht bekannt. Ebenso bleiben die Gründe des Verschwindens der als zuverlässig geltenden Auszubildenden ungewiss.
Zum Beitrag:

http://www.taxi-blog.de/wordpress/blaulicht/654/vermisst/

@zweiter

Ja. Das ist der besagte Anruf - danach war nichts, bis auf die Beiträge von beautiful, die den blog mit Infos versorgte.

Und beachte das Datum, wann beautiful überhaupt wieder vom Melden spricht.

@Interested
dann hatte der täter aber eine antwort auf den anruf sennelager.

@zweiter

Ja, insofern, als dass die Vermutung der Familie, ihr wäre etwas zugestoßen relativiert werden konnte - aber Sennelager war damals noch kein Begriff - das wurde erst später so herausgefunden. Und genau zu diesem Telefonat, gibt es kein Gedächtnisprotokoll. Auch keine Angabe, wo sich Frauke befindet.

Wurden die Kontakte von Freitag bis Sonntag nicht erst bei UM im Jahre 2011 erstmals öffentlich bekanntgegeben (Inklusive dem Anruf von Frank) ?