Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)
04.12.2014 um 22:03
Nun beteilige ich mich nach ca. 15 Jahren das erste Mal an einem Onlineforum und der Grund ist dieser Fall, der einen einfach nicht los lässt. Ich komme aus OWL genauer aus dem an PB angrenzenden Kreis Gütersloh. Auf den Mordfall bin ich erst viel später durch den Sat1 Beitrag aufmerksam geworden, da ich zu jener Zeit, sprich 2006 nicht im Ländle war. Zugegeben, zu Beginn erscheint alles unglaublich unschlüssig und mysteriös, grade zu unheimlich vom Täter penibelst inszeniert, was von den Fernseh- und Medienberichten, wo beispielsweise von Katz- und Mausspiel zwischen Polizei und Täter die Rede ist, noch nachhaltig untermauert wird.
In meinem Szenario lassen sich die Ereignisse recht schlüssig erklären und der Täter agiert von Minute zu Minute, von Stunde zu Stunde und von Tag zu Tag und es entsteht eher Zufällig ein Tatablauf der eher zufällig einer perfekten Inszenierung gleicht und in der deutschen Kriminalgeschichte so wirklich einmalig ist.
Nachdem ich mich nun geraume Zeit recht intensiv mit dem Fall beschäftigt habe, ist das eigentlich mysteriöse an dem Fall, dass dieser bis dato nicht geklärt werden konnte. Denn egal welches Szenario man heranzieht, eine junge, attraktive Frau mit rotem T-Shirt verschwindet im belebten Paderborn, es gibt Handykontakte über eine Woche, Internet und Handyaktivitäten im Vorfeld und eine Leiche, aber nichts führt zum Täter? Wahrscheinlich hat man im Endeffekt jemanden im Auge, aber die Beweislage ist einfach zu dünn. Anhand der Fernsehbeiträge entsteht bei mir zumindest der Eindruck, dass man um den Täter zu überführen von Seiten der Polizei händeringend nur noch den einen entscheidenden Augenzeugen sucht, der Frauke mit dem Täter zusammen gesehen hat.
Wie auch immer, ich habe mich viele Stunden hingesetzt und versucht ein für mich schlüssiges Szenario zu entwickeln, welches für mich mit den bekannten Fakten und Vorgängen am ehesten in Einklang gebracht werden kann.
Vorweg möchte ich an dieser Stelle schon einmal betonen, dass ich die Aussagen der Kripo als Fakten hinnehme und somit Theorien über die Täterschaft des Exfreundes etc. für mich in Gänze entfallen. Dieses ist nicht einem blinden Vertrauen in die Ermittlungsbehörden geschuldet, sondern entspringt meiner eigenen Logik.
Des Weiteren entfällt für mich auch die Theorie des dubiosen und monströsen Unbekannten, da es in meinen Augen nicht vorstellbar ist, dass sich ein solcher gegen 23 Uhr an die Straße stellt, an einem Sommerabend mitten in einer belebten Stadt, während einer Fußball WM, und auf sein Zufallsopfer wartet, dieses unbemerkt überwältigt und dann noch eine SMS im Stil des Opfers verfasst oder vom Opfer selber verfassen lässt. Dieses Szenario entfällt im Übrigen nicht nur aufgrund des genannten, sondern noch diverser anderer Umstände auf die ich an dieser Stelle nicht näher eingehen werde.
In meinem Szenario kannte Frauke den Täter und begleitete diesen zunächst freiwillig.
Der Mordfall gliedert sich für mich in mehrere Abschnitte, welche durch die folgenden Schlüsselfragen repräsentiert werden:
1. Wie kam es an diesem Abend nach dem Pubbesuch zur Begegnung zwischen Opfer und Täter?
2. Warum fuhr man nach Nieheim?
3. Was geschah dort?
4. Warum die Kontakte per Handy?
5. Wie kam Frauke zu Tode?
Zu 1. Da sicher davon ausgegangen werden kann, dass das Treffen zwischen Frauke und dem Täter nicht per Handy oder PC arrangiert worden war, gibt es eigentlich nur folgende logische Erklärungsansätze für das Aufeinandertreffen von Frauke und dem Täter:
1. der Täter hat aus dem Kreise der Personen, die über das Treffen im Pub Bescheid wussten erfahren, dass Frauke dort war.
2. Er hat Sie den Tag über schon beobachtet.
3. Es erfolgte eine mündliche Verabredung im Vorfeld, welche Frauke Ihrem Umfeld bewusst
verheimlichte, ggf. aus Gründen der Diskretion, weil Sie in etwas dubioses verstrickt war.
4. Man ist sich rein zufällig begegnet.
Sicher ist für mich, dass die Begegnung sehr zeitnah nach Verlassen des Pubs stattfand, da es wie eingangs bereits erwähnt unwahrscheinlich ist, dass Frauke unbeobachtet mit rotem T-Shirt bis zur Borchener Straße gelaufen ist. Ich vermute sogar, dass Frauke den Heimweg gar nicht erst angetreten ist, sondern direkt nach Verlassen des Pubs auf den Täter stieß. Es könnte sogar möglich sein, dass der PKW des Täters direkt in der Liborigalerie (Parkhaus im selben Objekt, in dem sich das Pub befindet) geparkt war. Dieses Parkhaus ist für Jugendliche aus der Peripherie bis heute das zentrale Parkhaus, wenn es in die Innenstadt von Paderborn gehen soll (Kinocenter, direkter Zugang zur Innenstadt und örtlicher Gastronomie). In diesem Zusammenhang wäre es interessant zu wissen, ob damals Bilder etwaiger Überwachungskameras im Parkhaus ausgewertet wurden.
Ich denke Frauke und der Täter haben sich kurz unterhalten, die Stimmung war gut und der Täter bot Frauke an Sie nach Hause zu fahren und Sie ging freiwillig mit oder es gab andere Beweggründe für ein freiwilliges Mitkommen.
Da man bei der Suche nach Frauke den Fokus auf den Nachhauseweg legte und Frauke allein vermutete, wären Beobachtungen zweier junger Personen im Parkhaus oder auf Parkplätzen außerhalb von Fraukes Heimweg, wahrscheinlich im Nachhinein nicht von etwigen Zeugen in den richtigen Kontext gebracht worden.
Zu 2. Die Frage wieso Frauke mit nach Nieheim fuhr, ist eine Schlüsselfrage. Ich denke aufgrund des von den Angehörigen und der Polizei gezeichneten Persönlichkeitsprofils von Frauke, dass diese sicher war, die Nacht nicht auswärts zu verbringen. Sprich es bestand von Ihrer Seite kein Zweifel, in der Nacht wieder nach Paderborn zurück zu kehren, denn Sie hatte weder Geld, noch Kleidung, noch einen Hausschlüssel dabei und musste am nächsten Tag arbeiten. Egal, ob der Täter bereits ein Festhalten der Frauke im Vorfeld geplant hatte oder dieses sich einfach so ergab, so wurde Frauke mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vom Täter kommuniziert, dass man relativ zeitnah wieder nach Paderborn zurückfahren würde.
Über den Anlass der Fahrt (ob vom Täter vorgeschoben oder nicht) und die Beweggründe von Frauke diese Unternehmung mit zu machen, kann nur spekuliert werden.
Fakt ist, dass der Täeter es schaffte, mit Frauke eine Fahrt ins 35 km entfernte Nieheim anzutreten.
Grundsätzlich ist es zunächst einmal nicht ungewöhnlich, dass zwei junge Leute um 23 Uhr noch eine Exkursion unternehmen und sei es nur des Herumcruisens wegen. (Junge Menschen haben Spaß am Autofahren und genießen auch die spontane Mobilität. Musik hören, gute Laune haben, nette Gespräche führen und einfach des Nachts in der Weltgeschichte umherfahren ist unter Jugendlichen weit verbreitet.
In diesem konkreten Fall spricht allerdings einiges dafür, dass gezielt eine bestimmte Lokalität angesteuert worden ist, da ich vermute, dass dort ein Handyladekabel vorhanden war, was der Täter Frauke schon bei der Abfahrt in Paderborn in Aussicht gestellt haben könnte, wenn nicht bereits ein Ladekabel im Auto vorhanden war.
Ggf. wollte der Täter Frauke einfach nur etwas zeigen oder es ging um dubiose Geschäfte oder Frauke hat den Täter einfach aus Sympathie oder Mitleid begleitet, weil dieser ob kalkuliert oder nicht vorgab, etwas in Nieheim erledigen zu müssen. Hier ist viel Raum für Spekulationen. Auszuschließen ist natürlich auch nicht, dass Frauke in kriminelle Machenschaften hineingezogen wurde. An dieser Stelle sollte auch die Frage erlaubt sein, ob in 2006 im St. Vinzenz Krankenhaus Medikamente in größerem Umfang entwendet wurden.
Meine favorisierte, aber nur rein spekulative Version, was den Anlass für die Fahrt nach Nieheim angeht, ist die nun Folgende.
Der Täter hat zwei Ankerpunkte und zwar die Stadt Paderborn und den Grossraum Nieheim. Ich könnte mir vorstellen, dass der Täter in Nieheim aufgewachsen ist und später nach Paderborn gezogen ist oder dort einen Zweitwohnsitz zwecks Ausbildung oder ähnlichem unterhielt. Ich vermute, dass der Täter ggf. an diesem Abend sogar tatsächlich einen Anlass unabhängig von Frauke hatte nach Nieheim zu fahren, weil er dort etwas vergessen hatte, oder sich noch um etwas kümmern musste. Vorstellbar wäre z.B., dass der Täter in dem Zeitraum des Verschwindens der Frauke alleinigen Zugriff auf ein abgeschiedenes Wohnobjekt hatte, dessen Eigentümer (Eltern, Großeltern, Bekannte…) im Urlaub waren und um welches er sich kümmerte (Post, Haustiere…). Zu fragen ist an dieser Stelle also, wer aus Nieheim und Umgebung hatte in besagtem Zeitraum Zugang zu einem abgeschiedenen oder schlecht einsehbaren Wohnobjekt, dessen Eigentümer ggf. im Urlaub waren?
Weiter im Kontext. Man fährt also in Paderborn gegen 23.15 Uhr los, erreicht Nieheim und das Zielobjekt gegen 0 Uhr. Man Erledigt oder bespricht die Dinge die den Anlass gaben nach Nieheim zu fahren, welche diese auch immer waren und Frauke setzt gegen 0.41 die bekannte SMS ab, nachdem Sie Ihr Handy an ein Ladekabel angeschlossen hat oder schon im Auto aufgeladen hatte. Sie ging zu dieser Uhrzeit wahrscheinlich davon aus in ca. einer Stunde Zuhause zu sein. Sie schreibt also eine recht knappe sms mit in meinen Augen völlig ausreichendem und nachvollziehbaren Inhalt.
A Sie teilt mit es wird später (ich denke die Uhrzeit ist für junge Menschen auch nicht ungewöhnlich, sprich sonst gegen 1 Uhr Zuhause, an besagtem Tag halt gegen 2 Uhr).
B Sie nimmt Bezug zum Spiel um einen Kontext zum Abend zu generieren und sich mit Chris quasi solidarisierend zu freuen, dass Deutschland im Achtelfinale nicht gegen England spielen muss.
C Sie nimmt keinen Bezug auf die Person, mit der Sie nach 23 Uhr zusammen war, ggf. um Chris nicht zu brüskieren bzw. um dubiose und Ihre Person betreffende Dinge zu verschleiern.
Zu3. Für mich steht fest, dass es nach dem Senden der SMS zu einer Auseinandersetzung gekommen ist. Hier kann auch nur spekuliert werden. Entweder es ging um persönliche Differenzen, ggf. sexuellen Avancen von Seiten des Täters, die Frauke ablehnte, oder Frauke hat Dinge mitbekommen, die Sie nicht wissen durfte oder war in diese sogar verwickelt.
Fakt ist, dass der Täter aus seiner Sichtweise Frauke nach diesen Geschehnissen nicht gehen lassen konnte, da er wahrscheinlich strafrechtliche Konsequenzen fürchtete. Ggf. war der Täter bereits vorbestraft und entschloss sich aus “Hilflosigkeit“ zunächst dazu, Frauke festzuhalten. Mitunter hat er versucht die Loyalität Fraukes zu testen, was er Ihr vielleicht sogar kommuniziert hat. Zu vermuten ist, dass der Täter selber Urlaub, Semesterferien oder ähnliches hatte und die Zeit mit Frauke verbrachte. Das Fehlen in seinem Umfeld war unter Umständen nicht weiter auffällig, denn in Nieheim dachte man er sei in Paderborn und in Paderborn dachte man er sei in Nieheim.
Zu4. Hinsichtlich der Handytelefonate ist auf der einen Seite die Annahme der Polizei sicherlich richtig, dass der Täter von Nieheim ablenken wollte. Ich denke die Hauptintention lag allerdings nicht in der Ablenkung, diese ergab sich automatisch aus dem logischen Ansatz des Täters die Telefonate im Hinblick auf eine Tatvertuschung nicht von Nieheim aus zu tätigen. Ich denke der Täter verfolgte mit den Telefonaten eindeutige andere Primärziele, und zwar zum einen das Austesten der Loyalität Fraukes und zum Anderen den Anschein zu erwecken, Sie sei freiwillig bei Ihm, so zu sagen für Ihn als psychologische Rechtfertigung und forensische Hintertür. Sprich hätte man den Täter noch in der Woche mit Frauke zusammen gefunden, hätte er so tun könne, als wäre Frauke freiwillig bei Ihm, nach dem Motto „seht her, es ist viel schief gelaufen, aber ich hab Sie doch nicht entführt“. Des Weiteren könnten die Telefonate auch eine Art Zugeständnis an Frauke gewesen sein. Es ging um die Frage, ob er Sie tatsächlich laufen lassen könnte, ohne dass Sie ihn oder eben die Dinge, die um ihn kreisten, verraten würde. Ich sehe in den Telefonaten an Frauke keine Anzeichen für ein Martyrium, sondern eher eine total zerrissene Person. Eine Person in einem inneren Konflikt. Ich habe das intuitive Gefühl Sie trage auch etwas mit im Schilde. Als würde Sie da in etwas mit drin stecken und auch etwas für Sie auf dem Spiel stehen, unabhängig von der Entführung. Wäre Sie in den Händen des oft vorgestellten fremden Psychopathens gewesen, wäre Sie dann nicht am Telefon weinend zusammengebrochen? Sie wurde zwar höchstwahrscheinlich gegen Ihren Willen festgehalten, aber eben von einem Ihr Bekannten.
Ich stelle mir auch das gemeinsame unterwegs sein so vor, dass Frauke nicht geknebelt und gefesselt in einem Pkw oder einem Transporter lag, sondern sich auf dem Beifahrersitz befand und für externe Personen sogar eher wie die Freundin des Täters wirkte als dessen Opfer.
Hinsichtlich der Telefonate bzw. der Funkmasten, so ist einerseits auffällig, dass diese in Industriegebieten stehen, was allerdings aus Gründen der Logik aus Tätersicht nachvollziehbar ist (nach Geschäftsschluss wenig Betrieb und Verkehr). Dennoch wird der Täter die Lokalitäten recht gut gekannt haben, weil er dort beruflich oder aus welchen Gründen auch immer in der Vergangenheit zu schaffen hatte. Vom Bewegungsprofil sehe ich aber einen bemerkenswerten Ausreißer und dies ist der Kontakt aus Hövelhof/Sennelager! Hier handelt es sich nicht um ein Industriegebiet im klassischen Sinne und vor allem liegt dieses außerhalb der Bewegungsradien von Personen aus dem
Kreis Höxter. In meinen Augen hat der Täter Bezug zu Hövelhof oder Sennelager. In der Region Gütersloh/Paderborn/Höxter gibt es quasi eine virtuelle Trennung der Bewegungsmuster der Bewohner der verschiedenen Kreise. Man könnte meiner Meinung nach erfahrungsgemäß folgendes behaupten:
Die A33 und das Truppenübungsgebiet trennen die Region quasi gefühlt in einen West und einen Ostteil, mit dem gemeinsamen Bezugspunkt Paderborn. Sprich, jemand aus Höxter ist so wie jemand aus Gütersloh häufiger in Paderborn unterwegs, aber ein Gütersloher ist in der Regel sehr selten weiter östlich unterwegs und jemand aus Höxter eher selten weiter westlich der fiktiven Linie, welche sich durch die A33 ergibt. Ich unterstelle auch, dass der Täter nie an Orte gefahren ist, welche er physisch nicht schon vorher kannte. Dass er die Lokalitäten in Paderborn kannte, ist nachvollziehbar (Ankerpunkt Padergborn), aber Hövelhof/Sennelager eben nicht. Nach meiner Theorie hat der Täter einen Bezug zu Hövelhof/Sennelaber. Der Funkmast steht gegenüber einer gut frequentierten Tankstelle an der A 33. Es ist vorstellbar, dass der Täter beruflich oder privat einen Bezug zu Hövelhof und Umgebung hatte. Entlang der Landstraße L 756 liegen zahlreiche mittelständische Industrieunternehmen, denkbar ist, dass der Täter hier beruflich tätig war oder eine ihm nahestehende Person dort beschäftigt war. Im Bereich Hövelhof , Kaunitz, Verl (also entlang der L 756) gibt es viele Unternehmen, in denen zahlreiche Menschen aus dem eher strukturschwachen Kreisen Höxter und Lippe arbeiten.
Nicht weit vom Funkmast an der L756 nähe der A33 befindet sich die Justizvollzugsanstalt Hövelhof, genauer gesagt in Staumühle. Hier ist eine Rehakrankenstation für den Erwachsenenvollzug untergebracht, als auch ein offener Vollzug für jugendliche Straftäter. Denkbar für mich wäre, dass der Täter für den Fall, dass er selber vorbestraft ist, hier untergebracht war, oder ein oder mehrere Bekannte von diesem, die er des Öfteren besuchte. Zu fragen ist also an dieser Stelle, wer aus dem Großraum Nieheim hatte seinerzeit beruflich oder durch die dortige JVA Bezug zu Hövelhof und Umgebung?
Zu5. Über die Details der letzten Stunden kann man nur mutmaßen. Ich denke, dass sich im Verlauf der Woche der Konflikt immer weiter verschärfte. Frauke ahnte, dass es für Sie kein Entrinnen mehr gab und der Täter war zunehmend nervöser, ggf. auch weil ihm das Wohnobjekt aufgrund des Wiederkehrens der Besitzer nicht mehr lange zur Verfügung stehen würde oder sich sein Urlaub zum Ende neigte. Er wusste, dass er sich Fraukes Loyalität nicht sicher sein konnte und er und die Dinge, die um ihn kreisten auffliegen würden. Ggf. kam es zu einer handgreiflichen Eskalation, in der der Täter Frauke soweit malträtierte, dass diese verstarb. Ich denke man kann von einer Affekthandlung ausgehen. Nach der Tat beseitigte der Täter sein Opfer zeitnah und zügig in einem Ihm bekannten Waldstück. Der Leichenablageort in Hebramer Wald ist meiner Meinung nach dilettantisch gewählt, was eher für einen unorganisierten und unerfahrenen Täter spricht, der nur darum bemüht war, die Leiche möglichst schnell und diskret los zu werden. Denn den offenen Ablageort direkt neben einer Landstraße zu wählen ist im Endeffekt nicht klug. Es wäre davon auszugehen gewesen, dass die Leiche viel früher hätte gefunden werden können. Bezüglich des Leichenablageortes kann man vermuten, dass der Täter aufgrund der von mir vermuteten ausgeprägten Freizeitmobilität, die der eines jungen autobegeisterten Mannes entspricht, die Landstraße in Lichtenau gut kannte, ggf. da dort und in weitläufiger Umgebung immer wieder Straßenrennen unter Jugendlichen ausgetragen wurden.
Tätersteckbrief zum Tatzeitpunkt (dieses Szenarios):
-Männlich
-18-28 Jahre alt
-Ankerpunkte Großraum Nieheim und Stadtgebiet Paderborn ggf. auch Hövelhof (durch JVA oder Job)
-Führerschein mindestens Klasse 3
-Regional sehr mobil und ausgeprägte Autoaffinität / eigener PKW
-besitzt soziale Intelligenz
-Persönlichkeitsstörung ggf. mit Kontrollverlusten und Borderlinersymptomen
-ggf. vorbestraft, aktenkundig oder nicht aktenkundig kriminell
-Hatte ggf. in besagter Woche Zugriff auf ein schlecht einsehbares Wohnobjekt im Großraum
Nieheim, dessen Eigentümer nicht vor Ort waren. Wohnobjekt ggf. mit Tageszeitungsabonnement
-Hatte ggf. in besagter Woche Urlaub, Semesterferien o.ä.