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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

4.976 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Paderborn, Gruppendiskussion, Frauke Liebs ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.10.2014 um 14:20
Zitat von vivere1980vivere1980 schrieb:Ich habe hier leider schön öfter den Verdacht gelesen wenn es zu Widersprüchen kam, die Polizei könnte gewisse Informationen absichtlich falsch veröffentlicht haben um den Täter auszutricksen. Dies ist eine gänzlich falsche Vorstellung, die in den Bereich Fernseh-Krimi gehört. Aus den Erfahrungen des Nationalsozialismus heraus hat die Exekutive gewisse unveränderliche Pflichten gegenüber der Öffentlichkeit. Das bewusste Veröffentlichen von wahrheitswidrigen Umständen stellt eine Straftat dar, die sogar Einfluss auf einen späteren Prozessverlauf haben könnte.
Die Polizei macht das definitiv, dass sie Falschmeldungen veröffentlicht, um Verdächtge in die Irre zu führen.

"Die Informationspflicht der Exekutive" ist ausserdem völlig frei auslegbar.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.10.2014 um 14:36
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:AK XY kann man getrost in die Tonne klopfen (auch wenn ich diese Sendung liebe, aber sie verkommt leider immer mehr zu einem krimilastigen "Sturm der Liebe"). Ich brachte mal das Beispiel von dem Vermisstenfall, wo man seitenlang über einen Schuppen diskutierte und sich dieser dann am Ende lediglich als Unterstand herausstellte.

Wieso hat die Polizei diesen "Fehler" zugelassen? Weil es schnurzegal ist...

AK XY hat nicht die Aufgabe, Hobbydetektive zu befriedigen, sondern Zeugen zu mobilisieren. Und da ist nur wichtig, wann Frauke verschwand und wo.
Erst einmal: Absolute Zustimmung! Das hast du wirklich gut erklärt. Ich frage mich halt trotzdem, wieso dann bestimmte Dinge einfach anders dargestellt werden. Wirklich nur aus Gründen der Publikumsbefriedigung? Bestimmte Vorgänge sehe ich auch für Zeugen als wichtig an...
Zitat von OcelotOcelot schrieb:Das wurde doch im HT behandelt und bei Nachprüfung von @Kältezeit ergab, dass die genannten Widersprüche nicht von den Personen kommen sondern von den Formaten.
Wie meinst du das? Es wurde unterschiedlich dargestellt und unterschiedlich auch von den Personen erzählt - so zumindest MEINE Interpretation. Und auch hier wieder die Frage, was man aus den Formaten dann übernehmen kann und was nicht. Was ist Fakt, was nicht? Das finde ich halt sehr schwierig aber sehr wichtig für den Fall.
Das ist genau das Verhalten auf das ich hinaus wollte. Unterschwellige, nebulöse Andeutungen und sobald man aufgefordert wird diese zu belegen wird angeblich Bashing betrieben.
Keine Ahnung was du dir wieder zusammenreimst aber ein Beispiel habe ich ja gestern bereits genannt: Es ist z.B. ein Gerücht, dass Chris Englandfand ist. Das hat übrigens auch @Malinka so dargelegt und meine Suche im HT hat dies auch ergeben.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.10.2014 um 14:37
Zitat von z3001xz3001x schrieb:Die Polizei macht das definitiv, dass sie Falschmeldungen veröffentlicht, um Verdächtge in die Irre zu führen.
Jap, das stimmt. Ich habe einige Jahre im AG, LG und der STA gearbeitet und auch da war das Gang und Gäbe.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.10.2014 um 14:43
Zitat von Lumina85Lumina85 schrieb:Erst einmal: Absolute Zustimmung! Das hast du wirklich gut erklärt. Ich frage mich halt trotzdem, wieso dann bestimmte Dinge einfach anders dargestellt werden. Wirklich nur aus Gründen der Publikumsbefriedigung? Bestimmte Vorgänge sehe ich auch für Zeugen als wichtig an...
Auch! Die Polizei kommt ja nicht mit einem LKW und 700 Leitz-Ordnern angefahren, dass diese sämtliche Details einbaut.
Die geben ein Gerüst, dann kommen die Drehbuchautoren.....

So wie bspw. der Mord an Doris Seyffarth dargestellt wurde fand ich schlimm, nervig und überflüssig,
allen voran die furchtbare musikalische Untermalung.
Ich hatte das Gefühl da saß ein SAW-Rentner am Tisch und schrieb ein Drehbuch.....
Grauenvoll...


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.10.2014 um 14:44
@Lumina85
Zitat von Lumina85Lumina85 schrieb:Wie meinst du das? Es wurde unterschiedlich dargestellt und unterschiedlich auch von den Personen erzählt - so zumindest MEINE Interpretation. Und auch hier wieder die Frage, was man aus den Formaten dann übernehmen kann und was nicht. Was ist Fakt, was nicht? Das finde ich halt sehr schwierig aber sehr wichtig für den Fall.
Welche Widersprüche von den Personen aus den TV-Beiträgen meinst Du jetzt? Kannst Du mal ne Aufzählung machen?


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.10.2014 um 15:07
Zitat von Lumina85Lumina85 schrieb:Jap, das stimmt. Ich habe einige Jahre im AG, LG und der STA gearbeitet und auch da war das Gang und Gäbe.
Dies wage ich mal stark zu bezweifeln. Sollte dies dennoch richtig sein hast du dich soeben selbst der Kenntnis und Beihilfe zu mehreren Straftaten bezichtigt (kann ich mir eigentlich nicht vorstellen).

Aktuell sorgen diesbezüglich beispielsweise die Prozesse von Jörg Kachelmann und Christian Wulff gegen die in ihrem Fall zuständigen Staatsanwaltschaften für Aufsehen in denen es neben anderen Sachverhalten (Verletzung des Dienstgeheimnisses) auch um die Verletzungen von Amtspflichten anhand der wissentlichen Weitergabe von Falschmeldungen an die Presse geht.

Hier herrscht eine merkwürdige Rechtsauffassung vor von einem Staat, dessen zur Objektivität verpflichtete Organe der Rechtsprechung bewusst und wissentlich die Öffentlichkeit desinformieren. Dies nennt man Rechtsbeugung und kann ganze Verfahren zum Kippen bringen, da Beweismittel, die anhand von Rechtsverstößen beigebracht wurden, für ungültig erklärt werden können.

Richtig ist vielmehr, dass der Informationsfluss anhand des Weglassens von Sachverhalten beeinflusst wird, aber nicht durch bewusst lancierte erfundene Behauptungen.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.10.2014 um 15:39
Zitat von Lumina85Lumina85 schrieb: Jap, das stimmt. Ich habe einige Jahre im AG, LG und der STA gearbeitet und auch da war das Gang und Gäbe.
Oh sehr cool :) daher weiß unsere geschätzte Lumina also immer so gut Bescheid ;)
Das bestätigt sich immer wieder, in etlichen Fällen, Daniel Dicke, Gabriele Z, Margarete R würden mir spontan einfallen.
Zitat von vivere1980vivere1980 schrieb: Hier herrscht eine merkwürdige Rechtsauffassung vor von einem Staat, dessen zur Objektivität verpflichtete Organe der Rechtsprechung bewusst und wissentlich die Öffentlichkeit desinformieren
Hihi, der war wirklich gut :D


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.10.2014 um 15:50
@z3001x
In welchen Fällen wurden denn wissentlich Falschinformationen herausgegeben?
Mir ist jetzt spontan keiner bekannt. Ich weiss nur, dass aus ermittlungstaktischen Gründen beispielsweise Täterwissen vorenthalten werden kann, was für mich aber nicht unter "Fehlinformation" fällt.

Ich habe selbst oftmals vermutet, dass im Falle Frauke Liebs evtl. Finten gelegt wurden... aber ich frage mich auch, inwiefern das rechtlich überhaupt vertretbar wäre.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.10.2014 um 15:59
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:ich frage mich auch, inwiefern das rechtlich überhaupt vertretbar wäre.
In Einzelfällen wird dies sicherlich vorgekommen sein (deswegen ja auch die Anklagen gegenüber der Staatsanwaltschaft in den Fällen Kachelmann und Wulff), wird aber definitiv bei Bekanntwerdung zur Strafverfolgung führen. Aus solchen Einzelfällen lässt sich aber kein allgemeines Rechtsverständnis oder gar eine Praxis ableiten.

Man stelle sich nur mal vor aufgrund wissentlich veröffentlichter Falschmeldungen geraten Unschuldige öffentlich unter Verdacht (mit allen privaten Konsequenzen), schon allein deswegen ist eine solche Amtsführung unlauter.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.10.2014 um 16:19
Für Interessierte ein kleines Update zur Akku-Situation:

Nachdem ich einen weiteren Test mit meinem Nokia 6230 und dem neueren Akku (der eher dem von Frauke entsprochen haben dürfte) gemacht habe, stellt sich die Situation etwas komplexer dar. Je nachdem, in welcher Situation der Akku leer wurde, ist danach eine Selbstladung möglich oder nicht.

1) Wenn das Handy ausfällt, während eine Nachricht verschickt oder ein Telefonat geführt wird, ist die Restladung noch so hoch, dass man bereits nach 10 Minuten wieder eine SMS versenden kann. Das liegt daran, dass bei einer aktiven Verbindung der Strombedarf höher ist und der Akku deshalb diese aktuelle Verbindung nicht mehr aufrechterhalten kann, aber trotzdem eine entsprechend hohe Restladung übrig bleibt.

2) Wenn das Handy ausfällt, ohne dass eine aktive Verbindung zum Netz besteht (also z. B. während des Schreibens einer SMS oder des Wartens auf eine Antwort), ist der Akku komplett leer, was zur Folge hat, dass auch eine zweistündige Wartezeit nicht ausreicht, eine SMS zu versenden.

Das heißt: Ich habe mich gefragt, ob der Grund für die späte erste SMS vielleicht die notwendige Zeit für die Selbstaufladung des Akkus sein könnte. Das kann ich für mich nun mit "Nein" beantworten. Es gibt aus Akku-Sicht keinen Grund, zwei Stunden zu warten. Entweder der Akku funktioniert schon nach zehn Minuten wieder oder eben gar nicht. In diesem Fall benötigt man ein Kabel. Da wäre die anschließende Frage: Warum kam Frauke erst so spät zu einem Ladekabel, wenn die Fahrzeit von Paderborn nach Nieheim nur ca. 40 Minuten beträgt?


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.10.2014 um 16:28
@nephilimfield
Danke für deine Mühe!

Ich sehe weiterhin kein Problem bei der Akkugeschichte.
Für den ersten Abend sind deine Versuche interessant.
Im weiteren Verlauf muss es jedoch zwangsläufig eine Ladung gegeben haben(oder neuer Akku)...


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.10.2014 um 16:29
@nephilimfield
Danke.
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:In diesem Fall benötigt man ein Kabel.
Oder einen Ersatzakku gleicher Bauart. Aufgrund des damaligen Marktanteils der Marke Nokia ist beides nicht schwer zu beschaffen.
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Warum kam Frauke erst so spät zu einem Ladekabel, wenn die Fahrzeit von Paderborn nach Nieheim nur ca. 40 Minuten beträgt?
Wenn man davon ausginge, dass die erste SMS nicht freiwillig abgesetzt wurde, stellt sich zudem die Frage aus welchen Gründen der Täter erst so spät seinen Verschleierungsversuch unternimmt.

Im Fall, dass es einen Täter gibt, halte ich es für nicht unwahrscheinlich, dass der Täter Frauke schrittweise in seine Wohnung lockte (eventuell sogar mit dem Ladekabel als letztem Überzeugungsmittel "Du kannst dann von mir aus ne SMS schreiben und Bescheid sagen"). Damit verlängert sich dann die Fahrtzeit nach Nieheim (wenn man beispielsweise vorher versucht hat noch ein geöffnetes Geschäft zu finden, wo man einen Kaffe trinken kann und der Täter dann anmerkte, dass man dies auch bei ihm zuhause tun könne "Aber Christ wartet und mein Akku ist alle" "Ich hab ein Nokia-Kabel zuhause. Du kannst von mir aus ne SMS schreiben und Bescheid sagen").

Eben so möglich ist, dass das Handy bereits vorher geladen (aber nicht eingeschaltet wurde) und Frauke erst später an Chris dachte (beispielsweise weil der Verlauf des Abends sie gedanklich in Beschlag nahm).


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08.10.2014 um 16:48
Zitat von LIncoln_rhyMELIncoln_rhyME schrieb:Die geben ein Gerüst, dann kommen die Drehbuchautoren.....

So wie bspw. der Mord an Doris Seyffarth dargestellt wurde fand ich schlimm, nervig und überflüssig,
allen voran die furchtbare musikalische Untermalung.
Ich hatte das Gefühl da saß ein SAW-Rentner am Tisch und schrieb ein Drehbuch.....
Grauenvoll...
Ja, so gings mir auch in dem Fall Doris Seyffarth, allerdings ist natürlich diesbezüglich immer fraglich inwiefern man allgemein diesen Beiträgen Glauben schenken kann. Man kann nicht abstrahieren was als wahr und was als falsch dargestellt wird. Das ist nicht nur in dem Beitrag von Aktenzeichen XY der Fall sondern auch in den anderen Beiträgen.
Zitat von OcelotOcelot schrieb:Welche Widersprüche von den Personen aus den TV-Beiträgen meinst Du jetzt? Kannst Du mal ne Aufzählung machen?
Ich hatte ja damasl auch vor das mal in Angriff zu nehmen, habe es dann aber nicht getan. Ich werde mich mal demnächst versuchen ranzusetzen. Erstmal ging es mir z.B. um den Ablauf am Morgen nach dem Verschwinden, den wir diskutiert aber unterschiedlich interpretiert hatten.
Zitat von vivere1980vivere1980 schrieb:Dies wage ich mal stark zu bezweifeln. Sollte dies dennoch richtig sein hast du dich soeben selbst der Kenntnis und Beihilfe zu mehreren Straftaten bezichtigt (kann ich mir eigentlich nicht vorstellen).
Dann bezweifle das mal. Es ist aber Fakt und ich werde selbst am Besten wissen wo ich gearbeitet habe und was eine Straftat ist und was nicht :)
Zitat von vivere1980vivere1980 schrieb:Aktuell sorgen diesbezüglich beispielsweise die Prozesse von Jörg Kachelmann und Christian Wulff gegen die in ihrem Fall zuständigen Staatsanwaltschaften für Aufsehen in denen es neben anderen Sachverhalten (Verletzung des Dienstgeheimnisses) auch um die Verletzungen von Amtspflichten anhand der wissentlichen Weitergabe von Falschmeldungen an die Presse geht.

Hier herrscht eine merkwürdige Rechtsauffassung vor von einem Staat, dessen zur Objektivität verpflichtete Organe der Rechtsprechung bewusst und wissentlich die Öffentlichkeit desinformieren. Dies nennt man Rechtsbeugung und kann ganze Verfahren zum Kippen bringen, da Beweismittel, die anhand von Rechtsverstößen beigebracht wurden, für ungültig erklärt werden können.
An dieser Stelle merkt man, dass du überhaupt gar keine Ahnung davon hast, was Rechtsbeugung überhaupt ist. Bei der Rechtsbeugung geht es darum, dass man zugunsten oder zu Ungunsten einer Partei ermittelt oder entscheidet. Das wird aber selbstverständlich über die Meldungen der Polizei über die Presse berücksichtigt, blöd sind die ja nicht. D
Schau dir mal den Fall Jakob von Metzler an...


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.10.2014 um 16:50
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:In welchen Fällen wurden denn wissentlich Falschinformationen herausgegeben?
Mir ist jetzt spontan keiner bekannt. Ich weiss nur, dass aus ermittlungstaktischen Gründen beispielsweise Täterwissen vorenthalten werden kann, was für mich aber nicht unter "Fehlinformation" fällt.

Ich habe selbst oftmals vermutet, dass im Falle Frauke Liebs evtl. Finten gelegt wurden... aber ich frage mich auch, inwiefern das rechtlich überhaupt vertretbar wäre.
Im Fall Daniel Dicke wurde zwei Tage vor Festnahme des TV und jetzt verurteilten Cousins verkündet man hätte nicht den Ansatz eines Verdachts und müsste daher auf Massenauswertung von Handydaten zurückgreifen wie im Fall Mirco. Dabei hatte man den TV längst im Visier und im Verhör.

Im Fall Gabriele Z, Mannheim wurde 2 Tage vor Festnahme des TV und jetzt verurteilten Mörder Emil S. nach dem Handy der Getöteten gesucht, obwohl man es bereits geortet hatte und mit ihm den TV, der dann auch prompt festgenommen wurde.
Der Zusammenhang ergab sich im Prozess.

Im Fall Margarete R aus München ("Tote in der Kompostieranlage München-Fürstenried") wurde lange stereotyp verkündet man warte auf das toxologische Gutachten der Gerichtsmedizin. Das lag zum Zeitpunkt des Statements aber längst vor, sagte mir einer der Beamten des Falles. Fand er spassig.

Im Fall Christoph R, Bad Reichenhall (Soldaten-Mörder) wurde behauptet der getötete Rentner sei durch Schläge umgebracht worden, was unrichtig ist, es wurde ebenso wie die verletzte Frau mit messerstichen verletzt.

Gerade in derartigen Details des Tathergangs, der Waffe etc werden oft Details nicht nur verschwiegen, das sowie so, sondern auch falsch dargestellt - einfach damit man Täterwissen und Geschwafel einfach trennen kann.

Die Annahme dass die Kripo wahrheitsgemäss berichten müsste ist schlicht nicht zutreffend, und es wird auch vom Gesetzgeber nicht so verlangt. Polizei und StA sind nebenbei bemerkt auch keine Organe der "Rechtssprechung", sondern welche der Exekutive.


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08.10.2014 um 16:54
Zitat von vivere1980vivere1980 schrieb:Man stelle sich nur mal vor aufgrund wissentlich veröffentlichter Falschmeldungen geraten Unschuldige öffentlich unter Verdacht (mit allen privaten Konsequenzen), schon allein deswegen ist eine solche Amtsführung unlauter.
Selbstverständlich wäre DAS strafbar! Aber sicherlich nicht das, wovon wir gerade sprechen. Auch im Falle Wulff ist das was wirklich völlig anderes, da es hierbei um die Verletzung von Privatgeheimnissen geht und Meldungen in die Presse gelangt sind, die rufschädigend waren - also wirklich gar nicht vergleichbar!
Zitat von z3001xz3001x schrieb:Oh sehr cool :) daher weiß unsere geschätzte Lumina also immer so gut Bescheid ;)
Nicht immer aber und ich kenne mich auch nicht in allem aus, was das Recht so hergibt aber manche Paragraphen und Vorgänge sind mir wohlbekannt :D


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08.10.2014 um 16:59
@nephilimfield
Vielen Dank! Das ist tatsächlich sehr interessant :) Ich wusste bis dato nicht, dass es diesbezüglich Unterschiede der Selbstaufladefunktion gibt.
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Da wäre die anschließende Frage: Warum kam Frauke erst so spät zu einem Ladekabel, wenn die Fahrzeit von Paderborn nach Nieheim nur ca. 40 Minuten beträgt?
Evtl. war sie vorher noch woanders unterwegs oder aber sie hat ihr Handy schon aufgeladen aber die Sms aus irgendwelchen Gründen erst später versandt.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.10.2014 um 17:19
BGH, Urteil vom 4. September 2001, Az. 5 StR 92/01; BGHSt 47, 105-116:
Nur der Rechtsbruch als elementarer Verstoß gegen die Rechtspflege solle unter Strafe gestellt sein. Rechtsbeugung begehe ein Amtsträger, der sich bewusst und schwerwiegend von Recht und Gesetz entfernt.
Wichtig ist in diesem Kontext der "bewusste" Rechtsbruch, die Einordnung wie die Einordnung der Schwere zu erfolgen hat ist juristisch umstritten.

BGH, Urteil vom 21. Juli 1970, Az. 1 StR 116/69, NJW 1971, 571:
Auch das bewusste Verschweigen rechtserheblicher Tatsachen und die bewusst falsche Feststellung des Sachverhalts stellt eine Rechtsbeugung dar.
Die Feststellung der Rechtsbeugung zum Vor- oder Nachteil einer Partei ist auf personenbezogene Straftaten beschränkt, dennoch kann eine Rechtsbeugung im Rahmen von Ermittlungsverfahren stattfinden, indem Personen nicht direkt betroffen sind (bspw. eben Verstöße gegen Informationspflicht) wobei man hier sogar diskutieren könnte ob diese Form des Rechtsbruches zum Nachteil der Öffentlichkeit entsteht.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.10.2014 um 17:30
@vivere1980
Rechtsbeugung betrifft v.a. Richter oder Schöffen, wenn sie bewusst falsche Urteil sprechen.
Polizisten oder StA können wohl auch Recht beugen. Aber nur im Rahmen eines Starfprozesses.

Bei der Diskussionhier gehts aber um Öffentlichkeitsdarstellung und das sind zwei paar Stiefel. Da gibt es seitens der Polizei keine Wahrheitspflicht, auch wenn sie sicher dazu angehalten ist und auch so agiert, nicht grob zu lügen.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.10.2014 um 17:36
Zitat von vivere1980vivere1980 schrieb:Auch das bewusste Verschweigen rechtserheblicher Tatsachen und die bewusst falsche Feststellung des Sachverhalts stellt eine Rechtsbeugung dar.
Ganz genau! In dem Fall der "Falsch"meldungen der Polizei werden allerdings nicht falsche Feststellungen des Sachverhaltes betrieben und genauso wenig kommt es zu einem Verschweigen wenn bestimmte Details nicht an die Presse gegeben werden. Das wäre ja noch schöner wenn sich die Polizei da quasi nackig machen und alles preisgeben müsste.
Gegen was wird denn verstoßen bei "Falsch"meldungen?
§ 339 Rechtsbeugung
Ein Richter, ein anderer Amtsträger oder ein Schiedsrichter, welcher sich bei der Leitung oder Entscheidung einer Rechtssache zugunsten oder zum Nachteil einer Partei einer Beugung des Rechts schuldig macht, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu fünf Jahren bestraft.



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