Immer noch wage ich zu hoffen, dass sich unser Pessimismus in ein paar Wochen in Luft auflöst. Ich will daran glauben, dass sich Mylady mit einem Präzedenzfall schwer tun dürfte, anfangs stand stets zu lesen, dass sich die evidences gegenseitig aufheben würden und es demnach am meisten auf seinen "state of mind" ankommt. OP hat aber beim Kreuzverhör eine ganz schwache Vorstellung geliefert, trotz dramaturgischer Einlagen mit Eimern verschiedenster Farben. Da hat er sich mehr be- als entlastet. Was bleibt demnach ausser seinen gegenüber Nichtbehinderten anderen Reaktionen, dem "fight and flight" und Ähnlichem?
Er konnte nicht beweisen, dass er im Vorfeld bedroht wurde, in seiner Gegend gab es seit längerem keine Einbrüche mehr, er kann sich nicht auf Unkenntnis gegenüber dem Waffengesetz berufen, da er seinen Kompetenztest erfolgreich gestaltete.
Auch bleibt unklar, was ihn letztlich so erschreckte, dass er keine andere Möglichkeit sah, als viermal zu schiessen. Den Trigger konnte er nie klar benennen, auch da gab es von ihm Widersprüchliches zu lesen.
Ich sehe eine Gefahr, wenn diese Tat als coupable homicide beurteilt wird. Mylady wird ihm zwar voraussichtlich auch dann einige Jährchen aufbrummen, nur wenn dieses Delikt als Fahrlässigkeit geahndet wird, dann dürften die Verteidiger erst recht nichts unversucht lassen, ihm eine Gefängnisstrafe zu ersparen, weil ihr Mandant dann per Gesetz als nur vermindert schuldig betrachtet wird.
Insofern teile ich den Pessimismus diverser User hier. Nur wenn er für "murder" verurteilt wird, sehe ich auch die Chance, dass er wenigstens eine Zeitlang einsitzen wird.
@BaroninVonPorz Besten Dank wiederum für deinen hervorragenden Beitrag!