@Optimist Hallo lieber Optimist!
Kommen wir nun zu der Untersuchung, was es in der Bibel mit dem Geist auf sich hat:
Ich zitiere die Bibeltexte aus der Online - Bibel Elberfelder Übersetzung.
Grundsätzlich sei schon einmal vorweg gesagt, dass es bei den beiden Wörtern in den Ursprachen ( hebräisch: ruach; griechisch: Pneuma ) nicht ganz so einfach ist wie bei dem Begriff Seele.
Warum nicht?
Das biblische Lexikon zeigte uns ja folgendes:
"Das griechische pneuma (Geist) stammt von pnéō, was „atmen“ oder „wehen“ bedeutet. Das hebräische rúach (Geist) leitet sich vermutlich von einer Wurzel her, die die gleiche Bedeutung hat. rúach und pneuma haben somit die Grundbedeutung von „Atem“, haben darüber hinaus aber noch erweiterte Bedeutungen. (Vgl. Hab 2:19; Off 13:15.) Sie können auch den Wind bezeichnen, die Lebenskraft in lebenden Geschöpfen, den Geist des Menschen, Geistpersonen, einschließlich Gottes und seiner Engelgeschöpfe, und Gottes wirksame Kraft oder seinen heiligen Geist. (Vgl. L. Koehler, W. Baumgartner, Lexicon in Veteris Testamenti Libros, 2. Auflage, Leiden 1958, S. 877—879; W. Gesenius, Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament, 17. Auflage, unveränderter Nachdruck 1962, S. 683, 684; Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament, herausgegeben von G. Friedrich, Bd. VI, 1959, S. 330—450.) All diese Bedeutungen haben etwas gemeinsam: Sie beziehen sich auf etwas für den Menschen Unsichtbares, auf eine in Bewegung befindliche Kraft. Diese unsichtbare Kraft kann sichtbare Auswirkungen hervorrufen."
Wir alle kennen doch das berühmte Teekesselchen - Spiel, in dem zwei Personen die Bedeutung eines Wortes beschreiben ohne das Wort zu nennen, ein Wort, ein identisches Wort das aber zwei oder sogar mehr Bedeutungen hat, und die Zuhörer müssen erraten, welches Wort gesucht wird.
Beispiel: Das Wort "Bank" oder "Schloss"!
Wenn man ein solches Wort, wie z. B.
TBankgebraucht, entscheidet der Kontext, von welcher Bank die Rede ist.
Bank ist daher nicht immer ein Platz zum hinsitzen oder ein Ort um Geld einzuzahlen!
Nur der Zusammenhang der jeweiligen Aussage lässt erkennen, welche Bank gemeint ist und verleiht dem Wort die richtige Bedeutung .
Das heißt: Ich kann nicht sagen, wenn in einem Text das Wort Bank erwähnt wird und Bank bedeutet in einem Kontext eine Bank zum hinsitzen, dass das dann im anderen Zusammenhang auch der Fall sein muss.
Diese wichtige Tatsache möchten wir jetzt in unserer Erörterung im Sinn behalten.
Beginnen wir jetzt mit dem in der biblischen Ursprache gebrauchten Wort für Geist ( ruach )im Schöpfungsbericht.
1. Mose 1:2:
"Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der
Geist Gotteseine biblische Fußnote:Das Wort rúach wird nicht nur mit „Geist“ übersetzt, sondern auch mit „Wind“ sowie mit anderen Ausdrücken, die eine unsichtbare wirksame Kraft bezeichnen.) schwebte über den Wassern."
Da wir uns in dieser Szene beim schöpferischen Wirken Gottes befinden, zeigt uns dieser Text an, das Gottes Geist, wie ein Wind oder eine unsichtbar wirksame Kraft, sozusagen wie eine lenkende Hand Gottes auf dem Planeten wirksam wurde um seinen schöpferischen Willen auszuführen.
Diese göttlich wirkende Kraft selbst war unbelebt und unpersönlich, denn es gab zu dem Zeitpunkt noch nichts belebtes auf der Erde.
Vergleich: So wie der Mensch zwei Hände hat um Arbeit zu verrichten und seinen Willen auszuführen, so nutzt Gott seinen Geist als eine wirksame Kraft, die von ihm ausgeht, um schöpferisch tätig zu sein.
Man könnte es auch mit einem Energiefluss vergleichen, der von Gottes Willen gelenkt, etwas bewirkt. An anderen Stellen in der Bibel erfahren wir noch, das Gottes einziggezeugter himmlischer Geistsohn als Werkmeister seinem Vater bei seinen Schöpfungswerken zu Seite stand.
Das hebräische Wort "ruach" kann auch nur einen Wind bedeuten.
Beispiele:
2. Mose:10:13
"Und Mose streckte seinen Stab aus über das Land Ägypten, und Jehova führte einen Ostwind ( hebr. ruach ) ins Land selbigen ganzen Tag und die ganze Nacht. Als es Morgen wurde, da trieb der Ostwind die Heuschrecken herbei."
Sacharja 2:6:
"Hui! Hui! fliehet aus dem Lande des Nordens! spricht Jehova; denn nach den vier Winden ( hebr. ruchoth Plural von ruach ) des Himmels breite ich euch aus, spricht Jehova."
Ein sehr interessante Aussage finden wir in 1. Könige 19: 11,12:
"Und er sprach: Gehe hinaus und stelle dich auf den Berg vor Jehova! Und siehe, Jehova ging vorüber, und ein Wind (hebr. ruach ), groß und stark, zerriß die Berge und zerschmetterte die Felsen vor Jehova her; Jehova war nicht in dem Winde ( hebr. ruach ). Und nach dem Winde ein Erdbeben; Jehova war nicht in dem Erdbeben. 12 Und nach dem Erdbeben ein Feuer; Jehova war nicht in dem Feuer. Und nach dem Feuer der Ton eines leisen Säuselns."
Aus diesem Text können wir eine interessante Wahrheit über den wahren Gott erfahren: Obwohl Gott durch seinen Geist große Machtaten bewirken kann, wenn Kraft von ihm ausgeht, ist er selbst doch nicht in diesen Naturgewalten. Der wahre Gott, der Schöpfer des ganzen Universums ist nicht
in diesen Naturgewalten , da ER viel zu "groß" ist als das irgendeines seiner Schöpfungswerke ihn fassen könnte.
Aus diesem Grund ist der wahre Gott auch nicht ALLGEGENWÄRTIG, was von vielen geglaubt wird.
Wir lesen in 1. Könige 8:27 folgenden Gedanken, der bei der Tempeleinweihung von Salomo geäußert wurde:
"Aber sollte Gott wirklich auf der Erde wohnen? Siehe, die Himmel und der Himmel Himmel können dich nicht fassen; wieviel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe!"
1. Könige 8:30:
"Und höre auf das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel, das sie gegen diesen Ort hin richten werden; und höre du an der Stätte deiner Wohnung, im Himmel, ja, höre und vergib!"
Der wahre Gott hält sich in der "Stätte seiner Wohnung im Himmel" auf.
Wenn hier zum Ausdruck kam, das selbst die "Himmel Himmel" den wahren Gott nicht fassen können, zeigt uns das, das der wahre Gott außerhalb seiner Schöpfungswerke existieren muss.
Das ist ja auch logisch, selbst wenn er Kraft oder Energie gebraucht hat um alles Materielle ins Dasein zu bringen. Auch die himmlischen Dinge, die er erschaffen hat, können ihn nicht fassen.
Trotzdem wird gesagt er wohne im Himmel. Das besagt aber nur das der wahre Gott in einer hohen und übermenschlichen Daseinsebene über allem, das er eschaffen hat, existiert, den er allein existiert schon immer und ewig!
Des weiteren wird in der Bibel mit den Wörtern der Ursprache hebr. ruach griech. Pneuma für GEIST Gott selbst und andere Geistpersonen beschrieben.
GOTT:
Johannes 4:24
"Gott ist ein Geist ( griech.pneuma ), und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten."
GOTTES SOHN:
1. Korinther 15:45
"So steht auch geschrieben: "Der erste Mensch, Adam, ward eine lebendige Seele"; der letzte Adam ( Jesus Christus ) ein lebendig machender Geist ( griech. Pneuma ).
ENGEL:
1. Könige 22:21
"Da trat ein Geist ( hebr. ruach ) hervor und stellte sich vor Jehova und sprach: Ich will ihn bereden. Und Jehova sprach zu ihm: Wodurch?"
Geist ( hebr. ruach ) in Verbindung mit Menschen und Tieren:
1. Mose 2:7:
"Und Jehova Gott bildete den Menschen, Staub von dem Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem (hebr. neschamah) des Lebens; und der Mensch wurde ( nicht bekam! ) eine lebendige Seele."
Neschamah = Odem und bedeutet Atem.
Der Atem oder die Atmung dient dem Erhalt des ruach, setzt die Atmung aus, sterben die Körperzellen von Mensch und Tier ab und ruach verlässt den Körper.
Hiob 34:12 - 15
"Ja, wahrlich, Gott handelt nicht gesetzlos, und der Allmächtige beugt nicht das Recht. 13 Wer hat ihm die Erde anvertraut? Und wer den ganzen Erdkreis gegründet? 14 Wenn er sein Herz nur auf sich selbst richtete, seinen Geist ( hebr. ruach ) und seinen Odem (hebr. neschamah ) an sich zurückzöge, 15 so würde alles Fleisch insgesamt verscheiden, und der Mensch zum Staube zurückkehren."
Hier wird erwähnt, das wenn Gott neschamah ( Odem , Atem und ruach ( Geist ) zurückzöge, alle Menschen sterben und zum Staub zurückkehren würden.
1. Mose 7:21-23
"Da verschied alles Fleisch, das sich auf der Erde regte, an Gevögel und an Vieh und an Getier und an allem Gewimmel, das auf der Erde wimmelte, und alle Menschen; 22 alles starb, in dessen Nase ein Odem ( hebr. neschamah ) des Lebenshauches ( hebräisch: ruach ) war, von allem, was auf dem Trockenen war. 23 Und vertilgt wurde alles Bestehende, das auf der Fläche des Erdbodens war, vom Menschen bis zum Vieh, bis zum Gewürm und bis zum Gevögel des Himmels; und sie wurden vertilgt von der Erde. Und nur Noah blieb übrig und was mit ihm in der Arche war."
Hier wird beschrieben, dass alles Lebende außerhalb der Arche, was auf dem trockenen Erdboden lebte, Menschen und Tiere starben.
ruach ( Geist, Lebenskraft ) und neschamah ( Odem, Atem ) werden hier in der Bibel in Verbindung mit Mensch und Tier genannt.
Das ist eine weitere Stelle in der Bibel, die deutlich macht, das zwischen Mensch und Tier, wenn in der Ursprache ruach und neschamah gebraucht wurden, kein Unterschied gemacht wird.
Noch weitere: 1Mo 6:17; 7:15;
Aus diesem Grund konnte der inspirierte Schreiber in Prediger auch folgende Aussage machen und einen wichtigen Lehrpunkt für uns festlegen:
Prediger 3: 18 - 22:
( Elberfelder Bibel )
"Ich sprach in meinem Herzen: Wegen der Menschenkinder geschieht es, damit Gott sie prüfe, und damit sie sehen, daß sie an und für sich Tiere sind. 19 Denn was das Geschick der Menschenkinder und das Geschick der Tiere betrifft, so haben sie einerlei Geschick: wie diese sterben, so sterben jene, und einen Odem ( hier steht eigentlich ruach und nicht neschamah )haben sie alle; und da ist kein Vorzug des Menschen vor dem Tiere, denn alles ist Eitelkeit. 20 Alles geht an einen Ort; alles ist aus dem Staube geworden, und alles kehrt zum Staube zurück. 21 Wer weiß von dem Odem ( eigentlich steht hier ruach ) der Menschenkinder, ob er aufwärts fährt, und von dem Odem ( eigentlich steht hier ruach ) der Tiere, ob er niederwärts zur Erde hinabfährt?"
In der Elberfelder steht bei der Stelle, wo eigentlich ruach für Geist steht, Odem. Die Übersetzer hatten offensichtlich Schwierigkeiten, hier Geist, Lebenskraft einzusetzen, weil sie von ihrer persönlichen Überzeugung nicht glauben konnten, das Mensch und Tier den
gleichenGeist haben.
Prediger 3:18 - 22 ( Übersetzung nach neue Evangelistische )
"Ich sagte mir: Es ist wegen der Menschen. Gott will sie prüfen, damit sie einsehen, dass sie an und für sich Tiere sind. 19 Menschen und Tiere haben genau dasselbe Geschick. Die einen wie die anderen müssen sterben. Sie haben beide denselben Lebensgeist ( ruach ). Nichts hat der Mensch dem Tier voraus, denn alles ist nichtig. 20 Alle kommen an ein und denselben Ort. Aus dem Staub der Erde ist alles geworden, zum Staub der Erde kehrt alles zurück. 21 Wer weiß denn, ob der Lebensgeist ( ruach )des Menschen nach oben steigt und der Lebensgeist ( ruach ) der Tiere hinab in die Erde?"
Die neue Evangelistische Übersetzung bleibt ehrlich bei einem Wort in der Übersetzung!
Prediger 3: 18 - 22: Schlachter Übersetzung
" Ich sprach in meinem Herzen: Es ist wegen der Menschenkinder, daß Gott sie prüft und damit sie einsehen, daß sie in sich selbst dem Vieh gleichen . 19 Denn das Schicksal der Menschenkinder und das Schicksal des Viehs ist ein und dasselbe: die einen sterben so gut wie die andern, und sie haben alle einerlei Odem ( hier steht eigentlich ruach und nicht neschamah ), und der Mensch hat nichts vor dem Vieh voraus; denn es ist alles eitel. 20 Alle gehen an einen Ort: alles ist aus dem Staube geworden, und alles kehrt auch wieder zum Staub zurück. (1. Mose 3.19) 21 Wer weiß, ob der Geist ( ruach ) des Menschen aufwärts steigt, der Geist (ruach ) des Tieres aber abwärts zur Erde fährt?"
Die Schlachter Übersetzung nimmt das Wort "Odem" im Vers 19, weil da im Urtext steht, Mensch und Tier haben einerlei "ruach". konnte wohl der Übersetzer wegen seiner persönlichen Überzeugung nicht mit Geist übersetzen, obwohl im Urtext Geist steht.
Im Vers 21 übersetzt man aber richtigerweise "ruach" mit Geist, weil da der Begriff bei Mensch und Tier nicht einerlei sein muss.
Was zeigt uns diese Problematik? Dass wir alle von unserer persönlichen Überzeugung stark beeinflusst sind.
Wenn wir aber herausfinden wollen, was die Bibel wirklich lehrt, müssen wir ehrlich und demütig sein und wenn möglich die Ursprache der Bibel berücksichtigen.
Wenn die Bibel nun in 1. Mose 6 und 7 beim Tod von Menschen und Tieren und den Wörtern der Ursprache, die sie dafür gebraucht, keinen Unterschied macht, dann sollten wir das unbedingt zur Kenntnis nehmen.
Wenn die Bibel in der Ursprache eindeutig aussagt, dass Mensch und Tier den "GLEICHEN GEIST" haben und im Tod an einen Ort kommen und zum Staub zurückkehren, sollten wir das auch unbedingt zur Kenntnis nehmen.
Wichtige Frage:
Wenn dieser Geist ( ruach ) etwas Lebendiges wäre mit einer Persönlichkeit, dann müsste das bei den Tieren auch so sein. Kann man sich das vorstellen?
Und zwar nicht nur bei Hunden und Katzen, Pferden sondern auch bei jedem Vogel, Fisch, Grashüpfer, Käfer und Ameise. Alle sind lebende atmende Geschöpfe also Seelen!
Und alle diese Seelen haben "ruach " Geist, Lebenskraft!
Wichtige logische Schlussfolgerung:
Das hebräische Wort "ruach" wenn gebraucht in Verbindung mit Mensch und Tier, muss unpersönlich sein und deshalb die "Lebenskraft" bedeuten.
Warum?
Weil gemäß der biblischen Lehre in Mensch und Tier der GLEICHE GEIST ( ruach ) ist.
Die Bibel macht keinen Unterschied mit dem Wort "ruach" bei Mensch und Tier und sagt das sogar.
Wenn dem nicht so wäre, dann müsste das die Bibel eindeutig lehren.
Würde man davon ausgehen, das der "ruach" im Menschen in einem Jenseits weiterleben würde, dann müsste das beim Tier auch so sein! Ist das vorstellbar? Jeder Vogel, Fisch, Grashüpfer und jede Ameise lebe im Jenseits weiter?
Wo in der Bibel wird gesagt, dass "ruach" (Geist ) in Verbindung mit dem Menschen eine Geistperson ist, die nach dem Tod des Körpers in einem Totenreich weiter existiert?
Dafür bräuchte man eindeutige Belegstellen!
Die Bibel lehrt eindeutig die Auferstehung der Toten, das aber nur beim Menschen!
Gruß, Tommy