@Tommy57 Tommy57 schrieb:Was haben die JZ denn da falsch gemacht??
Falsch "gemacht" ist nicht der richtige Ausdruck (wenn schon dann eher "falsch gehandhabt").
Außer dass wie weiter oben geschrieben, bei ihnen ETWAS weniger Übereistimmung besteht als in meiner Gemeinde gibt es für mich noch den folgenden Unterschied (dabei kann ich natürlich nur von DEN Zeugen ausgehen, welche ich kennengelernt hatte):
Das Bibelstudium wirkt (auf mich) in meiner Gemeinde lebendiger (weniger starr). Das heißt, eine Lehrmeinung steht - trotz vorhandener Hefte - nicht von vornherein fest, sondern sie wird regelrecht anhand der Bibel erarbeitet - das Vorgegebene wird also nicht um jeden Preis übernommen.
Bei den Zeugen lief es so ab:
Es wurde über ein Thema gesprochen. Dazu wurden die Wachtturmhefte hergenommen und der Text vorgelesen. Dann wurden die darin enthaltenen Fragen vorgelesen und der Eine oder andere hatte diese dann beantwortet. Es sind ja meist Fragen, wo zuvor aus dem Heft die Antwort hervor ging. Ich kam mir zurückversetzt vor in meine Schulzeit - fühlte mich wieder wie ein Kind, wenn Du weißt wie ich das jetzt meine?
;)Bibelverse wurden natürlich auch vorgelesen (das geschieht auch in meiner Gemeinnde), jedoch wurden diese sehr selten mit EIGENEN Worten besprochen. Sondern wenn jemand zur Auslegung eine Frage hatte, wurde wieder der Wachtturm hervorgeholt und die Antorten von DORT wiederholt.
Wenn es im Wachtturm dazu kein Antwort gab, wurde gesagt, man will sich bei der LK darüber informieren wie sie das sehen.
In meiner Gemeinde heißt es in solchen Fällen dann: Wir können das im Moment noch nicht ausreichend erklären, aber wir versuchen das mal anhand der Bibel - evtl. auch mit anderen Christen (NICHT mit einer Leitung...) zu klären.
Man muss notfalls aber auch mal etwas offen bzw. im Raum stehen lassen, weil man nicht alle Feinheiten bis ins kleinste Detail verstehen kann - zumindest NOCH nicht.
Der Redner sagt sinngemäß auch: ich kann Euch jetzt erst mal nur das anbieten, was MIR persönlich dazu schlüssig erscheint. Wenn jemand das anders sieht, immer raus damit, dann können wir darüber diskutieren.
Dann wird solange diskutiert, bis eine Mehrheit zu einer einheitlichen Meinung gekommen ist. Und wenn Vereinzelte dem nicht beipflichten können (was sehr selten vorkommt), dann lassen wir das eben zunächst erst mal so stehen.
Ein andermal stellt sich dann evtl. heraus, dass der Eine oder Andere für seine Auslegung durch irgendetwas eine Bestätigung fand (z.B. dass er einen Bibelvers - vielleicht mit Gottes Hilfe ? - gefunden hatte, der nähere Aufklärung bringt).
So wie ich den Ablauf eines Bibelstudiums beschrieben hatte, deckt es sich mit einigen Berichten im Zeugen-Thread.
Ja, wie gesagt, diese Lebendigkeit im Bibelstudium war es vor allem, was mir das Gefühl gab, richtig angekommen zu sein. Die Menschen selbst wirkten auch nicht so "verklemmt", sondern natürlicher. "verklemmt" trifft es bei den Zeugen auch nicht so richtig, ich finde jetzt keinen richtigen Ausdruck, was ich meine.
Der Unterschied ist für mich so in der Art wie der vergleich eines Volksliedsänger mit einem Schlagersänger. Die Volksliedsänger wirken auf mich meist irgenwie unnatürlicher, aufgesetzt, nicht richtig echt ... bis auf paar Ausnahmen, wie z.B. so jemand wie Andreas Gabalier.
Bzw. wirkten früher die Volksliedsänger so, heutzutage weniger. Oder vielleicht kann man es auch mit dem Vergleich zwischen Opernsänger und normalen Sänger vergleichen.
Oder noch besser: zwischen Theaterschauspielern und Filmschauspielern.
Vielleicht ist es ungefähr rausgekommen, was ich meine? Natürlich gibt es auch bei den Zeugen einige, welche die gleiche Natürlichkeit haben wie normale Menschen, ich sprach auch nur von der Mehrheit, wo ich das nicht so sehen kann (war ja auch schon zu einem Konkress mit dabei, wo ich viele Zeugen erleben konnte).